News-Ticker

Putin will Zweiter-Weltkriegs-Schlacht gedenken – Polen beklagt Misstrauen wegen Scholz‘ Ukraine-Kurs

Die Ukraine fordert für den Krieg gegen Russland Kampfjets vom Westen. Kremlchef reist nach Wolgograd und feiert ein Jubiläum. Der Newsticker.

Update vom 2. Februar, 7.01 Uhr: Die Schlacht von Stalingrad gilt als eine der kriegsentscheidenden Niederlagen der Deutschen Wehrmacht und damit als Wendepunkt im Zweiten Weltkrieg. In den erbitterten Kämpfen wurde die Stadt fast vollständig zerstört. 

Kremlchef Wladimir Putin will an diesem Donnerstag (2. Februar) an den 80. Jahrestag des Sieges der Roten Armee erinnern. Dazu reist er in die Stadt Wolgograd, die wegen des Jubiläums aktuell laut Ortsschildern kurzzeitig wieder Stalingrad heißt. Putin dürfte einmal mehr auch behaupten, dass er seinen Überfall auf die Ukraine als Fortsetzung des Kampfes gegen den Nazismus sieht. 

Ukraine-Hilfen der Ampel-Koalition: Polens Regierungschef attackiert Kanzler Scholz

Unterdessen kritisiert Polen die Ampel-Koalition. „Ich würde sagen, dass es vor einem Jahr viel Vertrauen vieler anderer Länder in Deutschland gab. Und jetzt hat sich dieses Pendel in Richtung Misstrauen bewegt“, sagte Ministerpräsident Mateusz Morawiecki der Bild.

Laut Morawiecki könnte Berlin deutlich mehr für Kiew tun, denn „es hat Geld für die Ukraine, es hat die diplomatische Macht.“ Ausdrücklich kritisierte er auch Kanzler Olaf Scholz (SPD). Trotz Unterstützung für die Ukraine scheine Scholz „immer noch daran zu glauben, dass man mit Russland wieder zur Tagesordnung übergehen sollte“.

Russlands Präsident Wladimir Putin schreitet im Juli 2022 in Sankt Petersburg eine Militärparade ab.

Kampfjets im Ukraine-Krieg: Russland nennt Frankreich-Pläne „absurd“

Update vom 1. Februar, 19.30 Uhr: Russland äußert sich abermals zu Waffenlieferungen in die Ukraine. So kritisierte Moskau die Äußerungen von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, der eine Lieferung von Kampfflugzeugen an die Ukraine nicht ausgeschlossen hatte. Außenamtssprecherin Maria Sacharowa nannte es am Mittwoch „absurd“, dass der französische Staatschef denken könne, eine solche Lieferung würde „nicht zu einer Eskalation der Lage führen“. Solche Äußerungen würden den „ohnehin unstillbaren Appetit“ der Kiewer Führung unter Präsident Wolodymyr Selenskyj nur fördern.

Sacharowa warnte auch den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, Waffen an die Ukraine zu liefern. Diese würden „legitime Ziele für die russischen Streitkräfte“ darstellen. Zudem müsse jeder wissen, dass Lieferungen „zu einer Eskalation dieser Krise führen“.

Macron hatte am Montag bei einem Besuch in Den Haag gesagt, „grundsätzlich“ sei „nichts verboten“. Zugleich warnte er vor dem Risiko einer Eskalation und nannte eine Reihe von „Kriterien“, die für eine Lieferung französischer Kampfjets erfüllt werden müssten. Netanjahu hatte dem US-Fernsehsender CNN am Dienstag gesagt, er denke über Militärhilfe für die Ukraine nach. Zugleich bot er sich als möglicher Vermittler an - wenn Kiew, Moskau und Washington ihn darum bitten würden.

Update vom 1. Februar, 16.55 Uhr: Im Treffen mit Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt betonte der ukrainische Premierminister Denys Schmyhal, die Priorität von Kiew sei aktuell die Erschaffung einer „Panzer-Koalition“ für das ukrainische Militär. „Dabei zählen wir auf die Führungsrolle Deutschlands“, schrieb er im Kurznachrichtendienst. Viele Ziele seit ihrem letzten Treffen in Berlin seien bereits erfüllt worden. Nun bemühe man sich um weitere Ziele. Zudem habe er sich auch für die von Berlin bereitgestellten Waffen bedankt. Daneben habe man auch über den Wiederaufbau der Ukraine gesprochen.

