Krisenvorsorge

Notvorrat anlegen: Wie und welche Lebensmittel kann man durch Räuchern lange haltbar machen?

Sie wollen einen Notvorrat an Fisch und Fleisch für den Ernstfall anlegen? Durch Räuchern werden die Lebensmittel länger haltbar gemacht.

Wenn ein möglicher Ernstfall eintritt, wollen viele Menschen gerne bestmöglich darauf vorbereitet sein. Dazu gehört für manche die körperliche Fitness, wieder anderen ist es besonders wichtig, die richtigen Notfallnummern schnell zur Hand und ausreichend Bargeld sicher aufbewahrt zu Hause zu haben. Die Bundesregierung empfiehlt zudem, ausreichend Lebensmittel, insbesondere Wasser, für mindestens zehn Tage zur Krisenvorsorge daheim zu lagern. Damit Ihr Notvorrat aus unterschiedlichen Nahrungsmitteln nicht so schnell verdirbt, sollten Sie Ihre Lebensmittel möglichst lange haltbar machen. Räuchern ist eine bewährte Methode, um möglichst lange vom Notvorrat bestehend aus Fleisch und Fisch zu profitieren.

Fleisch und Fisch können Sie mithilfe eines Räucherofens auch zuhause selber räuchern und die Nahrungsmittel so länger haltbar machen.

Notvorrat anlegen: Welche verschiedenen Möglichkeiten gibt es, um Lebensmittel länger haltbar zu machen?

Wenn Sie Obst und Gemüse anbauen – das geht übrigens auch im Winter – oder regional saisonal auf Vorrat kaufen, gibt es verschiedene Methoden, um die Lebensmittel länger haltbar zu machen. Eine bekannte Art der Haltbarmachung von Lebensmitteln ist beispielsweise Fermentieren. Kennen Sie schon Kimchi? Das fermentierte Gemüse aus Korea können Sie ganz leicht selber machen. Aber auch die Lagerung des Notvorrats spielt eine wichtige Rolle: Trockenlebensmittel, wie Reis, Nudeln, Reis und Mehl, sollten Sie trocken lagern. Einen Notvorrat mit Kartoffeln und Zwiebeln können Sie auch ohne Keller anlegen, oder wenn insgesamt nur wenig Platz zur Verfügung steht.

Übersicht über Methoden zur Haltbarmachung von Lebensmitteln und deren mögliche Lagerdauer:

VerfahrenLebensmittelLagerdauer
RäuchernFleisch, FischWochen bis Monate
Trocknen (Dörren)Trockenobst, Hülsenfrüchte, Kräuter, Getreidebis zu einem Jahr
PökelnFleisch, Fleischwareneinige Wochen
SäuernGurken, Mixed Pickles, Fisch, süß-sauer eingelegtes Obst und Gemüseeinige Monate
MilchsäuregärungSauerkraut, saure Bohnen, Gurkeneinige Monate
Einlegen in AlkoholRumtopf, Früchte in Alkoholeinige Monate
Einlegen in konservierenden LösungenEier, Kräuter, SchafskäseWochen bis Monate
EinkochenFrucht- und Gemüsesäfte, Marmeladen, Konfitüre, Gelee, Chutneysbis zu einem Jahr
SalzenFisch, Fleisch, FleischwarenWochen bis Monate
ZuckernMarmelade, Konfitüre, Gelee, Fruchtsirup, kandierte Früchteeinige Monate bis ein Jahr
KühlenButter, Eier, Milch, Fisch, Fleisch, Obst, Gemüseein Tag bis mehrere Monate
GefrierenGemüse, Fisch, Fleisch, Obst, Backwaren, selbsthergestellte Speiseneinige Monate bis ein Jahr

Quelle: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft

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Notvorrat anlegen und Lebensmittel haltbar machen: Wie kann man Fleisch und Fisch selber räuchern?

Durch Räuchern werden Fisch und Fleisch länger haltbar gemacht, da den Lebensmitteln in der Räucherkammer Wasser entzogen wird. Um Fisch und Fleisch zu räuchern, sollte man sich zunächst für eine Räucherart beziehungsweise Temperatur entscheiden. Bei Kalträuchern liegt die Räuchertemperatur unter 30 Grad Celsius, bei Warmräuchern zwischen 30 und 50 Grad Celsius und bei Heißräuchern zwischen 60 und 120 Grad Celsius. Die Art des Räucherns wirkt sich auch auf die Haltbarkeit der Lebensmittel aus. Kaltgeräuchertes hält bei Kellertemperaturen ein paar Wochen oder sogar Monate, Warmgeräuchertes ebenfalls im Keller mehrere Wochen und Heißgeräuchertes nur ein paar Tage im Kühlschrank.

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Länger haltbar: Folgende Zutaten benötigen Sie, um etwa zehn Kilo Fisch bzw. Fleisch zu räuchern

  • 1 kg feines, jodiertes Meersalz
  • 0,5 kg grobes, jodiertes Meersalz
  • 100 g Selchfleisch Gewürzmischung
  • 10 g gemahlener Kümmel
  • 10 g gemahlener Pfeffer
  • 10 g gemahlener Koriander
  • 2 EL Zucker
  • 3 Knollen feingeschnittener Knoblauch

Außerdem brauchen Sie noch eine Stricknadel, einen Küchengarn, Brennmaterial zum Räuchern wie beispielsweise Buche, Obstholz, Erle, Eiche, Nuss oder Kastanie, zusätzlich Räuchermehl und einen Räucherofen.

