News-Ticker

Putin in der Ukraine: Russlands Präsident mit Blitz-Besuch

Ein Mann steht nach einem Angriff auf Kramatorsk, der Menschen in der Nachbarschaft tötete und schwer verletzte vor seinem Haus.
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Ein Mann steht nach einem Angriff auf Kramatorsk, der Menschen in der Nachbarschaft tötete und schwer verletzte vor seinem Haus.

Moskau will Getreide-Abkommen nur um 60 Tage verlängern. Prigoschin wittert eine Verschwörung gegen die Wagner-Gruppe. News-Ticker zum Ukraine-Krieg.

Update vom 19. März, 6.15 Uhr: Wladimir Putin hat die besetzten Gebiete der Ukraine besucht. Wie der Kreml in der Nacht zum Sonntag (19. März) mitteilte, hatte der russische Präsident zerstörten Hafenstadt Mariupol einen „Arbeitsbesuch“ abgestattet. Nach seiner Ankunft in einem Hubschrauber habe er sich bei einer Rundfahrt über die Lage informiert und sich auch mit Bewohnern unterhalten, berichtete die Staatsagentur Tass weiter.

Russlands stellvertretender Regierungschef Marat Chusnullin habe Putin über den Stand der Wiederaufbauarbeiten informiert. Putin hatte am Samstagnachmittag die 2014 annektierte ukrainische Halbinsel Krim besucht. Das Staatsfernsehen verbreitete Bilder, auf denen der Kremlchef bei der Eröffnung einer Kunstschule für Kinder in Sewastopol zu sehen war.

Am 21. April 2022 hatte Moskau die Einnahme Mariupols verkündet. Nach Angaben Kiews wurden 90 Prozent der Stadt zerstört und mindestens 20.000 Menschen getötet. Unabhängig prüfen ließen sich diese Angaben nicht.

Aufnahme vom 18. März: Wladimir Putin bei seinem Besuch an einer Kunstschule in Sewastopol

Ukraine-Krieg: Tote und Verletzte nach russischem Angriff auf einstige Großstadt Kramatorsk

Update vom 18. März, 21.10 Uhr: Durch einen Beschuss mit Streumunition durch das russische Militär sind in Kramatorsk im Osten der Ukraine mindestens zwei Zivilpersonen gestorben. Acht weitere wurden verletzt. Das berichtet am Samstag die Deutsche Presse-Agentur und verwies auf einen Telegram-Post des Militärgouverneurs in der umkämpften Region Donezk, Pawlo Kyrylenko. Beschossen wurden laut Kyrylenkos Angaben das Gebäude eines Bestattungsinstituts sowie ein Park. Zudem wurden mehrere Autos und Wohnhäuser beschädigt.

Kramatorsk war vor Kriegsbeginn vor über einem Jahr eine Großstadt mit über 150.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Sie gehört zum Ballungsraum um Kramatorsk und Slowjansk, wo bis zum Beginn der Kampfhandlungen vor gut einem Jahr rund eine halbe Million Menschen lebten. Es ist das letzte große bewohnte Gebiet im umkämpften Raum Donezk, das unter der Kontrolle Kiews steht. Derzeit verläuft die Front rund 20 Kilometer östlich von Kramatorsk.

Kriegsverbrechen im Ukraine-Krieg: Internationaler Strafgerichtshof erlässt Haftbefehl gegen Putin

Update vom 17. März, 20.57: Aktuellen Medienberichten zufolge halten die Angriffe russischer Streitkräfte auf die umkämpfte ukrainische Stadt Bachmut im Osten des Landes an. Mehrere Nachrichtenagenturen berichten unter Bezugnahme auf ukrainische Angaben, russische Kräfte würden versuchen, Bachmut einzukreisen. Es soll Angriffe an mehreren Orten geben.

Der Chef der ukrainischen Bodentruppen, Oleksandr Syrskyj, erklärte den Angaben zufolge, Russland setze alle seine Kräfte ein. Syrskyj betonte zudem, Bachmut sei „weiterhin das Epizentrum der Feindseligkeiten“. Das britische Verteidigungsministerium hatte in seinem täglichen Update vermeldet, die russischen Kräfte würden im Kampf um die Stadt Fortschritte erzielen.

Update vom 17. März, 19.59 Uhr: Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) in Deen Haag hat einen Haftbefehl gegen Wladimir Putin erlassen. Das Gericht wirft dem russischen Regierungschef Verantwortlichkeit für Kriegsverbrechen vor. Konkret geht es laut einer Mitteilung des IOC um die rechtswidrige Deportation von Kindern und Umsiedlungen aus besetzen Gebieten der Ukraine in die Russische Föderation.

Der Haftbefehl betrifft auch Maria Alexejewna Lwowa-Belowa, zuständige Kommissarin für Kinderrechte im Büro des Präsidenten. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow erklärte, die vom IStGH aufgeworfenen Fragen seien „empörend und inakzeptabel“. Peskow sagte zudem, alle Entscheidungen des Gerichtshofs seien für Russland „null und nichtig“.

