Pressekonferenz mit Amtskollegen
Letzter Auftritt: Das sagt Gabriel über seinen möglichen Nachfolger
aktualisiert:
- 0 Kommentare
-
Feedback
schließen
- Weitere
„Nun endet die Zeit, in der ich politische Führungsaufgaben für die SPD wahrgenommen habe“ - schreibt der bisherige Außenminister und frühere SPD-Chef Gabriel. Sein Abgang ist keine Überraschung.
Berlin - Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) wird der neuen Bundesregierung nicht angehören. Darüber hätten ihn der kommissarische SPD-Vorsitzende Olaf Scholz und die designierte neue Parteichefin Andrea Nahles informiert, schrieb Gabriel am Donnerstag auf Twitter. Zuerst hatten „Spiegel Online“ und die „Süddeutsche Zeitung“ darüber berichtet.
Der frühere SPD-Chef schrieb, er sei nach wie vor gewählter Abgeordneter des Bundestags. „Aber nun endet die Zeit, in der ich politische Führungsaufgaben für die SPD wahrgenommen habe.“ Er habe 18 Jahre lang für Deutschland und die SPD in leitenden Funktionen gearbeitet, schrieb Gabriel. Er wünsche der neuen Bundesregierung und seiner Partei „von Herzen“ Erfolg für die Bewältigung der großen Herausforderungen zum Wohle Deutschlands und Europas.
Ich werde der neuen Bundesregierung nicht mehr angehören. Meine Erklärung dazu: pic.twitter.com/qDCJT2KAZv
— Sigmar Gabriel (@sigmargabriel) 8. März 2018
Ein Satz flog Gabriel um die Ohren
Ein Verbleib Gabriels im Auswärtigen Amt galt bereits zuvor als weitgehend ausgeschlossen. Ihm wird ein zerrüttetes Verhältnis zu Scholz und Nahles nachgesagt.
Gabriel hatte im Februar der SPD-Spitze Wortbruch vorgeworfen, nachdem der damalige Parteichef Martin Schulz das Außenministerium für sich beansprucht hatte. Vor allem das Instrumentalisieren seiner Tochter wurde ihm in der Partei als Boshaftigkeit ausgelegt. „Meine kleine Tochter Marie hat mir heute früh gesagt: „Du musst nicht traurig sein, Papa, jetzt hast Du doch mehr Zeit mit uns. Das ist doch besser als mit dem Mann mit den Haaren im Gesicht““, hatte Gabriel der Funke-Mediengruppe gesagt.
Das sagt Gabriel zu „Wahrscheinlich-Nachfolger“ Maas
Die SPD will bis Freitag entscheiden, welche drei Männer und drei Frauen sie ins Kabinett schickt. Als Vizekanzler und Finanzminister gesetzt ist Hamburgs bisheriger Regierungschef Scholz. Doch mittlerweile ist wohl auch durchgesickert, dass etwa Heiko Maas den neuen Außenminister gibt.
„Er wird das exzellent machen“, sagte Gabriel am Donnerstag bei seinem letzten öffentlichen Auftritt als Minister im Auswärtigen Amt. Auf die Frage, mit welchem Gefühl er selbst das Ministerium verlasse, sagte Gabriel: „Wenn es stimmt, dass er (Maas) der neue Außenminister werden soll, dann mit einem ausgesprochen guten Gefühl.“
Gabriel äußerte sich nach einem Treffen mit dem Außenminister von Bosnien und Herzegowina, Igor Crnadak.
Video: Regierungsbildung schreitet nach SPD-Ja voran
dpa, mke