News-Ticker

Rückeroberung aller Gebiete? USA schließen Verhandlungen über künftige Grenzen der Ukraine nicht aus

Kiew beharrt auf der Rückeroberung aller besetzter Gebiete – die USA geben sich skeptisch. Der News-Ticker zum Ukraine-Krieg.

HINWEIS DER REDAKTION: Dieser Ticker ist beendet. Die aktuellen Entwicklungen im Ukraine-Krieg entnehmen Sie unserem neuen News-Ticker.

Update vom 24. März, 06.10 Uhr: Während die Ukraine auf die Rückeroberung aller von Russland besetzten Gebieten beharrt, hat US-Außenminister Antony Blinken langfristige Gespräche über die Grenzen des Landes nicht ausgeschlossen. Blinken erklärte indes, die Entscheidung hierüber liege bei der Ukraine, ein Friedensschluss müsse zudem „gerecht und dauerhaft“ sein.

Russische Truppen im Einsatz auf der Krim. Die Ukraine will auch die Schwarzmeer-Halbinsel zurückerobern.

Der US-Außenminister betonte, es gelte die Unabhängigkeit und territoriale Integrität der Ukraine zu wahren. „Aber wie diese konkret im Territorium definiert wird, da warten wir, dass die Ukrainer uns das sagen.“ Politischen Beobachtern zufolge zeigen die Äußerungen Blinkens, dass Washington nicht von der Rückeroberung aller besetzten Gebiete ausgeht.

Ukraine aktuell: Selenskyj dankt EU und fordert Lieferung von Kampfjets und Raketen

Update vom 24. März, 5.15 Uhr: Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj hat der EU für ihre bisherige Unterstützung gedankt - und zugleich neue Wünsche unterbreitet. Wieder einmal forderte er die Staats- und Regierungschefs der EU zur Lieferung moderner Kampfjets an sein Land auf, ebenso wie zur Bereitstellung von Raketen mit größerer Reichweite. Er danke Polen und der Slowakei für die Entscheidung, Kampfjets des sowjetischen Typs MiG-29 bereitzustellen, sagte Selenskyj am Donnerstag bei einem EU-Gipfel, zu dem er per Video zugeschaltet war. „Dies wird die Verteidigung unseres Luftraums erheblich stärken. Aber wir brauchen moderne Flugzeuge.“

Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland

Menschen in Kiews feiern die Unabhängigkeit der Ukraine von der Sowjetunion
Alles begann mit dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989. Die Öffnung der Grenzen zunächst in Ungarn leitete das Ende der Sowjetunion ein. Der riesige Vielvölkerstaat zerfiel in seine Einzelteile. Am 25. August 1991 erreichte der Prozess die Ukraine. In Kiew feierten die Menschen das Ergebnis eines Referendums, in dem sich die Bevölkerung mit der klaren Mehrheit von 90 Prozent für die Unabhängigkeit von Moskau ausgesprochen hatte. Im Dezember desselben Jahres erklärte sich die Ukraine zum unabhängigen Staat. Seitdem schwelt der Konflikt mit Russland. © Anatoly Sapronenkov/afp
Budapester Memorandum
Doch Anfang der 1990er Jahre sah es nicht danach aus, als ob sich die neuen Staaten Russland und Ukraine rund 30 Jahre später auf dem Schlachtfeld wiederfinden würden. Ganz im Gegenteil. Im Jahr 1994 unterzeichneten Russland, das Vereinigte Königreich und die USA in Ungarn das „Budapester Memorandum“ – eine Vereinbarung, in der sie den neu gegründeten Staaten Kasachstan, Belarus und der Ukraine Sicherheitsgarantien gaben. Als Gegenleistung traten die drei Staaten dem Atomwaffensperrvertrag bei und beseitigten alle Nuklearwaffen von ihrem Territorium. Es sah danach aus, als ob der Ostblock tatsächlich einen Übergang zu einer friedlichen Koexistenz vieler Staaten schaffen würde. © Aleksander V. Chernykh/Imago
Orangene Revolution in der Ukraine
Bereits 2004 wurde deutlich, dass der Wandel nicht ohne Konflikte vonstattengehen würde. In der Ukraine lösten Vorwürfe des Wahlbetrugs gegen den Russland-treuen Präsidenten Wiktor Janukowytsch Proteste aus, die schließlich in der „Orangen Revolution“ mündeten. Diese erreichte vorübergehend ihr Ziel. Der Wahlsieg Janukowytschs wurde von einem Gericht für ungültig erklärt, bei der Wiederholung der Stichwahl setzte sich Wiktor Juschtschenko durch und wurde neuer Präsident der Ukraine. Die Revolution blieb friedlich und die Abspaltung von Russland schien endgültig gelungen. © Mladen Antonov/afp
Wiktor Juschtschenko ,Präsident der Ukraine
Als der Moskau kritisch gegenüberstehende Wiktor Juschtschenko im Januar 2005 Präsident der Ukraine wurde, hatte er bereits einen Giftanschlag mit einer Dioxinvariante überlebt, die nur in wenigen Ländern produziert wird – darunter Russland. Juschtschenko überlebte dank einer Behandlung in einem Wiener Krankenhaus. In den folgenden Jahren nach der Amtsübernahme hatte er vor allem mit Konflikten innerhalb des politischen Bündnisses zu kämpfen, das zuvor die demokratische Wahl in dem Land erzwungen hatte. Seine Partei „Unsere Ukraine“ zerstritt sich mit dem von Julija Tymoschenko geführten Parteienblock. © Mladen Antonov/afp
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowitsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance.
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowytsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance. Er gewann die Wahl mit knappem Vorsprung vor Julija Tymoschenko. Amtsinhaber Wiktor Juschtschenko erhielt gerade mal fünf Prozent der abgegebenen Stimmen.  © Yaroslav Debely/afp
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, Ukraine, 2014
Präsident Wiktor Janukowytsch wollte die Ukraine wieder näher an Russland führen – auch aufgrund des wirtschaftlichen Drucks, den Russlands Präsident Wladimir Putin auf das Nachbarland ausüben ließ. Um die Ukraine wieder in den Einflussbereich Moskaus zu führen, setzte Janukowytsch im November 2013 das ein Jahr zuvor verhandelte Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union aus. Es folgten monatelange Massenproteste in vielen Teilen des Landes, deren Zentrum der Maidan-Platz in Kiew war. Organisiert wurden die Proteste von einem breiten Oppositionsbündnis, an dem neben Julija Tymoschenko auch die Partei des ehemaligen Boxweltmeisters und späteren Bürgermeisters von Kiew, Vitali Klitschko, beteiligt waren. © Sergey Dolzhenko/dpa
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, der Hauptstadt der Ukraine
Die Forderung der Menschen war eindeutig: Rücktritt der Regierung Janukowiysch und vorgezogene Neuwahlen um das Präsidentenamt. „Heute ist die ganze Ukraine gegen die Regierung aufgestanden, und wir werden bis zum Ende stehen“, so Vitali Klitschko damals. Die Protestbewegung errichtete mitten auf dem Maidan-Platz in Kiew ihr Lager. Janukowytsch schickte die Polizei, unterstützt von der gefürchteten Berkut-Spezialeinheit. Es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, die über mehrere Monate andauerten. © Sergey Dolzhenko/dpa
Der Platz Euromaidan in Kiew, Hauptstadt der Ukraine, ist nach den Protesten verwüstet.
Die monatelangen Straßenkämpfe rund um den Maidan-Platz in Kiew forderten mehr als 100 Todesopfer. Etwa 300 weitere Personen wurden teils schwer verletzt. Berichte über den Einsatz von Scharfschützen machten die Runde, die sowohl auf die Protestierenden als auch auf die Polizei gefeuert haben sollen. Wer sie schickte, ist bis heute nicht geklärt. Petro Poroschenko, Präsident der Ukraine von 2014 bis 2019, vertrat die These, Russland habe die Scharfschützen entsendet, um die Lage im Nachbarland weiter zu destabilisieren. Spricht man heute in der Ukraine über die Opfer des Maidan-Protests, nennt man sie ehrfürchtig „die Himmlischen Hundert“. © Sergey Dolzhenko/dpa
Demonstranten posieren in der Villa von Viktor Janukowitsch, ehemaliger Präsident der Ukraine
Nach rund drei Monaten erbittert geführter Kämpfe gelang dem Widerstand das kaum für möglich Gehaltene: Die Amtsenthebung Wiktor Janukowytschs. Der verhasste Präsident hatte zu diesem Zeitpunkt die UKraine bereits verlassen und war nach Russland geflohen. Die Menschen nutzten die Gelegenheit, um in der prunkvollen Residenz des Präsidenten für Erinnerungsfotos zu posieren. Am 26. Februar 2014 einigte sich der „Maidan-Rat“ auf eigene Kandidaten für ein Regierungskabinett. Präsidentschaftswahlen wurden für den 25. Mai anberaumt. Die Ukraine habe es geschafft, eine Diktatur zu stürzen, beschrieb zu diesem Zeitpunkt aus der Haft entlassene Julija Tymoschenko die historischen Ereignisse.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Ein Mann stellt sich in Sewastopol, eine Stadt im Süden der Krim-Halbinsel, den Truppen Russlands entgegen.
