Teil II des Merkur-Interviews
„Debatte ist total sinnlos“: Bosbach zur Nachfolge von Angela Merkel
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Wolfgang Bosbach spricht im Merkur-Interview über den Asylstreit zwischen Seehofer und Merkel, die Lage der CSU vor der Landtagswahl und auch die künftigen Führungskräfte der CDU hat der langjährige Bundestagsabgeordnete im Auge.
Es sei nicht verboten der Kanzlerin zu widersprechen, sagte Wolfgang Bosbach, der CDU-Innenexperte im ersten Teil des Merkur-Interviews zur Debatte um Chemnitz und Verfassungsschutz-Chef Maaßen.Er könne die Sicherheitsbedenken der Menschen nach Chemnitz und Köthen zudem verstehen, so der langjährige Bundestagsabgeordnete. Im zweiten Teil blickt er noch einmal auf den Asylstreit zurück und voraus auf die Landtagswahlen, sowie auf die Zukunft der Union. Bosbach ist seit 1972 Mitglied der CDU. 23 Jahre prägte er die Berliner Politik im Bundestag mit. Er war lange Zeit stellvertretender Vorsitzender der Bundestagsfraktion der Union, später Vorsitzender des Innenausschusses. 2017 schied der mittlerweile 66-Jährige aus dem Bundestag aus.
In der Sachfrage teile ich die Position von Horst Seehofer. Wenn die CSU nicht so darauf gedrängt hätte, wäre es nicht zu den Vereinbarungen auf EU-Ebene gekommen, wie jüngst mit Italien. Es gab einen Fortschritt. Aber die Tonlage war nicht angemessen. Da hatten auch viele in der CSU das Gefühl, Seehofer habe Recht, aber so geht man nicht mit der Kanzlerin um. Bei einem Streit zwischen CDU und CSU gewinnt am Ende keiner. Es gibt nur Verlierer.
Ja. Vielleicht nicht aus Begeisterung, aber aus der Notwendigkeit geboren, dass das Land eine stabile und verlässliche Regierung hat.
Nachfolger von Merkel und Seehofer? Bosbach findet Debatte „total sinnlos“
Diese Debatte ist total sinnlos, weil ich überhaupt nicht das Gefühl habe, dass Angela Merkel amtsmüde ist. Wenn wir uns jetzt mit solchen Themen befassen, würde das Publikum zurecht denken, es gehe mal wieder nur um die Politiker selbst.
Auch damit befasse ich mich nicht. Jetzt wird bis zum Wahltag um 18 Uhr für ein gutes Ergebnis gekämpft - alles andere wird danach diskutiert.
Das letzte, was die CSU braucht, sind Ratschläge von einem politischen Pensionär. Aber ich war in Bayern häufig unterwegs. Ich kann nur darüber staunen, wie die fantastische Lage des Landes von politischen Stilfragen überlagert wird. Ich habe auch für die Debatte, ob die Union getrennte Wege gehen muss, kein Verständnis. Es geht nur zusammen.
Bosbach: „War klar, dass Seehofer andere Akzente setzt, als Merkel“
Seehofer und Söder haben unterschiedliche Aufgaben. Dass Seehofer in diesem Amt nun versucht seinen Masterplan Punkt für Punkt abzuarbeiten, kann keinen überraschen. Und es war doch völlig klar, dass Seehofer als Innenminister andere Akzente als Merkel oder Vorgänger de Maizière setzen wird.
Ich gehöre der Fraktion nicht mehr an und gebe ihr auch keine Ratschläge, wen sie wählen soll. Kauder steht für Kontinuität, Brinkhaus für einen Generationswechsel. Aber egal ob Kauder oder Brinkhaus - die heimliche Fraktionsvorsitzende ist ohnehin Angela Merkel. Politische Entscheidungen trifft sie.
Und nach den Landtagswahlen? „Es geht immer weiter“
Spahn ist mit Leib und Seele Gesundheitsminister und Linnemann ist eines der größten politischen Talente der Union. Deren Zeit wird noch kommen, in welchem Amt auch immer.
Nach dem Wahltag ist vor dem Wahltag. Das ist in Deutschland so üblich. Bei allen Problemen und politischen Turbulenzen: es geht immer weiter.
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