Arbeitsunfähigkeit

Zwei Tage krank: Ab wann brauchen Arbeitnehmer eine Krankschreibung?

Kopf- und Gliederschmerzen, Magenprobleme oder komplette Erschöpfung – ein Arbeitstag ist für Sie gerade nicht zu bewältigen? Wann Sie eine Krankschreibung brauchen.

Wenn Sie erkrankt sind, müssen Sie umgehend Ihren Arbeitgeber informieren. Im Idealfall geschieht dies so früh wie möglich. Oft reicht ein Telefonat oder eine kurze Nachricht aus, damit Sie Ihre erste Pflicht erfüllt haben. Welcher Kommunikationsweg für den Krankheitsfall genutzt werden soll, ist von Firma zu Firma unterschiedlich. Daher ist es ratsam, dass Sie sich bei einem Jobwechsel frühzeitig über das Vorgehen informieren. Wenn Sie länger erkrankt sind, benötigen Sie eine ärztliche Krankschreibung. Wann genau Sie diese im Unternehmen abgeben müssen, kann sich ebenfalls stark unterscheiden.

Krank im Job: Brauche ich schon nach zwei Tagen eine Krankschreibung?

Für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gehört ein Besuch in einer Praxis dazu, damit sie eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung erhalten.

Eigentlich wollen Sie sich am liebsten die Decke über den Kopf ziehen und die Augen zu machen. Wenn man krank ist, ist Ruhe oft eine gute Medizin. Allerdings sollten Sie vorab beachten, ob Sie eine Krankschreibung vom Arzt oder der Ärztin benötigen. Wann das genau zutrifft, kann man pauschal nicht sagen. Es lohnt ein Blick in Ihren Arbeits- oder Tarifvertrag. Ihr Arbeitgeber kann nämlich ein Vorgehen im Krankheitsfall darin regeln. So ist es möglich, dass Ihr Chef ab dem ersten Krankheitstag eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung fordern kann. Aber was geschieht, wenn vertraglich nichts festgehalten wurde?

Nichts verpassen: Alles rund ums Thema Karriere finden Sie im regelmäßigen Karriere-Newsletter unseres Partners Merkur.de.

Krankschreibung bei der Arbeit: Was der Gesetzgeber regelt

Finden Sie in Ihrem Arbeits- oder Tarifvertrag keine Regelungen zur Handhabe bei Krankschreibungen, greift das Entgeltfortzahlungsgesetz (§ 5). Dieses besagt: „Dauert die Arbeitsunfähigkeit länger als drei Kalendertage, hat der Arbeitnehmer eine ärztliche Bescheinigung über das Bestehen der Arbeitsunfähigkeit sowie deren voraussichtliche Dauer spätestens an dem darauffolgenden Arbeitstag vorzulegen.“ Übersetzt bedeutet das, dass ab dem vierten Krankheitstag eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ausgestellt werden muss. Demnach könnten Sie also drei Tage ohne ärztlichen Nachweis daheim das Bett hüten und sich auskurieren.