Ukraine-News: Merz kritisiert Kommunikation von Scholz

Update vom 1. Februar, 16.25 Uhr: CDU-Chef Friedrich Merz wirft Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) eine verfehlte Kommunikation in Bezug auf den Ukraine-Krieg vor. „Der Bundeskanzler ist schwer zu verstehen. Er bleibt der Öffentlichkeit viele Erklärungen schuldig, so wie auch in der letzten Woche“, sagte Merz dem Nachrichtenportal ntv. Er bezog sich dabei auf die in der vergangenen Woche publik gemachte Entscheidung, dass Deutschland der Ukraine 14 Kampfpanzer liefert.

„Man muss in der Politik nicht jeden Tag sagen, was man denkt, das ist richtig“, führte Merz aus. „Aber in so einer entscheidenden Frage muss man doch nach innen wie nach außen eine Kommunikation finden, die von den Menschen verstanden wird.“ Er selbst verstehe „die Ukraine-Politik von Olaf Scholz bis heute nicht“, sagte der CDU-Vorsitzende. „Er lässt auch da viele Dinge unverändert im Unklaren.“

Ukraine-News: Lawrow-Sprecherin droht Westen – „wird nicht ohne Antwort bleiben“

Update vom 1. Februar, 15.05 Uhr: Die Sprecherin des russischen Außenministeriums Maria Sacharowa drohte dem Westen mit einer Antwort auf die mögliche Beschlagnahmung russischer Vermögenswerte. „Übergriffe auf russisches Eigentum und Vermögenswerte werden als Raub betrachtet und werden nicht ohne Antwort bleiben“, sagte sie laut der staatlichen Agentur Tass. Es gebe keine rechtliche Grundlage für die Beschlagnahmung, so Sacharowa.

Ukraine-News: Duda macht bereits Pläne für Nachkriegszeit

Update vom 1. Februar, 13.11 Uhr: Polens Präsident entwirft offenbar schon Pläne für die Zeit nach dem Ukraine-Krieg. Laut einem Bericht hat er nach eigenen Angaben Wolodymyr Selenskyj Folgendes vorgeschlagen: „Wenn ihr Russland geschlagen habt, wenn die Russen dann auf Knien um Frieden betteln, dann lasst sie in Perejaslaw einen Friedensvertrag unterschreiben.“

Das berichtete das polnische Nachrichtenmagazin Wprost. Perejaslaw ist eine ukrainische Kleinstadt nahe Kiew. Dort wurde 1654 der berüchtigte Vertrag von Perejaslaw geschlossen, der das Moskauer Zarenreich mit dem „Kleinrussland“ der Kosaken „wiedervereinte“. 

Andrzej Duda (l.) und Wolodymyr Selenskyj (Archivbild)

Razzien in Ukraine: Durchsuchungen bei Oligarch und Ex-Innenminister

Update vom 1. Februar, 12.39 Uhr: In der Ukraine haben staatliche Ermittler offenbar Hausdurchsuchungen bei Oligarch Ihor Kolomojskyj und Ex-Innenminister Arsen Awakow durchgeführt. Medienberichten zufolge gehe es bei Kolomojskyj um „Unterschlagung von Erdölprodukten“ im Wert von umgerechnet 930 Millionen Euro. Bei Awakow wiederum soll der kürzliche Absturz eines Hubschraubers mit seinem Nachfolger an Bord Auslöser der Untersuchungen sein. Offiziell wurden die Razzien noch nicht bestätigt.

Im Ukraine-Krieg für einen Dollar: US-Konzern soll Kiew zwei Drohnen angeboten haben

Update vom 1. Februar, 11.47 Uhr: Ein US-Konzern bietet der Ukraine angeblich zwei seiner Drohnen für nur einen US-Dollar an - ganz so günstig wie es klingt wäre der Deal aber nicht. Wie das Wall Street Journal (WSJ) berichtet, begründete der General-Atomics-CEO Linden Blue das Angebot mit der erwarteten russischen Frühjahrsoffensive.

