Langeweile bei der Arbeit

Kennen Sie den Boreout? Sieben Anzeichen, dass Sie in Ihrem Job unterfordert sind

Nicht nur Stress, auch Langeweile im Job und Unterforderung können krank machen. Der sogenannte Boreout kann entstehen. Achten Sie am besten auf bestimmte Alarmsignale.

Viele Routinen, permanente Unterforderung, fehlende Sinnhaftigkeit, ständige Langeweile und Unzufriedenheit im Arbeitsalltag: Wer sich hierbei angesprochen fühlt, sollte dies nicht verdrängen oder unterschätzen. Denn auf Dauer kann der Zustand zu „Boreout“ führen – mit erheblichen Auswirkungen auf die körperliche und psychische Gesundheit. Betroffene leiden unter anderem unter Schlafstörungen, einer erhöhten Infektanfälligkeit und anhaltender Erschöpfung. Auch Depressionen können nach Angaben der Helios Kliniken auftreten.

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Boreout: Depression, Gereiztheit, Infektanfälligkeit – die Symptome

Fehlende Sinnhaftigkeit oder ständige Langeweile können Anzeichen von Boreout im Job sein. (Symbolbild)
  • Magenbeschwerden
  • Kopfschmerzen, Schwindel
  • Tinnitus
  • häufige Erkältungen und andere Infekte
  • Schlafstörungen
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Körperliche und seelische Erschöpfung
  • Depressionen
  • Gereiztheit

Neun Dinge, die jeder heimlich im Büro macht

Ja, jeder macht heimlich Dinge, die so gar nichts mit der Arbeit zu tun haben
Ja, jeder macht heimlich Dinge, die so gar nichts mit der Arbeit zu tun haben - oder die man seinen Kollegen zumindest lieber verheimlicht. Wie zum Beispiel das hier:  © Katarina Premfors/Imago
Wenn der kleine Heißhunger kommt, lockt all zu gerne die Schreibtischschublade des abwesenden Kollegen.
Wenn der kleine Heißhunger kommt, Sie aber nichts mehr im Kühlschrank haben, lockt all zu gerne die Schreibtischschublade des abwesenden Kollegen. Hatte der nicht erst neue Snacks deponiert? Und schwupps landet das „verbotene“ Leckerli heimlich in Ihrem Mund. © Ute Grabowsky/ Imago / photothek
Nicht wenige spionieren während der Arbeitszeit ihre Arbeitskollegen via Facebook, Google und Co. aus.
Der neue Volontär aus dem Nachbarbüro sieht eigentlich ganz süß aus? Nicht wenige spionieren während der Arbeitszeit ihre Arbeitskollegen via Facebook, Google und Co. aus. Sehr zum Leidwesen ihres Arbeitspensums. © Westend61/Imago
Sie verquatschen sich das ein oder andere Mal mit den Kollegen?
Sie verquatschen sich das ein oder andere Mal mit den Kollegen? Auch das gehört zum Büroalltag gewiss dazu.  © Ignacio Ferrandiz Roig/Imago
Sie sitzen in der Arbeit, brauchen aber noch dringend einen coolen Post für Instagram
Sie sitzen in der Arbeit, brauchen aber noch dringend einen coolen Post für Instagram? Nicht wenige verlockt das zum ausgiebigen Selfie-Shooting - #überstunden #workinghard... © Panthermedia/Imago
In der Materialkammer lagern Unmengen an Schreibutensilien, die Sie zuhause gut gebrauchen könnten?
In der Materialkammer lagern Unmengen an Schreibutensilien, die Sie zuhause gut gebrauchen könnten? „Sieht ja keiner“, denken Sie - und schon steckt der schöne Kuli in der Jackentasche. Doch Vorsicht: Für solche Kavaliersdelikte drohen Ihnen ernste Konsequenzen.  © Wolfgang Zwanzger/Imago
Sie wollen gerade Feierabend machen - und huschen lieber ins Treppenhaus.
Sie wollen gerade Feierabend machen - da sehen Sie, wie der Chef Richtung Aufzug läuft. Aber allein mit dem nörgelnden Vorgesetzten auf eineinhalb Quadratmetern? Das muss nicht sein, denken Sie und huschen lieber ins Treppenhaus.  © IMAGO / eyevisto
Die letzte Nacht war kurz und Sie müssten dringend ein Nickerchen machen? Da bietet sich das stille Örtchen doch als perfekter Platz für ein kurzes Power-Napping an.
Die letzte Nacht war kurz und Sie müssten dringend ein Nickerchen machen? Da bietet sich das stille Örtchen doch als perfekter Platz für ein kurzes Power-Napping an. Andere gönnen sich dort auch gerne eine Surf-Pause mit dem Smartphone - besonders, wenn Handy-Verbot herrscht. © Fotostand / Gelhot / Imago
Homeoffice
Egal, ob Urlaubsreise, die schicken Stiefel oder die mega-angesagten Konzerttickets: Die meisten von uns shoppen heimlich im Internet, während der Quartalsbericht oder ein Projekt noch ein bisschen warten muss.  © Uwe Anspach/dpa (Symbolbild)
Der Feierabend steht bevor und Sie haben es eilig, weil Sie noch verabredet sind? In solchen Momenten ist der Geschirrspüler in der Büroküche leider schnell mal vergessen,
Der Feierabend steht bevor und Sie haben es eilig, weil Sie noch verabredet sind? In solchen Momenten ist der Geschirrspüler in der Büroküche leider schnell mal vergessen, der eigentlich ausgeräumt werden sollte. © IMAGO / IlluPics (Symbolbild)

