Psyche

„Zu nett-sein“ fördert Burnout: Neun Eigenschaften, die gefährdete Menschen besitzen

Empathie und Hilfsbereitschaft gelten als positive Charaktereigenschaften. Gefährlich wird es, wenn Menschen sich dabei selbst vergessen und „ausbrennen“.

Die meisten Menschen möchten anerkannt sein und von anderen gemocht werden. Damit ist auch häufig der Wunsch nach Harmonie verbunden. Manche richten sich gerade dann nach den Vorstellungen anderer, stellen ihre eigenen Bedürfnisse zurück und können nicht „Nein“ sagen. Oft geht es dann auch um Akzeptanz, gerade gegenüber Menschen, die man noch nicht gut kennt und denen gegenüber man einen guten Eindruck hinterlassen möchte, beispielsweise bei Kollegen. Inwieweit eine Person zur Selbstlosigkeit, Hilfsbereitschaft und zum besonderen Nett-sein neigt, ist sicherlich ein Wesenszug ihres Charakters. Es gibt allerdings Risikofaktoren, die die Gefahr eines Burnouts durch derartige Eigenschaften verstärken können.

Gefahr von Burnout: Menschen, die zu nett sind und sich aufopfern, könnten eher eine Erschöpfung erleiden

Menschen in sogenannten Helferberufen wie Ärzte zählen zur Risikogruppe für Burnout. (Symbolbild)

Neben Menschen in Führungspositionen sind besonders Sozialarbeiter, Lehrer, Polizeibeamte und Ärzte gefährdet, einen Burnout zu entwickeln. Es handelt sich häufig um Personen, die an sich extrem hohe Leistungsanforderungen stellen und sich trotz Stress mit der Doppelbelastung durch Familie und Beruf keine Schwäche eingestehen möchten. Burnout-gefährdete Menschen sind meist:

  • Hilfsbereit
  • Engagiert
  • Leistungswillig
  • Selbstlos
  • Hoch motiviert
  • Perfektionistisch
  • Empathisch
  • Harmoniebedürftig
  • Idealistisch

Nichts verpassen: Alles rund ums Thema Gesundheit finden Sie im regelmäßigen Newsletter unseres Partners 24vita.de.

Doch nicht jeder Mensch mit derartigen Charaktereigenschaften erleidet automatisch einen Burnout. Es müssen verschiedene Faktoren wie private und berufliche Krisen erfüllt sein und zusammenkommen, um das Risiko zu verstärken.

