Was Experten sagen

Lücke im Lebenslauf? Dann sollten Sie nicht lügen - es droht Job-Absage

Bei Lücken im Lebenslauf sollten Sie nicht verzweifeln. Wer ist schon perfekt?
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Bei Lücken im Lebenslauf sollten Sie nicht verzweifeln. Wer ist schon perfekt?

Lücken im Lebenslauf sollten Bewerber nicht versuchen zu kaschieren. Experten sagen, wie sie geschickter vorgehen - ohne dabei zu flunkern.

  • Jobsuchende sollten Lücken im Lebenslauf* auf keinen Fall vertuschen.
  • Sie sollten stattdessen erklären, wie es dazu gekommen ist.
  • Denn gerade Personaler wissen: Niemand ist perfekt.

Lücken im Lebenslauf sollten Bewerber nicht kaschieren

Sie waren längere Zeit krank oder arbeitslos - das ist kein Grund, sich zu schämen. Doch im Lebenslauf klafft dann meist eine unattraktive Lücke. Viele Personaler werden da stutzig, schließlich wirft so eine Pause vom Job einige Fragen auf. 

Jobsuchende sollten auf keinen Fall vertuschen, sondern erklären. „Sie sollten nicht zu viel Energie aufbringen, den Lebenslauf zu beschönigen, sondern den Blick lieber auf dessen Stärken lenken“, wird die Karriereberaterin Viola Hoffmann-Scheurer in einem Beitrag von Welt.de zitiert. Spätestens beim Vergleich der Daten mit den Arbeitszeugnissen fielen längere Lücken ohnehin auf. Erklärungen könnten in kurzer Form schon im tabellarischen Lebenslauf untergebracht werden, heißt es in dem Bericht - und ausführlicher dann im Anschreiben.

Lücken im Lebenslauf: Authentisch bleiben

Für das Bewerbungsgespräch gilt: Sollen Sie Lücken im Lebenslauf selbstbewusst und glaubwürdig erklären, statt mit hochrotem Kopf ins Stottern zu geraten, bringt Ihnen das Pluspunkte. "Authentizität ist wichtiger als ein glatt geschliffener Lebenslauf wie aus dem Lehrbuch", meint auch Katharina Herrmann vom Bundesverband für Personalmanager (BPM) gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

Wichtig ist hier wie immer, sich eine Antwort zurecht zu legen - denn Ihr Gesprächspartner wird Sie im Vorstellungsgespräch sicher danach fragen. 

Lücke wegen Arbeitslosigkeit

Gewiefte Bewerber versuchen das Wort "Arbeitslosigkeit" im Lebenslauf geschickt zu umgehen und schreiben lieber "berufliche Neuorientierung". Klingt zwar besser - Personaler wissen aber natürlich trotzdem, was dahinter steckt. 

Im Bewerbungsgespräch sollten Sie das Kind deshalb beim Namen nennen - negative Aspekte sollten Sie trotzdem so positiv wie möglich verkaufen. Wenn Sie etwa gekündigt wurden, können Sie etwa sagen: "Mein neues Aufgabengebiet hat nicht zu meinen Kompetenzen gepasst. Deshalb haben mein Vorgesetzter und ich uns einvernehmlich dazu entschlossen, meinen Arbeitsvertrag aufzulösen."

Lücke wegen Krankheit

Lange Krankheiten rufen bei Arbeitgebern meist keine Begeisterung hervor - schließlich könnten Sie im neuen Job erneut längere Zeit ausfallen. Kommunizieren Sie hier am besten offen, doch erklären Sie stets, dass die Krankheit der Vergangenheit angehört und Sie jetzt wieder topfit sind, etwa so: "Ich hatte einen Burnout, aber ich bin wieder genesen und tue alles dafür, dass ich weiterhin gesund bleibe."

Auch interessant: Vier Dinge, die Sie im Lebenslauf besser verschweigen sollten.

Lücke wegen Weltreise, Sabbatical & Co. 

Leichter gestaltet es sich bei einer längeren, monatelangen Reise, für das man ein Sabbatical genommen oder den letzten Job gekündigt hat. "Man hat die Gelegenheit beim Schopf ergriffen und sich einen lang ersehnten Traum erfüllt", rät etwa Jutta Boenig von der Deutschen Gesellschaft für Karriereberatung (DGfK).

No-Go: Lügen wegen Auszeit

Dies sind natürlich nur Vorschläge, wie Sie Lücken im Lebenslauf erklären können. Doch egal, wie Sie antworten - Recruiting-Experten sind sich einig, dass Sie auf keinen Fall versuchen sollten, diese Lücken zu verschleiern oder komplett andere Geschichten zu erfinden. Der Schwindel könnte schnell auffallen und Sie verspielen Ihre Chance auf den neuen Job.

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Lügen sind absolut unnötig, denn ein paar Monate Auszeit sind in der Regel gar kein Problem. "Ich sehe die Fragen nach Lücken im Lebenslauf eher wie ein kleines Kompetenzinterview", so Herrmann weiter. "Der Bewerber kann zeigen, wie er mit schwierigen Situationen umgeht" - etwa mit einer längeren Arbeitslosigkeit. Und das gelingt Ihnen sicherlich, solange Sie authentisch bleiben. (ahu) *merkur.de ist Teil des Ippen-Zentral-Netzwerks.

Zum Weiterlesen: Lügen im Lebenslauf - Diese Tricks kennt jeder Personaler.