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Anleitung: So räuchern Sie Fisch und Fleisch für den Lebensmittelvorrat selbst

  1. Vorbereitung: Waschen Sie Fleisch beziehungsweise Fisch gut, trocken Sie es trocken und schneiden Sie es in circa 30 Zentimeter lange Stücke. Stechen Sie mit einer Nadel ein Loch in ein Ende, in das Sie den Küchengarn einfädeln und eine feste Schlaufe binden, um das zu räuchernde Fleisch bzw. den Fisch aufzuhängen.
  2. Suren: Vermischen Sie die oben genannten Zutaten zu einer Salz-Gewürz-Mischung und reiben Sie das Fleisch und/oder den Fisch damit ein. Legen Sie das anschließend Räuchergut in einen Behälter mit Deckel, den Sie dunkel bei circa zehn Grad Celsius für drei Wochen im Keller lagern.
  3. Umschichten: Nach der Hälfte der Zeit öffnen Sie den Behälter, fangen in einer weiteren Schüssel den Sud auf und schichten die Fisch- bzw. Fleischstücke um (das obere kommt nach unten, das untere nach oben). Danach gießen Sie den aufgefangenen Sud über das Räuchergut und verschließen die Behälter wieder.
  4. Wasserlagerung: Nehmen Sie nach drei Wochen das Räuchergut aus dem Behälter, den Sie gründlich sauber machen. Auch das Fleisch bzw. der Fisch wird mit kaltem Wasser abgespült, dann in den sauberen Behälter gelegt, der wiederum mit Wasser befüllt wird. Das gesamte Fleisch oder der ganze Fisch sollte für 24 Stunden unter Wasser bleiben.
  5. Trocknen: Nehmen Sie Fleisch/Fisch aus dem Wasser, lassen Sie es gut abtropfen und hängen Sie es für weitere 24 Stunden zum Trocknen auf.
  6. Räuchern: Zünden Sie das Sparbrand an einem Ende an und geben Sie es in den Räucherofen. Schließen Sie zum Räuchern den Ofen. Die Dauer des Räuchervorgangs hängt von Ihrem Räuchergut ab. Normalerweise dauert ein Räuchervorgang nicht mehr als acht Stunden. Dann wird das Rauchmaterial entfernt, das Fleisch/der Fisch zwölf Stunden in Ruhe gelassen, bevor der nächste Räuchergang startet.

Welche Lebensmittel dürfen Sie nach dem Auftauen nicht wieder einfrieren?

Frau vor dem Tiefkühlfach mit eingefrorenem Obst in den Händen.
Sicher haben Sie auf der Verpackung von Tiefkühlkost wie TK-Pizza oder Fischstäbchen schon mal den Hinweis gelesen: „Nach dem Auftauen nicht wieder einfrieren“: Dieser Hinweis ist sogar gesetzlich in der Verordnung über tiefgefrorene Lebensmittel festgelegt.  © epd/Imago
Und Sie sollten sich auch daran halten. Bei einem zweitmaligen Einfrieren ist die Lebensmittelsicherheit nicht mehr gewährleistet.
Und Sie sollten sich auch daran halten. Bei einem zweitmaligen Einfrieren ist die Lebensmittelsicherheit nicht mehr gewährleistet.  © Jochen Tack/Imago
Tiefkühlpizza mit Mozzarella.
Nach dem Auftauen wieder einfrieren? Bei Tiefkühlprodukten wie Pizza ist die sogenannte „Gelinggarantie“ bei einem doppelten Einfrieren nicht mehr gewährleistet. © CSH /Imago
Fischstäbchen mit Kartoffelbrei und Salat.
Auch für Fischstäbchen gilt, dass Sie das lieber bleiben lassen sollten. Bei einem zweitmaligen Einfrieren ist die Lebensmittelsicherheit nicht mehr gewährleistet. © imago images / Westend61
Aufgebackene Brötchen auf einem Backrost.
Bei Lebensmitteln, die nur aufgetaut werden müssen, wie etwa Aufback-Brötchen, ist die Gefahr relativ gering.  © Petra Schneider-Schmelzer/Imago
Tiefkühlgemüse mit Packung.
Auch bei Gemüse ist die Gefahr relativ gering. Tiefgefrorenes Gemüse können Sie prinzipiell nach dem Auftauen noch einmal einfrieren. © imago-images
Frischer Fisch riecht nach nichts.
Vorsicht geboten ist beim erneuten Einfrieren von Fisch und Fleisch, das gilt sowohl für rohe Ware als auch gegarte. © picture alliance/dpa/Christian Charisius
Rohes Hähnchenfleisch und Gewürze auf einem Holzbrett.
Rohes Fleisch, insbesondere Geflügel, sollten Sie keinesfalls erneut einfrieren, sondern zunächst durchgaren und dann in den Gefrierschrank legen. © tycoon/Imago
Hackfleisch einfrieren - so geht es richtig.
Hackfleisch sollten Sie niemals auftauen und wieder einfrieren: stattdessen durchgaren, dann ist auch das Einfrieren kein Problem. © Hauke-Christian Dittrich/dpa
Bolognese-Sauce selber kochen.
Zum Beispiel können Sie aus dem Hackfleisch eine leckere Bolognese kochen. Die lässt sich dann auch prima einfrieren. © Kia Cheng Boon/Imago

Zum einen hängt die Dauer des Räucherns von der Dicke des Räucherguts ab, also dickes Fleisch braucht länger als eine schmale Wurst. Zum anderen richtet sich die Dauer des Räucherns nach der Räucherart. Während Rohschinken, Karreefleisch und Speck circa drei Tage kaltgeräuchert (zehn Stunden warm, zweieinhalb Stunden heiß) geräuchert werden, benötigen Fisch und Geflügel ein bis zwei Tage (warm ein bis zwei Stunden, heiß 30-40 Minuten).

Rubriklistenbild: © Imagebroker/Imago

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