Früherkennung neurodegenerativer Erkrankungen

Gestörter Schlaf kann Demenz schon 15 Jahre zuvor ankündigen

Ein starker Bewegungsdrang während der REM-Schlafphase kann Demenz bereits mehrere Jahre zuvor andeuten. Achten Sie deshalb auf erste Anzeichen.

In Deutschland nimmt die Anzahl der Demenz-Kranken stetig zu: Nach Angaben der Deutschen Alzheimer Gesellschaft lebten hierzulande zum Ende des Jahres 2021 fast 1,8 Millionen Menschen mit Demenz. Auch unter jüngeren Menschen wurde ein Anstieg der Krankheitsfälle verzeichnet. Zwar gibt es laut Angaben des Bundesministerium für Gesundheit derzeit für die meisten Erkrankungen keine Therapie, die durch Alzheimer verursachte Gehirnschäden verlangsamt oder sogar zu einer Heilung führt. Jedoch können bestimmte Medikamente helfen, die Symptome einer Demenz bei manchen Patienten zeitlich begrenzt zu verbessern. Umso wichtiger ist es, das Leiden frühzeitig zu erkennen. Denn die Anfänge der Krankheit können bereits Jahrzehnte vor ihrer Diagnose liegen. Ein Anzeichen, das auf eine mögliche spätere Erkrankung hindeutet, tritt im Schlaf auf.

Demenz: Störung im Schlaf kann sie bereits Jahre zuvor ankündigen

Eine Störung im REM-Schlaf kann ein frühes Anzeichen für eine spätere Demenz-Erkrankung sein.

Bei Demenz und Parkinson handelt es sich um neurodegenerative Erkankungen, bei denen die Diagnose meist erst fällt, wenn die Symptome bereits stark ausgeprägt sind. Sowohl Demenz als auch Parkinson können sich allerdings durch Frühwarnsignale ankündigen. Zu Beginn einer Demenzerkrankung kommt es häufig zu Störungen des Kurzzeitgedächtnisses und der Merkfähigkeit. Im weiteren Verlauf verschwinden dann auch bereits eingeprägte Inhalte des Langzeitgedächtnisses. Dadurch verlieren Patienten nach und nach Fähigkeiten und Fertigkeiten, die sie während ihres Lebens erworben haben. Zu den typischen Symptomen einer Demenzerkrankungen zählen:

  • Vergesslichkeit und Verwirrung
  • Verlust des Geruchssinns
  • Orientierungslosigkeit
  • Aggressivität und Gerzeitheit
  • Depression
  • Persönlichkeitsveränderungen
  • Wahnvorstellungen und Halluzinationen
  • Sprachliche Schwierigkeiten
  • Abnehmende Aktivität
  • Probleme bei der Alltagsbewältigung

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Demenz: Wissenschaftler entdecken frühes Warnzeichen im Schlafverhalten

Das Gehirn kann jedoch schon lange Zeit vor der Diagnose subtile Signale senden, die auf die Demenz hindeuten. Laut Ergebnissen einer Studie aus Kanada soll eine sogenannte REM-Schlaf-Verhaltensstörung ein Warnzeichen für Hirnkrankheiten sein, die ungefähr 15 Jahre später auftreten. So sollen Menschen, die nachts in ihren Träumen ständig um sich schlagen oder treten, ein 80 bis 100 Prozent höheres Risiko haben, eine neurodegenerative Erkrankung wie Demenz oder Parkinson zu entwickeln.

Allerdings muss natürlich nicht jeder Albtraum schon ein Krankheitsanzeichen sein. Bei der Schlafstörung ist es entscheidend, dass der Bewegungsdrang im REM-Schlaf auftritt. Diese Schlafphase wird auch paradoxer oder desynchronisierter Schlaf genannt und betrifft etwa ein Viertel unseres Schlafes. Sie ist unter anderem gekennzeichnet durch höheren Blutdruck, schnelleren Puls sowie schnelle Augenbewegungen bei geschlossenen Lidern, wobei die Muskulatur gleichzeitig schlaffer ist. Liegt die Störung im Schlaf vor, dann entspricht die körperliche Aktivität jedoch den lebhaften Träumen und der Körper bewegt sich ebenso heftig wie die Augen. Eine weitere Studie von Wissenschaftlern der Boston University zeigt zudem, dass verkürzte REM-Schlafphasen das Krankheitsrisiko ebenfalls erhöhen. Wie hoch Ihr eigenes Risiko für Demenz oder das Ihrer Angehörigen ist, können Sie über einen einfachen Test herausfinden.

