Wüst gegen Söder

BVB vs. Bayern: Wie die Meisterschaft auch zum Duell der Ministerpräsidenten wird

Am Samstag (27. Mai) entscheidet sich, ob Borussia Dortmund oder Bayern München deutscher Fußballmeister wird. Warum der 34. Spieltag auch zum Duell zwischen Wüst und Söder wird.

Düsseldorf/München – Am Wochenende schaut ganz Fußballdeutschland nach Nordrhein-Westfalen. Im Fernduell wird am Samstag (27. Mai) die Entscheidung fallen: Wer steht am Ende der 60. Bundesligasaison ganz oben auf dem Treppchen – der Rekordmeister Bayern München (FCB) oder Borussia Dortmund (BVB)? Die Münchner reisen zum Auswärtsspiel gegen den 1. FC Köln, der BVB empfängt vor heimischer Kulisse den 1. FSV Mainz 05. Lange war es am letzten Spieltag nicht mehr so spannend, wie in der Saison 2022/23. Auch die Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (CDU) und Markus Söder (CSU) fiebern mit – auch wenn sie sich nicht gemeinsam die Entscheidung um die Meisterschaft in einer Kölner Fußball-Kneipe anschauen.

Titelkampf in der Bundesliga: Bayern oder der BVB? Söder: „Dortmunder sind eigentlich fast zu doof“

Noch vor einigen Monaten hatten viele die Borussen bereits aus dem Titelkampf abgeschrieben. Nach einem missglückten Saisonstart stand der BVB nach dem 15. Spieltag auf einem enttäuschenden sechsten Rang. Die Münchner hatten zu diesem Zeitpunkt bereits einen Vorsprung von 9 Punkten auf ihren Konkurrenten aufgebaut – und erst eine Niederlage hinnehmen müssen. Die Schwarz-gelben verloren im weiteren Saisonverlauf nur ein weiteres Spiel, der FCB patzte viermal. Dadurch ist nun wieder offen, wer sich am Ende mit der Meisterschale von den heimischen Fans feiern lassen darf.

Nach einem kuriosen Unentschieden des BVB am 28. Spieltag gegen den VfB Stuttgart zeigte sich der bayerische Ministerpräsident Söder noch überzeugt, dass Bayern den elften Meistertitel in Folge bereits in der Tasche hat: „Ich bin sehr optimistisch, dass wir deutscher Meister werden. Die Dortmunder helfen einem“, frotzelte der CSU-Politiker. „Die Dortmunder sind eigentlich fast zu doof, um deutscher Meister zu werden“. Eigentlich ist Söder Fan des 1. FC Nürnberg, doch der bayerische Landesvater wünscht sich einen erfolgreichen FCB.

Bundesliga Meisterschaft: Wüst drückt dem BVB die Daumen – und hofft, dass der 1. FC Köln hilft

Auch Hendrik Wüst ist eigentlich Fan von einem anderen Fußballverein: dem 1. FC Köln. Und ausgerechnet die können den Münchnern am Wochenende die Titelhoffnungen nehmen. Sollte das Team aus Köln dem haushohen Favoriten aus München auch nur einen Punkt abringen können, dann heißt der Deutsche Meister 2022/2023 Borussia Dortmund. Hendrik Wüst würde das gefallen: „Im Zweifel kann mit dem 1. FC Köln auch noch ein anderer NRW-Club Schützenhilfe im Spiel gegen die Bayern leisten. Nordrhein-Westfalen steht an diesem Fußball-Wochenende besonders eng zusammen.“

Der CDU-Politiker zeigt sich begeistert von den Leistungen des BVB unter Trainer Edin Terzić: „Was so mancher vor ein paar Wochen noch für unmöglich hielt, kann am Samstag tatsächlich Wirklichkeit werden: Die Schale kommt zurück in den Pott“, so der Münsterländer. „Edin Terzić und sein Team hatten in dieser Saison viele Rückschläge zu verkraften, aber sie haben an sich geglaubt, hart gearbeitet und sich immer wieder zurückgekämpft“, sagte der NRW-Ministerpräsident.

Deutsche Meisterschaft: Söder spricht BVB die Cleverness ab – Wüst sieht das hingegen vollkommen anders

„Der BVB hat insbesondere in der Rückrunde den nötigen Willen, Charakter und auch wahre Cleverness bewiesen, um jetzt aus eigener Kraft diese spektakuläre Saison krönen zu können“, so Wüst – eben jene Cleverness, die sein Amtskollege aus dem Süden Deutschlands den Borussen zuvor abgesprochen hatte. Wüst selber wird zum Saisonfinale in den Signal Iduna Park nach Dortmund reisen und dort dem Team aus dem Ruhrgebiet die Daumen drücken: „Weil sie es verdient haben – und damit der nächste Meister endlich wieder aus Nordrhein-Westfalen kommt. Es wäre an der Zeit.“ Hendrik Wüst hofft auf die BVB-Meisterfeier 2023!

Das Titelrennen in der Bundesliga wird auch ein Duell zwischen den Ministerpräsidenten Wüst und Söder. (Archivbilder/IDZRNRW-Montage)

Wüst gegen Söder: Kopf-an-Kopf-Rennen auch um die Gunst der Bevölkerung

Doch Konkurrenz zwischen Hendrik Wüst und Markus Söder gibt es nicht nur beim Fußball. Auch in der Gunst der Deutschen ist es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den Unions- und Amtskollegen, wie eine aktuelle Insa-Umfrage zeigte. Der NRW-Regierungschef wird dabei immer beliebter. Vor wenigen Tagen wurde der nordrhein-westfälische CDU-Chef sogar zum Politiker des Jahres gewählt. Und das, obwohl es in seinem Heimatland allerhand zu tun gibt.

Nach einem für viele enttäuschenden Flüchtlingsgipfel standen die von der Bundesregierung, vertreten durch Kanzler Olaf Scholz, und den Länderchefs getroffenen Beschlüsse gleich von mehreren Seiten in der Kritik. Hendrik Wüst reiste mit klaren Forderungen zum Kanzleramt nach Berlin – der Bundesregierung konnte er jedoch nur wenig abringen.

Und die Punkte, auf die sich die Spitzenpolitiker einigen konnten, sorgten für reichlich Gegenwind: So zeigten sich mehrere Menschenrechtsorganisationen empört von der geplanten Verschärfung des Asylrechts. Auch die SPD-Fraktion aus NRW stellte im Nachgang klare Forderungen an das Kabinett Wüst II. Die Oppositionspartei sah zudem Verfehlungen in der NRW-Flüchtlingspolitik. (mg, mit dpa)

Rubriklistenbild: © Matthias Balk Meister/dpa, Sven Simon Söder/Imago, Rolf Vennenbernd Wüst/dpa, Martin Hoffmann/Imago & BVB

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