Tipps und Tricks

Trockenhefe statt Hefewürfel? Klar, aber das sollten Sie jetzt beachten

Haben Sie keine frische Hefe im Supermarkt gefunden, oder war sie einfach ausverkauft? So können Sie sich mit Trockenhefe helfen.

Viele Gelegenheitsbäcker führen mit der Hefe eine Beziehung, die man wohl am ehesten als kompliziert bezeichnen könnte. Der Hefeteig geht oft nicht auf, wie man es sich vorgestellt hatte oder man kommt gar nicht so weit, weil man im Supermarkt mal wieder vergeblich nach der frischen Hefe gesucht hat. In den letzten Tagen lag das aber nicht unbedingt an der verwirrenden Aufbewahrung, häufig ist die Hefe derzeit auch einfach ausverkauft. Allerdings findet man bei den Backzutaten auch noch die Trockenhefe. Lässt sich diese Hefe im Tütchen genauso verwenden wie frische Hefe? Wir verraten Ihnen, worauf Sie achten müssen.

Zunächst klären wir einmal, was Hefe eigentlich ist. Was den Teig so herrlich aufgehen lässt, sind kleine, einzellige Pilze – Hefepilze. Ein Würfel frische Hefe besteht neben Milliarden von Hefezellen auch aus etwa 30 Prozent Wasser. Bei der Herstellung von Trockenhefe wird dieses Wasser entzogen, die Hefezellen bleiben aber dennoch lebendig.

Frische Hefe und Trockenhefe: Was ist eigentlich der Unterschied?

Weiterlesen: Frisches Brot selber backen – schnell und einfach mit dem Topf-Trick.

Die Vorteile von Trockenhefe

Tipp:

Finden Sie in einem Rezept eine ungerade Grammzahl für die Hefe können Sie folgendermaßen umrechnen: 

1 g Trockenhefe = 3 g frische Hefe. Sie müssen also entweder mit 3 multiplizieren oder durch 3 teilen.

Frische Hefe hält sich im Kühlschrank gerade einmal zwölf Tage. Im Gegensatz dazu muss Trockenhefe gar nicht gekühlt werden und hält sich auch wesentlich länger. Trockenhefe funktioniert erfahrungsgemäß am besten bei Teigtemperaturen von 26 bis 29 Grad, frische Hefe liebt es bei etwa 32 Grad. Bedenken Sie dies, wenn Sie den Teig im warmen Ofen gehen lassen wollen. Zu warm darf es hier also nicht werden.

Weil die Trockenhefe krümelig und streufähig ist, lässt sie sich leichter dosieren als frische Hefe. Außerdem können Sie sie einfacher mit dem Mehl vermischen, wenn Sie sie ohne vorherige Aktivierung verwenden wollen. Sie können Trockenhefe aber auch wie frische Hefe mit lauwarmer Flüssigkeit und etwas Zucker verrühren und ein paar Minuten stehen lassen, bis sich Bläschen bilden. So sehen Sie gleich, ob die Hefekulturen tatsächlich noch lebendig sind.

Lecker: Bei diesem Marmorkuchen-Rezept läuft Ihnen das Wasser im Mund zusammen.

Die Nachteile von Trockenhefe

Viele Bäcker schwören auf die frische Hefe. Sie soll den Hefeteig besser und luftiger aufgehen lassen und dem Backergebnis einen runderen Geschmack verleihen, der auch leicht süßlicher ist. Ob es tatsächlich geschmackliche Unterschiede gibt, müssen Sie selbst entscheiden. Vielleicht liegt es nur an dem Qualitätsmerkmal „frisch“, dass die Trockenhefe argwöhnischer betrachtet zu werden scheint. Sie funktioniert nämlich genauso wie frische Hefe und kann diese problemlos ersetzen, wenn Sie auf eine Kleinigkeit achten.

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Brand, Mürbe, Hefe und mehr – die zehn bekanntesten Teigarten im Überblick

