Versicherungen ausmisten

Das Geld können Sie sich sparen: Welche Versicherungen unnötig sind

Versicherungen sollen die Menschen in allen Lebenslagen schützen – aber nicht jede Police ist wirklich nötig. Hier lohnt es sich, die eigenen Unterlagen einmal zu prüfen.

Laut der Verbraucherzentrale (VZ) geben die Deutschen im Jahr durchschnittlich etwa 2.000 Euro für ihre Versicherungen aus. So möchte man sich vor allen Eventualitäten schützen. Doch nicht immer sind die abgeschlossenen Versicherungen auch die richtigen oder der privaten Situation angemessen. Familien haben zum Beispiel andere Voraussetzungen und Bedürfnisse als Alleinstehende. Das Prüfen der eigenen Policen sollte deshalb regelmäßig auf der Agenda stehen – so kann man nicht nur sparen (viele Versicherungen kann man auch bei der Steuer angeben), sondern ist im Fall der Fälle auch bestmöglich geschützt. Aber welche Versicherungen sind unerlässlich und welche unnötig?

Das Geld können Sie sich sparen: Welche Versicherungen überflüssig sind

Laut Verbraucherzentrale sind in der Regel die Versicherungen überflüssig, die vergleichsweise kleine Schäden abdecken. So lohnt sich eine Reisegepäckversicherung zum Beispiel nur in den seltensten Fällen, ist doch schließlich ein Koffer (samt Inhalt) relativ leicht zu ersetzen. Auch die Glas-, Sterbegeld- oder private Arbeitslosenversicherung sind laut VZ aller Regel nach entbehrlich.

Eine Gepäckversicherung lohnt sich nur dann, wenn wirklich etwas von Wert im Koffer transportiert wird. Für Vielreisende ist außerdem eine Auslandsreisekrankenversicherung als Jahresversicherung zu empfehlen. Wer nur ab und zu verreist, könnte diese z.B. nur für den Urlaubszeitraum abschließen. (Symbolbild)

Extra-Versicherungen, etwa für Fahrräder, Handys, Laptops oder Brillen, lohnen sich nur dann, wenn die Anschaffung sehr teuer war oder ein besonders umfassender Schutz gewünscht wird. Ansonsten könne man auch hier auf die Policen verzichten, schreibt der Norddeutsche Rundfunk (NDR). Tipp: Wer Beratung in Sachen Versicherungsschutz wünscht, kann sich in den meisten Fällen auch direkt an die jeweiligen Verbraucherzentralen wenden. Diese bieten spezielle Beratungstermine an.

Ebenfalls laut Verbraucherzentrale überflüssig: Sterbegeldversicherungen. Gerade bei älteren Kunden lägen die Auszahlungssummen häufig unterhalb der gezahlten Beiträge. 

Versicherungen, auf die Sie nicht verzichten sollten

Es gibt zwei Versicherungen, die ein unbedingtes Muss sind: die Krankenversicherung und die Haftpflichtversicherung. Die Krankenversicherung ist gesetzlich vorgeschrieben – hier lohnt es sich allerdings, die verschiedenen Kassen und ihre Angebote und Bonus-Programme zu vergleichen. Für Vielreisende kann sich außerdem eine Auslandskrankenversicherung lohnen.

Nicht verpassen: Alles rund ums Thema Geld finden Sie im Geld-Newsletter unseres Partners Merkur.de.

Bei der Haftpflichtversicherung sind Personen-, Sach- und Vermögensschäden im privaten Bereich versichert. Das ist besonders dann nützlich, wenn man unbeabsichtigt Schäden verursacht, sei es ein Kratzer im Auto, ein Weinfleck auf dem Sofa oder ein Unfall auf der Straße. Ohne Haftpflicht kann die Beseitigung des Schadens schnell sehr teuer werden.

