Ehemaliger US-Präsident

Anklage gegen Trump: Geschworenen-Gremium kommt erneut zusammen

Wird in New York City tatsächlich eine Anklage gegen den Ex-Präsidenten erhoben? Eine Zeugenaussage könnte die Entscheidung verzögern. Der News-Ticker.

Dieser Ticker ist geschlossen. Die aktuellen Entwicklungen zur möglichen Anklage gegen Donald Trump können Sie in unserem neuen News-Ticker nachlesen.

Update vom 22. März, 5.45 Uhr: US-Berichten zufolge wird ein zuständiges Geschworenen-Gremium am heutigen Mittwoch (22. März) erneut zusammenkommen – eine Abstimmung über eine Anklage ist dann möglich. 

Völlig offen ist nun, wann – und auch ob – es zu einer Anklage gegen Donald Trump kommt. US-Medien halten es nicht für ausgeschlossen, dass noch in dieser Woche Anklage erhoben werden könnte. Darüber stimmt eine sogenannte Grand Jury ab. Das Geschworenen-Gremium entscheidet in den USA nach Vorlage von Beweismitteln durch die Staatsanwaltschaft, ob in einem Fall Anklage erhoben werden soll. Es setzt sich aus Bürgerinnen und Bürgern zusammen, die nach dem Zufallsprinzip aus Wählerunterlagen oder anderen öffentlichen Verzeichnissen ausgewählt werden. Zumeist werden Grand Jurys eingeschaltet, wenn es sich um größere und kontroverse Fälle handelt.

Anklage in den USA erwartet: Ein Trump-Anhänger nimmt an einem Protest in der Nähe der Staatsanwaltschaft New York teil.

Die Grand Jury agiert allerdings nicht öffentlich – es ist also unklar, was hinter verschlossenen Türen passiert. Gesichert ist aber, dass das Gremium in den vergangenen Wochen etliche Zeugen in dem Fall gehört hat. Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass eine Anklage unmittelbar bevorsteht.

Update vom 22. März, 3.10 Uhr: Vor einer möglichen Anklageerhebung gegen Donald Trump hat sein Team erneut die Unschuld des früheren US-Präsidenten beteuert. Zu einem Foto von Polizei-Vorbereitungen auf mögliche Ausschreitungen in New York erklärte Trumps Wahlkampfteam am Dienstag (21. März): „Barrikaden werden vor dem Gerichtsgebäude in Manhattan errichtet in einem Moment, da unsere Nation auf eine Ankündigung wartet, ob Präsident Donald Trump angeklagt wird – obwohl er kein einziges Verbrechen begangen hat.“

US-Senator warnt – wird „unser Land in die Luft jagen“

Update vom 21. März, 19.50 Uhr: Der US-Senator Lindsey Graham hat am Dienstag im Interview mit Fox News vor einer möglichen Anklage gegen Donald Trump gewarnt. Eine Verhaftung des Ex-Präsidenten werde „unser Land in die Luft jagen, und das ist ein Haufen Blödsinn“. Der verantwortliche Staatsanwalt Alvin Bragg stehe „unter Druck“, da seine Vorgänger sich gegen eine Anklage entschieden hätten und dafür Kritik einstecken mussten. Graham zählt zu den Trump-Befürwortern in der republikanischen Partei.

Anklage gegen Donald Trump? Weitere Zeugenbefragung am Mittwoch

Update vom 21. März, 13.10 Uhr: Wie der Sender Fox News berichtet, soll ein weiterer Zeuge am Mittwoch (22. März) vor der Grand Jury in Manhattan aussagen. Dort wird Donald Trumps Rolle bei den Schweigegeldzahlungen an Stormy Daniels untersucht. Nach Informationen des Senders könne dies eine mögliche Anklageerhebung gegen den ehemaligen Präsidenten weiter hinauszögern.

Anklage gegen Donald Trump: Entscheidung erst am Mittwoch?

