Anzeichen frühzeitig erkennen

Osteoporose rechtzeitig erkennen: Fünf wichtige Symptome – auch Rückenschmerzen sind ein Warnzeichen

Eine Osteoporose wird in vielen Fällen erst erkannt oder diagnostiziert, wenn Betroffene mit Schmerzen oder gar einem Knochenbruch zum Arzt gehen. Auf welche ersten Anzeichen Sie selbst achten können. 

„Das Problem mit der Osteoporose ist, dass man es nicht merkt. Man merkt es häufig erst, wenn es zu spät ist.“ Die Aussage von Birgit Eichner, selbst an Osteoporose erkrankt, wirkt nach. Sie kennt die Tücken der Erkrankung nur zu gut. Durch den Austausch mit anderen Betroffenen über die Osteoporose-Selbsthilfegruppe in Wertheim weiß sie, wie schwer es in vielen Fällen ist, dass Osteoporose rechtzeitig erkannt wird. Der Knochenschwund macht sich häufig lange nicht bemerkbar, die Symptome werden nicht immer richtig gedeutet. Nicht umsonst wird Osteoporose als „stiller Dieb am Knochen“ bezeichnet. Letztlich kann die Schwere des Knochenschwunds durch eine Ernährungsumstellung und Bewegung im Alltag sowie Medikamente herausgezögert werden. Je früher man den Abbau der Knochendichte und die Osteoporose feststellt, desto eher kann auch einem Abbau der Knochen entgegengewirkt werden. Es gibt Anzeichen, die Betroffene kennen und mit denen sie rechtzeitig einen Arzt aufsuchen sollten.

Osteoporose vermeiden oder hinauszögern: Prävention durch Ernährung und Bewegung

Wer über 50 Jahre ist und an anhaltenden Rückenschmerzen leidet, sollte einen Arzt aufsuchen, um gegebenenfalls eine Knochendichtemessung durchführen zu lassen.

Laut der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e. V. (DGOU) ist Osteoporose in Deutschland weit verbreitet. Über 6,3 Millionen Menschen leiden an dieser Krankheit. Diese führt dazu, dass sich Knochenmasse abbaut, die Knochen dadurch schwach und zerbrechlich werden und das Risiko für Knochenbrüche steigt. Nach Angaben der International Osteoporosis Foundation (IOF) erleidet weltweit etwa jede dritte Frau und jeder fünfte Mann ab 50 Jahren eine osteoporotische Fraktur. Dabei muss es nicht in jedem Fall so weit kommen, wenn erste Anzeichen richtig und frühzeitig gedeutet und behandelt werden.

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Denn der Aufbau von Knochenmasse ist in jedem Alter möglich und auch nötig. Prävention für ein stabiles Muskel-Skelett-System beginnt bereits im Kindesalter und sollte sich auch bis ins hohe Alter fortsetzen. Die DGOU ruft zur Vorsorge auf und appelliert für:

  • Viel Bewegung. Durch Sport können Muskeln aufgebaut, der Knochen erhalten, Knochenabbau verringert und sogar Knochenaufbau angeregt werden.
  • Calciumreiche Ernährung über Milchprodukte, Gemüse, Hülsenfrüchte, Fisch sowie Mineralwasser.
  • Wenig Lebensmittel, die eine Osteoporose begünstigen können.
  • Viel frische Luft bei Tageslicht, worüber die körpereigene Vitamin-D-Produktion angeregt wird.

Calciumreiche Ernährung ist ein wichtiger Faktor zur Vorbeugung eines Knochenabbaus, der Osteoporose.

Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt:

Kinder im Alter von zehn bis zwölf Jahren benötigen 1100 mg Calcium pro Tag.

Jugendliche im Alter von 13 bis 18 Jahren sollten wegen des starken Wachstums 1200 mg Calcium pro Tag aufnehmen.

Erwachsene benötigen pro Tag etwa 1000 mg Calcium.