Allerdings müsste Kiew für den Transport der Drohnen vom Typ MQ-9 Reaper etwa 10 Millionen US-Dollar ausgeben; die jährliche Wartung koste etwa acht Millionen US-Dollar, heißt es in dem Bericht weiter. Laut der Ukrajinska Prawda wollten weder das Weiße Haus noch die ukrainische Regierung den Bericht kommentieren.

Ukraine-Krieg: Neue Debatte über Nato-Beitritt

Update vom 1. Februar, 11.01 Uhr: Der neue tschechische Präsident Petr Pavel hat sich zu einem möglichen Nato-Beitritt der Ukraine positioniert. Das Land solle dem Verteidigungsbündnis beitreten „sobald der Krieg vorbei ist“, sagte er dem britischen Sender BBC. Der Ex-Nato-General Pavel sagte außerdem, der Westen solle sich bei den militärischen Hilfen für Kiew „so gut wie keine Grenzen“ setzen.

Ukraine-Krieg: Auch Israel könnte bald schon Waffen liefern

Update vom 1. Februar, 8.01 Uhr: Die Aussagen kommen nach langem Zögern – und konkrete Zusagen machte er nicht: Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu erwägt nun wohl doch Militärhilfe für die Ukraine. Befragt nach einer möglichen Lieferung von beispielsweise des Raketenabwehrsystems Iron Dome sagte er am Dienstag (31. Januar) dem US-Fernsehsender CNN: „Nun, ich denke darüber nach.“