Update vom 21. März, 12.25 Uhr: Wird Trump heute verhaftet? Davon ging Donald Trump am Samstag (18. März) noch aus, als er sagte, dass er am heutigen Dienstag im Zusammenhang mit den Ermittlungen der Grand Jury in Manhattan zu den Schweigegeldzahlungen an Stormy Daniels festgenommen werden würde. Seine Anwälte nahmen später den Zeitplan zurück und teilten mit, dass sie keine Kenntnis von genauen Zeitpunkten hätten.

Donald Trump: Die größten Skandale und Fehltritte

Donald Trump als Moderator von The Apprentice, einer Reality-TV-Serie in den USA
Seit über 40 Jahren ist Provokation seine Spezialität: Donald Trump erregte die Gemüter, lange bevor er sich entschied, eine politische Karriere anzustreben. Ob als eiskalter Immobilienmakler in seiner Heimatstadt New York City oder wie hier als skrupelloser Chef in seiner eigenen Reality-TV-Serie „The Apprentice“ - Trump sorgte immer für Schlagzeilen. Ein Blick zurück erinnert an die größten Momente, die schließlich im Wahlsieg 2016 und dem Einzug ins Weiße Haus mündeten. © Imago
Donald Trump und Ivana Trump bei ihrer Hochzeit 1977
Dabei hatte alles so harmonisch begonnen. Donald Trump, reicher Erbe, Liebling der Klatschspalten und ab 1986 auch noch als Retter der New Yorker Eislaufbahn bekannt geworden, heiratete 1977 Ivana Trump. Das ehemalige Model schenkte Donald seine ersten drei Kinder: Donald Jr., Ivanka und Eric. Doch die Ehe sollte das glamouröse Leben der Trumps nicht überstehen. 1992 reichte Ivana Trump die Scheidung ein. © imago
Donald Trump und Marla Maples bei ihrer Hochzeit im Dezember 1993
Donald Trump ehelichte daraufhin die Frau, mit der er laut der Regenbogenpresse ohnehin schon seit längerem eine Affäre hatte: Marla Maples. Die damals 30 Jahre alte Schauspielerin gab Trump am 20. Dezember 1993 in New York das Ja-Wort. Kurz zuvor war Tiffany Trump, die gemeinsame Tochter der beiden, zur Welt gekommen. Die Ehe hielt respektable sechs Jahre. Marla Maples hätte über diese Zeit gerne ein Buch geschrieben. Das aber verhinderten laut Vanity Fair die Anwälte ihrer Stiefkinder Ivanka Trump und Donald Junior. © imago
Donald Trump und Melania Trump gemeinsam in New York
Es folgte Ehe Nummer Drei für Donald Trump, diesmal mit Melania Knauss. Das Topmodel aus Slowenien wurde als Kampagnengesicht der Zigarettenmarke Camel 1998 in den USA berühmt. Ihren späteren Ehemann lernte Melania im selben Jahr kennen. Im Jahr 2002 heiratete sie den 24 Jahre älteren Donald Trump. 2006 kam der gemeinsame Sohn des Glamour-Paares auf die Welt: Barron Trump. Elf Jahre später zog die Familie aus dem Trump Tower in New York in das Weiße Haus in Washington DC um. © imago stock&people
Barack Obama empfängt nach dessen Amtseinführung seinen Nachfolger Donald Trump im Weißen Haus in Washington DC, USA
Denn Donald Trump gelang das lange für unmöglich Gehaltene: Er gewann die Präsidentschaftswahl 2016 gegen Hillary Clinton. Barack Obama hatte sich für die Wahl seiner langjährigen Außenministerin eingesetzt und vor Trump gewarnt. Genutzt hatte es nichts. Wie üblich besuchte Obama zunächst die feierliche Amtseinführung und empfing anschließend seinen Nachfolger im Weißen Haus – eine Ehre, die Trump vier Jahre später Joe Biden verweigern sollte. © imago