Doch der mutmaßliche Frieden hielt nicht lange. Vor allem im Osten der Ukraine blieb der Jubel über die Absetzung Janukowytschs aus. Gouverneure und Regionalabgeordnete im Donbass stellten die Autorität des Nationalparlaments in Kiew infrage. Wladimir Putin nannte den Umsturz „gut vorbereitet aus dem Ausland“. Am 1. März schickte Russlands Präsident dann seine Truppen in den Nachbarstaat, um dort die russischstämmige Bevölkerung ebenso wie die auf der Krim stationierten eigenen Truppen zu schützen. In Sewastopol, ganz im Süden der Halbinsel gelegen, stellte sich ein unbewaffneter Mann den russischen Truppen entgegen. Aufhalten konnte er sie nicht. © Viktor Drachev/afp
Bürgerkrieg in Donezk, eine Stadt im Donbas, dem Osten der Ukraine
Am 18. März 2014 annektierte Russland die Halbinsel Krim. Kurz darauf brach im Donbass der Bürgerkrieg aus. Mit Russland verbündete und von Moskau ausgerüstete Separatisten kämpften gegen die Armee und Nationalgarde Kiews. Schauplatz der Schlachten waren vor allem die Großstädte im Osten der Ukraine wie Donezk (im Bild), Mariupol und Luhansk. © Chernyshev Aleksey/apf
Prorussische Separatisten kämpfen im Donbas gegen Einheiten der Ukraine
Der Bürgerkrieg erfasste nach und nach immer mehr Gebiete im Osten der Ukraine. Keine der Parteien konnte einen nachhaltigen Sieg erringen. Prorussische Separatisten errichteten Schützengräben, zum Beispiel nahe der Stadt Slawjansk. Bis November 2015 fielen den Kämpfen laut Zahlen der Vereinten Nationen 9100 Menschen zum Opfer, mehr als 20.000 wurden verletzt. Von 2016 an kamen internationalen Schätzungen zufolge jährlich bis zu 600 weitere Todesopfer dazu. © Michael Bunel/Imago
Trümmer von Flug 17 Malaysian Airlines nach dem Abschuss nahe Donezk im Osten der Ukraine
Aufmerksam auf den Bürgerkrieg im Osten der Ukraine wurde die internationale Staatengemeinschaft vor allem am 17. Juli 2014, als ein ziviles Passagierflugzeug über einem Dorf nahe Donezk abstürzte. Alle 298 Insassen kamen ums Leben. Die Maschine der Fluggesellschaft Malaysian Airlines war von einer Boden-Luft-Rakete getroffen worden. Abgefeuert hatte die Rakete laut internationalen Untersuchungen die 53. Flugabwehrbrigade der Russischen Föderation. In den Tagen zuvor waren bereits zwei Flugzeuge der ukrainischen Luftwaffe in der Region abgeschossen worden. © ITAR-TASS/Imago
Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident Francois Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk
Die Ukraine wollte den Osten des eigenen Landes ebenso wenig aufgeben wie Russland seine Ansprüche darauf. Im September 2014 kamen deshalb auf internationalen Druck Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident François Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk zusammen. In der belarussischen Hauptstadt unterzeichneten sie das „Minsker Abkommen“, das einen sofortigen Waffenstillstand und eine schrittweise Demilitarisierung des Donbass vorsah. Die OSZE sollte die Umsetzung überwachen, zudem sollten humanitäre Korridore errichtet werden. Der Waffenstillstand hielt jedoch nicht lange und schon im Januar 2015 wurden aus zahlreichen Gebieten wieder Kämpfe gemeldet. © Mykola Lazarenko/afp
Wolodymyr Selenskyj feiert seinen Sieg bei der Präsidentschaftswahl in der Ukraine 2019
Während die Ukraine im Osten zu zerfallen drohte, ereignete sich in Kiew ein historischer Machtwechsel. Wolodymyr Selenskyj gewann 2019 die Präsidentschaftswahl und löste Petro Poroschenko an der Spitze des Staates ab. Selenskyj hatte sich bis dahin als Schauspieler und Komiker einen Namen gemacht. In der Comedy-Serie „Diener des Volkes“ spielte Selenskyj von 2015 bis 2017 bereits einen Lehrer, der zunächst Youtube-Star und schließlich Präsident der Ukraine wird. Zwei Jahre später wurde die Geschichte real. Selenskyj wurde am 20. Mai 2019 ins Amt eingeführt. Kurz darauf löste der bis dato parteilose Präsident das Parlament auf und kündigte Neuwahlen an. Seine neu gegründete Partei, die er nach seiner Fernsehserie benannte, erzielte die absolute Mehrheit.  © Genya Savilov/afp
Russische Separatisten in der Ost-Ukraine
Selenskyj wollte nach seinem Wahlsieg die zahlreichen innenpolitischen Probleme der Ukraine angehen: vor allem die Bekämpfung der Korruption und die Entmachtung der Oligarchen. Doch den neuen, russland-kritischen Präsidenten der Ukraine holten die außenpolitischen Konflikte mit dem Nachbarn ein. Im Herbst 2021 begann Russland, seine Truppen in den von Separatisten kontrollierte Regionen in der Ost-Ukraine zu verstärken. Auch an der Grenze im Norden zog Putin immer mehr Militär zusammen. Selenskyj warnte im November 2021 vor einem Staatsstreich, den Moskau in der Ukraine plane. Auch die Nato schätzte die Lage an der Grenze als höchst kritisch ein. © Alexander Ryumin/Imago
Explosion in Kiew nach Beginn des Ukraine-Kriegs mit Russland
Am 24. Februar 2022 wurde der Ukraine-Konflikt endgültig zum Krieg. Russische Truppen überfielen das Land entlang der gesamten Grenze. Putins Plan sah eine kurze „militärische Spezialoperation“, wie die Invasion in Russland genannt wurde, vor. Die ukrainischen Streitkräfte sollten mit einem Blitzkrieg in die Knie gezwungen werden. Moskau konzentrierte die Attacken auf Kiew. Innerhalb weniger Tage sollte die Hauptstadt eingenommen und die Regierung Selenskyjs gestürzt werden. Doch der Plan scheiterte und nach Wochen intensiver Kämpfe und hoher Verluste in den eigenen Reihen musste sich die russische Armee aus dem Norden des Landes zurückziehen. Putin konzentrierte die eigene Streitmacht nun auf den Osten der Ukraine. © Ukrainian President‘s Office/Imago
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, bei einer Fernsehansprache aus Kiew
Seit Februar 2022 tobt nun der Ukraine-Krieg. Gesicht des Widerstands gegen Russland wurde Präsident Wolodymyr Selenskyj, der sich zu Beginn des Konflikts weigerte, das Angebot der USA anzunehmen und das Land zu verlassen. „Ich brauche Munition, keine Mitfahrgelegenheit“, sagte Selenskyj. Die sollte er bekommen. Zahlreiche westliche Staaten lieferten Ausrüstung, Waffen und Kriegsgerät in die Ukraine. Hunderttausende Soldaten aus beiden Ländern sollen bereits gefallen sein, ebenso mehr als 10.000 Zivilpersonen. Ein Ende des Kriegs ist nach wie vor nicht in Sicht. © Ukraine Presidency/afp