Bilder des Ukraine-Kriegs: Großes Grauen und kleine Momente des Glücks

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Der Krieg begann Ende Februar mit Angriffen Russlands auf zahlreiche Städte der Ukraine. Die Truppen aus Moskau nahmen frühzeitig auch Kiew, die Haupstadt des Landes, unter Raketenbeschuss. Eine der russischen Raketen wurde als Teil einer Ausstellung vor dem Nationalmuseum für Militärgeschichte platziert. Kurator Pavlo Netesov wollte nach eigener Aussage mit der Ausstellung der zerstörten Ausrüstung die Bewohnerinnen und Bewohner Kiews an die Straßenkämpfe erinnern, die in anderen Städte der Ukraine tobten, von denen die Hauptstadt aber verschont blieb. © Sergei Supinsky/afp
Wolodymyr Selenskyi in Donezk
Eine dieser Städte war Donezk. Im Mai 2022 besuchte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die einstige Millionenmetropole und hörte sich dort den Bericht von Frontsoldaten an. In Donezk tobt der Krieg zwischen Russland und der Ukraine bereits seit 2014. Seitdem herrscht dort ein von Moskau installiertes Regime, das sich selbst Volksrepublik Donezk nennt. Nach einigen vorübergehenden Waffenstillstandsabkommen ist die Stadt im Südosten nun wieder Ort erbitterterte Kämpfe. © Uncredited/dpa
Menschen suchen Deckung in Lyssytschansk
Es ist vor allem die Zivilbevölkerung, wie diese beiden Kinder und Seniorinnen in Lyssytschansk, die unter dem Ukraine-Krieg leiden. Die Großstadt liegt mitten im Donbass, die seit Kriegsausbruch am schwersten umkämpfte Region in der Ukraine. Die Bewohnerinnen und Bewohner, die nicht fliehen oder konnten, müssen nun regelmäßig Schutz vor Artilleriebeschuss suchen. © Aris Messinis/afp
Tschassiw Jar, Kleinstadt der Ukraine in der Nähe Lyssytschansk
Unweit von Lyssytschansk liegt die Kleinstadt Tschassiw Jar. Dort räumen Arbeiter die Trümmer eines Hauses von der Straße, das von einer russischen „Hurrikan“-Rakete getroffen wurde. Im Juli 2022 feierte Russland vor allem in der Donbass-Region militärische Erfolge. Zahlreiche Städte und Gemeinden wurden erobert. Die Truppen Wladimir Putins schienen die Ukraine im Sturm zu erobern. © Anatolii Stepanov/afp
brennendes Weizenfeld in der Region Saporischschja
Dieser Mann in Militäruniform ist in einem brennenden Weizenfeld in der Region Saporischschja, während russische Truppen Felder beschießen, um die örtlichen Landwirte an der Getreideernte zu hindern. Die Ukraine auszuhungern und die Ernte zu stehlen, war von Anfang an Teil der russischen Strategie © Uncredited/dpa
Das sechsmonatige Jubiläum im August war ein trauriger Abschnitt im russischen Angriffs-Krieg
Das sechsmonatige Jubiläum des UKraine-Kriegs im August war ein trauriger Abschnitt der russischen Invasion. Doch die ukrainischen Streitkräfte leisteten mit Herz und allen Mitteln weiter Widerstand und feierten ihre Nation, wie hier mit Drohne und ukrainischer Flagge über dem „Monument des Mutterlands“ in Kiew. © Dimitar Dilkoff/afp
Hier wurde im September in der Stadt Kupiansk in der Kharkiv Region eine Brücke bombadiert
Im September begannen die Truppen Wladimir Putins, die Infrastruktur der ukrainischen Städte unter Beschuss zu nehmen. In der Stadt Kupiansk in der Region Kharkiw bombardierte Moskau eine Brücke. An vielen anderen Städten versuchten die russischen Streitkräfte, die Energieversorgung zu stören. © Yasuyoshi Chiba/afp
Statt eines kurzen Angriffskriegs, den der russische Präsident Wladimir Putin geplant hatte, dauert der Krieg immer noch an.
Weil die Erfolge in der Ukraine ausblieben, benötigten die russischen Truppen immer mehr Rekruten für die Front. Präsident Wladimir Putin verkündete deshalb eine Teilmobilisierung im eigenen Land. Tausende junger Männer mussten sich wie dieser Mann in der Stadt Kineschma von ihren Müttern verabschieden und in den Ukraine-Krieg ziehen. © Vladimir Smirnov/imago
Hier sieht man Putin bei einer Ansprache auf einem großen Screen auf dem Roten Platz anlässlich der Annexion von vier Regionen der Ukraine, die von russischen Truppen im September besetzt waren
Im Osten der Ukraine schuf Wladimir Putin Ende September Tatsachen. Vier Regionen des Landes, die zuvor ihre Unabhängigkeit erklärt hatten, wurden annektiert. Anlässlich der Gebietsgewinne richtete sich Putin in einer TV-Ansprache an die Bevölkerung Russlands. Zumindest auf dem Roten Platz in Moskau wurde Putins Rede frenetisch bejubelt. © Alexander Nemenov/afp
