Umstrittene Werbung

„Wagner“-Gruppe geht in Serbien auf Rekruten-Fang - Präsident Vucic empört: „Warum tun Sie uns das an?“

Serbiens Präsident Vucic in Russland
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Der serbische PräsidentAleksandar Vučić an der Seite von Wladimir Putin. (Archivbild 2019)

Eigentlich gilt Aleksandar Vucic als Russlandnah, doch nun ist er verärgert. Serbiens Präsident stört eine Rekrutierungs-Werbung der Wagner-Gruppe.

Belgrad – Die berüchtigte Söldnergruppe Wagner um den Putin-Vertrauten Yewgeni Prigoschin will in Serbien Kämpfer für den Ukraine-Krieg gewinnen. Es kursiert eine umstrittene Werbung, die diesen Monat im serbischen Ableger des russischen Staatssenders RT ausgestrahlt wurde. Darin rief die Söldnertruppe Serben dazu auf, in der Ukraine zu kämpfen. In sozialen Medien kursierten weitere Rekrutierungsvideos, wie die Times berichtet.

Vucic kritisiert Wagner-Werbung: „Warum tun Sie Serbien das an?“

Der serbische Präsident Aleksandar Vucic reagierte empört auf diese Versuche. „Warum tun Sie Serbien das an? Warum rufen Sie von Wagner dazu auf, obwohl es gegen die Vorschriften verstößt?“, fragte Vucic laut der Nachrichtenagentur Beta in einem am Montagabend ausgestrahlten Fernsehinterview. Die Äußerungen von Vucic sind eine seltene Kritik des serbischen Präsidenten Richtung Russland – Moskau ist ein enger Verbündeter des Balkanlandes.

Serbien ist neben Belarus das einzige europäische Land, das die Sanktionen des Westens gegen Russland nicht mitträgt, auch wenn Vucics Regierung die Invasion verurteilt hat. Viele Serben befürworten den russischen Angriff auf die Ukraine, in der Hauptstadt Belgrad gab es zudem pro-russische Demonstrationen.

Ein Kämpfer der Söldnertruppe „Wagner“, fotografiert in den Straßen von Soledar. Die Söldnertruppe Wagner war 2014 gegründet worden. Wagner-Kämpfer waren unter anderem in Afrika, Lateinamerika und dem Nahen Osten im Einsatz. Auch bei dem im Februar 2022 gestarteten Angriff auf die Ukraine spielen die russischen Söldner eine wichtige Rolle.

Eine kleine Anzahl an Serben hat an der Seite der von Russland unterstützten Kräfte in der Ukraine gekämpft, nachdem Moskau die ukrainische Halbinsel Krim im Frühjahr 2014 annektiert hatte. Eine genaue Zahl haben die Behörden bislang nicht veröffentlicht. Am Dienstag veröffentlichte die russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti Aufnahmen, die zwei serbische Staatsbürger zeigen sollen, die an einem Waffentraining in der Ukraine teilnehmen. (as/dpa)

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