Update vom 23. März, 22.35 Uhr: Nach Angaben des ukrainischen Militärs hat die russische Armee versucht, die Odessa-Region am Schwarzen Meer mit Kampfflugzeugen anzugreifen. Dabei hätten Su-35-Flugzeuge Raketen des Typs Kh-59 abgefeuert, berichtete die Nachrichtenagentur Unian unter Berufung auf die ukrainische Armee. Die Raketen seien jedoch von der ukrainischen Luftverteidigung „mit 100 Prozent Genauigkeit“ neutralisiert worden.

Ukraine aktuell: Putins Armee führt laut Ukraine sogenannte Säuberungsaktionen durch

Update 23. März, 20.37 Uhr: Russische Truppen und Sicherheitsdienste haben nach Erkenntnissen des ukrainischen Generalstabs mit sogenannten Säuberungsaktionen unter der Bevölkerung des von ihnen kontrollierten Dnipro-Ufers in der südukrainischen Region Cherson begonnen. Dort habe in verschiedenen Siedlungen die Suche nach Bürgern mit pro-ukrainischer Einstellung, Militärrentnern und Mitarbeitern ukrainischer Strafverfolgungsbehörden eingesetzt, teilte der Generalstab in Kiew am Donnerstag in seinem täglichen Lagebericht auf Facebook mit.

In der Siedlung Nowa Kachowka dagegen sei eine großangelegte Razzia erfolgt. Dabei seien bei der Zivilbevölkerung große Mengen an Haushaltsgeräten, Schmuck und Mobiltelefonen „konfisziert“ worden. Danach seien die russischen Einheiten aus dem Ort verschwunden. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.

Ukrainische Militärführung zieht Mitteilung über russischen Rückzug zurück

Update vom 23. März, 20.25 Uhr: Nachdem die russische Armeeführung die Berichte über einen Rückzug aus der Stadt Nowa Kachowka dementiert hat, hat Kiew die ursprüngliche Mitteilung zurückgezogen. „Die Besatzer befinden sich immer noch vorübergehend in Nova Kakhovka“, erklärten die ukrainischen Streitkräfte nun. „Die Informationen über den angeblichen Rückzug des Feindes aus dieser Siedlung wurden aufgrund falscher Verwendung verfügbarer Daten veröffentlicht.“

Ukrainische Erfolge östlich des Dnjepr? Russland dementiert Berichte von Rückzug

Update vom 23. März, 19.20 Uhr: Die russische Armeeführung hat Berichte dementiert, wonach die Truppen einen Rückzug aus der Stadt Nova Kakhovka angetreten hätten. „Alle russischen Militärangehörigen in Nova Kakhovka sowie an anderen Orten am linken (östlichen) Ufer des Dnjepr bleiben an ihrem Platz“, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters den von Russland eingesetzten Gouverneur der Region.

Kurz zuvor hatte die ukrainische Armee den Rückzug der russischen Truppen vermeldet. Sollten sich die Berichte dennoch als wahr herausstellen, könnte dies eine neue ukrainische Offensive im Süden begünstigen. Der Fluss Dnjepr bildet seit dem Rückzug der russischen Armee aus der Bezirkshauptstadt Cherson im vergangene Herbst in etwa die Frontlinie. Die Gebiete auf dem östlichen Ufer stehen unter der Kontrolle Russlands.

EU erhöht Druck auf Putin – eine Million Schuss für die Ukraine

Update vom 23. März, 18.20 Uhr: Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union haben weitere Militärhilfen für die Ukraine gebilligt. Sie stimmten am Donnerstag auf dem EU-Gipfel in Brüssel abschließend einem umfangreichen Munitions-Paket zu, das die Außen- und Verteidigungsminister am Montag ausgehandelt hatten. Ziel ist es, „innerhalb der nächsten zwölf Monate in einer gemeinsamen Anstrengung eine Million Schuss Artilleriemunition bereitzustellen“, wie es in einer Gipfel-Erklärung heißt.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte sich zu Beginn des Gipfels bereit erklärt, „die Ukraine so lange zu unterstützen, wie das tatsächlich notwendig sein wird“. In der Erklärung drohen die Europäer Russland zudem mit verschärften Sanktionen. Darin heißt es, die Europäische Union wolle weiter „kollektiven Druck auf Russland ausüben, auch durch mögliche weitere restriktive Maßnahmen“.

Ukraine aktuell: Finnland ebnet Weg für Nato-Beitritt

Update vom 23. März, 15.31 Uhr: Der finnische Präsident Sauli Niinistö hat am Donnerstag (23. März) den nächsten Schritt für einen Nato-Beitritt seines Landes getätigt. Niinistö unterzeichnete in Helsinki Gesetze, die den Weg zur Nato-Mitgliedschaft seines Landes zumindest von finnischer Seite aus frei machen. Das finnische Parlament hatte die entsprechenden Gesetzte bereits Anfang März mit großer Mehrheit verabschiedet.

Finnland muss aber weiter auf die Ratifizierung seines Mitgliedsantrags durch die Türkei und Ungarn warten. Alle anderen 28 Nato-Mitglieder haben dem Beitritt bereits zugestimmt. 

