Kontroverse um US-Rückzug von Atom-Deal
Nach Trumps Ausstieg aus dem Atomabkommen: Jetzt reagiert der Iran
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Nachdem Doland Trump in Mai den Rückzug der USA aus dem Atomabkommen mit dem Iran verkündet hatte, ist jetzt auch der Iran bereit zu einem Ausstieg - falls nötig.
Teheran - Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei hat sich skeptisch zu den Erfolgsaussichten des internationalen Atomabkommens geäußert und sich für einen Ausstieg ausgesprochen, sollte es nicht länger den "nationalen Interessen" seines Landes dienen. Das Atomabkommen sei "nicht das Ziel, sondern nur ein Mittel", sagte Chamenei am Mittwoch in Teheran. Sollte die Führung zum Schluss kommen, dass es "nicht länger unserem nationalen Interesse dient, werden wir es beiseite legen".
Chamenei zu Ausstieg aus Atom-Deal bereit
Chamenei sprach sich für eine Fortsetzung der Bemühungen aus, das Abkommen gemeinsam mit den Europäern zu retten, äußerte sich aber skeptisch zu den Erfolgsaussichten. Die iranische Regierung sollte "bei Fragen wie dem Atomabkommen oder der Wirtschaft ihre Hoffnung nicht auf die Europäer setzen", sagte Chamenei bei einer Kabinettssitzung laut seiner offiziellen Website. "Wir müssen ihre Versprechen mit Skepsis bewerten."
Chamenei, der in politischen Fragen im Iran das letzte Wort hat, lehnte erneut Gespräche mit den USA ab, nachdem US-Präsident Donald Trump trotz seines einseitigen Ausstiegs aus dem Atomabkommen dem Iran Verhandlungen angeboten hatte. Die USA wollten zeigen, dass sie "jeden, selbst die Islamische Republik, an den Verhandlungstisch bringen können", sagte Chamenei. "Doch wie ich zuvor gesagt habe, wird es keine Verhandlungen mit ihnen geben."
Währenddessen droht die Situation rund um die Ereignisse im Golf von Oman zu eskalieren, selbst die Arabische Liga bezeichnet den Iran nun als „problematische Kraft“ in Nahost. Wie gefährlich diese Situation nun ist, kommentiert ein Merkur.de*-Redakteur.
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AFP
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