Tiger wie bei „Tiger King“ sind in den USA bald Geschichte – auch dank der Netflix-Serie
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Ein neues Gesetz soll den Besitz von Tigern in den USA strenger kontrollieren. Die Netflix-Serie „Tiger King“ könnte dazu beigetragen haben.
In den USA leben mehr Tiger, als in freier Wildbahn. Etwa 5000 der majestätischen Tiere befinden sich dort in Gefangenschaft, so der World Wildlife Fond (WWF). Dazu kämen noch andere Großkatzen. Bislang sei das nie überwacht worden, weshalb diese Tiere leicht auf dem Schwarzmarkt landeten und dort verkauft wurden. Der „Big Cat Public Safety Act“ (BCPSA) soll das nun verhindern, entschied der US-Senat einstimmig. Welche Rolle spielt dabei die Netflix-Serie „Tiger King“?
Tiger in den USA leben in fragwürdiger Tierhaltung – zeigt Netflix-Serie „Tiger King“
Netflix-Serien über ausgefallene Persönlichkeiten sind erfolgversprechend. Das sieht man nicht nur an „Inventing Anna“, der Serie über Anna Sorokin (Delvey) oder der Serie über Jeffrey Dahmer, die viele problematisch finden, sondern auch an der neuen Dokumentation über Harry und Meghan, deren Trailer im Vorfeld für Wirbel sorgte.
Auch die Dokumentation „Tiger King“, die 2020 inmitten des Lockdowns erschien, schlug hohe Wellen. Sie begleitet den Wildtierfan Joe Exotic bei seiner täglichen Arbeit mit Tigern, die er in einem Raubtierpark in Oklahoma hält. Ihm wird zur Last gelegt, jemanden für die versuchte Ermordung seiner Rivalin Carole Baskin angeheuert zu haben, die für „Big Cat Rescue“ arbeitet. Im November 2022 erschien die zweite Staffel, in der Joe Exotic im Gefängnis sitzt.
„Big Cat Rescue“ ist eine Organisation aus Florida, die Raubkatzen aus privaten Zoos befreit und sich schon lange für den „Big Cat Public Safety Act“ (BCPSA) einsetzt. Dass dieser am 6. Dezember im Kongress Erfolg hatte, liegt vielleicht auch an der Netflix-Serie „Tiger King“, schreibt WWF. Die Serie habe die Aufmerksamkeit auf die fragwürdige Tierhaltung von Großkatzen in den USA gelenkt, die das neue Gesetz nun beende.
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Das bedeutet der „Big Cat Public Safety Act“ für Tiger in den USA:
Der „Big Cat Public Safety Act“ (BCPSA) überarbeitet die Anforderungen für den Handel mit Großkatzen (unter anderem Löwen, Tigern, Leoparden, Geparden, Jaguaren oder Pumas oder Hybriden dieser Arten). In Zukunft wissen Behörden so viel leichter, wer wie viele Tiere hält und wann sie verkauft und gehandelt werden – oder gar sterben.
Auch beschränkt sie, wie Besitzer mit den Großkatzen umgehen müssen. Bisher (siehe Netflix-Serie „Tiger King“) werden Tiger in Privatbesitz oftmals unter fragwürdigen Bedingungen gehalten, müssen für Fotos posieren oder haben direkten Kontakt zu Zoo-Besuchern, der diese Tiere genauso verstören kann, wie der Tiktok-Trend „Bark at your dog“. Das soll mit dem BCPSA bald nicht mehr möglich sein.
Laut WWF dürfen Löwen, Tiger, Leoparden, Schneeleoparden, Jaguare, Pumas oder Hybride dieser in Zukunft dann nur noch in Wildtierauffangstationen, Universitäten und zertifizierte Zoos gehalten werden. Die Tiere müssten außerdem mindestens 4,5 Meter von der Öffentlichkeit entfernt oder hinter einer Barriere gehalten werden, um direkten Kontakt zu Menschen zu vermeiden. Das gelte auch für die, die derzeit in Privatbesitz sind und bleiben (so wie Joe Exotics Tiger).
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