Windbeutel aus Brandteig, gefüllt
Brandteig: Diese Teigsorte wird typischerweise für Windbeutel (s. Foto), Eclairs oder Profiteroles verwendet. Die Zubereitung ist nicht ganz ohne, müssen doch Wasser, Butter und Salz erst zum Kochen gebracht werden. Da hinein kommt dann Mehl – und alles wird so lange auf kleiner Hitze durchgerührt, bis sich der Teig vom Topf löst. Unter diese (abgekühlte) Masse werden dann die Eier geknetet. Außerdem ist ein Öffnen der Ofentür während des Backens verboten, sonst fällt alles zusammen. Ist das gelungen, kann man den Teig aber wunderbar füllen und er ist ganz locker und leicht. © foodonpix/Imago
Lachsstücke in Bierteig
Bierteig: Wie der Name schon sagt, ist in diesem Teig ein ordentlicher Schuss Bier enthalten. Insgesamt ist er sehr flüssig aber damit ideal, um Sachen zu ummanteln, die anschließend ausgebacken werden. Typisch ist er etwa für die britische Variante von Fish & Chips oder indische Pakora (Gemüse im Teigmantel). Auch einzelne Lachsstücke (s. Foto) bekommen so den Knusper-Kick. Übrigens: Wer auf Alkohol verzichten möchte, kann auch zu Mineralwasser greifen.  © PeteerS/Imago
Biskuitteig auf einem Blech, vor dem Ausstreichen
Biskuitteig: Nimmt man es ganz genau, ist dieser Teig eigentlich gar keine. Es ist eher eine Masse, die nur aus Zucker, Eiern und Mehl besteht. Alles wird schaumig aufgeschlagen und die Masse so ganz blass und weich. Ein Triebmittel ist hier nicht nötig, da die eingeschlagene Luft für das Aufgehen sorgt. Wichtig: Immer nur den Boden der Form fetten, sonst kann der Teig nicht ordentlich wachsen. Biskuit ist eine gute Wahl für gefüllte Rollen oder Tortenböden. (Symbolbild) © jgaunion/Imago
Laugenecke aus Blätterteig
Blätterteig: Seine einzelnen Schichten, die sich erst im Laufe des Backens zeigen, haben zahlreiche Fans. Typische Gebäckstücke sind z.B. Plundertaschen, Croissants oder Laugenecken (s. Foto). Die einzelnen Schichten entstehen dadurch, dass man den Teig ausrollt, darauf einen Block Butter legt und alles einschlägt. Dann gilt es, den Teig auszurollen und wieder und wieder zu falten, ohne dass die Butter zu warm wird. Beim Backen schmilzt die Butter und die einzelnen Schichten lösen sich voneinander: Das Gebäck geht auf. Fertigprodukte gibt es (Tief-)Kühltheken. © Shotshop/Imago
Rührteig mit Mohn in einer Kastenform, ungebacken006
Rührteig: Dieser Backklassiker ist herrlich vielseitig und wunderbar einfach gemacht. Mehl, Butter und Co. in eine Schüssel geben und alles gründlich verrühren – fertig! Er eignet sich für süße Kastenkuchen (hier Zitronen-Mohn-Kuchen), Blechkuchen oder auch Muffins. Wer ein Grundrezept von Rührkuchen auswendig lernt, kann mit etwas Fantasie und weiteren Zutaten, wie Schokolade, Früchten oder Nüssen, daraus zahlreiche Kuchen backen. © Westend61/Imago
Türkisches Baklava
Filoteig: Dieser Teig wird auch Yufka genannt und ist eng mit dem Blätterteig verwandt. Im Gegensatz zu diesem ist Filo jedoch hauchdünn und sollte bei der Verarbeitung immer von feuchten Tüchern bedeckt sein, damit er nicht austrocknet. Selbermachen kann man ihn zwar auch, bequemer ist es allerdings, den filigranen Teig fertig zu kaufen. Man kann ihn für Samosa oder Frühlingsrollen verwenden, oder mehrere Lagen in Muffinförmchen legen und füllen. Hierzulande bekannt geworden ist er aber wohl am ehesten durch das türkische Baklava – eine (sehr) süße Nachspeise (s. Foto).  © nehru/Imago
Mürbeteig und Oster-Ausstechformen
Mürbeteig: Gerade für einfache Plätzchen (s. Foto) oder als Boden für Quiches oder Tartes ist er ideal. Der fettige Mürbeteig wird beim Backen schön knusprig und zerfällt fast im Mund. Tipp hier: Ist die Füllung bei Quiche und Co. sehr feucht, sollte man Mürbeteig blindbacken. Dafür wird er in der Form ein paar mal mit der Gaben eingestochen und mit Backpapier und Trockenerbsen o.ä. belegt. Danach backt man den Teig etwa zehn bis 15 Minuten – so bleibt der Boden später knusprig.  © J. Esch/Imago
Pizzarohlinge, die gerade gehen
Hefeteig: Die einen lieben ihn, die anderen hassen ihn. Hefeteig wird universell eingesetzt: für Brötchen, als Pizzaboden (s. Foto) oder geflochten als essbarer Zopf. Wichtigste Zutat – und ein Zeitfresser – ist die Hefe. Damit der Teig seine ideale Form erhält, muss er mindestens ein bis zweimal gehen und sich vergrößern. Die Hefe sorgt während dieser Zeit für viel Luft im Teig, die auch nach dem Backen noch bleibt – und alles herrlich locker und fluffig macht. © Photology2000/Imago
Sauerteig in einem Marmeladenglas
Sauerteig: Sauerteig ist unerlässlich für Rezepte mit Roggenmehl. In der Regel werden die nämlich mit Sauerteig als Triebmittel versetzt. Dieser Teigansatz riecht säuerlich und besteht im Grunde nur aus Wasser und Rogenmehl, das gärt. Da kaum jmd. die gesamte Menge Sauerteig in Rezepten benötigt, ist es gut zu wissen, dass man mit dem Ansatz auch Pfannkuchen oder andere Gerichte zubereiten kann.  © Thomas Vonier/Imago
Zutaten für einen Birnenkuchen mit Quark
Quark-Öl-Teig: Dieser Teig ist relativ fest, lässt sich gut ausrollen und füllen. Hauptzutaten sind Quark, Mehl und Öl sowie etwas Backpulver als Triebmittel. Er eignet sich ideal als Pizzaboden, oder in der süßen Variante als Boden für fruchtige Blechkuchen oder gefüllt und aufgerollt als leckere Schnecken. (Symbolbild) © Panthermedia/Imago

Lesen Sie auch: Mit diesem häufigen Fehler ruinieren Sie Kuchen und Brot.

Das müssen Sie beachten, wenn Sie Trockenhefe statt frischer Hefe verwenden

Auf den kleinen Tütchen, in denen die Trockenhefe verpackt ist, können Sie nachlesen, dass Sie einen Würfel frische Hefe mit 42 Gramm durch 14 Gramm Trockenhefe, also zwei Päckchen, ersetzen sollten. Gemeinhin gilt, dass ein halber Würfel frische Hefe oder ein Päckchen Trockenhefe für 500 Gramm Mehl ausreicht. Die Erfahrung zeigt, dass das nicht immer der Fall ist und von Rezept zu Rezept variieren kann. Probieren Sie es aus. 24garten.de hat Tipps für den perfekten Hefeteig mit frischer oder mit Trockenhefe.

Rubriklistenbild: © imago images / penofoto

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