Psychische Gesundheit stärken: Zehn Tipps, die Balsam für Ihre Psyche sind

Eine Frau hält ein Fernglas in der Hand.
Offenheit und Neugierde für neue Erlebnisse schaffen nicht nur Abwechslung im Leben, sondern regen auch die Lebensgeister an. Wer seiner Seele etwas Gutes tun möchte, bleibt dem Leben gegenüber deshalb neugierig und sorgt immer wieder für neue Herausforderungen und Erfahrungen. © Vasily Pindyurin/IMAGO
Eine Frau sitzt im Schneidersitz im Gras und meditiert.
Um Ihre psychische Gesundheit zu stärken, sorgen Sie für genügend Entspannung in Ihrem Leben. Dabei gibt es verschiedene Techniken, wie zum Beispiel Meditation oder Yoga, die Sie hier unterstützen können. Finden Sie die für Sie passende Entspannungsmethode und lassen Sie einfach mal los. © Daniel Ingold/IMAGO
Eine Frau sitzt an einem Schreibtisch und stützt ihren Kopf auf ihre Hände.
Stress und Überlastung im Job können Gift für die psychische Gesundheit sein. Achten Sie deshalb darauf, dass Sie, wenn möglich, im beruflichen Alltag immer wieder kleine Pausen einlegen. Gehen Sie ein paar Schritte, atmen Sie tief ein oder aus oder schauen Sie einfach mal ein paar Minuten aus dem Fenster. Das wird Ihren Körper und Ihren Geist entspannen. © Rainer Berg/IMAGO
Eine Seniorin und ein junger Mann spielen zusammen Karten.
Wer anderen hilft, tut auch sich selbst etwas Gutes. Denn soziales Engagement fördert die Selbstwertschätzung und damit gleichzeitig die psychische Gesundheit. Seien Sie ehrenamtlich tätig und unterstützen Sie beispielsweise Senioren in ihrem Alltag. © Maskot/IMAGO
Freunde sitzen zusammen an einem Tisch.
Einsamkeit wirkt sich negativ auf die Psyche aus. Soziale Beziehungen und Freundschaften gehören zu einem guten Leben dazu. Deshalb sollten Sie diese pflegen und sich regelmäßig bewusst Zeit für Freunde und Familie nehmen. Wer zum Beispiel neu in einer Stadt ist und vor Ort noch keine Bekanntschaften hat, kann sich beispielsweise Vereinen oder Nachbarschaftstreffs anschließen, um Menschen kennenzulernen.  © IMAGO/Maskot
Eine Frau hält ein Bild in ihren Händen.
Malen, Zeichnen oder Schreiben: Künstlerisch oder kreativ tätig zu sein, wirkt sich bei vielen Menschen positiv auf ihre Stimmung und ihr Wohlbefinden aus. Greifen Sie deshalb gerne mal zu Pinsel und Farbe und toben Sie sich auf einer Leinwand aus.  © Emma Innocenti/IMAGO
Eine Frau umarmt einen Mann
Vermeidung ist keine gute Strategie, um Problemen aus dem Weg zu gehen. Anstatt sie zu verdrängen, holen Sie sich Unterstützung von anderen. Tauschen Sie sich zum Beispiel mit guten Freunden aus. Oder nehmen Sie eine Beratungsstelle in Anspruch, um Probleme anzugehen und Lösungen zu finden. Sich Hilfe zu holen, ist keineswegs ein Zeichen von Schwäche. Im Gegenteil: Sie beweisen damit Mut und Ehrlichkeit. © Maskot/IMAGO
Frau hält eine Tasse in der Hand und lacht.
Um sich wohlzufühlen, ist es wichtig, dass man seine ganz eigenen Bedürfnisse kennt. Trainieren Sie sich deshalb in Achtsamkeit sich selbst gegenüber. Nehmen Sie sich öfters Zeit nur für sich. Es empfiehlt sich dafür, das Handy einmal auszuschalten, um nicht gestört zu werden. Außerdem besteht dann weniger die Gefahr, dass man sich ablenken lässt. © "AntonioGuillem"/Imago
Eine Person trainiert an einem Sportgerät.
Sport kann ein guter Ausgleich zur Arbeit sein. Nebenbei macht er sogar noch glücklich. Schließlich schüttet der Körper Endorphine aus, bei denen es sich um die bekannten Glückshormone handelt. Dabei muss man nicht gleich Leistungssport betreiben. Auch andere Formen von Bewegung, wie etwa ein täglicher Spaziergang, unterstützen das Wohlbefinden. © Uwe Umstätter/IMAGO
Eine Person hält ein Fahrrad und eine Tasche mit Gemüse.
Wer allgemein auf einen gesunden Lebensstil achtet, der kann seine psychische Gesundheit damit positiv beeinflussen. Neben einer guten Ernährung gehören beispielsweise ein geregelter Tagesablauf, ausreichend Bewegung und genügend Schlaf und Erholung dazu. Außerdem sollten Sie auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum verzichten. © IMAGO/David Munoz

Trotzdem ist es nicht immer einfach, einen Burnout zu erkennen. So manche Mediziner diagnostizieren eher eine Depression als zunächst das Syndrom der mentalen Erschöpfung. In jedem Fall sollte das „Ausgebrannt-sein“ ernst genommen und frühzeitig behandelt werden, um eine schwerwiegendere Erkrankung zu verhindern, wie das Wissensmagazin Spektrum berichtet.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.

Rubriklistenbild: © Mareen Fischinger/Imago

Weitere interessante Gesundheitsthemen finden Sie auf:

Unsere News per Mail

Nach der Registrierung erhalten Sie eine E-Mail mit einem Bestätigungslink. Erst mit Anklicken dieses Links ist die Anmeldung abgeschlossen. Ihre Einwilligung zum Erhalt des Newsletters können Sie jederzeit über einen Link am Ende jeder E-Mail widerrufen.

Die mit Stern (*) markierten Felder sind Pflichtfelder.

Kommentare