Ukraine aktuell: Kiew erhält erste Kampfjet-Lieferung aus der Slowakei

Update vom 23. März, 15.20 Uhr: Kiew hat am Donnerstag (23. März) den ersten Teil der von der Slowakei versprochenen Kampfjets erhalten. „Die ersten vier MiG-29 Kampfjets sind sicher an die ukrainischen Streitkräfte übergeben worden“, erklärte die Sprecherin des slowakischen Verteidigungsministeriums, Martina Kakascikova, am Donnerstag. Die restlichen neun Flugzeuge sollen demnach „in den kommenden Wochen“ folgen. Die Regierung in Bratislava hatte der Ukraine insgesamt 13 Jets versprochen.

Ukraine aktuell: Selenskyj besucht auch Frontregion im Süden

Update vom 23. März, 14.35 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Donnerstag Gebiete in der Südukraine besucht. Veröffentlichte Videos zeigen den 45-Jährigen zu Besuch in der frontnahen Region Cherson, wo er ukrainische Soldaten besuchte. Am Mittwoch war der Staatschef bereits auf einem Besuch in der Ostukraine gewesen.

„Ich denke, dass wir das sehr schnell bei Ihnen wiederaufbauen werden“, sagte Selenskyj vor Einwohnern des zerstörten Dorfs Possad-Pokrowske. Umspannwerk und ließ sich die Reparaturarbeiten erläutern. Begleitet wurde der Staatschef von Vizeregierungschef Olexander Kubrakow, Energieminister Herman Haluschtschenko und dem Chef des Stromnetzbetreibers Ukrenerho, Wolodymyr Kudryzkyj. Im November hatten sich die russischen Truppen im Gebiet Cherson auf das Ostufer des Flusses Dnipro zurückgezogen.

Ukraine aktuell: Medwedew verspricht 1.500 neue Panzer

Update vom 23. März, 11.55 Uhr: Russland will in diesem Jahr 1500 Panzer für den Krieg gegen die Ukraine produzieren. „Der militärisch-industrielle Komplex ist heiß gelaufen“, sagte der Vizechef des Nationalen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, in einem am Donnerstag (23. März) veröffentlichten Interview. Die Mehrheit der Rüstungsbetriebe arbeite im Drei-Schichten-System. Der Westen versuche zwar, Russland von wichtigen Bauteilen abzuschneiden und behaupte, dem Land würden die Artilleriegeschosse, Panzer und Raketen ausgehen. „Dabei stellen wir allein 1500 Panzer in diesem Jahr her“, sagte der Ex-Präsident.

Noch im Februar hatte Medwedew, der im Sicherheitsrat auch für die Rüstungsindustrie zuständig ist, beim Besuch einer Fabrik von Bau und Modernisierung Tausender Panzer gesprochen. Experten bezweifeln, dass sein Land solche Mengen herstellen kann. Medwedew sagte nun auch, dass Russland zwar eigene Drohnen produziere. Es fehle bislang aber an großen Kampfdrohnen, für die es bald eine eigene Produktion geben werde.

Ukraine aktuell: Ukraine Flagge weht auf Mast auf der Krim

Update vom 23. März, 10.55 Uhr: In den sozialen Medien kursiert ein Video, über das der staatliche ukrainische Rundfunk Suspilne berichtet. Es zeigt, wie die ukrainische Nationalflagge von einem hohen Mast auf der Krim weht, einer Region, die 2014 von Russland widerrechtlich annektiert wurde. Der Film wurde offenbar in der Nähe des Dorfes Hrushivka aufgenommen.

Weder der Ort, noch das Datum, an dem das Video aufgenommen wurde, lassen sich unabhängig überprüfen.

Ukraine aktuell: Prekäre Lage um Atomkraftwerk

Update vom 23. März, 9.55 Uhr: Die Lage am von Russland besetzten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja ist nach Ansicht der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) „prekär“. Probleme bereite vor allem die Stromversorgung des Kraftwerks von außen, erklärte am Mittwoch IAEA-Direktor Rafael Grossi. „Ich rufe erneut alle Seiten auf, die nukleare Sicherheit und den Schutz des Kraftwerks zu sichern.“

Russland hatte das Atomkraftwerk Saporischschja im Süden des Landes kurz nach Beginn des Ukraine-Krieges eingenommen und hält es seitdem besetzt. Seit Monaten beschuldigen sich Moskau und Kiew gegenseitig, für Angriffe um und auf das Atomkraftwerk verantwortlich zu sein.

Ukraine aktuell: Ukrainische Truppen zurückgedrängt

Update vom 23. März, 8.40 Uhr: Im Osten der Ukraine haben russische Truppen bei schweren Kämpfen nahe der russisch besetzten Stadt Kreminna nach britischer Einschätzung die ukrainischen Truppen zurückgedrängt. „Russland hat teilweise die Kontrolle über die unmittelbaren Zugänge nach Kreminna zurückerlangt, die Anfang des Jahres einer unmittelbaren ukrainischen Bedrohung ausgesetzt war“, berichtete das Verteidigungsministerium am Donnerstag in London unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse. „An einigen Stellen hat Russland Geländegewinne von mehreren Kilometern gemacht.“

Ex-Präsident Medwedew: Festnahme Putins wäre „Kriegserklärung“

Update vom 23. März, 6.30 Uhr: Für Russlands früheren Präsidenten Dmitri Medwedew wäre eine Festnahme von Wladimir Putin im Ausland infolge des Haftbefehls des Internationalen Strafgerichtshofs eine Kriegserklärung an sein Land. Das sagte er in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview der staatlichen Nachrichtenagentur Tass. „Stellen wir uns vor – natürlich ist dies eine Situation, die nie eintreten wird, ja – aber stellen wir uns vor, dass sie tatsächlich passiert ist. Ein amtierender Präsident einer Atommacht kommt zum Beispiel nach Deutschland und wird verhaftet. Was ist das? Eine Kriegserklärung an die Russische Föderation“, sagte Medwedew.