Ukraine-Krieg: Deutschland liegt bislang „kein Antrag“ Polens zur Lieferung von Kampfjets vor

Update vom 17. März, 15.05 Uhr: Bei der Bundesregierung ist von Seiten Polens kein Antrag im Zusammenhang mit der von Warschau angekündigten Lieferung von Kampfjets an die Ukraine eingegangen. Regierungssprecher Steffen Hebestreit sagte, es sei „nicht sicher“, ob die betreffenden Flugzeuge aus DDR-Beständen stammten. In diesem Fall müsste die Bundesregierung aufgrund der sogenannten Endverbleibsklausel eine Genehmigung aussprechen. Es gebe auch andere Quellen, die die polnische Luftwaffe mit MiG-29-Flugzeugen versorgt hätten, betonte Hebestreit und fügte hinzu: „Da uns bislang kein Antrag vorliegt, Stand jetzt, können wir das nicht beurteilen.“

Die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann und der Grünen-Abgeordnete Anton Hofreiter forderten indes die Zustimmung der Bundesregierung zur Lieferung der Kampfflugzeuge, falls diese erforderlich sein sollte. „Wir sind auf alle Fälle dafür“, unterstrich Strack-Zimmermann zu Welt TV. „Wenn es um die MiGs geht, also das Gerät, das die Ukrainer können, kann Deutschland nicht nein sagen.“

Hofreiter sagte den Funke-Zeitungen, Deutschland dürfe eine Liefergenehmigung, falls sie nötig ist, nicht verweigern. Die Lieferung von Kampfflugzeugen aus Deutschland lehnte Hofreiter indes ab: „Maschinen aus Deutschland, Eurofighter und Tornados, sind allerdings nicht geeignet.“

Ukraine-Krieg: Moskau will Getreideabkommen nur für zwei Monate verlängern

Update vom 17. März, 12.15 Uhr: Moskau wird das Getreide-Abkommen mit der Ukraine lediglich um 60 Tage verlängern. Das bekräftigte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow bei einer Pressekonferenz am Freitag erneut, wie das russische Portal Radio Free Europe berichtet. Die ukrainische Regierung in Kiew hatte zuletzt wiederholt gefordert, dass das Abkommen mindestens um 120 Tage verlängert werden müsse – wie es die aktuellen Voraussetzungen vorsehen. Das aktuelle Abkommen läuft am Sonntag aus.

Die Vereinbarung zur Schwarzmeer-Getreide-Initiative war unter Vermittlung der Vereinten Nationen und der Türkei im Juli 2022 zustande gekommen und sieht eine Freigabe der ukrainischen Häfen unter anderem für den Getreideexport vor.

Ukraine-Krieg: Nato-Land Slowakei kündigt Kampfjet-Lieferungen an Kiew an

Update vom 17. März, 11 Uhr: Nachdem Polen bereits am Donnerstag die Lieferung von Kampfflugzeugen an die Ukraine angekündigt hatte, zieht nun das nächste Nato-Mitglied nach. Die Slowakei will insgesamt 13 Kampfjets sowjetischer Bauart vom Typ MiG-29 zur Verfügung stellen. Das bestätigte der slowakische Premierminister Eduard Heger am Freitag. „Versprechen müssen eingehalten werden“, schrieb Heger zu der Entscheidung auf Twitter. Wie die Nachrichtenagentur Reuters meldet, wurden die entsprechenden Jets im vergangenen Sommer ausgemustert. Der Großteil sei deswegen nicht sofort einsatzbereit.

Ukraine-Krieg: Ehre für Piloten nach Vorfall mit US-Drohne

Update vom 17. März, 10.45 Uhr: Der russische Pilot des Kampfjets, der über dem Schwarzen Meer mit einer US-Drohne kollidiert war, wurde am Freitag in Moskau für seinen Einsatz geehrt. Wie die staatliche Nachrichtenagentur RIA berichtete, habe Verteidigungsminister Sergei Schoigu dem Piloten mehrere Auszeichnungen verliehen. Als Begründung für die Auszeichnungen nannte die russische Regierung „die Verhinderung der Verletzung der Grenzen des Sondereinsatzgebiets durch die amerikanische MQ-9 Reaper-Drohne“.

Ukraine-Krieg: Putins Truppen machen wohl neue Fortschritte um Bachmut

Update vom 17. März, 10.23 Uhr: Das britische Verteidigungsministerium hat berichtet, dass im Kampf um die Stadt Bachmut in der Ostukraine Fortschritte von russischen Kräften beobachtet wurden. Laut Einschätzungen britischer Geheimdienste haben einige Einheiten der russischen Armee und Söldner der Wagner-Gruppe westlich des Flusses Bachmutka Gebiete unter ihre Kontrolle gebracht.

Ukraine-Krieg: Prigoschin wittert Putin-Verschwörung

Update vom 17. März, 7.00 Uhr: Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin klagt offenbar über eine Verschwörung gegen sich und seine Gruppe Wagner. Angeblich habe Wladimir Putin gesagt, dass von seinen Söldnern in der Ukraine in „anderthalb bis zwei Monaten nichts mehr übrig“ sei. Das soll zumindest die russische Tageszeitung Nezavisimaya Gazeta in Erfahrung gebracht haben wollen.

Putin wolle „Wagner und ganz besonders Prigoschin neutralisieren“. Laut dem „Institute for the Study of War“ (ISW), das den Vorfall in seinem jüngsten Bericht erwähnt, hat Prigoschin die Geschichte möglicherweise erfunden.

Chef der „Wagner“-Söldner-Truppe: Jewgeni Prigoschin.

