Ehemaliger US-Präsident

Doch keine Klage gegen Donald Trump - Entscheidung erneut vertagt

Die Antwort darauf, ob eine Grand Jury in Manhattan Donald Trump anklagen wird, muss mindestens bis nächste Woche warten. Der News-Ticker.

Update vom 24. März, 5.40 Uhr: Die erwartete Anklage des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump im Zusammenhang mit Schweigegeldzahlungen an einen Pornostar lässt weiter auf sich warten. Eine entsprechende Abstimmung der sogenannten Grand Jury in Manhattan wird es frühestens am kommenden Montag (27. März) geben.

Die Staatsanwaltschaft in Manhattan ermittelt gegen Trump wegen Schweigegeldzahlungen an die Darstellerin Stormy Daniels und das Model Karen McDougal. Eine Anklage in dem Fall erscheint immer wahrscheinlicher und wird zeitnah erwartet. Die Ermittlungsbehörde beschäftigt die Frage, ob Trump durch die Zahlungen womöglich gegen Gesetze zur Wahlkampffinanzierung verstoßen hat. Es wäre die erste Anklage einer Staatsanwaltschaft gegen einen amerikanischen Ex-Präsidenten.

Anhänger des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump protestieren am 21. März 2023 in der Nähe des Mar-a-Lago Clubs in Palm Beach, Florida.

Update vom 23. März, 18.08 Uhr: Im Vorlauf eines möglichen Strafprozesses gegen Ex-Präsident Donald Trump hat das Büro von Bezirksstaatsanwalt Alvin Bragg sich gegen einen Brief von republikanischen Abgeordneten zur Wehr gesetzt. Die Verfasser hatten Bragg Machtmissbrauch wegen des Vorgehens gegen den früheren Präsidenten vorgeworfen und eine Untersuchung ins Feld geführt.