Ukraine aktuell: „Angriffsschwung“ lässt offenbar nach – Russland erleidet weitere Verluste in Bachmut

Update vom 22. März, 18.50 Uhr: Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben weiter russische Angriffe auf die umkämpfte Stadt Bachmut abgewehrt. Das berichtete der ukrainische Generalstab am Mittwochabend in seinem Lagebericht auf Facebook. Wie aus dem Bericht hervorgeht, hatten russische Einheiten versucht, die Zange um die Stadt von Norden und Süden zu schließen. Die Informationen können nicht unabhängig überprüft werden.

Ukraine aktuell: Waffenlieferungen an Moskau? Peking hat „rote Linie“ nicht überschritten

Update vom 22. März, 17.45 Uhr: Die US-Regierung hat aktuell keine Anzeichen für chinesischen Waffenlieferungen an Russland. Das bestätigte US-Außenminister Anthony Blinken am Mittwoch. Washington habe „bis heute nicht gesehen, dass sie (die chinesische Regierung, Anm. der. Red.) diese rote Linie überschritten haben“, sagte Blinken am Mittwoch. Peking liefere demnach keine „tödlichen“ Waffen an Moskau. Die diplomatische, militärische und „bis zu einem gewissen Ausmaß materielle“ Unterstützung Chinas für Russland laufe aber „sicherlich“ dem Interesse der USA auf ein schnelles Ende des Ukraine-Kriegs zuwider, sagte Blinken weiter.

Ukraine aktuell: Russische Regierung erneuert Luftabwehrsystem in Moskau

Update vom 22. März, 15.55 Uhr: Das Luftabwehrsystem in Russlands Hauptstadt Moskau soll noch in diesem Jahr erneuert werden. „Dieses Jahr schließen wir die Modernisierung des Raketenabwehrsystems in der Stadt Moskau ab“, sagte Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Mittwoch laut russischen Nachrichtenagenturen vor Armeevertretern. Die Entwicklung der Luftverteidigungswaffen sei „eine der Prioritäten“ für das Militär. Zudem würden neue Luftabwehreinheiten ausgebildet und mit Luft-Boden-Raketensystemen der neuen Generation S-350 ausgestattet.

Ukraine aktuell: Russland verwendet uralte Panzer

Update vom 22. März, 15.15 Uhr: Die russische Militärführung hat offenbar damit begonnen, Kampfpanzer sowjetischer Bauert vom Typ T-54 in die Ostukraine zu bringen. Das berichtet das russische Medienprojekt Nexta. Die Panzer stammen dem Bericht zufolge aus den Beständen des Kremls und würden jetzt auf Zügen in das Kriegsgebiet gebracht werden. Der T-54 wurde erstmals im Jahr 1947 im stalinistischen Russland produziert. Das Modell wurde jedoch bereits in den 60er- und 70er-Jahren vom Nachfolgemodell T-55 abgelöst.

Ukraine aktuell: Selenskyj besucht Soldaten nahe der umkämpften Stadt Bachmut

Update vom 22. März, 14.15 Uhr: In und um die Kleinstadt Bachmut im Osten der Ukraine wird weiter heftig gekämpft. Dennoch ist Präsident Wolodymyr Selenskyj heute in die Nähe der Front gefahren. Er habe den Soldaten Orden überreicht, teilte das Präsidialamt in Kiew mit. „Ich fühle mich geehrt, heute hier zu sein, um unseren Helden Auszeichnungen zu verleihen. Um ihnen die Hand zu schütteln und ihnen dafür zu danken, dass sie die Souveränität unseres Landes schützen“, schrieb Selenskyj bei Telegram. Dort sind Videoaufnahmen zu sehen, die den Präsidenten bei der Verleihung der Auszeichnungen zeigen.

Update vom 22. März, 13.10 Uhr: In Saporischschja ist erneut ein Wohngebäude beschossen worden. Videos zeigen den Beschuss und Brand eines Hochhauses in der Stadt. Präsident Wolodymyr Selenskyj teilte ein Video des Angriffs und sagte: „Russland greift die Stadt mit äußerster Grausamkeit an und trifft Wohnviertel, in denen gewöhnliche Menschen und Kinder leben.“ Dies dürfe weder in der Ukraine noch sonst irgendwo in Europa oder der Welt zu einem ‚normalen Tag‘ werden. Die Militärverwaltung des Gebiets rief die Menschen auf, an sicheren Orten zu bleiben, „bis der Luftangriff beendet ist und Entwarnung gegeben wird!“

Ukraine aktuell: Kiew meldet mindestens 14 tote Zivilisten

Update vom 22. März, 12.15 Uhr: Durch russische Angriffe in der Ukraine sind nach Angaben der ukrainischen Behörden mindestens 14 Zivilisten getötet worden. Außerdem seien 24 Menschen verletzt worden, teilte der Pressedienst der ukrainischen Armee in der Hauptstadt Kiew mit. Beschuss habe es in elf Gebieten gegeben, hauptsächlich entlang der Frontlinie im Osten und Süden des Landes. Zuvor hatte die ukrainische Seite bereits von jeweils mindestens vier Tote in den Gebieten Kiew und Donezk berichtet. Die Berichte aus dem Kriegsgebiet lassen sich von unabhängiger Seite in den meisten Fällen nicht überprüfen.