Ukraine-Krieg: Selenskyj mit Ankündigung

Update vom 17. März, 5.29 Uhr: Am Jahrestag der Bombardierung des Theaters von Mariupol hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Rückeroberung der Stadt und ein Kriegsverbrechertribunal gegen Russen angekündigt. „Der Tag wird kommen und wir werden Mariupol befreien“, sagte Selenskyj am Donnerstagabend (16. März) in seiner täglichen Videoansprache.

Wolodymyr Selenskyj verspricht die Befreiung von Mariupol (Archivbild).

Ukraine-Krieg: Scholz verspricht Kiew Unterstützung

Update vom 16. März, 19.49 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat der Ukraine wegen des Angriffskriegs Russlands die weitere Unterstützung Deutschlands zugesichert - so lange wie nötig. Der russische Präsident Wladimir Putin habe die Verständigung aufgekündigt, dass Grenzen nicht verschoben würden, sagte Scholz am Donnerstag beim Empfang der Brandenburger SPD-Landtagsfraktion in Potsdam. „Das werden wir nicht akzeptieren.“ Wenn das durchgehe, sei der Frieden auf lange Zeit gefährdet.

Ukraine-Krieg: Großkonzert in Moskau zum Jahrestag der Annexion der Krim abgesagt

Update vom 16. März, 18.31 Uhr: Das traditionelle Großkonzert im Moskauer Luschniki-Stadion zum Jahrestag der Annexion der Schwarzmeer-Halbinsel Krim am 18. März ist laut Medien abgesagt. Stattdessen werde der Jahrestag an diesem Samstag mit kleineren Veranstaltungen in einer Reihe von Regionen begangen, berichtete die Tageszeitung Wedomosti am Donnerstag. Dabei wurden bis vor kurzem noch Vorbereitungen zu der Massenveranstaltung getroffen, an der traditionell auch Kremlchef Wladimir Putin teilnimmt. Russland hatte die Krim 2014 der Ukraine entrissen.

Über soziale Netzwerke wurden Teilnehmer für die Veranstaltung gesucht. Diese wurden mit kostenlosem Essen und dem Auftritt von als patriotisch geltenden Musikern gelockt. „Aus Gründen, die nicht von uns abhängen, wurde in der Stadt das Format der Feiern für die Wiedervereinigung der Krim mit Russland geändert“, hieß es seitens der Organisatoren. Eine genauere Begründung gab es bislang nicht.

Ukraine-Krieg:

Update vom 16. März, 16.10 Uhr: Der zwangsweise Transfer ukrainischer Kinder nach Russland oder in von Russland kontrollierte Gebiete der Ukraine stellt nach Einschätzung von UN-Ermittlern ein Kriegsverbrechen dar. Die Deportation von Kindern im großen Stil „verstößt gegen internationales humanitäres Recht und kommt einem Kriegsverbrechen gleich“, erklärte ein hochrangiges Ermittlerteam der UN in einem Bericht.

Das vom UN-Menschenrechtsrat zusammengestellte Ermittlerteam verwies auf Hinweise, wonach russische Behörden ukrainische Kinder in Kinderheimen oder Pflegefamilien unterbringen und ihnen die russische Staatsbürgerschaft verleihen. Unter anderem habe der russische Präsident Wladimir Putin einen Erlass unterzeichnet, wonach Kinder unter bestimmten Bedingungen in vereinfachtem Verfahren russische Staatsbürger werden können.

Die Experten untersuchten nach eigenen Angaben detailliert einen Fall, in dem 164 Kinder und Jugendliche zwischen vier und 18 Jahren aus den ukrainischen Regionen Donezk, Charkiw und Cherson deportiert wurden. Den Eltern und den Kindern selbst sei von den russischen Sozialbehörden mitgeteilt worden, dass die Kinder in Pflegefamilien kommen oder adoptiert werden sollten. Die Kinder hätten Furcht gehabt, dauerhaft von ihren Familien getrennt zu werden. Der Bericht zählt zahlreiche weitere mutmaßliche russische Kriegsverbrechen auf, darunter Angriffe auf Zivilisten und zivile Infrastruktur, Folter und Vergewaltigung.

Ukraine-Krieg: Polnische Regierung will jetzt Kampfflugzeuge an ukrainisches Militär liefern

Update vom 16. März, 13.30 Uhr: Polen will schon sehr bald erste Kampfjets MiG-29 aus sowjetischer Produktion an die Ukraine liefern. Das kündigte Präsident Andrzej Duda am Donnerstag nach Gesprächen mit seinem tschechischen Kollegen Petr Pavel in Warschau an. „In den kommenden Tagen werden wir (...) vier Flugzeuge in die Ukraine überführen“, sagte Duda in Warschau.

Soldat gestand Kriegsverbrechen – Russisches Gericht verurteilt ihn wegen Verbreitung von „Falschinformationen“

Update vom 16. März, 12.56 Uhr: In Russlands äußerstem Osten hat ein Soldat in der Ukraine begangene Kriegsverbrechen gestanden - und ist daraufhin wegen Verbreitung von „Falschinformationen“ zu fünfeinhalb Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Das teilte die Bürgerrechtsorganisation OVD-Info unter Berufung auf einen Eintrag im Register des Militärgerichts in der Region Chabarowsk mit.