Donald Trump und Emmanuel Macron schütteln Hände
Kaum in Amt und Würden, schlidderte Donald Trump von einer Peinlichkeit zum nächsten Affront. Mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron lieferte sich Trump auf Staatsbesuch in Frankreich einen Wettbewerb im Händedrücken, den am Ende Macron gewann. Das zumindest ließen die deutlichen Spuren vermuten, die die Finger des Franzosen auf der Hand des US-Präsidenten hinterlassen hatten. © Peter Dejone/dpa
US-Präsident Donald Trump auf Staatsbesuch in Schanghai, China.
Doch Donald Trump polarisiert nicht nur mit seinen Taten, auch Spekulationen rund um sein Aussehen sorgen immer wieder für Schlagzeilen. Warum ist seine Haut orange, was schmiert er sich ins Gesicht, kann sich ein Milliardär kein besseres Toupet leisten? Das verweigert nämlich regelmäßig, ordentlich auf dem Kopf liegen zu blieben – wie hier zum Beispiel auf dem Flughafen in Schanghai zu sehen. © Jim Watson/imago
Angela Merkel, Emannuel Macron, Shinzo Abe und Donald Trump auf dem G7-Gipfel in Kanada
Vor allem die Verbündeten brachte Donald Trump mit seinem Wankelmut auf die Palme. Die schwierige Beziehung zwischen den USA unter seiner Regentschaft und dem Rest der westlichen Welt wird durch dieses Foto zusammengefasst, das auf dem G7-Gipfel in Kanada im Jahr 2018 entstand. Angela Merkel, damals noch Bundeskanzlerin, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Japans Premierminister Shinzo Abe reden auf Trump ein. Der sitzt da, mit trotzigem Gesichtsausdruck und verschränkten Armen. Vor allem Merkel ist die Frustration über einen derartigen Verhandlungspartner deutlich anzusehen. © Jesco Denzel/dpa
US-Präsident Donald Trump und Erotikdarstellerin Stormy Daniels
Wer glaubte, dass Donald Trump als Präsident zumindest nur noch politische Skandale produziert, wurde bald eines Besseren belehrt. Erotikdarstellerin Stormy Daniels machte ihre Affäre mit dem US-Präsidenten öffentlich. Beide trafen sich, während Trump schon mit Melania verheiratet war. Pikant: Melania war wohl damals gerade mit dem gemeinsamen Kind schwanger. Trump befahl seinem damaligen Anwalt Michael Cohen, Stormy Daniels Schweigegeld zu zahlen, damit alles geheim bleibe. Doch weil das Geld angeblich nie bei ihr ankam, schrieb Daniels ein Buch. Nun wissen wir alle, ob wir wollen oder nicht, wie Trumps Penis aussieht. © Mandel Ngan/afp
Donald Trumps legendärer Tweet mit Covfefe in einer Kunstausstellung in New York
Doch weder mit Bettgeschichten noch mit politischen Skandalen erzeugte Donald Trump derart viel Aufmerksamkeit wie mit seinem Twitter-Kanal. Als @realdonaldtrump twitterte Donald, bis sich die Balken bogen: mitten in der Nacht, voll Rechtschreibfehler und am liebsten in Großbuchstaben. Legendär ist sein „Covfefe“-Tweet vom 31. Mai 2017 (im Bild). Zeitweise folgten ihm fast 89 Millionen Accounts. Doch im Januar 2021 war auf einmal Schluss. Im Zuge der Attacke auf das Kapitol sperrte Twitter den Account des damals noch amtierenden US-Präsidenten. Grund: Er habe den Mob zur Gewalt ermutigt. © Christina Horsten/dpa