Donald Trump: Die größten Skandale und Fehltritte

Donald Trump als Moderator von The Apprentice, einer Reality-TV-Serie in den USA
Seit über 40 Jahren ist Provokation seine Spezialität: Donald Trump erregte die Gemüter, lange bevor er sich entschied, eine politische Karriere anzustreben. Ob als eiskalter Immobilienmakler in seiner Heimatstadt New York City oder wie hier als skrupelloser Chef in seiner eigenen Reality-TV-Serie „The Apprentice“ - Trump sorgte immer für Schlagzeilen. Ein Blick zurück erinnert an die größten Momente, die schließlich im Wahlsieg 2016 und dem Einzug ins Weiße Haus mündeten. © Imago
Donald Trump und Ivana Trump bei ihrer Hochzeit 1977
Dabei hatte alles so harmonisch begonnen. Donald Trump, reicher Erbe, Liebling der Klatschspalten und ab 1986 auch noch als Retter der New Yorker Eislaufbahn bekannt geworden, heiratete 1977 Ivana Trump. Das ehemalige Model schenkte Donald seine ersten drei Kinder: Donald Jr., Ivanka und Eric. Doch die Ehe sollte das glamouröse Leben der Trumps nicht überstehen. 1992 reichte Ivana Trump die Scheidung ein. © imago
Donald Trump und Marla Maples bei ihrer Hochzeit im Dezember 1993
Donald Trump ehelichte daraufhin die Frau, mit der er laut der Regenbogenpresse ohnehin schon seit längerem eine Affäre hatte: Marla Maples. Die damals 30 Jahre alte Schauspielerin gab Trump am 20. Dezember 1993 in New York das Ja-Wort. Kurz zuvor war Tiffany Trump, die gemeinsame Tochter der beiden, zur Welt gekommen. Die Ehe hielt respektable sechs Jahre. Marla Maples hätte über diese Zeit gerne ein Buch geschrieben. Das aber verhinderten laut Vanity Fair die Anwälte ihrer Stiefkinder Ivanka Trump und Donald Junior. © imago
Donald Trump und Melania Trump gemeinsam in New York
Es folgte Ehe Nummer Drei für Donald Trump, diesmal mit Melania Knauss. Das Topmodel aus Slowenien wurde als Kampagnengesicht der Zigarettenmarke Camel 1998 in den USA berühmt. Ihren späteren Ehemann lernte Melania im selben Jahr kennen. Im Jahr 2002 heiratete sie den 24 Jahre älteren Donald Trump. 2006 kam der gemeinsame Sohn des Glamour-Paares auf die Welt: Barron Trump. Elf Jahre später zog die Familie aus dem Trump Tower in New York in das Weiße Haus in Washington DC um. © imago stock&people
Barack Obama empfängt nach dessen Amtseinführung seinen Nachfolger Donald Trump im Weißen Haus in Washington DC, USA
Denn Donald Trump gelang das lange für unmöglich Gehaltene: Er gewann die Präsidentschaftswahl 2016 gegen Hillary Clinton. Barack Obama hatte sich für die Wahl seiner langjährigen Außenministerin eingesetzt und vor Trump gewarnt. Genutzt hatte es nichts. Wie üblich besuchte Obama zunächst die feierliche Amtseinführung und empfing anschließend seinen Nachfolger im Weißen Haus – eine Ehre, die Trump vier Jahre später Joe Biden verweigern sollte. © imago
Donald Trump und Emmanuel Macron schütteln Hände
Kaum in Amt und Würden, schlidderte Donald Trump von einer Peinlichkeit zum nächsten Affront. Mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron lieferte sich Trump auf Staatsbesuch in Frankreich einen Wettbewerb im Händedrücken, den am Ende Macron gewann. Das zumindest ließen die deutlichen Spuren vermuten, die die Finger des Franzosen auf der Hand des US-Präsidenten hinterlassen hatten. © Peter Dejone/dpa
US-Präsident Donald Trump auf Staatsbesuch in Schanghai, China.
Doch Donald Trump polarisiert nicht nur mit seinen Taten, auch Spekulationen rund um sein Aussehen sorgen immer wieder für Schlagzeilen. Warum ist seine Haut orange, was schmiert er sich ins Gesicht, kann sich ein Milliardär kein besseres Toupet leisten? Das verweigert nämlich regelmäßig, ordentlich auf dem Kopf liegen zu blieben – wie hier zum Beispiel auf dem Flughafen in Schanghai zu sehen. © Jim Watson/imago
Angela Merkel, Emannuel Macron, Shinzo Abe und Donald Trump auf dem G7-Gipfel in Kanada
Vor allem die Verbündeten brachte Donald Trump mit seinem Wankelmut auf die Palme. Die schwierige Beziehung zwischen den USA unter seiner Regentschaft und dem Rest der westlichen Welt wird durch dieses Foto zusammengefasst, das auf dem G7-Gipfel in Kanada im Jahr 2018 entstand. Angela Merkel, damals noch Bundeskanzlerin, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Japans Premierminister Shinzo Abe reden auf Trump ein. Der sitzt da, mit trotzigem Gesichtsausdruck und verschränkten Armen. Vor allem Merkel ist die Frustration über einen derartigen Verhandlungspartner deutlich anzusehen. © Jesco Denzel/dpa
