Kein Geld mehr für Rücklagen

Wegen gestiegener Lebenshaltungskosten: Den Deutschen bleibt kein Geld zum Sparen

Steigende Preise und gleichbleibende Löhne sorgten in Deutschland zuletzt zu einem Rückgang des Sparverhaltens. Schuld ist die andauernde Inflation.

Der Gang zum Supermarkt ist 2023 für viele Verbraucher zu einem regelrechten Spießrutenlauf geworden. Jeder Cent wird zweimal umgedreht und ein sorgloser Einkauf ist gerade für Kleinverdiener und Familien nicht mehr einfach so möglich. Ebenso sorgte Post vom Stromversorger im vergangenen Jahr sehr wahrscheinlich für zahlreiche Panikattacken in Privathaushalten. Unterm Strich lässt sich zweifelsfrei feststellen: Alles ist teurer geworden.

Wie beispielsweise der Deutschlandfunk auf seiner Webseite berichtet, erlebte die Bundesrepublik Deutschland 2022 die größte Preissteigerung seit ihrer Wiedervereinigung vor mehr als drei Jahrzehnten. Grund dafür sind unter anderem die Corona-Pandemie, der Krieg in der Ukraine sowie die dringend benötigte Energiewende. Aufgrund der steigenden Lebenshaltungskosten können Bundesbürger deshalb nicht mehr wie gewohnt etwas von ihrem monatlichen Gehalt zurücklegen. Immer mehr Deutsche berichten, dass sie einfach kein Geld mehr zum Sparen übrig haben. Diese Einschätzung wurde zuletzt auch offiziell durch die Bundesbank bestätigt. Doch woher stammen die enormen Preissteigerungen und was können Sparer tun, um trotzdem weiterhin etwas zurückzulegen? Wir haben die wichtigsten Infos rund um die Inflation und ihre Folgen für Sie zusammengestellt.

Kein Geld zum Sparen: Woran liegt es?

Diese Frau steckt regelmäßig Geld ins Sparschwein.

Wer die Nachrichten der letzten Monate auch nur im Geringsten verfolgt hat, der weiß, dass das Jahr 2022 von einer enormen Inflation geprägt war. Preise für Nahrungsmittel und Strom wurden stark erhöht, was sich nicht nur in Privathaushalten bemerkbar machte. Grund dafür war unter anderem die Corona-Pandemie der letzten Jahre, die einen Einbruch der internationalen Wirtschaft zur Folge hatte. Weltweit gerieten Unternehmen an ihre Grenzen und mussten infolgedessen zwangsweise ihre Preise erhöhen. Löhne und Gehälter blieben derweil allerdings größtenteils unverändert. Auch der Kriegsbeginn in der Ukraine im Februar 2022 hatte starke Auswirkungen auf die Inflation. Als die Europäische Union im Mai beschloss, die Öl- und Gasimporte aus Russland um insgesamt 90 Prozent zu reduzieren, stiegen die Energiepreise im gesamten EU-Gebiet selbstverständlich stark an. Die erhöhten Kosten für fossile Brennstoffe hängen aber auch mit der kommenden Energiewende zusammen: Um die Klimakrise zu bewältigen, sollen erneuerbare Energien attraktiver gemacht werden, was die Preise für Öl und Gas in die Höhe treibt.

Kein Geld zum Sparen: Die Entwicklungen auf dem Finanzmarkt

Wie unter anderem die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, hat die Bundesbank in einer kürzlichen Auswertung im Jahr 2022 insgesamt einen Sparrückgang von sage und schreibe 23 Prozent festgestellt. Eine derartige Veränderung des Sparverhaltens in Deutschland hatte es zuletzt nur von 1999 auf 2000 gegeben. Während deutsche Privathaushalte 2021 alles in allem 375 Milliarden Euro zurückgelegt hatten, waren es 2022 nur noch insgesamt 289 Milliarden Euro. Eine deutliche Wende zeigte sich jedoch im Sommer des vergangenen Jahres. Geldanlagen mit festgelegter Laufzeit und entsprechendem Zinssatz, auch Festgeld genannt, waren bis Juli 2022 kaum interessant für Sparer. Durch die Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB) setzten in der zweiten Jahreshälfte dann immer mehr Privathaushalte auf diese Anlageklasse. Generell zeigte sich im Laufe des Jahres ein Aufwärtstrend im Sparverhalten der Deutschen. Zuletzt setzten Privatanleger auch wieder vermehrt auf Anleihen in Form von Aktien, Fonds und Versicherungen. Ob der Aufwärtstrend auch 2023 beibehalten werden kann, bleibt jedoch abzuwarten.