Madame Moneypenny gibt Tipps: Zehn Geldregeln von der Finanzexpertin

Familie beim Kuscheln auf dem Sofa.
Regel 1: Legen Sie sich einen Notgroschen für unvorhergesehene Kosten bzw. Ereignisse zurück. Die Höhe des gesparten Notfallgelds sollte laut Madame Moneypenny drei Monatsgehälter betragen. Damit Sie selbst und die Menschen, die von Ihnen finanziell abhängig sind – wie zum Beispiel Ihre Kinder – im Ernstfall gut versorgt sind.  © Joseffson/Imago
Frau am Strand beim Surfen.
Regel 2: Sparen Sie nicht am falschen Ende. Insbesondere Gesundheit, Sport und Ernährung sollten einen hohen Stellenwert haben. © ingimage/Imago
Gitarrenkoffer mit Geldspenden.
Regel 3: Wenn Sie Geld spenden möchten – egal ob dem Musiker in der Fußgängerzone oder Organisationen, die Ihnen am Herzen liegen – legen Sie dafür maximal 10 Prozent Ihres Gehalts fest. 30 Prozent sollten Sie Madame Moneypenny zufolge investieren, zum Beispiel in ETFs. (Symbolbild) © Vladimir Gerdo/Imago
Frau mit Laptop auf dem Sofa und Stift in der Hand.
Regel 4: Auch in Sachen Bildung bzw. Weiterbildung wird nicht gespart. Egal, ob Buch oder Online-Kurs: seinen Horizont zu erweitern lohnt sich immer. © Bonninstudio/Imago
Frau in Bekleidungsgeschäft hält Pullover, der auf einem Kleiderbügel hängt, in der Hand.
Regel 5: Qualität schlägt Quantität – das Beste gewinnt. Wenn Madame Moneypenny die Wahl zwischen zwei Dingen hat, setzt sie auf Qualität. Das ist auch nachhaltig, wenn man qualitativ hochwertige Produkte besonders lange nutzen kann. (Symbolbild) © ingimage/Imago
Zwei Menschen sitzen in einem Restaurant.
Regel 6: Seien Sie großzügig – zu anderen, aber auch zu sich selbst. Tun Sie sich selbst etwas Gutes und machen Sie anderen eine Freude, indem Sie sie beispielsweise zum Essen einladen. © ANTHONY PHOTOGRAPHY/Imago
Menschen im Büro.
Regel 7: Verdienen Sie so viel, dass Sie sich aussuchen können, mit welchen Menschen Sie zusammenarbeiten. Sehr viel Lebenszeit verbringen Sie vermutlich mit Arbeiten. Deshalb sind das Arbeitsumfeld und nette Kolleginnen und Kollegen sehr wichtig. © Angel Santana Garcia/Imago
Junge Frau liegt auf dem Sofa.
Regel 8: Sparen Sie nicht an Komfort und Bequemlichkeit, machen Sie sich Ihr Leben so einfach und schön wie möglich. Denn man hat nur eines, und das ist auch noch begrenzt.  © Xavier Lorenzo/Imago
Mann und Frau trinken Wein im Restaurant.
Regel 9: Achten Sie im Restaurant nicht auf den Preis, sondern genießen Sie das gute Essen. Bestellen Sie, wonach Ihnen der Sinn steht und verbringen Sie eine schöne Zeit. © Monkey Business 2/Imago
Wecker liegt auf Euroscheinen.
Regel 10: Apropos Zeit: Da diese wertvoller als Geld ist, sollten Sie Ihre Zeit nicht im Verhältnis 1:1 gegen Geld tauschen. © Berit Kessler/Zoonar.com/Imago

Weitere nützliche Versicherungen sind:

  • Hausratversicherung: Muss der gesamte Hausrat auf einmal neu gekauft werden, etwa nach einem Brand oder Wasserschaden, kommen schnell enorme Summen auf einmal zusammen.
  • Wohngebäudeversicherung: ein Muss für Immobilienbesitzer. Damit werden Schäden durch Sturm, Hagel, Wasser und Feuer abgedeckt. Je noch Region und Lage der Immobile kann sich auch eine zusätzliche Elementarschadenversicherung lohnen.
  • Berufsunfähigkeitsversicherung: Laut VZ eine sinnvolle Versicherung, da sie im Falle einer schweren Krankheit greift. Je früher diese abgeschlossen wird, desto niedriger sind die Beiträge. Eine Unfallversicherung ist hier in den meisten Fällen inklusive.
  • Risikolebensversicherung: empfehlenswert für Familien mit kleinen Kindern.
  • Private Pflegezusatz- und Altersvorsorgeversicherungen: Nur zu empfehlen, wenn die Dauer der Absicherung, das Alter des Versicherten sowie die Lebenssituation genau im Blick bleiben.
  • Zahnzusatzversicherung: Lohnen sich im Einzelfall, da Zahnarztkosten schnell ins Geld gehen können. Nicht für alle Menschen sinnvoll.
  • Hundehalterhaftpflicht: Wird von der Verbraucherzentrale für Hundehalter empfohlen. Eine Tierkrankenversicherung lohnt sich nur in seltenen Fällen – kann dann aber im Fall der Fälle gut unterstützen.

Rubriklistenbild: © YAY Images/Imago

Unsere News per Mail

Nach der Registrierung erhalten Sie eine E-Mail mit einem Bestätigungslink. Erst mit Anklicken dieses Links ist die Anmeldung abgeschlossen. Ihre Einwilligung zum Erhalt des Newsletters können Sie jederzeit über einen Link am Ende jeder E-Mail widerrufen.

Die mit Stern (*) markierten Felder sind Pflichtfelder.

Meistgelesen

Wie schließt man bei eBay die Haftung richtig aus?
Wie schließt man bei eBay die Haftung richtig aus?
Wie schließt man bei eBay die Haftung richtig aus?
Änderungen im Mai – mehr Geld für zahlreiche Beschäftigte in Sicht
Änderungen im Mai – mehr Geld für zahlreiche Beschäftigte in Sicht
Änderungen im Mai – mehr Geld für zahlreiche Beschäftigte in Sicht
Wie viel Geld haben Sie gespart – und liegen Sie damit oberhalb des Durchschnitts?
Wie viel Geld haben Sie gespart – und liegen Sie damit oberhalb des Durchschnitts?
Wie viel Geld haben Sie gespart – und liegen Sie damit oberhalb des Durchschnitts?

Kommentare