Bayerns Sozialministerin

Scharf: 12 Arbeitsstunden am Tag sollen möglich sein

Ulrike Scharf
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Bis zu 12 Stunden am Tag arbeiten - das sollte nach Ansicht von Bayerns Sozialministerin gerade in der Sozialwirtschaft freiwillig möglich sein.

Bis zu 12 Stunden am Tag arbeiten - das sollte nach Ansicht von Bayerns Sozialministerin gerade in der Sozialwirtschaft freiwillig möglich sein. Kritik kommt von einem großen Arbeitgeber.

Nürnberg - Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf (CSU) hat anlässlich der Eröffnung der Sozialmesse Consozial 2022 am Mittwoch in Nürnberg ihrer Forderung nach flexibleren Arbeitszeiten Nachdruck verliehen. „Wir müssen offen über eine längere Arbeitszeit an einzelnen Tagen von bis zu 12 Stunden und eine Wochenarbeitszeit von 48 Stunden diskutieren – flexibel und auf freiwilliger Basis der Beschäftigten“, sagte Scharf.

„Ich fordere ein modernes, flexibles Arbeitszeitgesetz für die Sozialwirtschaft“, sagte die Ministerin. Dazu müssten alle Beteiligten an einen Tisch - Arbeitnehmer, Arbeitgeber, Gewerkschaften und Politik. „Wir müssen neue Wege gehen“, sagte Scharf.

Deutliche Kritik von der Arbeiterwohlfahrt

„Die Sozialwirtschaft ist mit rund 450.000 Beschäftigten einer der bedeutendsten Wirtschaftsfaktoren in Bayern“, sagte die Ministerin. Sie lebe von den Beschäftigen, die mit Kopf, Herz und Verstand tätig seien. „Niemand soll mehr arbeiten – aber wir müssen die Strukturen dringend erneuern und Flexibilität gewährleisten“, fügte sie hinzu. Gesundheits- und Arbeitsschutz seien maßgebend.

Kritik kam von der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Bayern, einem der größten Arbeitgeber in der Sozialwirtschaft in Bayern. „Das wäre nicht nur ein Schritt, sondern ein Spurt nach hinten“, so die beiden AWO-Landesvorsitzenden Nicole Schley und Stefan Wolfshörndl am Mittwoch laut einer Mitteilung.

Um den Mangel an Fachkräften in der Branche zu mindern, seien „mutige Maßnahmen“ nötig - zum Beispiel „die 35 Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich, gute Arbeitsbedingungen und mehr Personal, aber keine endlosen Schichten, die zum Hamsterrad für die Fachkräfte werden“. dpa

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