US-Präsident Donald Trump und Erotikdarstellerin Stormy Daniels
Wer glaubte, dass Donald Trump als Präsident zumindest nur noch politische Skandale produziert, wurde bald eines Besseren belehrt. Erotikdarstellerin Stormy Daniels machte ihre Affäre mit dem US-Präsidenten öffentlich. Beide trafen sich, während Trump schon mit Melania verheiratet war. Pikant: Melania war wohl damals gerade mit dem gemeinsamen Kind schwanger. Trump befahl seinem damaligen Anwalt Michael Cohen, Stormy Daniels Schweigegeld zu zahlen, damit alles geheim bleibe. Doch weil das Geld angeblich nie bei ihr ankam, schrieb Daniels ein Buch. Nun wissen wir alle, ob wir wollen oder nicht, wie Trumps Penis aussieht. © Mandel Ngan/afp
Donald Trumps legendärer Tweet mit Covfefe in einer Kunstausstellung in New York
Doch weder mit Bettgeschichten noch mit politischen Skandalen erzeugte Donald Trump derart viel Aufmerksamkeit wie mit seinem Twitter-Kanal. Als @realdonaldtrump twitterte Donald, bis sich die Balken bogen: mitten in der Nacht, voll Rechtschreibfehler und am liebsten in Großbuchstaben. Legendär ist sein „Covfefe“-Tweet vom 31. Mai 2017 (im Bild). Zeitweise folgten ihm fast 89 Millionen Accounts. Doch im Januar 2021 war auf einmal Schluss. Im Zuge der Attacke auf das Kapitol sperrte Twitter den Account des damals noch amtierenden US-Präsidenten. Grund: Er habe den Mob zur Gewalt ermutigt. © Christina Horsten/dpa
Neonazis marschieren durch Charlottesville (USA)
In welche Richtung Donald Trump innenpolitisch steuerte, wurde spätestens 2017 klar. Eine Horde Neonazis marschierte damals mit Fackeln durch die Stadt Charlottesville. Uniformierte Männer brüllten im Chor: „Juden werden uns nicht ersetzen.“ Ein Mann raste mit seinem Auto in eine Gruppe Gegendemonstranten, eine 30 Jahre alte Frau starb infolgedessen. Die ganzen USA waren schockiert. Doch das Staatsoberhaupt weigerte sich, den Neonazi-Aufmarsch zu verurteilen. Stattdessen sprach Donald Trump von „sehr guten Leuten auf beiden Seiten“. © Zach D Roberts/imago
Donald Trump besucht Puerto Rico
Als der Hurrikan „Florence“ im September 2018 die Insel Puerto Rico verwüstete, interessierte das Donald Trump zunächst wenig. Nach politischem Druck schickte er jedoch Hilfe und reiste sogar selbst auf die Insel, die zu den USA gehört, aber kein offizieller Bundesstaat ist. Dort angekommen bewarf Trump die Menschen mit Klopapierrollen. Die Tragweite der Katastrophe schien ihm zu keinem Zeitpunkt bewusst. Star-Koch José Andrés, selbst aus Puerto Rico und bei besagter Situation anwesend, sagte einige Zeit später zur Washington Post: „Es war ein Beweis für seine Unfähigkeit zur Empathie.“ © Evan Vucci/dpa
Donald Trump und das Sharpie Gate
Was nicht passt, wird manipuliert. Kein Moment charakterisiert dieses Credo von Donald Trump so eindrücklich wie das „Sharpie-Gate“. Als der Hurrikan Dorian die USA bedrohte, twitterte Trump, man müsse sich in den Bundesstaaten Florida, Georgia und Alabama in Acht nehmen. Das Problem: laut der offiziellen Karte des nationalen Wetterdienstes war Alabama nicht betroffen. Statt zuzugeben, dass er sich geirrt hatte, schmierte Trump mit einem Sharpie-Filzstift (das amerikanische Pendant zum Edding) einfach auf der Karte rum, erweiterte so das Gefahrengebiet und schwupps: schon war auch Alabama betroffen - zumindest in der Welt von Donald Trump, in der Fakten beliebig austauschbar sind. © JIM WATSON/afp
Trump-Anhänger stürmern das Kapitol in Washington DC
Wie sie begann, so endete Donald Trumps Zeit als Präsident: mit einem Skandal. Wochenlang schürte Trump mit seinen Behauptungen vom Wahlbetrug („The Big Lie“) die Aggressionen seiner Anhänger. Am 6. Januar 2021, der Tag, an dem Joe Biden offiziell zum Präsidenten ernannt werden sollte, entlud sich die Wut. Nachdem Trump seine Anhänger aufforderte, zum Kapitol zu marschieren, eskaliert dort die Situation. Der Mob überwindet die Absperrungen der völlig überforderten und unterbesetzten Polizei und dringt in das Parlamentsgebäude ein. Fünf Menschen sterben infolge des Aufruhrs. Für Donald Trump ändert das kaum etwas. Bis heute hat er seine Niederlage öffentlich nicht eingestanden. © Lev Radin/imago

