Gespräche, die schief gehen

„Wer zur Hölle schaut bitte nicht vorher, wo er hinmuss?“ – Fehler beim Vorstellungsgespräch

Bei Bewerbungsgesprächen kann viel schiefgehen – mal stellt sich heraus, dass die Stelle anders ist, als gedacht, mal hatten Personaler andere Erwartungen.

Wenn ein Jobwechsel ansteht, dann ist das immer eine spannende Sache, jedes Bewerbungsverfahren hat seine Eigenheiten und auch jedes Bewerbungsgespräch läuft anders ab. Wenn Gespräche mal komplett aus der Rolle fallen, dann wird die Geschichte oft auf verschiedenen Plattformen im Internet verbreitet. Eine Plattform, die sich dafür anbietet, ist Reddit – da hat kürzlich ein Personaler über ein Bewerbungsgespräch berichtet, das etwas anders gelaufen ist, als gedacht.

Bei Bewerbungsgesprächen kann einiges schiefgehen. Manchmal berichten Personaler und Bewerber im Internet von ihren Erfahrungen. (Symbolbild)

„Dreckige Kleidung, verwuschelte Haare, dreckige Finger“ – Inbetriebnehmer seien speziell

Normalerweise lassen sich Bewerberinnen und Bewerber auf den Plattformen im Internet über ihre Erfahrungen mit Bewerbungsgesprächen aus. Manchmal teilen aber auch Personalerinnen und Personaler ihre Sicht der Dinge und dieser Perspektivwechsel kann ganz schön spannend sein. Zu einem Bewerbungsgespräch kommt ein Bewerber nämlich zehn Minuten zu spät, mit der Begründung, dass er nicht nachgesehen habe, wo das Unternehmen ist. Das stößt bei dem Personaler auf Unverständnis: „Wer zur Hölle schaut bitte nicht vorher, wo er hinmuss?“

Ausgeschrieben war die Stelle für einen Inbetriebnehmer weltweit. Inbetriebnehmer kümmern sich darum, Maschinen und Anlagen vor Ort in Betrieb zu nehmen, diese zu warten oder zu reparieren. Fünf Jahre Berufserfahrung sollten Bewerber für die Stelle mitbringen, außerdem sollten diese bereit sein, mehrere Monate auf Reisen zu sein. „Dreckige Kleidung, verwuschelte Haare, dreckige Finger“, so zeigte sich der Bewerber in dem Gespräch, obendrein kaute er die ganze Zeit Kaugummi. Inbetriebnehmer seien nach Aussage des Personalers „manchmal speziell“, man könne aber darüber hinwegsehen, wenn der Rest passt.