Bereits im vergangenen Sommer soll der Mann dem unabhängigen Investigativ-Portal Waschnye Istorii („Wichtige Geschichten“) erzählt haben, zu Kriegsbeginn vor rund einem Jahr unweit der ukrainischen Hauptstadt Kiew einen Zivilisten erschossen zu haben. Laut Aussagen der Journalistin, die das Interview führte, beschuldigte der Soldat nach seiner Rückkehr nach Russland seinen Vorgesetzten: Dieser habe in der Ukraine Befehle zum Morden und Plündern erteilt. Den Recherchen nach identifizierten auch ukrainische Überlebende im Dorf Andrijiwka später den Soldaten als einen der Täter. Wo er sich derzeit aufhält, ist unklar.

Ukraine-Krieg: FSB-Gebäude gerät in Brand

Update vom 16. März, 12.19 Uhr: In der russischen Großstadt Rostow am Don unweit der Grenze zur Ukraine ist ein Gebäude der Grenzschutztruppen des Inlandsgeheimdienstes FSB in Brand geraten. In sozialen Netzwerken werden aktuell Fotos davon verbreitet. Unter anderem teilte Julija Mendel, Ex-Sprecherin des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, ein Video auf Twitter, das das Feuer und eine riesige Rauchwolke zeigt.

Das russische Zivilschutzministerium bestätigte die Berichte von Augenzeugen. Die Hintergründe waren unklar. Laut der russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti soll es einen Toten und zwei Verletzte geben.

In der ebenfalls grenznahen Region Belgorod meldeten die Behörden außerdem, dass die russische Flugabwehr erneut zwei Raketen abgeschossen habe. Wohngebäude und Verwaltungsgebäude seien durch abgestürzte Bruchstücke beschädigt worden. Es gebe keine Verletzten, sagte Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow. Er warf den ukrainischen Truppen eine erhöhte Aktivität vor. In den vergangenen vier Tagen seien 58 Gebäude und 31 Autos durch Trümmerteile getroffen worden.

Nach Vorfall mit russischem Jet: US-Regierung veröffentlicht Video von Drohnen-Crash

Update vom 16. März, 11.57 Uhr: Das US-Verteidigungsministerium hat am Mittwoch Videoaufnahmen veröffentlicht, die den Zusammenstoß zwischen einer US-Drohne und einem russischen Kampfjet über dem Schwarzen Meer zeigen. Das rund 40 Sekunden lange Video wurde von der Kamera der Drohne aufgenommen. Darin ist zu sehen, wie der russische Jet gleich zweimal über die Drohne hinwegfliegt und dabei Treibstoff ablässt.

Bei dem zweiten Überflug, bei dem es wohl zu der Kollision gekommen sein soll, bricht das Bild kurz ab. Anschließend zeigt die Kamera auf das Heck der Drohne, wo ein Schaden am Propeller festgestellt werden kann.

Ukraine-Krieg: Polnischer Geheimdienst zerschlägt offenbar russisches Spionagenetzwerk

Update vom 16. März, 10.50 Uhr: Der polnische Geheimdienst hat einen Ring mutmaßlicher russischer Spione zerschlagen. „Das ganze Spionagenetzwerk wurde auseinandergenommen“, sagte Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak dem Sender Polskie Radio. Es habe eine reale Bedrohung für Polen bestanden. „Das war ganz klar ein Spionagering, der Informationen gesammelt hat zugunsten derer, die die Ukraine angegriffen haben und dort Kriegsverbrechen begehen“, sagte Blaszczak weiter.

Nach inoffiziellen Informationen des Radiosenders Rmf.fm soll sich das Spionagenetzwerk vor allem mit der Ausspähung von Bahnstrecken befasst haben. Demnach hätten polnische Geheimdienste versteckte Kameras an wichtigen Strecken und Eisenbahnknotenpunkten entdeckt, die den Verkehr auf den Gleisen aufzeichneten und die Bilder in das Internet übermittelten.

In Konkurrenz mit Wagner-Gruppe? Russische Armee will jetzt wohl Sieg in Wuhledar erzwingen

Wuhledar - Die russische Armee braucht dringend einen Erfolg im Ukraine-Krieg, um Wladimir Putins Pläne umzusetzen - aber wohl auch, um sich gegenüber der ebenfalls in der Ukraine operierenden privaten Söldnertruppe Wagner zu profilieren. Nach einer Einschätzung des britischen Geheimdienstes drängt das russische Verteidigungsministerium derzeit auf eine Eroberung der ukrainischen Stadt in Wuhledar im Südwesten der Region Donezk. „Teilweise auch, weil man eigene Erfolge im Wettstreit mit Errungenschaften der Wagner-Truppe“ vermelden wolle, heißt es.

Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin scheint im Clinch mit dem russischen Verteidigungsminister Sergej Schoigu zu liegen. Er kritisierte in jüngster Zeit immer wieder der Ineffizienz der russischen Armee in Vergleich zu seinen Kämpfern.

Ukraine-Krieg: Erfolge in Bachmut kann großteils Wagner-Gruppe für sich verbuchen

In den vergangenen Monaten konnte Russland die einzigen taktischen Erfolge für sich in der seit Monaten umkämpften Stadt Bachmut verbuchen, schreibt das britische Verteidigungsministerium in seinem aktuellen Lagebericht. Erfolge in Bachmut würden aber Großteils der Wagner-Gruppe zugeschrieben, da diese dort in großer Zahl vertreten sind. Schoigu wolle daher möglicherweise einen Sieg in Wuhledar unbedingt erzwingen, um seinen Ruf wiederherzustellen.