Neonazis marschieren durch Charlottesville (USA)
In welche Richtung Donald Trump innenpolitisch steuerte, wurde spätestens 2017 klar. Eine Horde Neonazis marschierte damals mit Fackeln durch die Stadt Charlottesville. Uniformierte Männer brüllten im Chor: „Juden werden uns nicht ersetzen.“ Ein Mann raste mit seinem Auto in eine Gruppe Gegendemonstranten, eine 30 Jahre alte Frau starb infolgedessen. Die ganzen USA waren schockiert. Doch das Staatsoberhaupt weigerte sich, den Neonazi-Aufmarsch zu verurteilen. Stattdessen sprach Donald Trump von „sehr guten Leuten auf beiden Seiten“. © Zach D Roberts/imago
Donald Trump besucht Puerto Rico
Als der Hurrikan „Florence“ im September 2018 die Insel Puerto Rico verwüstete, interessierte das Donald Trump zunächst wenig. Nach politischem Druck schickte er jedoch Hilfe und reiste sogar selbst auf die Insel, die zu den USA gehört, aber kein offizieller Bundesstaat ist. Dort angekommen bewarf Trump die Menschen mit Klopapierrollen. Die Tragweite der Katastrophe schien ihm zu keinem Zeitpunkt bewusst. Star-Koch José Andrés, selbst aus Puerto Rico und bei besagter Situation anwesend, sagte einige Zeit später zur Washington Post: „Es war ein Beweis für seine Unfähigkeit zur Empathie.“ © Evan Vucci/dpa
Donald Trump und das Sharpie Gate
Was nicht passt, wird manipuliert. Kein Moment charakterisiert dieses Credo von Donald Trump so eindrücklich wie das „Sharpie-Gate“. Als der Hurrikan Dorian die USA bedrohte, twitterte Trump, man müsse sich in den Bundesstaaten Florida, Georgia und Alabama in Acht nehmen. Das Problem: laut der offiziellen Karte des nationalen Wetterdienstes war Alabama nicht betroffen. Statt zuzugeben, dass er sich geirrt hatte, schmierte Trump mit einem Sharpie-Filzstift (das amerikanische Pendant zum Edding) einfach auf der Karte rum, erweiterte so das Gefahrengebiet und schwupps: schon war auch Alabama betroffen - zumindest in der Welt von Donald Trump, in der Fakten beliebig austauschbar sind. © JIM WATSON/afp
Trump-Anhänger stürmern das Kapitol in Washington DC
Wie sie begann, so endete Donald Trumps Zeit als Präsident: mit einem Skandal. Wochenlang schürte Trump mit seinen Behauptungen vom Wahlbetrug („The Big Lie“) die Aggressionen seiner Anhänger. Am 6. Januar 2021, der Tag, an dem Joe Biden offiziell zum Präsidenten ernannt werden sollte, entlud sich die Wut. Nachdem Trump seine Anhänger aufforderte, zum Kapitol zu marschieren, eskaliert dort die Situation. Der Mob überwindet die Absperrungen der völlig überforderten und unterbesetzten Polizei und dringt in das Parlamentsgebäude ein. Fünf Menschen sterben infolge des Aufruhrs. Für Donald Trump ändert das kaum etwas. Bis heute hat er seine Niederlage öffentlich nicht eingestanden. © Lev Radin/imago

