Diese Anzeichen ernst nehmen

Schilddrüsenkrebs erkennen: Knoten am Hals können ein Symptom sein

Ein Kloßgefühl beim Schlucken zählt zu den Warnzeichen, die auf Schilddrüsenkrebs hinweisen können. Welche Symptome Sie noch ernst nehmen sollten.

Bei sehr vielen Menschen arbeitet die Schilddrüse nicht so, wie sie sollte. Erkrankungen wie Schilddrüsenunterfunktion, Schilddrüsenüberfunktion oder die Hashimoto-Krankheit sind keine Seltenheit und viele Patienten müssen lebenslang Medikamente einnehmen, damit die Schilddrüse weiterhin lebenswichtige Hormone produziert, die unseren Stoffwechsel, das Wachstum, den Kreislauf, aber auch das Wohlbefinden steuern.

Schilddrüsenkrebs (Schilddrüsenkarzinom) kommt im Gegensatz zu den oben genannten Krankheiten selten vor und zählt zu den seltenen Krebserkrankungen. Mit rund 5.000 neuen Fällen pro Jahr in Deutschland macht er etwa ein Prozent aller bösartiger Tumore aus, wie die Techniker Krankenkasse (TK) berichtet. Dabei seien Frauen zwei- bis dreimal häufiger betroffen als Männer.

Schilddrüsenkrankheiten erkennen: Mit einer speziellen Kamera kann die Schilddrüse abgebildet werden.

Schilddrüsenkrebs: Therapie und Auslöser

Wo bei Schilddrüsenüber- und unterfunktion in der Regel eine medikamentöse Therapie ausreicht, wird Schilddrüsenkrebs meist operiert. Dabei entfernt der Mediziner je nach Stadium den von den entarteten Zellen befallenen Teil der Schilddrüse oder sogar das gesamte Organ. Auch eine Radiojodbehandlung, eine Bestrahlung und/oder eine Schilddrüsenhormontherapie werden je nach Ausprägung des Karzinoms kombiniert oder einzeln eingesetzt, um das entartete Krebsgewebe auszumerzen.

Warum Schilddrüsenkarzinome überhaupt entstehen, ist nicht abschließend geklärt. Bewiesen ist allerdings, dass die genetische Veranlagung eine Rolle spielt und dass radioaktive Strahlung das Risiko zu erkranken immens erhöht. Sowohl bei Überlebenden der Atomwaffenangriffe in Hiroshima und Nagasaki oder bei Menschen, die den Reaktorunfall in Tschernobyl erlebt haben, diagnostizierten Ärzte vermehrt Schilddrüsenkrebs, wie die TK schreibt. 

Symptome von Schilddrüsenkrebs

Ein neu aufgetretener, schnell wachsender Knoten in der Schilddrüse ist das deutlichste Anzeichen von Schilddrüsenkrebs, wie die Deutsche Krebsgesellschaft warnt. Auch ein neu entstandener Kropf und ungewöhnliche Schwellungen seien Anlass, zum Arzt zu gehen.

Diese Symptome können auf ein Schilddrüsenkarzinom hinweisen:

  • Schluckbeschwerden
  • Luftnot
  • Heiserkeit
  • Hustenreiz
  • tastbar oder sichtbar vergrößerte Lymphknoten im Halsbereich
  • Druckgefühl im Hals

