Kritik nicht gern gesehen?

Online-Kommentare zum Erdbeben in der Türkei: Polizei nimmt vier Menschen fest

Die Türkei und Syrien wurden von einem heftigen Erdbeben erschüttert. Kommentare zum Beben im Netz wurden jetzt für vier Personen zum Verhängnis. Sie wurden festgenommen.

Ankara – Beim Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion starben nach bisherigem Stand mehr als 5000 Menschen. Doch noch immer sind viele Menschen vermisst, Gebäude sind weiter einsturzgefährdet und Frost und ein drohender Schneesturm machen die Lage und Rettungseinsätze im Erdbebengebiet noch schwieriger. Die Opferzahl dürfte wohl noch deutlich steigen. Von den Folgen des Bebens könnten nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bis zu 23 Millionen Menschen betroffen sein.

Türkische Polizei nimmt vier Menschen wegen Online-Kommentaren über schweres Erdbeben fest

Derweil jagt die türkische Polizei Menschen hinterher, die in im Netz Kommentare über die schweren Erdbeben abgegeben haben. So wurden vier Menschen wegen dieser Kommentare in der türkisch-syrischen Grenzregion festgenommen. Die Festnahmen seien im Zusammenhang mit der Entdeckung von Nutzerkonten erfolgt, die „provokative Posts, die auf Angst und Panik abzielen“, verbreitet hätten, erklärte die Polizei am Dienstag. Nähere Angaben zum Inhalt der Posts wurden allerdings nicht gemacht.

In sozialen Medien in der Türkei verbreiten sich seit dem Beben am Montag massenhaft Nachrichten, in denen Menschen Mängel bei den Rettungsarbeiten und der Suche nach Verschütteten anprangern. Die Kritik bezieht sich vor allem auf die Lage in der an Syrien angrenzenden Provinz Hatay.

Türkei: Gesetz zu „falschen oder irreführenden Nachrichten“ – Kritik nicht gerne gesehen?

Die türkische Polizei erklärte, dass auch zu weiteren nach ähnlichen Inhalten ermittelt werde. Gleichzeitig versicherte sie, „Adressen und Standortinformationen von Bürgern, die um Hilfe bitten“, würden „sofort überprüft“ und entsprechende Tätigkeiten koordiniert.

In der Türkei wurde im vergangenen Jahr ein Gesetz verabschiedet, das für die Verbreitung „falscher oder irreführender Nachrichten“ Haftstrafen von bis zu drei Jahren vorsieht. (md mit AFP)

Rubriklistenbild: © Mustafa Karali/AP/dpa

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