Das Magazin Politico berichtete jedoch am Montagabend (Ortszeit), dass die Grand Jury nicht vor Mittwoch zusammenkommen würde – was bedeutet, dass eine Anklage frühestens am morgigen Tag erfolgen könne. Drei Personen, die Politico als „Insider“ bezeichnet, gaben dem Bericht zufolge an, dass eine Anklage durch die Grand Jury jedoch „bald erwartet“ würde.

Donald Trump wütet in Video gegen Ermittlungen

Update vom 21. März, 11.20 Uhr: Donald Trump hat die vier strafrechtlichen Ermittlungen gegen ihn scharf attackiert. In einem von ihm auf Truth Social veröffentlichten Video – in dem der außergewöhnlich braungebrannte ehemalige Präsident vor einer US-Flagge steht – nahm er das ins Visier, was er als die „ekelhafteste Hexenjagd in der Geschichte unseres Landes“ bezeichnet.

„Diese vier schrecklichen, linksradikalen Ermittlungen der Demokraten gegen Ihren Lieblingspräsidenten aller Zeiten – mich – sind nur die Fortsetzung der widerlichsten Hexenjagd in der Geschichte unseres Landes“, wetterte er. „Es ist eine absolute Schande. Ob die Razzia in Mar-a-Lago, der Schwindel mit dem nicht gewählten Komitee, der perfekte Telefonanruf aus Georgia, der absolut perfekt war, oder die Erpressung von Stormy ‚Horseface‘ („Pferdegesicht“, Anm. der Redaktion) Daniels... Sie sind alle krank und es sind Fake News.“

Trump schwor, die Ermittlungen zu „besiegen“ und behauptete, er stehe seinen Anhängern als politischer „Feind“ im Weg. „Sie sind nicht hinter mir her – sie sind hinter euch her. Ich stelle mich ihnen nur in den Weg. Und ich werde mich ihnen immer in den Weg stellen“, sagte er.

Update vom 21. März, 11.00 Uhr: Donald Trumps Versuch, wichtige Beweise aus seinem zivilrechtlichen Vergewaltigungsprozess im nächsten Monat herauszuhalten, ist jetzt von einem Bundesrichter abgelehnt worden.

Richter Lewis A. Kaplan in Manhattan entschied, dass wichtige Zeugen aussagen dürfen. Außerdem dürfen frauenfeindliche Äußerungen Trumps aus dem Jahr 2005, als er offenbar nicht wusste, dass er aufgezeichnet wurde, den Geschworenen vorgespielt werden.

Die Verhandlung in dem von E. Jean Carroll eingereichten Fall soll am 25. April beginnen. Es wird erwartet, dass Carroll und Trump als Zeugen aussagen werden.

Trump rechnet noch heute mit Verhaftung

Update vom 21. März, 10.30 Uhr: Donald Trump hat Ron DeSantis für dessen zurückhaltende Reaktion auf die mögliche Anklage gegen den ehemaligen Präsidenten in der Schweigegeldaffäre um Stormy Daniels scharf kritisiert.

In einem Beitrag auf Truth Social schrieb Trump: „Ron DeSantis wird wahrscheinlich irgendwann in der Zukunft, wenn er älter, weiser und bekannter wird, von FALSCHEN ANKLAGEN und FALSCHEN GESCHICHTEN („Fake News“, Anm. d. Red) erfahren, wenn er unfair und illegal von einer Frau beschuldigt wird. Sogar von Klassenkameraden, die ‚minderjährig‘ sind (oder möglicherweise von einem Mann!). Ich bin sicher, dass er diese Außenseiter genauso bekämpfen will wie ich!“

Der ehemalige Präsident geht davon aus, dass er im Laufe des Tages verhaftet werden wird, und hat zu Protesten aufgerufen, um „unsere Nation zurückzuerobern“.

New York bereitet sich auf massive Proteste vor

Update vom 21. März, 7.15 Uhr: Angesichts einer drohenden Anklage hat Donald Trump seine Anhänger bereits zu „Protesten“ aufgerufen – aber folgen sie ihm auch? „Wir haben uns in letzter Minute organisiert“, sagte der Vorstand der lokalen Nachwuchsorganisation der jungen Republikaner, Gavin Wax, nun zu Politico. Allerdings kamen am Montag (20. März) nur 50 Protestierende in New York zusammen. Laut dem Bericht begründete Wax das damit, dass der Protest mit Absicht „unauffällig“ sein sollte.

„Der haushoch führende republikanische Kandidat und ehemalige Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika wird am Dienstag nächste Woche festgenommen werden. Protestiert, holt euch unsere Nation zurück!“, hatte Trump am 18. März auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social geschrieben.

Update vom 21. März, 5.10 Uhr: Vor einer erwarteten Anklage gegen den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump bereitet sich New York auf mögliche Proteste vor. Vor dem Gerichtsgebäude in Downtown Manhattan herrschten am Montag (Ortszeit) erhöhte Sicherheitsvorkehrungen – Metallzäune wurden aufgebaut und die Polizeipräsenz erhöht. „Wir beobachten die Kommentare in den sozialen Medien“, sagte der New Yorker Bürgermeister Eric Adams. Die New Yorker Polizei sorge dafür, dass es keine „unangemessenen Handlungen“ in der Stadt gebe, sagte Adams. Er sei „zuversichtlich“, dass diese dazu in der Lage sei.