Bei dem Schreiben handle es sich um „eine beispiellose Nachforschung in einer laufenden lokalen Strafverfolgung“, hieß es in einem Antwortschreiben. Es sei nur deshalb verfasst worden, weil Trump mit seiner Ankündigung über seine bevorstehende Festnahme „falsche Erwartungen geweckt hatte“ und seine Anwälte die Politiker um Hilfe gebeten hätten. „Keine der beiden Tatsachen sind eine legitime Grundlage für eine Untersuchung durch den Kongress“, hieß es in einem Brief vom Donnerstag, den der TV-Sender CNN veröffentlichte. Der Demokrat Bragg ist Bezirksstaatsanwalt des New Yorker Bezirks Manhattan und wäre für eine Anklage gegen Trump verantwortlich.

„100 Prozent unschuldig“: Trump heizt Debatte über eigene Festnahme erneut an

Update vom 23. März, 15.45 Uhr: Erneut meldet sich Donald Trump rund um seine mutmaßlich bevorstehende Verhaftung zu Wort. Auf seiner Social-Media-Plattform „Truth Social“ stellte der ehemalige Präsident dabei indirekt die Aufforderung zum friedlichen Protest an seine Anhänger infrage. Jeder wisse, dass er „100 Prozent unschuldig“ sei, schrieb Trump und ergänzte: „Unser Land wird zerstört, und sie sagen uns, wir sollen friedlich bleiben!“

Zahlreiche Vertraute Donald Trumps hatten ihre Aufrufe zum Protest gegen die Anklage Trumps am Donnerstag (23. März) erneuert, darunter unter anderem Rudy Giuliani, ehemaliger Bürgermeister von New York.

Trump verdient 1,5 Millionen Dollar mit drohender Anklage

Update vom 23. März, 13.30 Uhr: Laut Angaben seiner eigenen Leute hat Donald Trump mit der Ankündigung seiner baldigen Verhaftung bereits 1,5 Millionen US-Dollar verdient. Das gaben Sprecher seiner Wiederwahlkampagne gegenüber dem TV-Sender Fox News an. Trumps Kampagne habe im Anschluss an seine Ankündigung E-Mails verschickt, in denen die Ermittlungen als „Hexenjagd“ bezeichnet und die Unterstützerinnen und Unterstützer aufgefordert wurden, bis zu 3.000 Dollar zu spenden.

Update vom 23. März, 12.25 Uhr: Donald Trump hatte zu massiven Protesten gegen seine angeblich bevorstehende Festnahme in New York aufgerufen. Doch laut eines Berichts von Daily Show-Korrespondent Jordan Klepper ist so gut wie niemand diesem Aufruf gefolgt. Nur eine Handvoll Menschen sei erschienen, um Trump zu unterstützen.

Trump droht die Anklage - aber wann?

Update vom 23. März, 11.30 Uhr: Die Grand Jury in Manhattan wird US-Medienberichten zufolge voraussichtlich heute erneut zusammentreten – was bedeutet, dass der ehemalige Präsident frühestens gegen Ende des Tages strafrechtlich angeklagt werden könnte.

Zwei Quellen sagten NBC News, dass der Staatsanwalt von Manhattan, Alvin Bragg, plant, die Grand Jury am Donnerstag (23. März) wieder einzuberufen – nachdem die Sitzung am Mittwoch plötzlich abgebrochen wurde. Zuvor hatte allerdings das Portal Businessinsider berichtet, dass eine Entscheidung am heutigen Tag keinesfalls sicher sei.

Trump-Tower in New York abgesperrt

Update vom 23. März, 10.00 Uhr: Die Polizei in New York hat damit begonnen, den Trump Tower im Stadtteil Manhattan großflächig abzusperren. Auch rund um das Gerichtsgebäude des Bezirks wurden die Sicherheitsvorkehrungen massiv erhöht. Dort könnte heute die Grand Jury gegen Donald Trump zusammenkommen, um über eine mögliche Anklage gegen den Ex-Präsidenten zu entscheiden.

