Ukraine
Staatschefs von Polen und Baltenstaaten bei Selenskyj
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Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist nicht nach Kiew gereist, die Staatschefs von Polen, Estland, Lettland und Litauen aber schon. Der Besuch in einem zerstörten Vorort von Kiew erschüttert sie.
Warschau/Kiew - Polens Präsident Andrzej Duda sowie die Staatschefs der drei baltischen Länder Litauen, Lettland und Estland sind in der Ukraine zu Gesprächen mit Präsident Wolodymyr Selenskyj zusammengetroffen. Dies teilte das polnische Präsidialamt auf Twitter mit.
Die Staatsoberhäupter der vier EU- und Nato-Staaten waren am Mittwoch per Zug in die ukrainische Hauptstadt Kiew gereist. Damit wollten sie ein Zeichen der Unterstützung für die Ukraine in deren Abwehrkampf gegen den russischen Angriff geben.
Vor ihrem Treffen mit Selenskyj besuchten die vier Präsidenten mit dem ukrainischen Regierungschef Denys Schmyhal das nordwestlich von Kiew gelegene Borodjanka - und zeigten sich in Mitteilungen auf Twitter erschüttert. Dort habe sich „die dunkle Seite der Menschheit gezeigt“, schrieb der litauische Staatschef Gitanas Nauseda.
Visited Borodyanka today.
— Gitanas Nausėda (@GitanasNauseda) April 13, 2022
This is where the dark side of humankind has shown its face.
Brutal war crimes committed by the Russian army will not stay unpunished.
War criminals must be prosecuted internationally.
Stay strong, Ukraine 🇺🇦! pic.twitter.com/Y1C0hktO71
Sein estnischer Kollege Alar Karis schrieb: „Das Böse hat seine Spuren tödlicher Zerstörung hinterlassen.“
Streets of #Borodianka, where evil has left its mark of deadly destruction. I feel deeply the horror of crimes the #RussianArmy has committed against the people of #Ukraine. Killing and torture, using illegal weapons, brutal war crimes will not go unpunished. pic.twitter.com/3tATgxILYI
— Alar Karis (@AlarKaris) April 13, 2022
Lettlands Präsident Egils Levits forderte einen Wiederaufbauplan für die Ukraine.
Irpin, Borodyanka bear the fresh scars of🇷🇺 destruction. The twisted wreckage of homes, churches, and bridges.🇺🇦deserves a massive recovery effort, like the Marshall Plan that helped Western Europe recover after WWII. The time to plan is now! #StandWithUkraine pic.twitter.com/ZUW0nmUS7O
— Egils Levits (@valstsgriba) April 13, 2022
Borodjanka gehört nach ukrainischen Angaben zu den am stärksten zerstörten Städten in der Hauptstadtregion. Die Regierung in Kiew befürchtet hohe Opferzahlen. Seit der Vorwoche sucht der ukrainische Zivilschutz dort nach Überlebenden und Opfern. Selenskyj sagte zuletzt, in Borodjanka sei es „viel schrecklicher“ als in Butscha.
Die Bilder aus Butscha - einem anderen Kiewer Vorort - hatten international Entsetzen ausgelöst. Dort wurden nach dem Abzug russischer Truppen Hunderte Leichen von ehemaligen Bewohnern auf den Straßen gefunden. Die Ukraine macht für das Massaker russische Truppen verantwortlich. Moskau bestreitet das.
Der Besuch wurde nach Angaben aus Warschau von Polen auf gemeinsame Initiative organisiert. Eigentlich wollte auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zusammen mit den vier Präsidenten nach Kiew reisen. Die ukrainische Regierung lehnte den Besuch Steinmeiers aber ab. dpa