Trump poltert gegen Staatsanwalt - „Woker Tyrann“

Update vom 20. März, 21.10 Uhr: Donald Trump hat vor einer möglichen Anklageerhebung wegen einer Schweigegeldzahlung an Stormy Daniels seine Attacken gegen den verantwortlichen Staatsanwalt fortgesetzt. Trumps Wahlkampfteam bezeichnete Manhattans Staatsanwalt Alvin Bragg am Montag als „woken Tyrannen, der das Justizsystem politisiert hat“. Bragg sei außerdem ein linker „Aktivist“, habe „unschuldige Opfer“ verfolgt, sei „weich gegenüber Berufsverbrechern“ und habe es schon „seit Jahren“ auf Trump abgesehen.

Trump selbst erklärte am Samstag, er solle am Dienstag festgenommen werden. Allerdings gab es keine Bestätigung, dass der Ex-Präsident an diesem Tag angeklagt werden sollte. Unklar ist, warum Trump vom Dienstag sprach. Am Montag sollte Medienberichten zufolge noch ein Entlastungszeuge vor der sogenannten Grand Jury aussagen, die über eine mögliche Anklageerhebung gegen Trump entscheiden wird.

Update vom 20. März, 20.30 Uhr: Wird Donald Trump am Dienstag wirklich verhaftet werden? Einem Medienbericht zufolge könnte eher ein altbekanntes Vorgehen des Ex-Präsidenten hinter den Warnungen stecken.

DeSantis äußert sich zu Trump-Verhaftung: Rivale unterstützt - und spottet

Update vom 20. März, 17.10 Uhr: Der prominente US-Republikaner Ron DeSantis hat die New Yorker Staatsanwaltschaft wegen ihrer Ermittlungen gegen Ex-Präsident Donald Trump kritisiert. Der Gouverneur des Bundesstaats Florida warf Staatsanwalt Alvin Bragg nun vor, ein „politisches Spektakel“ zu betreiben. Wenn ein Staatsanwalt alltägliche Verbrechen ignoriere und sich stattdessen mit einem Fall befasse, der Jahre zurückliege und sich um Schweigegeldzahlungen an Erotikstars drehe, verfolge er eine „politische Agenda“ und nutze sein Amt als Waffe. „Das ist grundsätzlich falsch.“

DeSantis gilt momentan als größter innerparteilicher Konkurrent Trumps. Es wird erwartet, dass auch er als Präsidentschaftsbewerber für die Wahl im November 2024 antreten wird. Obwohl DeSantis nun gegen den Staatsanwalt austeilte, ließ er sich bei seinem Auftritt am Montag auch einen Seitenhieb auf Trump nicht nehmen. Wie es dazu komme, einem Pornostar Schweigegeld zu zahlen, um Schweigen über eine irgendwie geartete angebliche Affäre sicherzustellen, dazu könne er nichts sagen. Damit erntete DeSantis Gelächter im Publikum.

Update vom 20. März, 15.31 Uhr: Donald Trump könnte versuchen, mithilfe von Ehefrau Melania um eine Anklage im Fall Stormy Daniels herumzukommen. Das berichtet tz.de von IPPEN.Media. Anwälte des Ex-Präsidenten seien bereits dabei, die Argumentation auszuarbeiten, Trump habe das Schweigegeld bezahlt, um seine Ehe zu retten - und nicht etwa seine Wahlkampagne. Das könnte den Vorwurf des Verstoßes gegen die Wahlkampffinanzierung entkräften und aus einem Verbrechen nur noch ein Vergehen machen.

Trumps Vertraute machen Druck auf DeSantis

Update, 14.36 Uhr: Das Team des abgewählten Präsidenten Donald Trump scheint die Gerüchte um eine drohende Anklage des 76-Jährigen gleich in mehreren Fällen politisch für eigene Zwecke verwenden zu wollen. So sorgte Trumps Aufruf vom Wochenende nicht nur dafür, dass sich radikale Fans des ehemaligen Präsidenten erneut zum Widerstand gegen eine vermeintliche Ungerechtigkeit warm liefen. Die Sache treibt auch einen weiteren Keil in die ohnehin schon schwer gespaltene republikanische Partei.