Update vom 23. März, 4.15 Uhr: Die Grand Jury in Manhattan, die Donald Trumps Rolle bei den Schweigegeldzahlungen an Stormy Daniels wenige Tage vor den Präsidentschaftswahlen 2016 untersucht, trat am Mittwoch überraschend nicht zusammen.

Damit verzögert sich die Entscheidung darüber, ob Trump als erster Präsident überhaupt strafrechtlich angeklagt werden wird.

Entscheidung über Anklage gegen Donald Trump vertagt

Update vom 22. März, 17.22 Uhr: Laut verschiedener Medienberichten, darunter New York Times und Business Insider, wurde der Trump Grand Jury ein freier Tag gewährt. Heißt konkret: Es wird alle Voraussicht nach heute nicht zu einer Anklageerhebung gegen Ex-Präsident Donald Trump kommen. Die Sitzung soll am Donnerstag wieder aufgenommen werden. Trumps Anwalt Joseph Tacopina hat bislang noch keine Stellungnahme zu den Berichten abgegeben.

Trump könnte strafrechtlich angeklagt werden

Update vom 22. März, 12:10 Uhr: Die Kommunikation zwischen Donald Trumps Anwalt und Stormy Daniels wurde dem Büro des Bezirksstaatsanwalts von Manhattan, Alvin Bragg, übergeben. Die Behörde bereitet sich darauf vor, den ehemaligen Präsidenten möglicherweise strafrechtlich anzuklagen.

Stormy Daniels‘ Anwalt Clark Brewster sagte gegenüber CNN, dass die Aufzeichnungen zwischen ihr und Trumps persönlichem Anwalt Joe Tacopina aus der Zeit stammen, als sie 2018 einen Rechtsbeistand suchte. Brewster gab an, dass die Nachrichten zeigen, dass Daniels Tacopina vertrauliche Informationen über ihr Verhältnis mit dem ehemaligen Präsidenten offenbart habe. CNN hat den Angaben zufolge die Aufzeichnungen nicht selbst gesehen.

Update vom 22. März, 11:00 Uhr: An einem historischen Tag für Amerika könnte Donald Trump der erste ehemalige Präsident werden, gegen den heute Anklage erhoben wird. Die Grand Jury in Manhattan, die Trumps Rolle bei den Schweigegeldzahlungen an Stormy Daniels wenige Tage vor der Präsidentschaftswahl 2016 untersucht, wird am Mittwochnachmittag um 14 Uhr (Ortszeit) tagen.

Update vom 22. März, 10.30 Uhr: Donald Trump hat Berichten zufolge seinen Beratern gegenüber geäußert, er wolle in Handschellen vor Gericht erscheinen, wenn er von einer Grand Jury in Manhattan angeklagt wird. Der ehemalige Präsident argumentierte, da er zum Gericht gehen und sich den Behörden stellen müsse, um Fingerabdrücke zu nehmen und ein Fahndungsfoto zu machen, könne er auch gleich alles in ein „Spektakel“ verwandeln, berichtete die britische Zeitung The Guardian unter Berufung auf Insider.

Ermittlungen gegen Donald Trump in New York

Erstmeldung: New York – Donald Trump könnte bereits am heutigen Mittwoch (22. März) angeklagt werden, sollte die Staatsanwaltschaft in Manhattan ihre Ermittlungen zu den Schweigegeldzahlungen an Stormy Daniels abschließen.

Die Vorwürfe gegen den ehemaligen Präsidenten beziehen sich auf die seit Jahren laufenden Ermittlungen gegen Donald Trump wegen Zahlungen an die Darstellerin von Erwachsenenfilmen, Stormy Daniels. Trumps früherer Anwalt Michael Cohen hatte Daniels im Wahlkampf zur Präsidentschaft 2016 130.000 US-Dollar überwiesen, um sie davon abzuhalten, über ihre Affäre mit dem damaligen Kandidaten der Republikaner zu sprechen. Trump wiederum soll das Geld an Cohen in Raten zurückgezahlt haben, dabei aber womöglich gegen Gesetze zur Wahlkampffinanzierung verstoßen haben. Das wäre strafbar.