Nach der Explosion eines Lastwagens in der Nähe von Kertsch am 8. Oktober 2022 steigt schwarzer Rauch aus einem Feuer auf der Brücke von Kertsch auf
Nach der Explosion eines Lastwagens in der Nähe von Kertsch am 8. Oktober 2022 steigt schwarzer Rauch aus einem Feuer auf der Brücke von Kertsch auf. Sie ist die einzige Landverbindung zwischen Russland und der annektierten Krim-Halbinsel. Russland versprach, die Täter zu finden, ohne die Ukraine sofort zu beschuldigen. © Uncredited/afp
Ukrainische Artilleristen feuern eine 152-mm-Schleppgeschütz-Haubitze (D20) auf eine Stellung an der Frontlinie in der Nähe der Stadt Bakhmut in der ostukrainischen Region Donezk Ende Oktober während des russischen Einmarsches in die Ukraine
Ebenfalls im Oktober gelingt es der Ukraine, an vielen Frontabschnitten vorzurücken. Das gelingt den Streitkräften vor allem dank der Unterstützung aus dem Westen, die immer mehr schweres Gerät in den Konflikt liefert. Hier feuern ukrainische Artilleristen eine 152-mm-Schleppgeschütz-Haubitze (D20) auf eine Stellung an der Frontlinie in der Nähe der Stadt Bakhmut in der ostukrainischen Region Donezk ab. © Dimitar Dilkoff/afp
Ein Einwohner von Cherson hebt seinen Daumen zur Unterstützung der Ukraine auf dem Hauptplatz der Stadt nach der Befreiung von den russischen Besatzern
Mitte November gelingt den ukrainischen Truppen ein großer Erfolg. Sie können die Hafenstadt Cherson im Südosten des Landes zurückerobern. Die Millionenmetropole besitzt neben hohem strategischem auch symbolischen Wert im Kampf gegen Russland. Ein Bewohner feiert die Befreieung mit erhobenem Daumen im Zentrum der Stadt. © Celestino Arce Lavin/dpa
An diesem Tag hielt die Welt den Atem an: Eine Luftaufnahme zeigt den Ort, an dem am 15. November 2022 zwei Männer im ostpolnischen Dorf Przewodow, nahe der Grenze zur kriegszerstörten Ukraine, durch einen Raketeneinschlag getötet wurden
An diesem Tag hielt die Welt den Atem an: Eine Luftaufnahme zeigt den Ort, an dem am 15. November 2022 zwei Männer im ostpolnischen Dorf Przewodow, nahe der Grenze zur kriegszerstörten Ukraine, durch einen Raketeneinschlag getötet wurden. Russland attackierte die Ukraine mit einem massiven Angriff auf die zivile Infrastruktur, wodurch Millionen von Haushalten ohne Strom blieben. Unmittelbar nach dem Vorfall gab es Befürchtungen, dass es sich um eine neue Eskalation des Konflikts handeln könnte, doch am 16. November 2022 gab Polen bekannt, dass das Geschoss wahrscheinlich von der ukrainischen Luftabwehr stammte. Diese Theorie wurde dann auch von Washington bestätigt. © Wojtek Radwanski/Damien Simonart/afp
ein Werk des britischen Straßenkünstlers Banksy auf einer mit Schnee bedeckten Panzerabwehrkonstruktion
Auch Banksy besuchte die Ukraine inmitten des Krieges. Ein am 17. November 2022 aufgenommenes Foto zeigt ein Werk des britischen Straßenkünstlers auf einer mit Schnee bedeckten Panzerabwehrkonstruktion auf dem Unabhängigkeitsplatz in Kiew. Zu diesem Zeitpunkt war bereits klar, dass die Ukraine sich auf einen Winter des Krieges einstellen wird müssen. © Sergei Supinsky/afp
Dmitri Schewtschenko, Mitarbeiter von Rosenergoatom, inspiziert einen Tank mit destilliertem Wasser, um den Betrieb des vierten Blocks des Kernkraftwerks Saporischschja zu gewährleisten
Weitere harte Angriffe auf die ukrainische Infrastruktur. Sogar Kernkraftwerke werden zum Ziel russischer Raketen. Dmitri Schewtschenko, Mitarbeiter von Rosenergoatom, inspiziert einen Tank mit destilliertem Wasser, um den Betrieb des vierten Blocks des Kernkraftwerks Saporischschja zu gewährleisten, der durch Beschuss im Zuge der russischen Militäroperation in der Ukraine in Enerhodar beschädigt wurde. © Alexey Kudenko/imago
Eine Frau spielt Gitarre in einer Kneipe während eines Stromausfalls in Lemberg am 2. Dezember 2022
Kleine Momente des Glücks im Wahnsinn des Krieges: Eine Frau spielt Gitarre in einer Kneipe während eines Stromausfalls in Lemberg am 2. Dezember 2022, als die Stadt nach den jüngsten massiven russischen Luftangriffen auf die ukrainische Energieinfrastruktur von einem geplanten Stromausfall betroffen ist. © Yuriy Dyachyshyn/afp
Hier trifft sie auf den Heiligen Mykola (Heiliger Nikolaus) am 19. Dezember 2022 in Cherson, inmitten der russischen Invasion in der Ukraine
Für einen Augenblick darf dieses Mädchen einfach Kind sein. Hier trifft sie auf den Heiligen Mykola (Heiliger Nikolaus) am 19. Dezember 2022 in Cherson, inmitten der russischen Invasion in der Ukraine © Dimitar Dilkoff/afp