So sollen Vertreter von Trumps Team laut einem Bericht der New York Times bereits seit Sonntag bereits mehrere Versuche unternommen haben, Trumps Konkurrenten Ron DeSantis in die Sache hineinzuziehen. Der Gouverneur von Florida, der sich wohl auch um die nächste Präsidentschaftskandidatur der Republikaner bewerben will, solle sich gegen die Vorwürfe vonseiten der New Yorker Behörden positionieren, wird immer wieder lautstark gefordert.

Drohende Verhaftung von Donald Trump: Keine Gefahr durch „Freunde vom NYPD“

Update von Montag, 20. März, 11.30 Uhr: Am Wochenende war Donald Trump noch sicher, dass er am Dienstag ins Gefängnis muss. Nun schlägt der ehemalige Präsident andere Töne an. Auf seiner Social-Media-Plattform schrieb Trump (mal wieder nur in Großbuchstaben), er könne sich nicht vorstellen, dass ihn die New Yorker Polizei wirklich verhaften würde, weil sie zu seinen Unterstützern gehöre. „Können Sie sich vorstellen, dass die großartige New York City Polizei [...] ihren größten Unterstützer und Freund [...] ins Gefängnis stecken wird“, so Trump.

Seine Anhängerschaft bereitet sich dennoch auf Widerstand vor. Auf der Online-Plattform Reddit organisieren sich Trump-Anhänger, die einen Kreis aus bewaffneten „Patrioten“ um Trumps Wohnsitz in Mar-A-Lago bilden wollen. Auf die Frage, was man tun werde, sollte die Polizei Hubschrauber einsetzen, antwortete ein Unterstützer Trumps, man würde diese einfach abschießen.

Präsidentschaft aus dem Gefängnis - Donald Trump könnte trotzdem kandidieren

Update vom Sonntag, 19. März, 9.06 Uhr: Der bekannte Trump-Versteher und Rechtsanwalt Alan Dershowitz hält es für sehr wahrscheinlich, dass Donald Trump in Kürze angeklagt wird. „In New York können sie ein Schinkensandwich anklagen“, sagte Dershowitz gegenüber dem rechtsradikalen TV-Sender Newsmax. Eine Klage würde aber nicht bedeuten, dass Trump seine Hoffnungen auf eine Kandidatur für die Republikaner 2024 begraben müsse. „Trump kann kandidieren, auch wenn er angeklagt ist“, so Dershowitz. „Er kann sogar vom Gefängnis aus Präsident sein.“

Anklage gegen Donald Trump: Hinweisen verdichten sich

Update vom Samstag, 18. März, 11.53 Uhr: Die Anzeichen für eine bevorstehende Anklage Trumps verdichten sich. Die von Staatsanwalt Alvin Bragg, einem Demokraten, geleiteten Ermittlungen richten sich gegen eine Schweigegeldzahlung im Jahr 2016 von Trumps damaligem Privatanwalt Michael Cohen an die Pornodarstellerin Stormy Daniels im Jahr 2016.

Die Zahlung an sich sei legal, sagte der Juraprofessor John Coffee von der Columbia University nun der Nachrichtenagentur AFP. Illegal sei hingegen die Fälschung von Handelsdokumenten eines Unternehmens. Die Trump Organization habe die Rückerstattung des Schweigegeldes an an Cohen als Anwaltskosten deklariert – dies sei eine Fälschung, erklärte er.

Juraprofessor bewertet Anklage gegen Trump: Ordnungswidrigkeit oder Straftat?

Wenn sich die Anklage nur auf die Zahlung an Daniels beziehe, könne dies als Ordnungswidrigkeit behandelt werden, sagte Coffee. Wenn die Staatsanwaltschaft die Jury jedoch überzeugen könne, dass die Fälschung erfolgt sei, um eine andere Straftat – die Verheimlichung einer Wahlkampfspende – zu verbergen, könne dies als schweres Verbrechen gewertet werden, das mit bis zu vier Jahren Haft bestraft werden könne.