Anklage gegen Donald Trump immer wahrscheinlicher

Gesichert ist allerdings noch immer nicht, wann – und auch ob – es zu einer Anklage kommt. US-Medien halten es nicht für ausgeschlossen, dass noch in dieser Woche Anklage erhoben werden könnte. Darüber stimmt eine sogenannte Grand Jury ab. Das Geschworenen-Gremium entscheidet in den USA nach Vorlage von Beweismitteln durch die Staatsanwaltschaft, ob in einem Fall Anklage erhoben werden soll. Es setzt sich aus Bürgerinnen und Bürgern zusammen, die nach dem Zufallsprinzip aus Wählerunterlagen oder anderen öffentlichen Verzeichnissen ausgewählt werden. Zumeist werden Grand Jurys eingeschaltet, wenn es sich um größere und kontroverse Fälle handelt.

Eine Anklage in dem Fall erscheint immer wahrscheinlicher. Berichten zufolge wird ein zuständiges Geschworenengremium am heutigen Mittwoch erneut zusammenkommen – eine Abstimmung über eine Anklage ist dann möglich. Trump wütete unterdessen weiter gegen die Justiz und machte Stimmung gegen den zuständigen Bezirksstaatsanwalt Alvin Bragg.

Die Grand Jury agiert allerdings nicht öffentlich – es ist also unklar, was hinter verschlossenen Türen passiert. Gesichert ist aber, dass das Gremium in den vergangenen Wochen etliche Zeugen in dem Fall gehört hat. Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass eine Anklage unmittelbar bevorsteht. Als neuer möglicher Termin für eine Abstimmung steht jetzt der Mittwoch im Raum. Möglich ist auch, dass die Geschworenen dann weitere Zeugen hören. Die Grand Jury besteht in der Regel aus 23 Bürgerinnen und Bürgern. Eine einfache Mehrheit reicht, um für eine Anklage zu stimmen.

Donald Trump will freiwillig vor Gericht erscheinen

Trumps Umfeld hatte vorab versichert, dass der Ex-Präsident freiwillig vor Gericht erscheinen werde. Damit wäre eine aufsehenerregende Festnahme nicht nötig. Trump müsste dann höchstwahrscheinlich in New York erscheinen – dort würden seine Fingerabdrücke genommen und Fotos gemacht. All das würde hinter verschlossenen Türen passieren. Im Anschluss folgt üblicherweise die Verlesung der Anklage – das ist in der Regel öffentlich. Trump könnte dann zum Beispiel auf „schuldig“ oder „nicht schuldig“ plädieren. Es gilt als wahrscheinlich, dass Trump nach einem solchen förmlichen Prozedere nach Hause gehen könnte.

Medien erwarten, dass ein solcher Termin – sollte es zu einer Anklage kommen – erst in der kommenden Woche ansteht. Es ist aber davon auszugehen, dass Trump oder auch die Staatsanwaltschaft die Anklage bereits zuvor öffentlich machen werden. Trump, der sich erneut um eine Präsidentschaftskandidatur der Republikaner bewirbt, nutzt die aktuelle Aufmerksamkeit rund um den Fall zum Sammeln von Spenden. Außerdem wiegelt er seine Anhänger gegen die Justiz auf. Es gebe kein „Verbrechen jeglicher Art“, schrieb Trump auf dem von ihm mitgegründeten Netzwerk Truth Social. Einige Republikaner hatten in den vergangenen Tagen den zuständigen Bezirksstaatsanwalt Bragg ins Visier genommen und scharf angegriffen. Rund um das New Yorker Gericht wurden die Sicherheitsvorkehrungen erhöht.

Donald Trump: Ärger auch um geheime Regierungsdokumente

Die Affäre um die Schweigegeldzahlung ist allerdings nicht Trumps einziges Problem. Die Sonderstaatsanwaltschaft in Washington hat Berichten zufolge Beweise dafür, dass der ehemalige Präsident seine eigenen Anwälte über den Umgang mit Verschlusssachen in Mar-a-Lago getäuscht hat. Auch hier könnte Trump in naher Zukunft eine Anklage drohen. (Mit Agenturmaterial)

Rubriklistenbild: © Giorgio Viera/afp

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