Update vom 22. März, 11.15 Uhr: Im Osten der Ukraine sind im Gebiet Donezk nach ukrainischen Angaben mindestens vier Menschen durch russischen Beschuss getötet worden. Fünf Menschen seien verletzt worden, teilte Militärgouverneur Pawlo Kyrylenko auf Telegram mit. Tote und Verletzte habe es auch in der schwer umkämpften Stadt Bachmut gegeben, so der Gouverneur.

Ukraine aktuell: Russischer Angriff in Bachmut verliert an Schwung  

Update vom 22. März, 09.50 Uhr: Nach britischer Darstellung haben ukrainische Truppen mit eigenen Vorstößen nahe der umkämpften Stadt Bachmut für Entlastung gesorgt. Die Gegenoffensive westlich der Stadt werde vermutlich den Druck der russischen Angreifer auf die Straße H-32 - einer wichtigen ukrainischen Nachschubroute - lindern, schrieb das britische Verteidigungsministerium unter Berufung auf Geheimdienste.

Ukraine aktuell: Erneut Explosionen auf der Krim – Angriff mit Drohnen

Update vom 22. März, 08.15 Uhr: Die russische Marine hat russischen Angaben zufolge einen Drohnenangriff auf den Hafen von Sewastopol auf der Halbinsel Krim abgewehrt. Wie der vom Kreml unterstützte Gouverneur der Stadt, Michail Raswoschajew, auf Telegram mitteilte, „wehrte die Schwarzmeerflotte einen Drohnenangriff auf Sewastopol ab“. Demnach hätten die Drohnen „versucht, in unsere Bucht einzudringen, unsere Matrosen haben mit Kleinwaffen auf sie geschossen“. Auch die Luftabwehr habe „funktioniert“. Insgesamt seien „drei Objekte zerstört“ worden, hieß es weiter. Raswoschajew sagte, es habe keine Verletzten gegeben, auch seien keine Schiffe beschädigt worden. Doch durch die Explosionen seien Fenster in nahe gelegenen Gebäuden zersprungen. Die Situation sei „unter Kontrolle“.

Update vom 22. März, 07.30 Uhr: Auf der Krim sollen in der russisch besetzten Hafenstadt Sewastopol am Morgen erneut Explosionen zu hören gewesen sein. Dies berichtet der oppositionelle belarussische Nachrichtenkanal Nexta auf Twitter. Der ukrainische Militärgeheimdienst HUR meldete erst am Dienstag die Zerstörung russischer Marschflugkörper auf der Krim.

Ukraine aktuell: Selenskyj erinnert an Erfolge seit Beginn des Krieges

Update vom 22. März, 06.20 Uhr: Mehr als ein Jahr nach Beginn des russischen Angriffskriegs hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj an die ersten Erfolge seiner Armee erinnert. Am 21. März 2022 sei der Kampf um das Dorf Moschtschun unweit der Hauptstadt Kiew gewonnen worden, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Dienstag. „Das war der erste große Schritt unseres Staates in Richtung des Sieges in diesem Krieg.“ Der ukrainische Staatschef erinnerte auch an die späteren Rückeroberungen der östlichen Region Charkiw sowie eines Teils von Cherson im Süden des Landes. „Wir werden zum selben Ergebnis kommen bei anderen Offensivaktionen“, zeigte Selenskyj sich auch mit Blick auf den derzeit schwer umkämpften Donbass in der Ostukraine zuversichtlich. 

Update vom 21. März, 21.55 Uhr: Russische Kampfjets haben am Dienstagabend die ukrainische Hafenstadt Odessa beschossen. Das berichtet das Portal Kyiv Independent mit Verweis auf das ukrainische Präsidentenbüro. Die Flugzeuge hätten demnach vier Kh-59-Raketen auf die Stadt abgefeuert. Die ukrainische Luftverteidigung habe zwei der Flugkörper abfangen können, die verbleibenden zwei Raketen hätten jedoch ein dreistöckiges Wohnhaus getroffen. Dabei wurden drei Menschen verletzt.

Ukraine aktuell: Russland erbost über britische Plane über Waffenlieferungen

Update vom 21. März, 20.54 Uhr: Russland hat sich erbost über britische Pläne geäußert, der angegriffenen Ukraine durchschlagskräftigere Munition aus abgereichertem Uran zu liefern. „Ich möchte anmerken, dass Russland gezwungen sein wird, entsprechend zu reagieren, wenn all dies passiert“, sagte Putin am Dienstag nach einem Treffen mit dem chinesischen Staats- und Parteichef Xi Jinping in Moskau. Auch Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu drohte: „Natürlich hat Russland eine Antwort parat.“

Neue Panzer für die Ukraine: USA wollen bis Herbst liefern

Update vom 21. März, 19.32 Uhr: Die USA wollen bis zum Herbst die bereits zugesagten Abrams-Panzer an die Ukraine liefern. Der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Pat Ryder, sagte, das Ressort habe entschieden, Kiew die Abrams-Panzer-Variante M1A1 bereitzustellen – anstelle der neueren Variante M1A2. Dies ermögliche es, die Lieferfristen erheblich zu verkürzen und der Ukraine die Panzer bereits bis zum Herbst zu schicken, betonte er.