Boreout im Job: Sieben Anzeichen zeigen, wer betroffen ist

Wie aber lässt sich feststellen, wer von Boreout betroffen ist? Die Techniker Krankenkasse hat einige Anzeichen aufgelistet, die möglicherweise einen Hinweis darauf geben könnten, ob man selbst Boreout-gefährdet ist:

  • Sie entwickeln eine Strategie, um anderen vorzuspielen, viel zu tun zu haben.
  • Sie kümmern sich während der Arbeitszeit immer wieder um private Angelegenheiten oder verschicken private E-Mails an Kolleginnen und Kollegen.
  • Sie fühlen sich gelangweilt und unterfordert und haben kein Interesse an Ihrer Arbeit.
  • Sie fühlen sich unzufrieden, unglücklich, antriebslos.
  • Sie empfinden keinen Sinn in dem, was Sie beruflich tun.
  • Nach der Arbeit empfinden Sie Erschöpfung, obwohl Sie eigentlich keinen stressigen Tag hatten.
  • Sie würden am liebsten den Job wechseln.

Mit dem Thema Boreout haben sich auch die Schweizer Unternehmensberater Philippe Rothlin und Peter Werder auseinandergesetzt. So heißt es in ihrem Buch „Diagnose Boreout“, dass der gesamtwirtschaftliche Schaden durch Boreout in Deutschland schätzungsweise mehr als 250 Millionen Euro beträgt.

Unterforderung im Beruf – was kann man dagegen tun?

Wer sich nun in den aufgeführten Punkten wiederfindet, sollte seinen Frust nicht aufschieben, sondern handeln. Verschiedene Optionen zeigen, was man in diesem Fall selbst unternehmen kann. Der Karriere-Coach Dr. Bernd Slaghuis empfiehlt Betroffenen zum Beispiel, über interne Veränderungsmöglichkeiten nachzudenken. Eine Lösung könnte zum Beispiel sein, nach internen Stellenausschreibungen Ausschau zu halten, in denen die eigenen Stärken und das Fach- und Erfahrungswissen einen Wert haben. Eventuell gibt es dort Aufgaben oder Arbeitsbereiche, die mehr Abwechslung und Freude in den Arbeitsalltag bringen könnten. Es lohnt sich deshalb, auch mit Kollegen und Führungskräften aus anderen Abteilungen zu sprechen. Möglicherweise sollten Betroffene auch darüber nachdenken, den Arbeitsplatz und damit ihren Job zu wechseln. Fünf Fragen sollte man sich vor der Kündigung jedoch stellen. 

Um neue Kräfte zu sammeln, könnte es auch sinnvoll sein, eine Auszeit vom Arbeitsleben zu nehmen. Welche Option die richtige ist, sollten Arbeitnehmer für sich selbst entscheiden und dabei keine große Angst vor Lücken im Lebenslauf haben.

Rubriklistenbild: © Markus Mielek/Imago

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