Gas, Öl und Co.

Heizkosten explodieren: Kosten steigen um mehr als 80 Prozent – bittere Prognose bei möglichem Lieferstopp

Plakate fordern Ölembargo, Gasembargo, Antikriegsdemo auf dem Königsplatz, für Frieden in der Ukraine, München, 26. März 2022 Deutschland, München, 26.03.2022, Antikriegsdemo auf dem Königsplatz,
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Die Stimmen nach einem Energieembargo werden lauter, wie beispielsweise bei der Antikriegsdemo auf dem Königsplatz in München am 26.03.2022.

Die Vergleichsportale Verivox und Check24 berichten von drastisch gestiegenen Energiepreisen. Ein möglicher Lieferstopp lässt weitere Preissteigerungen vermuten.

Trotz mildem Winter sind die Heizkosten in deutschen Haushalten im vergangenen Winter drastisch gestiegen, wie die Vergleichsportale Verivox und Check24 berichten. Grund dafür ist vor allem der Ukraine-Krieg*. Bei einem aktuell heiß diskutierten möglichen Lieferstopp von Gas und Öl aus Russland prognostizieren die Portale weitere Preissteigerungen, die Verbraucherinnen und Verbraucher zusätzlich zur massiv gestiegenen Inflationsrate belasten würden, weshalb nun immer mehr Deutsche Energie sparen wollen.

Heizkosten in Deutschland sind trotz mildem Wetter gestiegen

Sowohl Verivox als auch Check24 berichten von starken Preissteigerungen bei den Heizkosten in Deutschland. In der aktuellen Heizperiode mussten Verbraucherinnen und Verbraucher laut Check24 etwas weniger heizen als im Vorjahreszeitraum. Grund dafür war der nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes wärmste Winter seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Der Heizbedarf war den Vergleichsportalen zufolge etwa drei bis vier Prozent niedriger als zwischen September 2020 und März 2021.

„Angesichts des Krieges in der Ukraine ist bei den Energiepreisen aktuell keine Entlastung in Sicht. Wir gehen daher von weiter steigenden Heizkosten für Öl und Gas aus.“

Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox

Heizen Sie mit Gas? So viel mehr zahlen Sie beim Heizen im Vergleich zum Vorjahr

Einem Beispiel von Check24 zufolge, zahlt ein Musterhaushalt, der sein Reihenhaus mit Gas heizt, in der aktuellen Heizperiode bislang 1.843 Euro, wohingegen im Vorjahr nur 1.005 Euro fällig wurden. Somit liegen die Gaskosten dem Vergleichsportal zufolge 83 Prozent über den Heizkosten des vergangenen Jahres. Verivox berichtet, dass Gasversorger derzeit deutlich höhere Beschaffungskosten tragen als noch vor einem Jahr. Zudem stieg der vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle erhobene Importpreis für Erdgas im Jahresvergleich um 239 Prozent. Wenn Sie nicht mehr mit Gas heizen wollen, erfahren Sie hier, wie ein Wechsel funktioniert.

Energiepreis steigt: Heizöl mehr als 80 Prozent teurer im Vergleich zu letztem Jahr

Das Vergleichsportal Check24 machte einen Preisunterschied von 864 Euro beim Heizen mit Öl im Vergleich zum Vorjahr aus. So zahlten Verbraucherinnen und Verbraucher mit einer Ölheizung von September 2021 bis Januar 2022 1.601 Euro, also 85 Prozent mehr. Dem Portal Verivox zufolge gehen die stark gestiegenen Preise beim Heizöl auf die Entwicklung der Rohölpreise auf dem Weltmarkt zurück. Denn aufgrund des Ukraine-Kriegs ist der Preis für ein Barrel Rohöl nun mit mehr als 100 Dollar so hoch wie seit 2007 nicht mehr. Dem Bericht von Verivox zufolge kommt noch der CO2-Preis auf fossile Rohstoffe, der Besitzerinnen und Besitzer von Ölheizungen zusätzlich belastet, hinzu. Erfahren Sie hier, wann sich eine Photovoltaikanlage lohnen kann.

Ein möglicher Lieferstopp von Gas und Öl wegen des Ukraine-Kriegs hätte massive Folgen für Verbraucherinnen und Verbraucher

Um den Krieg in der Ukraine zu beenden, diskutiert Deutschland derzeit über einen möglichen Lieferstopp. Die deutsche Wirtschaft und auch die Privathaushalte sind in Energiefragen bislang stark abhängig von Russland, weshalb einige Deutsche an Atomkraft und Kohleenergie festhalten wollen.

„Die Energiekosten steigen seit 2020 stetig und sind seit Ende 2021 regelrecht explodiert. Der Krieg in der Ukraine und die Sanktionen gegen Russland haben die Energiepreise weiter nach oben getrieben. Ein möglicher Lieferstopp kann die Situation noch verschärfen.“

Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei CHECK24

Wenn die Bundesregierung ein Energieembargo als Maßnahme gegen Russland wählen würde, hätte das auch Auswirkungen auf Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland. So sei mit noch weiter steigenden Energiekosten in der kommenden Heizperiode zu rechnen. (jn) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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