Kein Geld zum Sparen: So können Sie trotz Inflation Geld anhäufen

Möbel, Kühlschränke, Beleuchtung: Sieben Tipps, um in den eigenen vier Wänden Strom zu sparen 

Paar wechselt Glühbirne
Energiesparlampen verbrauchen bis zu 80 Prozent weniger Strom als herkömmliche Glühbirnen. Zusätzlich können sie im Flur, im Keller oder anderen Räumen, die nicht so oft durchquert werden, einen Bewegungsmelder installieren. Der sorgt dann für Licht, wenn es nötig ist.  © marcus/Imago
Eine Frau duscht.
Im Winter ist ein Vollbad etwas Herrliches, der Wasserverbrauch ist aber hoch und das geht ins Geld. Duschen geht schneller und verbraucht dreimal weniger. Allerdings nur, wenn wir weniger als fünf Minuten unter der Dusche verbringen. Und: beim Einseifen das Wasser besser abstellen.  © Lightpoet/Imago
Küche mit Kühlschrank
Kühl- und Gefriergeräte gehören zu den größten Stromfressern im Haushalt. Am besten sind Kühlschränke mit einer Energieeffizienzklasse A+++. Zudem sollte er nicht zu nah am Herd oder anderen Wärmequellen stellen. Ansonsten muss er mehr Strom verbrauchen, um die Temperatur zu halten. Das Gefrierfach sollte zudem ein- bis zweimal im Jahr abgetaut werden.  © Pro Creators/Imago
Eine Hand hält eine Fernsehbedienung.
Ihr Fernseher ist ständig auf Stand-by? Dann schalten Sie über Nacht besser aus. Das zieht viel Strom und das kostet. Dann sparen Sie sich viel Geld im dreistelligen Bereich.  © Patrick Daxenbichler/Imago
Person räumt Geschirrspüler aus.
Geschirrspüler sind so schön praktisch und verbrauchen sogar weniger als das Spülen von Hand. Aber nur, wenn man den Geschirrspüler immer voll belädt und das Geschirr nicht mit der Hand vorspült. Die Energieeffizienzklasse ist genauso wichtig zu beachten wie das Wählen von Energiespar- und Kurzprogrammen.  © Ute Grabowsky/Imago
Ein Wohnzimmer
Größere Möbel wie Sofas oder Schränke sollten Sie nie zu nah an die Außenwände schieben. Je näher es an der Wand steht, desto stärker sinkt die Wandtemperatur. Die Folge kann Feuchtigkeit und Schimmel sein. Optimal ist daher ein Abstand von fünf bis zehn Zentimetern.  © Pro Creators/Imago
Ein Mann wärmt eine Mahlzeit in einer Mikrowelle auf.
Speisen sind schnell in der Mikrowelle aufgewärmt. Zudem ist sie sparsamer, was den Energieverbrauch angeht, als der Herd. Deshalb kann sie in der kalten Jahreszeit gerne öfters in Gebrauch sein.  © Monkey Business 2/Imago

Obwohl sich die Lage auf dem internationalen Finanzmarkt derzeit scheinbar wieder mehr entspannt, ist in vielen Privathaushalten davon bisher leider nicht viel zu spüren. Die Preise im Einzelhandel bleiben hoch und auch die Kosten für Strom und Heizung bereiten vielen Verbrauchern weiterhin Sorge.

Um in Sachen Rücklagen nicht vergeblich auf eine Entlastung von staatlicher Seite zu warten, sollten Sparer deshalb 2023 ihre eigenen Tipps und Tricks anwenden. Im Netz finden sich zahlreiche Ratschläge, mit denen Privatpersonen sicherstellen können, dass sie trotz Inflation monatlich etwas zurücklegen können. In den meisten Fällen bedeutet das jedoch, dass Verbraucher sich auf sich selbst verlassen müssen. Nachhaltiger Konsum und fünf Euro wöchentlich ins Sparschwein gehören zu den meistverbreiteten Methoden, um trotz der gestiegenen Lebenshaltungskosten weiterhin zu sparen. Um längerfristig weniger Geld auszugeben, sollten Bundesbürger außerdem ihre regelmäßigen Ausgaben überprüfen.

Möglicherweise kann bei den Kontogebühren eingespart oder durch die Steuererklärung doch noch eine größere Summe rausgeholt werden. 2023 gibt es außerdem einige Entlastungen durch den Gesetzgeber, da beispielsweise die Zahlungen für Wohngeld, Kindergeld und Versicherungen verändert wurden. Risikobereite Sparer könnten darüber hinaus durch die verbesserte Lage am Aktienmarkt profitieren. In diesem Fall sollte man sich jedoch stets gut informieren und professionell beraten lassen.

Rubriklistenbild: © IMAGO

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