Putins Zirkel der Macht im Kreml – die Vertrauten des russischen Präsidenten

Zu den engsten Vertrauten des russischen Präsidenten Wladimir Putin zählt der russische Unternehmer Jewgeni Prigoschin.
Zu den engsten Vertrauten Wladimir Putins zählt Jewgeni Prigoschin. Russlands Präsident und der erfolgreiche Geschäftsmann kennen sich schon lange. Als Putin noch KGB-Offizier war und in der St. Petersburger Stadtverwaltung arbeitete, soll er in Prigoschins Restaurant eingekehrt sein. Deshalb trägt der in den chaotischen 1990er Jahren in Russland zu Reichtum gekommene 61-Jährige den Beinamen „Putins Koch“. Auch wegen Raubes saß er schon in Haft. © Mikhail Metzel/imago
Inzwischen ist Prigoschin vor allem als Warlord der berüchtigten Schattenarme „Wagner“ im Auftrag des Kreml international gefürchtet.
Inzwischen ist Prigoschin vor allem als Warlord der berüchtigten Schattenarme „Wagner“ im Auftrag des Kreml international gefürchtet. Putin lässt ihn schalten und walten, als hätte diese Schattenarmee, eine paramilitärische Organisation mit vielen verurteilten Verbrechern, längst das Zepter der Macht in der Hand. Lange mied Prigoschin die Öffentlichkeit. Erst im September 2022 bekannte er sich zur Gründung der Kampfgruppe. Er habe die Einheit 2014 für den Einsatz auf russischer Seite im ukrainischen Donbass gebildet, erklärte Prigoschin auf der Internet-Seite seines Unternehmens Konkord. Ihrem Mut und ihrer Tapferkeit sei die „Befreiung“ vieler Gebiete in Luhansk und Donezk zu verdanken gewesen.  © Vyacheslav Prokofyev/imago
Zu den Scharfmachern im Ukraine-Krieg gehört auch Ramsan Kadyrow.
Zu den Scharfmachern im Ukraine-Krieg gehört auch Ramsan Kadyrow, der als Oberhaupt der russischen Teilrepublik Tschetschenien im Nordkaukasus eigene Truppen befehligt. „Putins Bluthund“, der für seinen brutalen Führungsstil im muslimisch geprägten Tschetschenien bekannt ist, tat sich seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine als einer der glühendsten Kriegsbefürworter hervor. Mehrfach kritisierte er nach russischen Niederlagen die militärische Führung seines Landes scharf und forderte weitreichende Konsequenzen. © Yelena Afonina/imago
Am 2. März 2007 wählte das tschetschenische Parlament ihn auf Putins Vorschlag zum Präsidenten des Landes
Am 2. März 2007 wählte das tschetschenische Parlament ihn auf Putins Vorschlag zum Präsidenten des Landes, nachdem er das 30. Lebensjahr vollendet hatte, das Mindestalter für die Wahl des tschetschenischen Oberhaupts. Im März 2015 erhielt Kadyrow den russischen Orden der Ehre. Kadyrows diktatorische Amtsführung ist geprägt von schweren Menschenrechtsverletzungen, Korruption und einem ausufernden Personenkult. Seit Oktober 2022 ist er darüber hinaus Generaloberst der russischen Streitkräfte. © Yelena Afonina/imago
Der russische Außenminister Sergei Lawrow ist so etwas wie „Putins rechte Hand“.
Der russische Außenminister Sergei Lawrow ist so etwas wie „Putins rechte Hand“. Seit März 2004 im Amt, verteidigt Lawrow seit Beginn des Ukraine-Kriegs immer wieder die Behauptung, dass Russland die Ukraine von den dort regierenden Nazis befreien zu wollen. Anfang Mai 2022 versuchte Lawrow im italienischen Fernsehen das Argument zu entkräften, als Jude könne der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kein Nazi sein: „Adolf Hitler hatte auch jüdisches Blut. Das heißt überhaupt nichts. Das weise jüdische Volk sagt, dass die eifrigsten Antisemiten in der Regel Juden sind.“ © Imago
Seit Beginn des Ukraine-Kriegs wiederholt Lawrow seine Vorwürfe, der Westen führe in der Ukraine Krieg gegen Russland.
Seit Beginn des Ukraine-Kriegs wiederholt Lawrow seine Vorwürfe, der Westen führe in der Ukraine Krieg gegen Russland. „Wenn wir über das sprechen, was in der Ukraine vorgeht, so ist das kein hybrider, sondern schon fast ein richtiger Krieg, den der Westen lange gegen Russland vorbereitet hat“, sagte Lawrow während einer Afrika-Reise im Januar 2023, die ihn u. a. auch nach Angola führte. Der Westen wolle alles Russische zerstören, von der Sprache bis zur Kultur, so Lawrow. © Imago
Als „Putins Marionette“ kann Dmitri Medwedew gelten.
Als „Putins Marionette“ kann Dmitri Medwedew gelten. Der Gefolgsmann des russischen Präsidenten war von 2008 bis 2012 Präsident Russlands und anschließend bis 2020 Ministerpräsident der Russischen Föderation. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs macht Medwedew, inzwischen Vizechef des russischen Sicherheitsrates, ein ums andere Mal mit Verschwörungserzählungen und martialischen Äußerungen über die Ukraine und den Westen auf sich aufmerksam. Unter anderem drohte er mit dem „Verschwinden der Ukraine von der Landkarte“. © Artyom Geodakyan/imago
Der promovierte Jurist, der einst als Stimme der Vernunft galt, hat sich inzwischen zu einem radikalen Hetzer entwickelt.
Der promovierte Jurist, der einst als Stimme der Vernunft galt, hat sich inzwischen zu einem radikalen Hetzer entwickelt. Gerne droht der Vizechef des russischen Sicherheitsrates den Nato-Staaten mit einem Angriff oder gar mit Atomschlägen. Im Sommer 2022 bezeichnete er die Regierung in Kiew als „vereinzelte Missgeburten, die sich selbst als ‚ukrainische Regierung‘ bezeichnen“, die US-Regierung waren für ihn „Puppenspieler jenseits des Ozeans mit deutlichen Anzeichen senilen Wahnsinns“. Ende 2022 versuchte er sich als Prophet für das Jahr 2023: In Deutschland entsteht demnach ein „Viertes Reich“, die EU zerfällt, in den USA bricht ein Bürgerkrieg aus. © Yekaterina Shtukina/imago
