Job beim Staat

Gehaltsklassen im öffentlichen Dienst: Was Lehrer und andere Beamte verdienen

Vater Staat gilt als attraktiver Arbeitgeber. Ein Gehalt, das sich nach sogenannten Besoldungsstufen richtet, ist nur einer der Vorteile im öffentlichen Dienst.

Polizisten, Erzieher, Lehrer, Ärzte – sie und ihre Kollegen im öffentlichen Dienst gelten als Rückgrat der Gesellschaft. Ihre Aufgaben umfassen Erziehung und Bildung, Gesundheit und Pflege sowie Sicherheit und Verwaltung – und dienen dem Gemeinwohl. Doch leider fehlen insgesamt rund 360.000 Beschäftigte in allen Bereichen (Stand: Aug. 2022). Dabei ist besonders die finanzielle Vergütung der Jobs ein Vorteil.

Gehalt im öffentlichen Dienst: Besoldungsgruppen

Das Entgelt von Menschen im öffentlichen Dienst wird aus sogenannten Besoldungsgruppen errechnet, wie auch bei der Bundeswehr. Davon gibt es insgesamt 37, die in vier Besoldungsordnungen eingeteilt werden (A3 bis A16, B1 bis B11, R1 bis R10 und W1 bis W3). In der Regel verdienen Beamte nach Besoldungsgruppe A. Eine gute Übersicht bietet hier die Besoldungstabelle vom Deutschen Beamtenbund und Tarifunion (dbb). Das Grundgehalt ist in der Regel dann in Stufen bemessen, ein Aufstieg ist nach bestimmten Zeiten möglich. So muss man nicht unbedingt befördert werden, um mehr Geld zu verdienen.

Verbeamtung oder Teil des öffentlichen Dienstes: die Vorteile

Hat man einmal eine Stelle im öffentlichen Dienst ergattert, heißt es: aufatmen. Denn in den meisten Fällen kann man aus einer solchen Stelle nicht gekündigt werden.

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Es wird zumeist unterschieden zwischen Beamten und Angestellten im öffentlichen Dienst. Beamte zahlen keine Rentenversicherung, keine Arbeitslosenversicherung und meist geringe Beiträge zur privaten Krankenversicherung. Angestellte hingegen zahlen in die Rentenversicherung ein und werden in der Regel nach Tarifvertrag bezahlt.

Gehalt: Bei welchen Jobs Sie gut verdienen können

Das Durchschnittsgehalt in Deutschland beträgt 51.009 Euro brutto im Jahr.
Das Durchschnittsgehalt in Deutschland beträgt 51.009 Euro brutto im Jahr. Das Jahresmediangehalt (Mittelwert) liegt bei 44.074 Euro brutto. Das zeigt der gemeinsame Gehaltsreport 2022 der Portale Gehalt.de und Stepstone.de, für die mehr als 600.000 Gehaltsdaten analysiert wurden.  © IMAGO
Frauen verdienen jährlich 40.533 Euro brutto im Median, Männer 47.320 Euro brutto.
Frauen verdienen jährlich 40.533 Euro brutto im Median, Männer 47.320 Euro brutto. © Andrey Popov/Imago/Panthermedia
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Personalverantwortung wird belohnt: Das Gehalt von Führungskräften liegt bei 86.349 Euro brutto im Jahr, während Fachkräfte ohne Personalverantwortung im Median 43.628 Euro brutto verdienen. © IMAGO/donfiore
Das Ranking der Großstädte dominiert Frankfurt am Main mit 54.100 Euro. Es folgen München (53.900 Euro) und Stuttgart (53.600 Euro).
Das Ranking der Großstädte dominiert Frankfurt am Main mit 54.100 Euro. Es folgen München (53.900 Euro) und Stuttgart (53.600 Euro).  © Monika Skolimowska/dpa
Geldscheine. Der Gehaltsreport 2022 zeigt, wo Sie aktuell die besten Chancen auf ein gutes Gehalt haben.
Der Gehaltsreport 2022 zeigt, wo Sie aktuell die besten Chancen auf ein gutes Gehalt haben.  © Robert Michael/dpa
In Hessen liegt das Durchschnittsmediangehalt mit 47.840 Euro deutschlandweit am höchsten.
In Hessen liegt das Durchschnittsmediangehalt mit 47.840 Euro deutschlandweit am höchsten. Auf Platz 2 folgt Baden-Württemberg mit 47.806 Euro, Bayern landet auf dem dritten Platz (46.800 Euro).  © Lutz Wallroth/Imago
Der bestbezahlte Beruf in Deutschland kommt wie schon in den letzten Jahren aus der Berufsgruppe der Akademiker. Ärztinnen und Ärzte gehören mit einem Gehalt von 78.317 Euro im Median (Mittelwert) zu den Spitzenverdienern.
Der bestbezahlte Beruf in Deutschland kommt wie schon in den letzten Jahren aus der Berufsgruppe der Akademiker. Ärztinnen und Ärzte gehören mit einem Gehalt von 78.317 Euro im Median (Mittelwert) zu den Spitzenverdienern.  © IMAGO / YAY Images
Auf Platz zwei folgen Mitarbeitende im Vertrieb (zum Beispiel Key Account Management), die vor allem durch flexible Gehaltsbestandteile wie Boni im oberen Bereich des Rankings landen.
Auf Platz zwei folgen Mitarbeitende im Vertrieb (zum Beispiel Key Account Management), die vor allem durch flexible Gehaltsbestandteile wie Boni im oberen Bereich des Rankings landen. Ein Gehalt von 62.379 Euro Euro im Median (Mittelwert) kann sich hier durchaus sehen lassen.  © Katarina Premfors/Imago
Auch Unternehmensberater werden top entlohnt
Auch Unternehmensberater werden top entlohnt und landen dem Ranking zufolge auf Platz 3 – mit einem Gehalt von 62.119 Euro im Median (Mittelwert). © Thomas Trutschel/photothek/Imago
Bei den Berufen ohne akademische Ausbildung verdienen Finanzexpert/innen am besten: Ihnen winkt ein Jahresgehalt von 43.175 Euro brutto im Median, gefolgt von IT-Expert/innen (42.758 Euro) und Personaler/innen (42.011 Euro).
Bei den Berufen ohne akademische Ausbildung verdienen Finanzexpert/innen am besten: Ihnen winkt ein Jahresgehalt von 43.175 Euro brutto im Median, gefolgt von IT-Expert/innen (42.758 Euro) und Personaler/innen (42.011 Euro).  © Arno Burgi/dpa
Zu den bestbezahlten Branchen in Deutschland gehört laut des Gehaltsreports die Halbleiterbranche
Zu den bestbezahlten Branchen in Deutschland gehören laut des Gehaltsreports die Halbleiterbranche mit 62.963 Euro Jahresgehalt brutto (Median), der Bereich Biotechnologie mit 61.542 Euro brutto (Median) sowie Banken mit 58.341 Euro brutto im Median. © Kay Nietfeld/dpa
Der Einzelhandel schneidet dagegen mit 32.000 bis 35.000 Euro jährlich verhältnismäßig schlecht ab.
Der Einzelhandel schneidet dagegen mit 32.000 bis 35.000 Euro jährlich verhältnismäßig schlecht ab. Auch in Hotels und Gaststätten (31.2000 Euro) sowie in Callcentern (28.916 Euro) erwartet Mitarbeiter die niedrigsten Gehälter über alle Branchen hinweg. © Malte Christians/dpa