Zugleich bot sich Netanjahu als möglicher Vermittler an – wenn die Kriegsparteien und die USA ihn darum bitten würden. Die hatten zuvor Druck auf Israel ausgeübt, die Ukraine aktiv zu unterstützen. US-Außenminister Antony Blinken hatte Netanjahu am Montag getroffen. Blinkens lange geplanter Nahost-Besuch ist auch Ausdruck der Bemühungen um eine rasche Entspannung der Beziehungen zu Netanjahu.

Update vom 1. Februar, 7.39 Uhr: „Wir erwarten Neuigkeiten für die Ukraine“, teilte Wolodymyr Selenskyj vor dem EU-Ukraine-Gipfel mit. Das anstehende Treffen beweise das „hohe Niveau der Kooperation und Fortschritte“ bei der Zusammenarbeit beider Seiten. US-Präsident Joe Biden kündigte derweil neue Gespräche mit dem ukrainischen Präsidenten an.

Ukraine-Krieg: Habeck verteidigt Weigerung, Kampfjets zu liefern

Update vom 1. Februar, 6.12 Uhr: Vizekanzler Robert Habeck hat sich gegen die Lieferung von Kampfjets an die Ukraine ausgesprochen. In der jüngsten ZDF-Sendung „Markus Lanz“ sprach der Grünen-Politiker von einem „Balanceakt“ zwischen der „maximalen Unterstützung“ der Ukraine, ohne dass Deutschland dabei selbst Kriegspartei werde. „Und das ist natürlich nicht ganz klar, wo dort die Linie verläuft.“

Nach dem, was er wisse, brauche die Ukraine für die modernen, westlichen Kampfjets die Wartung des Westens, der damit „wahrscheinlich“ dann einen Schritt zu weit gehen könnte, meinte Habeck. Es sei richtig, der Ukraine Kampfpanzer zu liefern. „Aber zwischen den Kriegspanzern und Kampfjets ist ein Unterschied.“

Ukraine-Krieg: Ukrainischer Ministerpräsident bestätigt Termin am Freitag

Update vom 31. Januar, 20.58 Uhr: Der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal hat einen EU-Ukraine-Gipfel am Freitag in Kiew bestätigt. Das Treffen werde „am 3. Februar in Kiew stattfinden“, sagte Schmyhal am Dienstag auf einer Kabinettssitzung. Der Gipfel sei „extrem wichtig“ für Kiews Bewerbung um den EU-Beitritt der Ukraine, die seit 2022 offiziell Beitrittskandidat zur Union ist.

Ukraine-Krieg: US-Präsident Biden kündigt Gespräche mit Selenskyj an

Update vom 31. Januar, 20.15 Uhr: Vor dem Hintergrund ukrainischer Forderungen nach westlichen Kampfjets hat US-Präsident Joe Biden Gespräche mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj angekündigt. „Wir werden sprechen“, sagte Biden am Dienstag, nachdem er am Vortag die Bereitschaft zu Kampfjet-Lieferungen verneint hatte. Aus dem polnischen Verteidigungsministerium hieß es, die Lieferung von F-16-Jets an Kiew sei derzeit „kein Thema“.

USA werfen Russland Nichteinhaltung von Atomabkommen vor: Gespräche abgesagt, Kontrollen ausgesetzt

Update vom 31. Januar, 19.32 Uhr: Die USA haben Russland eine Nichteinhaltung des Atomwaffen-Kontrollvertrags New Start vorgeworfen. Das US-Außenministerium warf der Regierung in Moskau am Dienstag vor, Inspektionen ausgesetzt und geplante Rüstungskontrollgespräche abgesagt zu haben. Washington beschuldigt Moskau dagegen nicht, die Zahl atomarer Sprengköpfe über die zulässige Obergrenze hinaus erhöht zu haben.