Demenz- und Alzheimer-Risiko senken: Welche zwölf Lebensmittel das Gehirn schützen

Avocados.
Hmm, lecker, Avocado! Die aus botanischer Sicht zu den Beeren gehörende Frucht schützt dank ihres pflanzlichen Stigmasterol vor einem frühzeitigen Ausbruch von Alzheimer. Zwar zählen sie zu den pflanzlichen Lebensmitteln, die besonders fettreich sind. Doch handelt es sich rein um ungesättigte Fettsäuren, die gesund halten. Durch das enthaltene Enzym Lipase wird der Fettabbau sogar aktiviert. Avocados sind reich an Folsäure, Vitamin K, D, B6 und E sowie Kalium und Calcium. © LuboIvanko/Imago
Schalen mit Johannisbeeren, Heidelbeeren, Kirschen
Dunkle Beeren wie Schwarze Johannisbeeren und Heidelbeeren sind nicht nur dank ihrer Polyphenole sehr gesund. Auch ihr hoher Anteil an Vitamin C senkt nachweislich die Plaquebildung in den Gefäßen, was als Risikofaktor für Demenz und Alzheimer gilt. Täglich eine Handvoll dunkle Beeren schützt das Gehirn! © Westend61/Imago
Zucchinis
Essen Sie auch regelmäßig Zucchini! Das grüne Gemüse ist reich an Kalzium, Magnesium, Eisen, B-Vitaminen, Vitamin A (Provitamin A) und Vitamin C. Zucchini wirkt nicht nur entzündungshemmend. Es soll auch das Wachstum von Krebszellen verringern und aufgrund seiner großen Mengen an Stigmasterol den Ausbruch von Alzheimer verzögern. © Alex Salcedo/Imago
Aubergine
Auberginen zählen nicht nur zu den Gemüsesorten, die eine Fettleber wieder heilen können. Auch ihr pflanzliches Sterol schützt das Gehirn vor einer Demenz und Alzheimer. © zhekos/IMAGO
Brokkoli
Wer regelmäßig Brokkoli isst, kann einer Alzheimer-Erkrankung vorbeugen beziehungsweise sie hinauszögern. Denn Brokkoli ist reich an Antioxidanzien, was die Gehirnzellen stärkt und schützt. © monticello/IMAGO
Teller mit Erbsen
Erbsen zählen zu den proteinreichen Hülsenfrüchten. 100 Gramm frische grüne Erbsen enthalten ca. 5,4 Gramm Protein, das zum Muskelaufbau und Knochenwachstum dient. Gleichzeitig schützen die enthaltenden Folsäure und Polyphenole das Gehirn. © Image Source/Imago
Schale mit roten Bohnen
Bohnen sind im wahrsten Sinne Nervennahrung. Reich an B-Vitaminen, Folsäure sowie den wertvollen Polyphenolen, können Bohnen bei regelmäßigem Verzehr die Gehirnleistung fördern. B-Vitamine regen die Kommunikation zwischen den Zellen an, steigern die Leistungsfähigkeit des Gehirns und schützen vor Gedächtnisstörungen. Achtung: Kochen Sie die Bohnen vor dem Verzehr! Mehr als sechs Bohnen können gerade bei Kindern durch das enthaltene giftige Eiweiß Phasin zum Tod führen. © Image Source/Imago
Es sind verschiedene Sorten Linsen zu sehen (Symbolbild).
Linsen dürfen mindestens dreimal in der Woche auf den Teller kommen. Denn durch ihre B-Vitamine, Folsäure und Polyphenolen übernehmen Hülsenfrüchte einen schützenden Effekt im Gehirn. © YAY Images / Imago
Walnüsse
Nüsse sind besonders gut fürs Gehirn. Beispielsweise Walnüsse sind reich an Antioxidantien, das heißt, sie schützen vor schädlichen Stoffen und können dadurch Eiweißablagerungen im Gehirn verhindern. Auf diese Weise kann Alzheimer vorgebeugt werden. Auch das Voranschreiten einer bereits bestehenden Alzheimer-Erkrankung kann verlangsamt werden. © C3 Pictures/Imago
Olivenöl senkt Blutdruck und das schädliche LDL-Cholesterin im Blut, sodass das Risiko für Arteriosklerose reduziert wird.
Neben Zucchini, Auberginen, Brokkoli, Nüssen und Heidelbeeren, zählen auch Oliven sowie Olivenöl zu den Lebensmitteln, die Alzheimer vorbeugen können. Die in Olivenöl enthaltenen Polyphenole schützen und stärken die Gehirnzellen. Laut „Deutsche Herzstiftung“ senkt Olivenöl nachweislich auch das Risiko für Ablagerungen in den Gefäßen, der Arteriosklerose. Forscher vermuten, dass das Risiko für Alzheimer mit bestehender Arterienverkalkung steigt. © Panthermedia/Imago
Lachsfilet
Lachs zählt zu den Lebensmitteln mit einem hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren, das nicht nur zu viel LDL-Cholesterin senken können. Der Verzehr von Lachs ist dank seiner langkettigen Omega-3-Fettsäuren für den Zellstoffwechsel im Gehirn besonders förderlich, so die Alzheimer Forschung Initiative e. V. © Martin G. Dr. Baumgä/Imago
Kabeljaufilet mit Rosmarinzweig in der Bratpfanne.
Auch Kabeljaufisch zählt zu den besonders gesunden Fischen: sehr zu empfehlen für Menschen mit Schilddrüsenunterfunktion, dank des hohen Jodgehalts, und unterstützend für die Zellerneuerung zur Vorbeugung gegen Demenz und Alzheimer. Essen Sie ein- bis zweimal pro Woche den empfohlenen Fisch, um die Abwehrbereitschaft des Gehirns zu steigern und den Energiestoffwechsel zu verbessern. © Shotshop/Imago

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteuren und Redakteurinnen leider nicht beantwortet werden.

Rubriklistenbild: © Monkeybusiness/IMAGO

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