Zehn Dinge, die Sie im Bewerbungsgespräch sofort disqualifizieren

Sind Sie in Sachen Styling unsicher, was beim Bewerbungsgespräch angebracht ist? Wichtig ist natürlich, dass Bewerber ordentlich und gepflegt wirken.
Sind Sie in Sachen Styling unsicher, was für das Bewerbungsgespräch angebracht ist? Wichtig ist, dass Bewerber ordentlich und gepflegt wirken. Bleiben Sie zudem authentisch. Was allzu übertrieben wirkt, sollten Sie im Zweifel besser vermeiden. © IMAGO / Westend61
Also lieber noch einmal duschen, Haare waschen und ein Deo benutzen, bevor Sie sich auf den Weg machen.
Vor dem Bewerbungsgespräch sollten Sie zudem genügend Zeit für die Körperpflege einplanen. Also lieber noch einmal duschen, Haare waschen und ein Deo benutzen, bevor Sie sich auf den Weg machen.  © IMAGO / YAY Images
Sie bewerben sich für einen Job in der Bank, erscheinen aber in Jeans und T-Shirt? Zu lässige Kleidung könnte Sie bei so manchem Personalchef disqualifizieren. Kleiden Sie sich also lieber etwas zu schick als zu bequem – damit macht man nichts falsch.
Sie bewerben sich für einen Job in der Bank, erscheinen aber in Jeans und T-Shirt? Zu lässige Kleidung könnte Sie bei so manchem Personalchef disqualifizieren. Kleiden Sie sich also lieber etwas zu schick als zu bequem – damit macht man nichts falsch. © IMAGO / Westend61
Wer mit einem Coffee-to-go in der Hand beim Vorstellungsgespräch erscheint, könnte bei Recruitern durchaus für Stirnrunzeln sorgen.
Wer mit einem Coffee-to-go in der Hand zum Vorstellungsgespräch erscheint, könnte bei Recruitern durchaus für Stirnrunzeln sorgen. Wenn Ihnen zur Begrüßung hingegen jemand ein Mineralwasser oder einen Kaffee anbietet, dürfen Sie das gerne annehmen. Vergessen Sie dabei niemals, sich höflich zu bedanken.  © IMAGO / Westend61
Gegen einen kleinen Snack vor dem Job-Interview ist nichts einzuwenden – aber bitte lassen Sie Ihr Essen in der Tasche verschwinden, bevor es ernst wird. Personaler könnten es ziemlich unhöflich finden, wenn das belegte Brötchen daraus hervorschaut.
Gegen einen kleinen Snack vor dem Job-Interview ist nichts einzuwenden – aber bitte lassen Sie Ihr Essen in der Tasche verschwinden, bevor es ernst wird. Personaler könnten es ziemlich unhöflich finden, wenn das belegte Brötchen daraus hervorschaut. © IMAGO / Westend61
Oft ist der erste persönliche Eindruck entscheidend. Sie sollten beim ersten Kennenlernen nicht zu sehr vorpreschen, aber trotzdem höflich und freundlich sein.
Oft ist der erste persönliche Eindruck entscheidend. Sie sollten beim ersten Kennenlernen nicht zu sehr vorpreschen, aber trotzdem höflich und freundlich sein. Schließlich geht es darum, dass die künftigen Kollegen Sie besser kennenlernen. Und auch Sie sollten sich natürlich einen Eindruck verschaffen können, ob die neue Stelle zu Ihnen passt. © IMAGO / Westend61
Fallen Sie Ihrem Gegenüber besser nicht ins Wort: Für 39 Prozent der Recruiter ist das ein absolutes No-Go und disqualifiziert Sie auf der Stelle.
Fallen Sie Ihrem Gegenüber besser nicht ins Wort: Für viele Recruiter ist das ein No-Go und disqualifiziert Sie auf der Stelle.  © IMAGO / YAY Images
Wer zu spät kommt, „den betraft das Leben“ - oder der Personalchef. Denn wer beim Vorstellungsgespräch zu spät erscheint, disqualifiziert sich bei vielen Personalern. Planen Sie sich also genügend Puffer für die Anfahrt ein.
Wer zu spät kommt, „den betraft das Leben“ - oder der Personalchef. Denn wer beim Vorstellungsgespräch zu spät erscheint, disqualifiziert sich bei vielen Personalern. Planen Sie sich also genügend Puffer für die Anfahrt ein. Sollten Sie trotzdem verspätet sein, brauchen Sie dafür eine sehr plausible Erklärung.  © IMAGO / Westend61
Vorsicht bei unbekannten Anrufen: Betrüger geben sich in Frankfurt wieder als Polizisten aus.
Finger weg vom Handy – das gilt nicht nur beim Familienessen, sondern auch fürs Vorstellungsgespräch. Wenn Sie im Gespräch Ihr Telefon zücken, könnte das durchaus unangenehm auffallen.  © IMAGO / Westend61
Das größte No-Go für Personalchefs ist aber unhöfliches Verhalten gegenüber Mitarbeitern. Wer die Empfangsdame anzickt oder andere Mitarbeiter herumkommandiert, dürfte bei vielen Personalern von der Bewerberliste gestrichen werden.
Das größte No-Go für Personalchefs ist aber unhöfliches Verhalten gegenüber Mitarbeitern. Wer die Empfangsdame anzickt oder andere Mitarbeiter herumkommandiert, dürfte bei vielen Personalern von der Bewerberliste gestrichen werden.  © IMAGO / YAY Images

„Sie suchen wohl nur 25-Jährige mit 15 Jahren Berufserfahrung“ – ein Bewerber verteidigt sich

Relativ schnell habe sich herausgestellt, dass die Angaben aus dem Lebenslauf nicht mit den Anforderungen der Stelle zusammenpassen. Zum Beispiel seien Auslandsaufenthalte von mehr als drei Wochen für den Bewerber nicht tragbar. Generell wollte er nur in Länder, in denen gutes Wetter wäre. Auf die Frage, ob er denn nicht merke, dass die Stellenausschreibung und sein Lebenslauf nicht zusammenpassen, antwortete der Bewerber: „Sie suchen wohl eh nur 25-Jährige mit 15 Jahren Berufserfahrung. Das kann ja eh keiner erfüllen“.

Wendung des Gesprächs: „Ich würde dann gerne noch kurz über meinen Gehaltswunsch sprechen“

Für den Personaler war an der Stelle das Gespräch beendet, so habe er das auch dem Bewerber kommuniziert. Scheinbar habe der Bewerber gedacht, dass das Gespräch ganz gut laufe, da er noch einen Einwand hatte: „Ich würde dann gerne noch kurz über meinen Gehaltswunsch sprechen“. Perplex habe der Personaler geantwortet, dass sie keinen Bedarf haben, ihn einzustellen. Gehaltsverhandlungen müsse er mit seinem derzeitigen Arbeitgeber führen.

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„Hätte man das nicht am Lebenslauf erkennen können?“ – User im Netz sind skeptisch

Ob diese Geschichte so wirklich passiert ist, ist natürlich nicht überprüfbar. Im Netz zeigt sich ein User skeptisch, er fragt: „Hätte man das nicht am Lebenslauf erkennen können?“ Angeblich habe der Bewerber den Lebenslauf eines Kollegen beschrieben, er selbst sei bei den Aufgaben nur mitgelaufen. (cbl)

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Rubriklistenbild: © Imago

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