Putin-Sprecher wettert nach Merkel-Äußerung gegen Westen: Minsker Abkommen nur ein „Sichtschutz“

Update vom 31. Januar, 17.24 Uhr: Griechenland wird wegen der Spannungen mit der Türkei keine Leopard-Panzer an die Ukraine liefern. Dies teilte der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis mit, wie das staatliche griechische Fernsehen berichtete. „Wir werden Leopard-2 aus dem einfachen Grund nicht geben, weil sie für unsere Verteidigungsstrategie absolut notwendig sind“, so Mitsotakis. Die Beziehungen zwischen Griechenland und der Türkei gehen wegen eines Disputs um Hoheitsrechte im östlichen Mittelmeer zurzeit durch eine sehr angespannte Phase.

Update vom 31. Januar, 17.15 Uhr: Nach seinem „Nein“ zur Lieferung von F-16-Kampfjets an die Ukraine will US-Präsident Biden mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj noch einmal über Waffenlieferungen reden. „Wir werden sprechen“, sagte Biden heute. Am Montag (30. Januar) hatte der US-Präsident auf die Frage, ob die USA der Ukraine Kampfflugzeuge vom Typ F-16 schicken werden, mit einem kurzen „Nein“ geantwortet.

Putins Sprecher schimpft über baltische Nachbarn: „Denken wenig an die Folgen“

Update vom 31. Januar, 16.43 Uhr: Putin-Sprecher Dmitri Peskow hat scharf kritisiert, dass Litauens Staatspräsident Gitanas Nauseda weitere westliche Waffenlieferungen an die Ukraine gefordert hat. Die baltischen Staaten und Polen täten alles, um eine weitere Konfrontation zwischen Russland und dem „kollektiven Westen“ zu provozieren, sagte Peskow laut der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass. „Dabei denken sie aber wenig an die Folgen.“

Bis zu 140 Kampfpanzer für Ukraine: Zwölf Länder wollen liefern

Update vom 31. Januar, 15.40 Uhr: In den nächsten Monaten erwartet die Ukraine 120 bis 140 moderne westliche Kampfpanzer der Typen Leopard 2, Challenger 2 und M1 Abrams. „In der Panzerkoalition sind derzeit zwölf Teilnehmer“, sagte Außenminister Dmytro Kuleba in einer Videobotschaft am Dienstag. Alle Teilnehmerstaaten könne der 42-Jährige derzeit nicht nennen, da einige noch formale Prozeduren durchlaufen müssten. Kiew hoffe auch sehr auf französische Leclerc-Panzer und größere Liefermengen aus bereits beteiligten Staaten. „Die Streitkräfte müssen alle Waffentypen erhalten, die sie für die Verteidigung und Wiederherstellung der territorialen Unversehrtheit unseres Staates benötigen“, unterstrich Kuleba.

Ukraine-News: Keine Prüfung der verfügbaren Bundeswehr-Bestände durch Lambrecht

Update vom 31. Januar, 15.11 Uhr: Trotz monatelanger Forderungen aus dem In- und Ausland, der Ukraine Kampf- und Schützenpanzer zu liefern, hat Verteidigungsministerin Christina Lambrecht im gesamten Jahr 2022 keine Prüfung der verfügbaren Bundeswehr-Bestände unternommen. Dies geht laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung aus einer Antwort der Parlamentarischen Staatssekretärin im Verteidigungsministerium, Siemtje Möller (SPD), an den CDU-Abgeordneten Nicolas Zippelius hervor.

Nach dem Rücktritt von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hatte ihr Nachfolger Boris Pistorius (SPD) als eine seiner ersten Amtshandlungen eine Prüfung der lieferbaren Bestände angeordnet.

Putin-Sprecher wettert nach Merkel-Äußerung gegen Westen: Minsker Abkommen nur ein „Sichtschutz“

Update vom 31. Januar, 14.05 Uhr: Deutschland, Frankreich und die Ukraine haben aus Sicht Russlands seit langem auf eine militärische Eskalation im Donbass hingearbeitet. Das zeigten die jüngsten Äußerungen zum Konflikt, sagte Putin-Sprecher Dmitri Peskow laut der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass. Russland sehe sich daher in seiner Entscheidung, in die Ukraine einzumarschieren, bestätigt. Putin habe mit seiner „militärische Spezialoperation“ alles richtig gemacht, so Peskow.