Zehn Dinge, die Sie im Bewerbungsgespräch sofort disqualifizieren

Sind Sie in Sachen Styling unsicher, was beim Bewerbungsgespräch angebracht ist? Wichtig ist natürlich, dass Bewerber ordentlich und gepflegt wirken.
Sind Sie in Sachen Styling unsicher, was für das Bewerbungsgespräch angebracht ist? Wichtig ist, dass Bewerber ordentlich und gepflegt wirken. Bleiben Sie zudem authentisch. Was allzu übertrieben wirkt, sollten Sie im Zweifel besser vermeiden. © IMAGO / Westend61
Also lieber noch einmal duschen, Haare waschen und ein Deo benutzen, bevor Sie sich auf den Weg machen.
Vor dem Bewerbungsgespräch sollten Sie zudem genügend Zeit für die Körperpflege einplanen. Also lieber noch einmal duschen, Haare waschen und ein Deo benutzen, bevor Sie sich auf den Weg machen.  © IMAGO / YAY Images
Sie bewerben sich für einen Job in der Bank, erscheinen aber in Jeans und T-Shirt? Zu lässige Kleidung könnte Sie bei so manchem Personalchef disqualifizieren. Kleiden Sie sich also lieber etwas zu schick als zu bequem – damit macht man nichts falsch.
Sie bewerben sich für einen Job in der Bank, erscheinen aber in Jeans und T-Shirt? Zu lässige Kleidung könnte Sie bei so manchem Personalchef disqualifizieren. Kleiden Sie sich also lieber etwas zu schick als zu bequem – damit macht man nichts falsch. © IMAGO / Westend61
Wer mit einem Coffee-to-go in der Hand beim Vorstellungsgespräch erscheint, könnte bei Recruitern durchaus für Stirnrunzeln sorgen.
Wer mit einem Coffee-to-go in der Hand zum Vorstellungsgespräch erscheint, könnte bei Recruitern durchaus für Stirnrunzeln sorgen. Wenn Ihnen zur Begrüßung hingegen jemand ein Mineralwasser oder einen Kaffee anbietet, dürfen Sie das gerne annehmen. Vergessen Sie dabei niemals, sich höflich zu bedanken.  © IMAGO / Westend61
Gegen einen kleinen Snack vor dem Job-Interview ist nichts einzuwenden – aber bitte lassen Sie Ihr Essen in der Tasche verschwinden, bevor es ernst wird. Personaler könnten es ziemlich unhöflich finden, wenn das belegte Brötchen daraus hervorschaut.
Gegen einen kleinen Snack vor dem Job-Interview ist nichts einzuwenden – aber bitte lassen Sie Ihr Essen in der Tasche verschwinden, bevor es ernst wird. Personaler könnten es ziemlich unhöflich finden, wenn das belegte Brötchen daraus hervorschaut. © IMAGO / Westend61
Oft ist der erste persönliche Eindruck entscheidend. Sie sollten beim ersten Kennenlernen nicht zu sehr vorpreschen, aber trotzdem höflich und freundlich sein.
Oft ist der erste persönliche Eindruck entscheidend. Sie sollten beim ersten Kennenlernen nicht zu sehr vorpreschen, aber trotzdem höflich und freundlich sein. Schließlich geht es darum, dass die künftigen Kollegen Sie besser kennenlernen. Und auch Sie sollten sich natürlich einen Eindruck verschaffen können, ob die neue Stelle zu Ihnen passt. © IMAGO / Westend61
Fallen Sie Ihrem Gegenüber besser nicht ins Wort: Für 39 Prozent der Recruiter ist das ein absolutes No-Go und disqualifiziert Sie auf der Stelle.
Fallen Sie Ihrem Gegenüber besser nicht ins Wort: Für viele Recruiter ist das ein No-Go und disqualifiziert Sie auf der Stelle.  © IMAGO / YAY Images
Wer zu spät kommt, „den betraft das Leben“ - oder der Personalchef. Denn wer beim Vorstellungsgespräch zu spät erscheint, disqualifiziert sich bei vielen Personalern. Planen Sie sich also genügend Puffer für die Anfahrt ein.
Wer zu spät kommt, „den betraft das Leben“ - oder der Personalchef. Denn wer beim Vorstellungsgespräch zu spät erscheint, disqualifiziert sich bei vielen Personalern. Planen Sie sich also genügend Puffer für die Anfahrt ein. Sollten Sie trotzdem verspätet sein, brauchen Sie dafür eine sehr plausible Erklärung.  © IMAGO / Westend61
Vorsicht bei unbekannten Anrufen: Betrüger geben sich in Frankfurt wieder als Polizisten aus.
Finger weg vom Handy – das gilt nicht nur beim Familienessen, sondern auch fürs Vorstellungsgespräch. Wenn Sie im Gespräch Ihr Telefon zücken, könnte das durchaus unangenehm auffallen.  © IMAGO / Westend61
Das größte No-Go für Personalchefs ist aber unhöfliches Verhalten gegenüber Mitarbeitern. Wer die Empfangsdame anzickt oder andere Mitarbeiter herumkommandiert, dürfte bei vielen Personalern von der Bewerberliste gestrichen werden.
Das größte No-Go für Personalchefs ist aber unhöfliches Verhalten gegenüber Mitarbeitern. Wer die Empfangsdame anzickt oder andere Mitarbeiter herumkommandiert, dürfte bei vielen Personalern von der Bewerberliste gestrichen werden.  © IMAGO / YAY Images

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