Osteoporose bekämpfen: Mit zehn Tipps können Sie Knochenschwund vorbeugen

Zwei Joggerinnen laufen durch den herbstlichen Wald.
Egal welches Alter: Sport und regelmäßige Bewegung sind das A und O für ein langes und gesundes Leben. Eine tägliche Sporteinheit verringert das Risiko, an Osteoporose zu erkranken. © Lars Zahner/Imago
Eine Gruppe Menschen sitzt auf einem Gymnastikball und macht Sport.
Zu diesem Sportprogramm sollten auch Balanceübungen gehören. Denn wer ein gutes Gleichgewicht hat, verhindert nicht nur Stürze im Alter, sondern auch das Knochenschwund-Risiko. © Monkeybusiness/Imago
Eine Frau isst eine Schüssel Salat.
Neben Sport gehört auch eine gesunde Ernährung zu den vorbeugenden Maßnahmen gegen Osteoporose. Schöner Nebeneffekt: Wer sich ausgewogen ernährt, verringert auch das Risiko, später an anderen Krankheiten zu leiden. © Nestor Rodan/Imago
Grünkohl liegt auf einem Tisch.
Bei der Ernährung sollten vor allem kalziumreiche Lebensmittel wie Grünkohl auf dem Teller landen. Ein Kalziummangel im Alter kann Osteoporose begünstigen. © APress/Imago
Eine Schüssel Porridge steht auf dem Tisch.
Auch Magnesium spielt bei der Osteoporose-Prävention eine wichtige Rolle. Haferflocken enthalten beispielsweise im Vergleich zu anderen Lebensmitteln recht viel Magnesium und lassen sich gut in den täglichen Speiseplan integrieren. © jirkaejc/Imago
Ein Glas Rotwein steht auf einem Tisch, ein Mann verschränkt seine Hände davor.
Alkohol ist ein Nervengift, das das Osteoporose-Risiko erhöht. Wer gesünder leben möchte, sollte darauf verzichten. © AndreyPopov/Imago
Zigarettenstummel liegen im Aschenbecher.
Rauchen schadet der Gesundheit, das ist mittlerweile kein Geheimnis mehr. Wer sich schützen möchte, sollte die Zigarette lieber nicht mehr aus der Packung holen. © Gennady Kravetsky/Imago
Eine Frau steht in der Sonne.
Vitamin-D-Mangel kann Osteoporose begünstigen. Um dem vorzubeugen, sollte man täglich etwa 15 Minuten im Freien ohne Sonnenschutz verbringen. Nicht länger, denn danach ist die Vitamin-D-Synthese abgeschlossen und das Hautkrebsrisiko steigt stark. © luna/imago
Ein Mann steht auf einer Waage.
Übergewicht ist Ursache von vielen Krankheiten im Alter, doch auch Untergewicht ist ein Problem. Gerade im Alter schwindet der Appetit und Menschen nehmen nicht mehr genügend Nährstoffe für einen gesunden Knochenaufbau zu sich. Daher ist es im Kampf gegen Osteoporose wichtig, ein Normalgewicht zu halten. © Ekaterina Yakunina/Imago
Eine Ärztin untersucht die Knochendichte eines Patienten.
Ärztliche Komplett-Untersuchungen müssen ab einem bestimmten Alter dazugehören. So lässt sich schnell erkennen, ob man an Osteoporose erkrankt ist und abklären, was dann zu tun ist. © Science Photo Library/Imago

Osteoporose rechtzeitig erkennen: Fünf wichtige Symptome – auch Rückenschmerzen können ein Indiz sein

Beginnender Knochenschwund kann sich als akut auftretende, anhaltende Rückenschmerzen bemerkbar machen. Leiden Sie unter wiederkehrenden Schmerzen und sind über 50 Jahre alt, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Je nach Beschwerden, Hormonstatus und Vorerkrankungen empfiehlt es sich, eine Knochendichtemessung durchführen zu lassen. Dadurch kann eine bereits bestehende Osteoporose oder die Vorstufe, die sogenannte Osteopenie, erkannt werden. Die wichtigste Ursache der Osteoporose-Vorstufe ist ein sinkender Östrogenspiegel – der bei manchen Frauen bereits ab 40 Jahren einsetzen kann – sowie Bewegungsmangel. Die Osteopenie betrifft vor allem Frauen in der Postmenopause.

Weitere Anzeichen für eine angehende Osteoporose und Knochenschwund sind:

  • Verlust an Körpergröße um mehr als vier Zentimeter innerhalb eines Jahres.
  • Wackelnde Zähne oder Zahnausfall.
  • Sehr niedriges Körpergewicht oder ungewollter Gewichtsverlust um mehr als zehn Prozent.
  • Verringerung des Rippen-Becken-Abstandes auf unter zwei Finger-Breite.

Besonders Patienten, die wegen einer Schilddrüsenstörung mit Thyroxin behandelt werden, sollten auch auf erste Anzeichen einer Osteopenie oder gar Osteoporose achten, da das Hormon die Knochendichte beeinflusst.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.

Rubriklistenbild: © Frank Röder/Imago

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