Kreuzotter, Aspisviper, Ringelnatter
Richtig reagieren beim Schlangenbiss: Was man nach einer Attacke sofort machen muss
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In Deutschland passiert es nur äußerst selten, dass Menschen einer Schlange begegnen - und noch seltener gibt es Berichte über Schlangenbisse. Aber was tun, wenn man doch attackiert wird?
Sie spalten die Bevölkerung und lösen bei den Einen pure Faszination aus, während andere bei ihrem Anblick panisch davonlaufen wollen. Schlangen sind Reptilien, die - wenn auch nur selten gesichtet - auch in Deutschland vorkommen. Sieben Arten gibt es hierzulande und trotzdem werden sie recht selten gesehen. Wenn es aber dazu kommt und doch ein Mensch gebissen wird, wissen viele nicht, wie sie reagieren sollen. Deshalb hat echo24.de* zusammengefasst, was bei einem Schlangenbiss zu beachten ist.
Schlangenbiss: Was Sie nach einer Attacke sofort tun sollten
Wird man von einer Schlange gebissen, dann ist zunächst extrem wichtig zu wissen, um welche Art es sich handelt. In Deutschland beispielsweise gibt es zwei heimische Giftschlangen. Wird man von einer Kreuzotter oder einer Aspisviper erwischt, dann kann es zu Vergiftungserscheinungen kommen, wie kürzlich bei einem 12-jährigen Mädchen, das im Höllengebirge in Österreich gebissen wurde*.
Wie unterscheidet man deutsche Giftschlangen von ungiftigen Exemplaren?
Als Anhaltspunkte für die Abschätzung, ob es sich bei dem angetroffenen Tier um eine Giftschlange handelt oder nicht, gibt es drei wichtige Merkmale. Zunächst sollte man überprüfen, ob die Schlange einen dreieckigen Kopf hat. Trifft das zu, so handelt es sich vermutlich um eine Viper. Diese sind in den meisten Fällen giftig. Außerdem haben giftige Schlangen oft vertikale Augenschlitze, während Ungiftige im Regelfall runde Pupillen haben. Doch laut gesundes-reisen.eu sollte man sich nicht zu sehr auf diese Regel verlassen, sondern immer einen Experten um Rat fragen. Denn es gibt auch Ausnahmen.
Doch auch wenn die Schlange anhand ihrer äußerlichen Merkmale ungiftig aussieht: Man sollte sich nie zu sicher sein. Das Portal netdoktor.de empfiehlt, die Schlange - falls sie im Zuge des Angriffs getötet wurde, mit in die Notaufnahme zu bringen. Allerdings nur, wenn wirklich keine Gefahr mehr besteht - doch Vorsicht: auch abgetrennte Schlangenköpfe können noch reflexartig zubeißen. Deshalb ist es laut Ärzte Zeitung meist schon hilfreich, das verantwortliche Tier zu fotografieren. Wie 24garten.de* berichtet, gibt es in Deutschland noch einige weitere giftige Wildtiere, die sogar im Garten vorkommen*.
Erste Hilfe Schlangenbiss: Verhalten wie im Film ist falsch
Am Wichtigsten ist bei einem Schlangenbiss allerdings, was man nicht tun soll. Denn zum Beispiel kann der Biss der Kreuzotter für Menschen extrem gefährlich* werden. Doch Abbinden der betroffenen Extremitäten - wie es oft in Filmen gezeigt wird - führt leider meist dazu, dass sich das Gift schnell im Körper ausbreitet. Das wäre dann genau das, was man eigentlich vermeiden wollte.
Ebenso gefährlich ist es, die Bisswunde zu kühlen oder zu wärmen. Außerdem sollte man laut netdoktor.de nicht versuchen, das Gift auszusaugen oder gar auszubrennen. Auch mitgebrachte Schlangen-Antiseren sollte man nicht selbst anwenden.
Stattdessen hilft es sehr gut, wenn man als Begleitperson versucht, die gebissene Person zu beruhigen und dann auch körperlich ruhig zu halten. Denn sowohl Angst als auch Bewegung sorgen dafür, dass sich Schlangengift schneller im Körper ausbreitet. In jedem Fall sollte man dann die Wunde versorgen und schnellstmöglich den Notruf wählen, denn jeder Schlangenbiss ist ein Notfall. Vor Ort lässt sich die Gefahr meistens nicht einschätzen.
Schlangenbiss vermeiden: So verhalten Sie sich schon vorher richtig
Dennoch braucht man sich in den meisten Fällen - sogar beim Biss einer Giftschlange - keine Sorgen zu machen. Denn jeder zweite ist ein sogenannter „trockener Biss“. Das bedeutet, dass die Schlange gar kein Gift injiziert hat. Erkennen kann man das als Laie laut Ärzte Zeitung allerdings nicht. Deshalb ist es umso wichtiger, den Rettungsdienst zu rufen - oder wenn das nicht möglich ist, in die Notaufnahme zu fahren.
Um übrigens gar nicht erst in die Situation zu kommen, von einer Schlange gebissen zu werden, helfen schon wenige einfache Tipps. Zuallererst sollte man bei Ausflügen in die Natur immer festes und hohes Schuhwerk tragen, weil Schlangen laut Tropeninstitut meist an den Knöcheln angreifen.
Spezielle Gamaschen können demnach zusätzlichen Schutz bieten, während lange Hosen nicht bissfest sind. Hilfreich ist außerdem ein Wanderstock. Denn der warnt die Schlangen durch die Erschütterung vor und gibt ihnen die Möglichkeit, zu fliehen. Unter keinen Umständen sollte man versuchen, eine Schlange zu fangen oder auch nur zu berühren. *echo24.de und 24garten.de sind ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
Rubriklistenbild: © Daniel Karmann/DPA