Update vom 21. März, 16.50 Uhr: Der frühere georgische Präsident Michail Saakaschwili hält einen Sieg der Ukraine gegen Russland für sicher. „Der unvermeidliche Sieg der Ukraine wird die Situation in Georgien und der Region völlig verändern“, erklärte der inhaftierte Saakaschwili in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP.

Saakaschwili war von 2004 bis 2013 georgischer Präsident und setzte dabei pro-westliche Reformen durch. Seit 2021 ist er wegen des Vorwurfs des Amtsmissbrauchs in Haft. In der Ukraine war er zwischenzeitlich Reformbeauftragter von Präsident Selenskyj und Gouverneur der Region Odessa. Kürzlich tauchten Bilder von ihm auf, die ihn abgemagert und gebrechlich zeigten, sein Zustand soll sich täglich verschlechtern.

Ukraine berichtet von „verdeckten Mobilisierungen“: Russland soll 20.000 Soldaten pro Monat einziehen

Kiew – Russische Truppen haben im andauernden Ukraine-Krieg bereits erhebliche Verluste verzeichnet. Gerade bei den Kämpfen um die Stadt Bachmut. Dort soll die Armee von Präsident Wladimir Putin im Vergleich zu den ukrainischen Verteidigern ein Vielfaches an Soldaten verloren haben. Um die Reihen der russischen Armee wieder aufzufüllen, sucht die Armeeführung offenbar händeringend nach neue Rekruten.

Pro Monat sollen deshalb aktuell etwa 20.000 neue Soldaten in Russland angeworben werden, um den Krieg in der Ukraine weiterführen zu können. Diese Zahl bestätigte Andriy Yusov, ein Sprecher des ukrainischen Verteidigungsgeheimdienstes, dem Portal Suspilne. Yusov sieht die Entwicklungen als klares Zeichen dafür an, dass die aktuelle Strategie der russischen Armee nicht die gewünschten Ergebnisse auf dem Schlachtfeld erzielen würde.

„Die Tatsache, dass in Russland immer noch verdeckte Mobilisierungen im Gange sind und weitere Mobilisierungsmaßnahmen geplant sind, deutet darauf hin, dass die vergangenen Mobilisierungsbemühungen unzureichend waren und die Armee weder schlagkräftig noch angemessen ausgebildet oder ausgerüstet ist“, zitiert das Portal den Geheimdienstsprecher. Die jüngsten Verluste der russischen Armee auf dem Schlachtfeld seien für Yusov ein weiterer Hinweis auf den schlechten Zustand der Truppe.

Ukraine aktuell: Moskau braucht neue Soldaten – neuer Rekrutierungsprozess ab April

Bereits in der vergangenen Woche hatte das russische Portal Radio Free Europe davon berichtet, dass der Kreml seine Mobilisierungsbemühungen erneut verstärken würde. Deswegen würde zum 1. April ein neuer Rekrutierungsprozess starten, durch den insgesamt 400.000 neue Vertragssoldaten für die russischen Streitkräfte angeworben werden sollen. Zur Vorbereitung soll das Verteidigungsministerium bereits Dokumente an die entsprechenden Regionalbehörden versendet haben.

Im vergangenen Herbst hatte Russland erstmals seit Beginn des Ukraine-Kriegs eine Teilmobilisierung durchgeführt. Bei dieser wurden in etwa 300.000 neue Rekruten in die Armee eingezogen. Eine Vielzahl junger Männer verweigerten nach der Ankündigung jedoch den Wehrdienst und flohen ins Ausland. Verteidigungsminister Sergei Schoigu hatte bereits im Januar verkündet, dass er die Truppenstärke der russischen Streitkräfte deutlich ausbauen wolle. In drei Jahren soll die Truppenstärke auf 1,5 Millionen Soldaten anwachsen. Zum Vergleich: Die Bundeswehr verfügt aktuell über knapp 183.000 aktive Soldatinnen und Soldaten. (fd)

Rubriklistenbild: © Sergei Malgavko/dpa

Unsere News per Mail

Nach der Registrierung erhalten Sie eine E-Mail mit einem Bestätigungslink. Erst mit Anklicken dieses Links ist die Anmeldung abgeschlossen. Ihre Einwilligung zum Erhalt des Newsletters können Sie jederzeit über einen Link am Ende jeder E-Mail widerrufen.

Die mit Stern (*) markierten Felder sind Pflichtfelder.

Meistgelesen

Partisanen halten russische Soldaten gefangen – Gouverneur äußert sich pessimistisch
Partisanen halten russische Soldaten gefangen – Gouverneur äußert sich pessimistisch
Partisanen halten russische Soldaten gefangen – Gouverneur äußert sich pessimistisch
Weitere Krawalle: Leipzig kommt nicht zur Ruhe
Weitere Krawalle: Leipzig kommt nicht zur Ruhe
Weitere Krawalle: Leipzig kommt nicht zur Ruhe
Ukraine-Krieg schwappt nach Russland: Partisanen greifen  Belgorod an – Putins Gouverneur will verhandeln
Ukraine-Krieg schwappt nach Russland: Partisanen greifen Belgorod an – Putins Gouverneur will verhandeln
Ukraine-Krieg schwappt nach Russland: Partisanen greifen Belgorod an – Putins Gouverneur will verhandeln
Proteste in Polen: Mehr als Hunderttausende gehen gegen PiS-Regierung auf die Straße
Proteste in Polen: Mehr als Hunderttausende gehen gegen PiS-Regierung auf die Straße
Proteste in Polen: Mehr als Hunderttausende gehen gegen PiS-Regierung auf die Straße

Kommentare