Alina Kabajewa ist wahrscheinlich so etwas wie „Putins Ballerina“.
Alina Kabajewa ist wahrscheinlich so etwas wie „Putins Ballerina“. Die frühere Spitzensportlerin galt in der Rhythmischen Sportgymnastik jahrelang als Nonplusultra. Ihre Erfolge (Olympiagold 2004 in Athen, neun WM- sowie 15 EM-Titel) sprechen für sich. Von 2007 bis 2014 war sie Abgeordnete der Russischen Staatsduma für die Partei „Einiges Russland“, seit September 2014 ist sie Vorsitzende des Verwaltungsrates der Nationalen Mediengruppe (NMG). Sie gilt Medienberichten zufolge als Geliebte des russischen Präsidenten und soll mit diesem mehrere Kinder haben, was von Kabajewa und russischen Regierungsstellen aber dementiert wird. © Imago
Schon seit Jahren gilt Kabajewa als heimliche Geliebte oder gar Ehefrau des russischen Präsidenten.
Schon seit Jahren gilt Kabajewa als heimliche Geliebte oder gar Ehefrau des russischen Präsidenten. Eine offizielle Bestätigung aus Russland hat es aber nie gegeben. Der britischen Regierung zufolge steht sie „in enger persönlicher Beziehung zu Putin“. Kabajewa soll mehrere Kinder von Putin haben, was von Kabajewa und russischen Regierungsstellen aber dementiert wird. 2015 soll sie in Lugano Zwillinge zur Welt gebracht haben, andere Quellen berichten von einer Geburt eines Jungen im Kanton Tessin und einer weiteren Geburt eines Sohnes in Moskau. Gesichert ist, dass Kabajewa nach 2015 für einige Jahre aus dem öffentlichen Rampenlicht verschwand und auch heute nur äußerst selten öffentlich auftritt. © Valery Sharifulin/imago
Wladimir Solowjow ist Putins Chefpropagandist im Ukraine-Krieg.
Wladimir Solowjow ist Putins Chefpropagandist im Ukraine-Krieg. Seine seit 2012 im Sender Rossija 1 ausgestrahlte politische Talkshow „Sonntagabend mit Wladimir Solowjow“ gilt als vielleicht wichtigste innerrussischen Propagandasendung. Im Dezember 2022 drohte er dort zahlreichen europäischen Ländern mit militärischen Interventionen, weil diese die Ukraine unterstützen würden und Teil des europäischen Nazismus seien. Auch forderte er wiederholt den Einsatz von russischen Atombomben gegen Nato-Staaten. Im April 2022 bezeichnete er die Massaker von Butscha sowie Srebrenica als inszeniert. © Sergei Karpukhin/imago
Solowjow wird in seiner Sendung oft laut
Solowjow wird in seiner Sendung oft laut, beschimpft die deutsche Regierung, streut deutsche Wörter ein und imitiert dabei eine schroffe Nazi-Aussprache. Einmal bezeichnete er Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) als „Miss Ribbentrop“. Joachim von Ribbentrop war deutscher Außenminister unter Adolf Hitler, den Solowjow im Februar 2021 in seiner Sendung einmal als „sehr mutigen Menschen“ und „tapferen Soldaten“ bezeichnet hatte. Von seiner 2014 geäußerten Meinung, „Gott verbietet, dass die Krim nach Russland zurückkehrt“, hat er sich nach dem Euromaidan, der Revolution der Würde, schnell distanziert. © Artyom Geodakyan/imago
Der russische Inlandsgeheimdienst FSB wird von einem engen Weggefährten des Präsidenten geleitet.
Der russische Inlandsgeheimdienst FSB wird von einem engen Weggefährten des Präsidenten geleitet. Schon in den 1970er Jahren war Alexander Bortnikow zeitgleich mit Putin in St. Petersburg für den KGB im Einsatz. Putin, der einst selbst Direktor des FSB war, ernannte ihn im Mai 2008 zum Chef des Geheimdienstes und sicherte sich so maximalen Einfluss. Es gilt als gesichert, dass Putin auch als Präsident entscheidende Befehle selbst übermittelt.  © Alexei Druzhinin/imago
Der FSB dient vor allem dazu, die Opposition gegen Putins Machtelite zu unterdrücken.
Der FSB dient vor allem dazu, die Opposition gegen Putins Machtelite zu unterdrücken. Ein Beispiel ist der Anschlag auf den Kremlkritiker Alexej Nawalny, der nach Angaben des Recherchekollektivs Bellingcat zuvor monatelang von FSB-Agenten verfolgt worden war. Unter Bortnikow wurde die Macht des FSB durch mehrere Reformen immer stärker ausgeweitet. Zudem soll der FSB die prorussischen Separatisten im Osten des Landes unterstützt haben. Nach der Annexion der Halbinsel Krim ging der FSB gegen Medien und Kultur vor. © Mikhail Metzel/imago
Seit November 2012 hat der Armeegeneral Sergei Schoigu das Amt des russischen Verteidigungsministers inne.
Seit November 2012 hat der Armeegeneral Sergei Schoigu das Amt des russischen Verteidigungsministers inne. In Schoigus Amtszeit fallen zunächst die militärische Unterstützung der Separatisten in der Ostukraine, die Annexion der Krim 2014 sowie das Eingreifen Russlands in den syrischen Bürgerkrieg aufseiten des Assad-Regimes. Wegen der Intervention zugunsten der Separatisten im Donbass eröffnete die Ukraine 2014 ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren gegen ihn. Seit Februar befehligt Schoigu als Verteidigungsminister die russischen Truppen im Ukraine-Krieg. © Pavel Golovkin/dpa
Schoigus Verhältnis zu Putin gilt bisher als sehr eng.
Schoigus Verhältnis zu Putin gilt bisher als sehr eng. So verbringt er regelmäßig seinen Sommerurlaub zusammen mit dem russischen Präsidenten im südsibirischen Tuwa – Schoigus Heimatregion, wo sich die beiden, wie hier im Jahr 2017, auch schon mal ein Sonnenbad in einer Pause vom Angeln gönnen. Ob das auch in Zukunft so bleiben wird, ist offen. So wies das „Institute for the Study of War“ in einem Bericht im Herbst 2022 darauf hin, dass Putin Schoigu für die Fehler im Ukraine-Krieg verantwortlich macht. Es ist nicht ausgeschlossen, dass Putin seinen Vertrauten doch noch zum Sündenbock macht.  © Alexei Nikolsky/dpa
Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche ist heute nur noch unter seinem Namen Kirill I. bekannt.
Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche ist heute nur noch unter seinem Namen Kyrill I. bekannt. Bürgerlich heißt der Patriarch allerdings Wladimir Gundjajew – und hat eine bewegte Vergangenheit. Unter dem Decknamen „Michailow“ hat er laut dem schweizerischen Bundesarchiv in den 1970er Jahren in Genf als Agent für den früheren sowjetischen Auslandsgeheimdienst KGB gearbeitet. Diese Vergangenheit verbindet ihn mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. © Sergei Chirikov/dpa
Seit Februar 2009 ist Gunjajew als Kyrill I. Patriarch von Moskau und der ganzen Rus und damit der Vorsteher der Russisch-Orthodoxen Kirche.
Seit Februar 2009 ist Gundjajew als Kyrill I. Patriarch von Moskau und der ganzen Rus und damit der Vorsteher der Russisch-Orthodoxen Kirche. Er gilt als enger Verbündeter Putins, dessen Regentschaft er im Zuge der Präsidentschaftswahl in Russland 2012 als „Wunder Gottes“ bezeichnete. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs fällt er zunehmend durch Hasspredigten auf. Einmal bezeichnete er die Gegner Russlands als „Kräfte des Bösen“, zudem sprach er der Ukraine ihr Existenzrecht ab. Verbal lässt Kyrill I., anders als im April 2017 in Moskau, jedenfalls keine Tauben fliegen.  © Alexander Zemlianichenko/dpa
Der rechtsnationalistische Ideologe Alexander Dugin darf getrost als „Putins Denker“ bezeichnet werden.
Der rechtsnationalistische Ideologe Alexander Dugin darf getrost als „Putins Denker“ bezeichnet werden. Dugin, der viele Bücher geschrieben hat, gilt als antiwestlicher Hassprediger und Kämpfer für die Idee einer slawischen Supermacht. In seinem Buch „Grundlagen der Geopolitik“ sprach er sich gegen die Ukraine als souveränen Staat aus. Kurz vor Beginn des Ukraine-Kriegs wurde diese Rhetorik aufgegriffen, als Putin das ukrainische Staatsgebiet in einem Aufsatz infrage stellte. © Kirill Kudryavtsev/afp
Dugin wurde 1987 Mitglied der radikal-nationalistischen und antisemitischen Gruppierung Pamjat
Dugin wurde 1987 Mitglied der radikal-nationalistischen und antisemitischen Gruppierung Pamjat. Größere Bekanntheit erlangte er in den 1990er Jahren, als er über Radio und Fernsehen seine Ideologie verbreitete. Zugleich war Dugin auch Mitglied von esoterischen und okkulten Zirkeln. Unklar ist, wie nahe Dugin dem russischen Präsidenten steht. Putins Äußerungen geben aber oft die Rhetorik Dugins wider. Als Beispiel sei das Konzept „Noworossija“ („Neurussland“) geannnt, das Russland benutzt hat, um die Krim-Annexion zu rechtfertigen. Damals gab Dugin in einem Interview auch unmissverständlich kund, wie nun vorzugehen sei: „Töten, töten, töten, das ist meine Meinung als Professor.“ © afp
Zum engsten Putin-Zirkel gehört auch Nikolai Patruschew.
Zum engsten Putin-Zirkel gehört auch Nikolai Patruschew. Der Sekretär des russischen Sicherheitsrates war lange Jahre Leiter des Inlandsgeheimdienstes FSB und gilt als radikaler, europafeindlicher Hardliner. Patruschew verbindet viel mit Putin: Sie sind etwa gleich alt, beide kommen aus dem heutigen Sankt Petersburg, vor allem aber entstammen sie beide dem sowjetischen Geheimdienst KGB. Patruschew wird als engster Vertrauter Putins wahrgenommen und soll von diesem zu seinem Stellvertreter für den Fall einer zeitweiligen Verhinderung der Amtsausübung erkoren worden sein © Zubair Bairakov/imago
Patruschew wird als „Falke“ des Ostens beschrieben.
Patruschew wird als „Falke“ des Ostens beschrieben. Im Herbst 2021 bezeichnete er die Ukrainerinnen und Ukrainer als „Nicht-Menschen“. Noch Ende Januar 2022 bestritt er jede Kriegsabsicht Russlands als „komplette Absurdität“. Ende Februar 2022 beschuldigte er in einem Manifest die USA und die EU, in der Ukraine eine „Ideologie des Neonazismus“ zu unterstützen.  © Aram Nersesyan/imago
Als Chef des russischen Auslandsgeheimdienstes SWR ist Sergei Naryschkin für seine bissigen Kommentare bekannt.
Als Chef des russischen Auslandsgeheimdienstes SWR ist Sergei Naryschkin für seine bissigen Kommentare bekannt. Kurz nach Beginn des Ukraine-Krieges warf er den USA und anderen westlichen Staaten vor, Russland zerstören zu wollen: „Die Masken sind gefallen. Der Westen will Russland nicht nur mit einem neuen Eisernen Vorhang umgeben“, zitierte der SWR Anfang März 2022 seinen Chef. „Wir reden über Versuche, unseren Staat zu zerstören, über seine ‚Annullierung‘, wie heutzutage in einem ‚toleranten‘ liberal-faschistischen Umfeld gesagt wird.“ Naryschkin gehörte zu jenen, die schon damals behaupteten, zwischen Russland und dem Westen tobe ein „heißer Krieg“. © Alexander Zemlianichenko/dpa
Wenige Tage vor Beginn dem russischen Einmarsch in die Ukraine war Naryschkin im Gespräch mit Wladimir Putin tüchtig ins Schlingern geraten.
Wenige Tage vor Beginn dem russischen Einmarsch in die Ukraine war Naryschkin im Gespräch mit Wladimir Putin tüchtig ins Schlingern geraten. Der SWR-Chef sprach sich damals versehentlich für eine russische Einverleibung der Volksrepubliken Luhansk und Donezk aus. Putin korrigierte ihn bei der im Staatsfernsehen übertragenen Sitzung und betonte, dass die Frage nicht gestellt sei. „Wir sprechen über die Anerkennung ihrer Unabhängigkeit oder nicht“, kanzelte Putin den SWR-Chef ab. © Valery Sharifulin/imago