Zuletzt hatte der ukrainische Ex-Präsident Petro Poroschenko in einer BBC-Dokumentation erklärt, dass das Minsker Abkommen, das den Konflikt im Osten lösen sollte, der Ukraine Zeit für den Aufbau einer schlagkräftigen Armee gab. Ex-Kanzlerin Angela Merkel hatte zuvor ihre Politik gegenüber Russland verteidigt und in einem Interview gesagt, dass das Abkommen der Ukraine Zeit verschafft habe. Die russische Führung hat solche Äußerungen bereits mehrfach so interpretiert, dass die Ukraine gezielt für einen Krieg gerüstet werden sollte.

Ukraine-Wende um Kampfjets? Kiews Verteidigungsminister heute bei Macron

Update vom 31. Januar, 12.32 Uhr: Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksej Resnikow will sich heute mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Paris treffen. Die beiden Politiker wollen über die Lieferung von F-16-Kampfjets im Ukraine-Krieg beraten. Darüber berichtet die US-Zeitung The Guardian.

Update vom 31. Januar, 12.12 Uhr: Der Westen sollte sich im Ukraine-Krieg nach Ansicht von Litauens Staatspräsident Gitanas Nauseda bei Waffenlieferungen alle Optionen offen halten. „Diese roten Linien müssen überschritten werden“, sagte er zu Vorbehalten, Kampfflugzeuge und Raketen mit größerer Reichweite an die Ukraine zu liefern. Diese Waffensysteme seien eine „unverzichtbare militärische Hilfe“, sagte Nauseda in einem Interview im litauischen Fernsehen. „In dieser entscheidenden Phase des Krieges, in der der Wendepunkt bevorsteht, ist es wichtig, dass wir unverzüglich handeln.“

Nauseda verwies darauf, dass im Ukraine-Krieg bereits einige rote Linien überschritten worden seien. „Nach Kriegsausbruch erklärte Deutschland zunächst kategorisch, dass es nur Westen, Helme und dergleichen schicken würde, keinesfalls aber Waffen“, sagte er und fügte hinzu: „Der EU-Kandidatenstatus der Ukraine war auch einst ein Tabu.“

Erstmeldung: Neue Töne aus der Ukraine: Deutsche Kampfjets für Kiew derzeit wohl nicht Priorität

Erstmeldung vom 31. Januar: Kiew – Kaum ist die Kampfpanzer-Frage im Ukraine-Krieg gelöst, läuft schon eine kontroverse Debatte über mögliche Kampfjet-Lieferungen ins Kriegsgebiet. Unter anderem hatte der ukrainische Vize-Außenminister Andrej Melnyk direkt nach der Zusage von Leopard-2-Panzern die Diskussion angestoßen.

Vonseiten der ukrainischen Regierung gibt es nun aber auch andere Töne: „Wir haben Deutschland noch nicht um Kampfjets gebeten“, sagte der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, der Deutschen Welle. Ob eine solche offizielle Anfrage noch käme, liege an den weiteren Entwicklungen an der Front. Er sehe deutsche Kampfjets aber derzeit nicht als Priorität, erklärte der Diplomat weiter.

Ukraine-Krieg: Kampfjets schützen Infrastruktur vor russischen Angriffen

Zum Thema Kampfflugzeuge betonte Makeiev zudem, dass „alle Kampfjets wichtig sind, weil sie Teil unserer Bemühungen sind, russische Raketen abzuschießen“. Sie seien „Teil unserer Luftverteidigungsbemühungen“, um ukrainische Städte und Infrastruktur vor Angriffen zu schützen.

US-Präsident Joe Biden hatte am Montag (30. Januar) die von der Ukraine gewünschte Lieferung von F-16-Kampfjets mit einem klarem „Nein“ abgelehnt. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz schob dem schnell einen Riegel vor: Eine Lieferung von Kampfjets in die Ukraine sei derzeit ausgeschlossen, stellte er klar. (smu/dpa)

Rubriklistenbild: © Alexander Demianchuk/IMAGO

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