Eiweiß für die Leber

Fettleber durch bestimmte Lebensmittel zurückbilden: Essen Sie Haferflocken, Avocado, Erbsen, Fisch und Nüsse

Kommt es aufgrund falscher Ernährung zu einer nicht-alkoholischen Fettleber, kann diese mithilfe einer Ernährungsumstellung wieder rückgängig gemacht werden. Eiweiß nimmt dabei großen Einfluss.

Von einer Fettleber sind in Deutschland zunehmend Erwachsene und sogar Kinder betroffen. Da keine medikamentöse Behandlung zur Verfügung steht, ist der beste Weg, die Fettleber wieder rückgängig zu machen, eine Ernährungsumstellung mit eiweißreichen Lebensmitteln. Proteine sind zum einen sehr sättigend, eignen sich also auch gut zum Abnehmen, und zum anderen entlasten Eiweiße die Leberfunktion. „Die Leber ist ein wunderbares Organ, sie kann sich wirklich komplett regenerieren, wenn man noch den richtigen Zeitpunkt erwischt. Das heißt, die Ernährung umstellt, weniger Kohlehydrate, deutlich mehr Proteine in den Speiseplan aufnimmt“, wie es die Fachärztin für Innere und für Palliativmedizin Dr. Viola Andresen gegenüber dem Norddeutschen Runkfunk erläutert. Es gibt 15 Lebensmittel, die besonders reich an Eiweiß sind und zur Entlastung der Leber sowie Heilung von Fettleber empfohlen werden.

Fettleber zurückbilden: Essen Sie viel eiweißhaltige Lebensmittel wie Avocado, Fisch und Nüsse

Avocado mit Schrimps, Gurken und einem Spritzer Zitronen ist eine ideale Mahlzeit, damit eine bestehende Fettleber sich zurückbilden kann. Avocado und Schrimps zählen zu den Lebensmitteln, die reich an Eiweiß sind. (Symbolbild)

Eiweiß (Proteine) ist wichtig für den Körper, unter anderem für den Aufbau und Erhalt von Muskeln. Dennoch sollte es nur in bestimmten Mengen und über den Tag verteilt verzehrt werden. Die empfohlene Zufuhr für Protein beträgt für Erwachsene ab 19 Jahren bis 65 Jahre 0,8 g Protein pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag, ab 65 Jahren 1,0 g pro Kilogramm Körpergewicht täglich, so die Deutsche Gesellschaft für Ernährung.

Grundsätzlich enthält Eiweiß in pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln alle neun für den menschlichen Körper essenziellen Aminosäuren. Es gibt jedoch Unterschiede:

  • Eiweiße tierischen Ursprungs enthalten größere Mengen an Aminosäuren und entsprechen in der Zusammensetzung dem menschlichen Körperprotein zwar eher als pflanzliche Eiweiße. Je mehr ein Eiweiß den menschlichen Proteinen ähnelt, umso höher ist seine sogenannte biologische Wertigkeit, wie es beim Norddeutschen Rundfunk heißt. Der Körper kann das Eiweiß dann einfacher verwerten und in körpereigenes Protein umbauen.
  • Doch gesünder ist dennoch Eiweiß, das in Pflanzen enthalten ist. Denn pflanzliche Eiweißquellen verfügen über viele gesundheitsfördernde Substanzen wie Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Allerdings sind nicht alle Eiweiße beziehungsweise Aminosäuren, die der menschliche Körper benötigt, in allen Pflanzen enthalten.

Avocado gegen Fettleber

100 Gramm Avocado enthalten bereits 2 Gramm Protein und zählen daher zu den proteinreichen Früchten. Zudem ist die Ölfrucht reich an einfach ungesättigten Fettsäuren, Vitamin K1 und Folsäure. Daher empfiehlt sich der Genuss von Avocado auch zur Senkung von zu viel LDL-Cholesterin im Blut. Gleichzeitig schützt Avocado dank ihres pflanzlichen Stigmasterol vor einem frühzeitigen Ausbruch von Alzheimer.

Wenn Sie bestimmte Lebensmittel miteinander kombinieren, helfen Sie, dass Eiweiße noch besser im Körper verwertet werden können, um der Leber Gutes zu tun, wie Dr. Andresen weiter erklärt. Beispiele dafür sind:

  • Kartoffeln mit Quark
  • Kartoffeln mit Ei
  • Getreide mit Hülsenfrüchten, zum Beispiel Spätzle mit Linsen
  • Ofenkartoffeln mit Sauerrahm-Dip

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Fettleber: Zehn Getränke schützen vor kranker Leber – welches am besten entschlackt