Kündigung des Arbeitsvertrags: Die wichtigsten Fakten, die jeder kennen sollte

Bei einer Kündigung des Arbeitsvertrags gibt es viele rechtliche Fallstricke zu beachten - egal ob sie vom Arbeitgeber oder Arbeitnehmer aus erfolgt.
Bei einer Kündigung des Arbeitsvertrags gibt es viele rechtliche Fallstricke zu beachten - egal ob sie vom Arbeitgeber oder Arbeitnehmer aus erfolgt. © Patrick Pleul / dpa
Ein Arbeitsvertrag muss immer schriftlich gekündigt werden, und zwar mit einer Original-Unterschrift und dem vollen Namen. E-Mail, Textnachricht oder Fax reichen hier nicht aus.
Ein Arbeitsvertrag muss immer schriftlich gekündigt werden, und zwar mit einer Original-Unterschrift und dem vollen Namen. E-Mail, Textnachricht oder Fax reichen hier nicht aus. © Jan-Philipp Strobel / dpa
Wie lange die Kündigungsfrist dauert, können Arbeitnehmer ihrem Arbeitsvertrag entnehmen. Laut Gesetz beträgt sie jedoch mindestens vier Wochen. Während der Probezeit gilt eine kürzere Kündigungsfrist von zwei Wochen. Die Kündigungsfrist für den Arbeitgeber verlängert sich je nach Dauer der Betriebszugehörigkeit des Mitarbeiters.
Wie lange die Kündigungsfrist dauert, können Arbeitnehmer ihrem Arbeitsvertrag entnehmen. Laut Gesetz beträgt sie jedoch mindestens vier Wochen. Während der Probezeit gilt eine kürzere Kündigungsfrist von zwei Wochen. Die Kündigungsfrist für den Arbeitgeber verlängert sich je nach Dauer der Betriebszugehörigkeit des Mitarbeiters. © Patrick Pleul / dpa
Wer kündigen will, sollte seine Kündigung dem Chef oder der Personalabteilung persönlich übergeben oder per Post verschicken - am besten per Einschreiben.
Wer kündigen will, sollte seine Kündigung dem Chef oder der Personalabteilung persönlich übergeben oder per Post verschicken - am besten per Einschreiben. © Monika Skolimowska / ZB / dpa
Kann ich eine Kündigung auch zurückziehen? Ja, aber nur wenn sie der Vorgesetzte noch nicht gelesen hat. Dann müssen Sie die Kündigung schriftlich widerrufen
Kann ich eine Kündigung auch zurückziehen? Ja, aber nur wenn sie der Vorgesetzte noch nicht gelesen hat. Dann müssen Sie die Kündigung schriftlich widerrufen. © Patrick Pleul / dpa
Der Kündigung durch den Arbeitgeber muss in der Regel eine Abmahnung vorausgehen. Drei Abmahnungen, wie oft angenommen wird, sind dafür nicht nötig.
Der Kündigung durch den Arbeitgeber muss in der Regel eine Abmahnung vorausgehen. Drei Abmahnungen, wie oft angenommen wird, sind dafür nicht nötig. © Robert Schlesinger / dpa Zentralbild / dpa
Bei Kündigungen unterscheidet man zwischen einer ordentlichen und einer außerordentlichen bzw. fristlosen Kündigung. Eine ordentliche Kündigung erfolgt mit einer Kündigungsfrist. Die Gründe können vielschichtig sein - von betriebsbedingten Gründen bis hin zu Arbeitsverweigerung oder Alkoholkonsum am Arbeitsplatz.
Bei Kündigungen unterscheidet man zwischen einer ordentlichen und einer außerordentlichen bzw. fristlosen Kündigung. Eine ordentliche Kündigung erfolgt mit einer Kündigungsfrist. Die Gründe können vielschichtig sein - von betriebsbedingten Gründen bis hin zu Arbeitsverweigerung oder Alkoholkonsum am Arbeitsplatz. © Tobias Hase/ dpa
Wer den Arbeitgeber bestiehlt oder andere "erhebliche" Pflichtverstöße begeht, muss mit einer fristlosen Kündigung rechnen.
Wer den Arbeitgeber bestiehlt oder andere "erhebliche" Pflichtverstöße begeht, muss mit einer fristlosen Kündigung rechnen. © Jens Büttner / dpa
Wer eine Kündigung in seinem Briefkasten vorfindet, der sollte sofort einen Anwalt einschalten. Nicht selten sind Kündigungen, etwa auf Grund von Formfehlern, unwirksam.
Wer eine Kündigung in seinem Briefkasten vorfindet, der sollte sofort einen Anwalt einschalten. Nicht selten sind Kündigungen, etwa auf Grund von Formfehlern, unwirksam. © Ralf Hirschberger/dpa (Archivbild/Symbolbild)
Egal ob die Kündigung rechtswirksam ist oder nicht: Melden Sie sich im Falle einer Kündigung schnellstmöglich bei der Agentur für Arbeit. Sonst droht eine Sperrzeit für das Arbeitslosengeld und es können Lücken im Versicherungsschutz entstehen.
Egal ob die Kündigung rechtswirksam ist oder nicht: Melden Sie sich im Falle einer Kündigung schnellstmöglich bei der Agentur für Arbeit. Sonst droht eine Sperrzeit für das Arbeitslosengeld und es können Lücken im Versicherungsschutz entstehen. © Jens Kalaene / ZB / dpa

Zwischenschritt der postalischen Zustellung an den Arbeitgeber entfällt

Wenn Sie früher eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung erhalten haben, mussten Sie diese dem Arbeitgeber zustellen. Per Post oder direkt vor Ort abgeben waren gängige Möglichkeiten für viele krankgeschriebene Personen. Dieser Schritt entfällt, seit dem 01. Januar 2023 sind die Arbeitgeber in der Pflicht. Ihr Chef kann bei der Krankenkasse im Krankheitsfall elektronisch die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung einsehen. Allerdings haben Sie als Arbeitnehmer bzw. Arbeitnehmerin die Pflicht, Ihrem Arbeitgeber mitzuteilen, dass Sie arbeitsunfähig erkrankt sind und wie lange die voraussichtliche Dauer sein wird. Für Elternteile wichtig: Ist Ihr Kind erkrankt und Sie benötigen daher für Ihren Job eine Krankschreibung, wird dies nicht elektronisch übermittelt, informiert die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände.

Rubriklistenbild: © NomadSoul/Imago

Unsere News per Mail

Nach der Registrierung erhalten Sie eine E-Mail mit einem Bestätigungslink. Erst mit Anklicken dieses Links ist die Anmeldung abgeschlossen. Ihre Einwilligung zum Erhalt des Newsletters können Sie jederzeit über einen Link am Ende jeder E-Mail widerrufen.

Die mit Stern (*) markierten Felder sind Pflichtfelder.

Meistgelesen

Wie komme ich ohne Hausarzt an eine Krankschreibung für meinen Arbeitgeber?
Wie komme ich ohne Hausarzt an eine Krankschreibung für meinen Arbeitgeber?
Wie komme ich ohne Hausarzt an eine Krankschreibung für meinen Arbeitgeber?
Lösung: Bilder-Rätsel bringt völlig durcheinander: Welche Zahl steckt hinter dem Kreis?
Lösung: Bilder-Rätsel bringt völlig durcheinander: Welche Zahl steckt hinter dem Kreis?
Lösung: Bilder-Rätsel bringt völlig durcheinander: Welche Zahl steckt hinter dem Kreis?
14 Berufe, die so gut bezahlt werden, dass man sogar zum Millionär werden kann
14 Berufe, die so gut bezahlt werden, dass man sogar zum Millionär werden kann
14 Berufe, die so gut bezahlt werden, dass man sogar zum Millionär werden kann

Kommentare