Krebserregende Viren: Diese Erreger können Krebs auslösen

Herpesvirus
Das Epstein-Barr-Virus (EBV) zählt zur Gruppe der Herpesviren. Dem Deutschen Krebsforschungszentrum (dkfz) zufolge gilt als sicher, dass eine Infektion mit EBV zur Entstehung von B-Zell-Lymphomen beitragen kann, einer bösartigen Erkrankung von B-Lymphozyten. Mit Lymphom werden in der Medizin bösartige Tumoren des lymphatischen Systems bezeichnet. In Tumoren von T-Lymphozyten (T-Zell-Lymphome) konnte das Epstein-Barr-Virus ebenfalls nachgewiesen werden, so das dkfz. © Imago
Das Magenbakterium Helicobacter pylori
Das Magenbakterium Helicobacter pylori soll das Risiko in sich bergen, Magenkrebs zu fördern. Das Pikante daran: Etwa ein Viertel der deutschen Bevölkerung trägt es bereits in sich. Helicobacter soll Magengeschwüre begünstigen, welche sich dann zu Krebs ausweiten können. Allerdings ist eine Behandlung in den meisten Fällen mit einer Kombination aus Antibiotika und Magensäureblockern äußerst erfolgreich. © dpa
HIV: Eine Frau hat sich eine rote Schleife angeheftet
Die rote Schleife soll das Thema Aids und HIV in die Mitte der Gesellschaft rücken. Eine Infektion mit sogenannten HI-Viren (humane Immundefizienzviren) kann die Krankheit Aids auslösen. Menschen mit Aids sind häufiger von Krebs betroffen, vermutlich aufgrund ihres geschwächten Immunsystems, wie das Deutsche Krebsforschungszentrum informiert.  © Oliver Berg/dpa
Impfausweis
Hepatitis B fördert Leberentzündungen. Auch diese können sich zu Leberkrebs weiterentwickeln. Allerdings können Sie sich gegen diesen Hepatitis-Typ beim Hausarzt impfen lassen. © Martin Wagner/Imago
Hepatitis C Viren
Gegen Hepatitis-C-Viren gibt es unglücklicherweise (noch) keinen Impfstoff. Die aggressiven Erreger zählen zu den häufigsten Ursachen für Leberkrebs. Wie das Deutsche Krebsforschungszentrum informiert, werden Hepatitis-C-Viren inzwischen aber auch mit weiteren Tumorarten in Zusammenhang gebracht: Auch Krebs der Gallenwege sowie das Multiple Myelom könnten durch eine Infektion begünstigt werden, heißt es.  © CAVALLINI JAMES/Imago
HPV (Humane Papillomviren)
Humane Papillomviren (HPV) sind meist ungefährlich - doch es gibt Arten, die krebserregend wirken und Gebärmutterhalskrebs auslösen sollen. Zudem stehen sie im Verdacht, Anal- oder Peniskrebs zu begünstigen. Allerdings gibt es auch hier eine sehr effektive Schutzimpfung, die gegen alle HPV-Typen helfen soll. © CAVALLINI JAMES/Imago

Heiße und kalte Knoten in der Schilddrüse

Knoten in der Schilddrüse klingen gefährlich, sind allerdings meist harmlos. "Schätzungen zufolge haben mindestens 30 Prozent der Deutschen Schilddrüsenknoten", zitiert das Gesundheitsportal Apotheken Umschau Professor Jochen Kußmann, Schilddrüsenspezialist am Endokrinen Zentrum der Schön Klinik Hamburg Eilbek. Unterschieden werden kalte und warme oder auch heiße Knoten. Letztere sind aktiv und produzieren Hormone, kalte Knoten dagegen stellen nur noch wenige oder gar keine Botenstoffe her.   

Heiße Knoten können laut 24vita.de zur Schilddrüsenüberfunktion führen, wenn sie die Hormonausschüttung zu stark anregen. Schuld daran ist häufig ein Jodmangel. Kalte Knoten entstehen oftmals wegen einer Entzündung der Schilddrüse. In sehr seltenen Fällen können sich die kalten Knoten auch bösartig verändern und sich zu Schilddrüsenkrebs entwickeln.

Da kalte und heiße Knoten dieselben Symptome hervorrufen können wie Schilddrüsenkrebs (etwa Schluckbeschwerden, Kloßgefühl im Hals oder Heiserkeit), sollten Betroffene so schnell wie möglich einen Arzt zu Rate ziehen, der in den meisten Fällen Entwarnung geben kann. Bereiten Knoten in der Schilddrüse keine Probleme, müssen sie nicht behandelt werden. Falls Patienten allerdings Beschwerden haben, werden die Knoten entfernt oder mit Medikamenten therapiert.

Zu den Quellen: www.tk.de; www.krebsgesellschaft.de; www.apotheken-umschau.de

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

Rubriklistenbild: © Jan-Peter Kasper/dpa

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