Offensive in Wuhledar stockt - wohl auch wegen raffinierter Taktik der Ukrainer

Allerdings stocken Russlands Versuche, Wuhledar zu erobern, seit ein paar Wochen, schreiben die Briten. Dies liege unter anderem an einer raffinierten Taktik der Ukrainer im Einsatz des Waffensystems „Remote Anti-Armor Mine-System“ (RAAM).

Mit dem System können Panzerabwehr-Minen bis zu 17 Kilometer vom Abschussort entfernt verstreut werde. Die ukrainische Armee habe solche Minen hinter und über vorrückenden russischen Truppen abgefeuert, was beim Rückzug der Truppen zu Chaos geführt habe. Jüngst gab es auch Berichte, wonach Russland wegen ukrainischer Hinterhalte bei Wuhledar über hundert Panzer verloren hat.

Bereits im Februar erlitt die russische Armee in Wuhledar große Verluste, als sie versuchte, das Gebiet um die Stadt einzunehmen. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs seien die russischen Einheiten dort bereits mindestens siebenmal neugebildet worden, schrieb das „Institute for the Study of War“ Anfang März 2023.

Ukraine-Krieg: Droht russische Pleite in Bachmut?

Bei den Gefechten in Bachmut droht Russland aber womöglich ebenfalls eine Pleite: „Die Offensive der Wagner-Gruppe wird nicht ausreichen, Bachmut einzunehmen“, teilte das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) in seinem Bericht vom 15. März mit. Die Zahl der russischen Angriffe sei dort in den letzten Tagen „signifikant“ zurückgegangen, heißt es. (smu/dpa)

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