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Griechenland-Wahl: Alexis Tspiras vor dem Aus - Ergebnis-Hammer erwartet
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Griechenland wählt ein neues Parlament. Es wird mit Spannung erwartet, ob sich die linksgerichtete Partei von Alexis Tspiras an der Macht halten kann. Wir berichten im Ticker.
- Am Sonntag, den 7. Juli findet die Parlamentswahl in Griechenland statt.
- Premier Alexis Tspiras, seit vier Jahren an der Spitze des Landes, hofft auf seine Wiederwahl.
- Zuletzt verhießen Umfragen nichts Gutes für Tspiras. Sein schärfster Konkurrent ist Kyriakos Mitsotakis von der konservatien Partei Nea Dimokratia.
- Bei der Europawahl hatten die Wähler Tpiras‘ linksgerichtete Syriza-Partei abgestraft, weswegen erdie Neuwahlen vorzog.
15.05 Uhr: Rund 9,9 Millionen Griechen können seit 6 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit ihre Stimme abgeben. Nach EU- und Kommunalwahlen ist es für die Griechen der dritte Urnengang binnen weniger Monate. Wegen der Urlaubszeit wird mit einer niedrigen Beteiligung an der Parlamentswahl gerechnet.
Umfragen zufolge hat die konservative Oppositionspartei Nea Dimokratia (ND) gute Chancen, stärkste Kraft zu werden und mehr als 150 der 300 Sitze im Parlament in Athen zu gewinnen. Tsipras hatte noch am Freitagabend bei einer Wahlkampfveranstaltung in Athen seine Anhänger zur Stimmabgabe aufgerufen. "Jeder muss sich bewusst machen, wo Griechenland im Jahr 2014 stand, und wo es heute steht", sagte Tsipras. "Wir werden die Schlüssel nicht wieder denen geben, die unser Land in die Pleite geführt haben."
15.00 Uhr: Jetzt wird es ernst. Die Wahl in Griechenland geht auf die Zielgerade. Hier im Ticker halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen und Wahlergebnisse auf dem Laufenden. Die Wahllokale sind von 6 bis 18 Uhr deutscher Zeit geöffnet, unmittelbar danach ist mit ersten Prognosen zu rechnen. Hochrechnungen werden ab 20.30 Uhr deutscher Zeit erwartet.
Griechenland-Wahl: Tspiras bangt um Posten als Regierungschef
Athen - Vor neun Jahren musste Griechenland eine schwerwiegende Finanzkrise durchstehen. Mittlerweile hat sich der Mittelmeer-Staat von diesen schweren Zeiten wieder erholt. Auch Alexis Tspiras, mit 44 der jüngste Premier Griechenlands seit 150 Jahren, hat ohne Zweifel einiges dazu beigetragen. Noch sind nicht alle Probleme gelöst, denn die Gesamtverschuldung bleibt mit fast 180 Prozent des Bruttoinlandsprodukts extrem hoch. Drei Jahre nach Tspiras‘ Amtsantritt war es Griechenland dennoch möglich, den Euro-Rettungsschirm zu verlassen, der 290 Milliarden Euro nach Athen hatte fließen lassen. Die Arbeitslosigkeit fiel von 26 auf 18 Prozent. Auch die Börse hat sich erholt.
Vieles läuft also wieder in geregelteren Bahnen in Athen. Doch bei den jüngsten Europawahlen zeigten die Wähler ihre Unzufriedenheit mit der aktuellen Regierung der linksgerichteten Syriza-Partei. 23,7 Prozent und neun Prozentpunkte hinter den Konservativen, der Partei Neo Dimokratia. Deren Vorsitzender Kyriakos Mitsotakis, der aus einer Politikerfamilie stammt, könnte der nächste Premier werden, wenn sich die Umfragen bewahrheiten. Die sehen seine Partei aktuell zwischen 34 und 38,6 Prozent.
Griechenland-Wahl: Tspiras‘ Entscheidungen lassen konservative Kräfte erstarken
Tspiras machte sich nicht in allen Bevölkerungsschichten mit seinen Entscheidungen Freunde. So besteuerte er den Mittelstand stärker, um die ärmsten Schichten zu unterstützen, legalisierte medizinisches Cannabis und stärkte die Rechte von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften sowie Transgender-Menschen. Der bekennende Atheist legte sich außerdem mehrfach mit der orthodoxen Kirche an. Die Beilegung des Namensstreits mit Mazedonien, das mittlerweile Nord-Mazedonien heißt, propagiert er dagegen als seinen größten Erfolg - er wurde dafür für den Friedensnobelpreis nominiert. Die rechtspopulistische Partei Unabhängige Griechen dagegen hatte ihm danach die Koalition aufgekündigt. Tspiras hatte ein anschließendes Misstrauensvotum im Parlament knapp überstanden.
Während die sozialdemokratische Partei KINAL, die kommunistische Partei und die rechtsextreme Goldene Morgenröte recht sicher ins Parlament einziehen werden, bangt die Mera25-Partei des ehemaligen Finanzministers Janis Varoufakis darum, ob sie die 3-Prozent-Hürde schafft.
cg