Tasse schwarzer Kaffee
Kaffee mit seinem enthaltenen Koffein ist ein Alleskönner unter den Getränken: Kaffee erhöht die Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit, verbessert das Kurzzeitgedächtnis, senkt zudem das Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt und bis zu vier Tassen schwarz getrunken hilft der Wachmacher sogar beim Abnehmen und schützt die Leber vor Krankheiten wie Verfettung. © Bernd Jürgens/Imago
Tasse Ingwer-Tee
Wer lieber Tee mag, sollte auf Ingwer-Tee setzen, am besten mit frischen Zutaten. Die Knolle ist dank seiner Vitamine und Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium und Eisen nicht nur gut fürs Immunsystem. Die Heilpflanze schützt auch die Leber, beugt Verfettung vor, verbessert die Verdauung und hilft dadurch beim Entschlacken. In Kombination mit Kurkuma kann Ingwer gezielt gegen Fettleber helfen – als Beigabe zum Essen oder im Tee, Saft oder Shake mit Karotten gemischt, der letztlich auch beim Abnehmen hilft. Kurkuma kann sogar das Risiko senken, dass sich aus einer Fettleber eine schwere Leberentzündung wie eine Leberzirrhose entwickelt.  © Imaginechina-Tuchong/Imago
Tasse Fencheltee
Fenchel ist bekannt für seine beruhigende, entzündungshemmende Wirkung und lindert Beschwerden des Verdauungstrakts wie Blähungen und Bauchschmerzen. Trinken Sie regelmäßig Fencheltee, wodurch nicht nur die Nieren angeregt, auch die Leber entlastet wird. © HeikeRau/Imago
Brennesseltee
Brennesseln auf der Haut sind zwar sehr unangenehm, als Tee getrunken enfaltet die Pflanze jedoch ihre anregende und entschlackende Wirkung. Brennesseltee wird nicht nur unterstützend bei Blasenentzündung empfohlen, er soll den Stoffwechsel ankurbeln und helfen, Leber und Galle zu entgiften. © Panthermedia/Imago
Glas mit Grapefruitsaft
Warum nicht schon gleich in der Früh der Leber etwas Gutes tun? Ein frisch gepresster Grapefruit-Saft oder Direktsaft aus dem Supermarkt ist dafür genau das Richtige. Ein Spritzer Zitronensaft verstärkt die positive Wirkung für Galle und Leber noch zusätzlich und beugt der Einlagerung von Fett vor. © Zoonar.com/Maryna Voronova/Imago
Glas mit Orangensaft
Auch ein leckerer Orangensaft zum Frühstück schmeckt erfrischend gut. Die beliebte Zitrusfrucht hilft auch der Fettleber, sich selbst zu heilen. Orangen sind reich an den sekundären Pflanzenstoffen Polyphenole, die entzündungshemmend und antioxidativ wirken. Um die Wirkung für die Leber noch zu verstärken, können Sie Orangensaft mit Grapefruit und Zitronen mischen. © monticello/Imago
Glas Rote Beete-Saft
Trinken Sie Rote Beete als Direktsaft – selbst zubereitet oder gekauft – und helfen Ihrem Körper und Ihrer Leber, zu entgiften. Die rote Knolle ist ein ideales Lebensmittel, um der Fettleber vorzubeugen. Gleichzeitig ist das Gemüse reich an wertvollen Nährstoffen wie Folsäure, Kalzium, Phosphor, Kalium, Magnesium, Eisen, Vitamin C sowie B und unterstützt somit das Immunsystem. Rote Beete kann aufgrund ihres Nitritgehalts hohen Blutdruck senken, jedoch durch ihre enthaltende Oxalsäure zur Bildung von Nierensteinen beitragen. Menschen, die dazu neigen, sollten den Konsum gering halten. © Iordache Magdalena/Imago
Glas Tomatensaft
So mögen manche den Tomatensaft nur auf Urlaubsreisen im Flieger gerne trinken, dabei kann auch dieser Saft – wenn Sie ihn regelmäßig trinken – die Leber entlasten und ihrer Verfettung vorbeugen oder diese rückgängig machen. Tomaten verfügen über einen hohen Wassergehalt und sind reich am Antioxidans Glutathion, das bei der Entgiftung hilft und die Heilung der Fettleber unterstützt. © NayalyH/Imago
Glass mit Gurkensaft
Auch Gurken als Saft helfen der Leber, zu regenerieren und Krankheiten wie einer Fettleber vorzubeugen – gleich am Morgen oder als Getränk zwischendurch ideal. Und das Gemüse besteht zu 95 Prozent aus Wasser, weswegen Gurkensaft auch gut zum Durstlöschen ist. Die gesunden Inhaltsstoffe der Gurke sitzen direkt unter der Schale, sodass Sie für einen entschlackenden Effekt auch die Schale mit verwerten sollten. Wer keinen Entsafter hat, schneidet am besten die gründlich gewaschene Gurke möglichst klein, püriert diese mit dem Pürierstab und drückt den Brei der Gurke durch ein Sieb oder Tuch – fertig ist der Gurkensaft! © 5second/Imago
Glas Karottensaft
Karotten helfen außerdem bei der Entgiftung der Leber. Ob gekocht oder frisch als Shake fördert das Gemüse die Gesundheit des lebenswichtigen Organs. Setzen Sie den Saft mehrmals pro Woche auf Ihren Speiseplan, um einer Fettleber vorzubeugen. © 5second/Imago

Folgende Lebensmittel sind reich an Eiweiß beziehungsweise Proteinen und sollten bei bestehender Fettleber vermehrt auf dem Speiseplan stehen:

  • Avocado
  • Getrocknete Aprikosen
  • Fisch wie Schrimps
  • Mageres Fleisch
  • Nüsse wie Walnüsse und Haselnüsse
  • Quark
  • Sojaprodukte, Tofu
  • Haferflocken
  • Vollkornprodukte wie Vollkornbrot, Vollkornreis, Vollkornnudeln
  • Spinat
  • Brokkoli
  • Erbsen
  • Bohnen
  • Rosenkohl
  • Blumenkohl

Neben Eiweiß sind die Ballaststoffe nicht nur gut für den Darm, sondern dank der Darm-Leber-Achse auch gut für die Leber. „Wir wissen, dass ein wesentlicher Grund, warum eine Fettleber voranschreitet – in eine Leberentzündung, bis hin zur bedrohlichen Leberzirrhose – Störungen der Darmbarriere sind, dass deswegen mehr Entzündungsstoffe in die Leber gelangen. Ballaststoffe sind da sehr zu empfehlen, da sie gut fürs Darm-Mikrobiom sind und daher auch die Leber schützen können“, so Dr. Andresen abschließend gegenüber dem Norddeutschen Rundfunk.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.

Rubriklistenbild: © ivanmateev/Imago

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