Trump kündigt eigene Verhaftung an: Aus Russland dringen nun Rufe zum Aufstand

Update von Samstag, 18. März, 20.50 Uhr: Nach Donald Trumps Ankündigung einer möglichen Anklage hat sich auch der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew auf Telegram zu Wort gemeldet und die Fans des abgewählten US-Präsidenten zu einem Aufstand aufgefordert. Diese sollten sich – was zuvor auch Donald Trump selbst gefordert hatte – „das Land zurück“ holen und „in den Kampf“ ziehen, appellierte der russische Politiker, der zuletzt vor allem für seine blinde Unterstützung für seinen Amtsvorgänger und -nachfolger Wladimir Putin in den Schlagzeilen war.

Laut einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur ging Medwedew in seinem Text auch noch einmal auf den am Freitag angekündigten Haftbefehl des internationalen Strafgerichtshofs gegen Wladimir Putin, Präsident in Russland, ein. „Die Idioten in Europa wollen einen Fremden verhaften, und am 21. März wird in Amerika ihr Eigener verhaftet“, schrieb Medwedew.

„Holt unser Land zurück!“: Trump kündigt Verhaftung in wenigen Tagen an

Erstmeldung von Samstag, 18. März, 14.05 Uhr: Washington, D.C. – Donald Trump hat seine eigene Verhaftung auf Truth Social angekündigt. Er werde „am Dienstag“ von der Bezirksstaatsanwaltschaft des New Yorker Stadtteils Manhattan verhaftet werden, so der ehemalige Präsident der USA. In einer Nachricht, bestehend nur aus Großbuchstaben, forderte Trump seine Anhängerschaft auf, gegen die Verhaftung zu protestieren.

Nach einem wütenden Rundumschlag gegen die „radikale Linke“, die die „Wahl gestohlen“ hätte und „Patrioten wie Tiere“ wegsperren würde, schrieb Donald Trump: „Der mit Abstand führende republikanische Kandidat und ehemaliger Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika wird am Dienstag nächster Woche verhaftet werden.“ Seine Fans forderte er auf, dagegen zu protestieren, um „unsere Nation zurückzuerobern!“

Donald Trump kündigt eigene Verhaftung an – und beruft sich auf „illegale Enthüllungen“

Donald Trump bezog sich dabei in seiner Nachricht auf „illegale Enthüllungen“. Laut dem US-Nachrichtensender Fox News gibt es tatsächlich Planungen der Staatsanwaltschaft, sich nächste Woche mit den Strafverfolgungsbehörden zu treffen, um „die Logistik für die nächste Woche zu besprechen, was bedeuten würde, dass sie mit einer Anklage in der nächsten Woche rechnen“. Der Sender bezieht sich dabei auf Quellen aus dem Büro des Bezirksstaatsanwalts.

Die genannte Anklage gegen Donald Trump bezieht sich auf die seit Jahren laufenden Ermittlungen gegen den Ex-Präsidenten wegen angeblicher Schweigegeldzahlungen an Erotik-Darstellerin Stormy Daniels. Trumps einstiger Anwalt Michael Cohen hatte Daniels im Wahlkampf zur Präsidentschaft 2016 130.000 US-Dollar überwiesen, um sie davon abzuhalten, über ihre Affäre mit dem damaligen Kandidaten der Republikaner zu sprechen. Trump wiederum soll das Geld an Cohen in Raten zurückgezahlt haben, dabei aber womöglich gegen Gesetze zur Wahlkampffinanzierung verstoßen haben.

Donald Trumps Sprecher meldet sich zu Wort

Steven Cheung, ein Sprecher Donald Trumps, bezeichnete die Ermittlungen gegenüber Fox News als „Hexenjagd“. Der Staatsanwalt Manhattans sei Teil der „radikalen Demokraten“ und würde deshalb eine eigene Agenda gegen den ehemaligen Präsidenten verfolgen. (Red mit Agenturen)

Rubriklistenbild: © Eduardo Munoz Alvarez/dpa

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