Besoldungsgruppen: Im Süden wird mehr gezahlt

Das Entgelt der Beamten im öffentlichen Dienst richtet sich nach der Einordnung des jeweiligen Jobs in die jeweilige Besoldungsgruppe. Dazu kommt auch, dass sich der Betrag in den verschiedenen Bundesländern unterscheiden kann. So zahlt Bayern etwa mehr als Berlin, da die Lebenserhaltungen im Süden höher sind. Hier ein paar Beispiele für Monats-Gehälter in verschiedenen Besoldungsgruppen:

BesoldungsgruppeStelle/BerufEntgeld in Euro
A2Oberamtsgehilfe, Schaffner, Wachmeister2.216 bis 2.511
A7Krankenpfleger, -schwester, Kriminalmeister, Justizvollzugsbeamter2.538 bis 3.201
A9Kriminalhauptmeister, Oberpfleger, -schwester, Polizeikommissar2.897 bis 3.754
A12Amtsanwalt, Polizeihauptkommissar, Fachlehrer, Konrektor, Lehrer (Leiter einer Grund-, Hauptschule)3.801 bis 5.166
A13Lehrer, Rektor, Studienrat, Erster Kriminalhauptkommissar4.457 bis 5.731
A14Arzt, Chefarzt, Schulrat, Pfarrer4.584 bis 6.233
W2 und W3Professoren (Kunsthoch-, Fachhochschule, Päd. Hochschule, Universität)6.085 bis 7.756

Eine vollständigere Liste gibt es auf der Seite Beamtenbesoldung.

Chefärzte verdienen zwischen 6.181 und 7.841 Euro pro Monat.

Was verdienen Polizisten, Ärzte und Lehrer im öffentlichen Dienst?

Laut der Besoldungsgruppentabelle verdient ein Arzt ab 4.584 Euro/Monat, Fachlehrer ab 3.545 Euro/Monat und ein einfacher Wachmeister bei der Polizei ab 2.216 Euro/Monat. In A16 winken die höchsten Gehälter zwischen 6.181 und 7.841 Euro/Monat für etwa Chefärzte, leitende Direktoren oder Botschafter. Ein Berufsanfänger startet meist auf Stufe 1 und kann innerhalb einiger Jahre auf Stufe 6 aufsteigen. Wer dann auf die nächste Besoldungsgruppe aufsteigen möchte, muss sich auf eine Beförderungsstelle bewerben.

Zum Grundverdienst nach Tabelle kommen noch Zuschläge wie zum Beispiel:

  • Familienzuschlag/Kinderzuschlag
  • Wochenend-/Nachtdienste
  • Gefahrenzulage

Rubriklistenbild: © Jose Carlos Ichiro/Imago

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