Hessisches Unternehmen
Mit Snoop-Dogg-Millionen: Cansativa baut Marihuana-Vertrieb aus
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Eine von Snoop Dogg gegründete Kapitalgesellschaft fördert ein Cannabis-Start-up aus Mörfelden-Walldorf mit Millionen. Das baut den Verkauf nun weiter aus.
Update vom Dienstag, 24. Mai, 14.30 Uhr: Der von US-Rapper Snoop Dogg mit Millionenbeträgen unterstützte Händler Cansativa baut sein Marihuana-Angebot weiter aus. Wie die Firma mit Sitz im hessischen Mörfelden-Walldorf am Montag (23. Mai) mitteilte, können Apotheken ab sofort über sie auch medizinisches Marihuana vom kanadischen Hersteller Aurora beziehen.
Der produziert nämlich mittlerweile in Deutschland – und Cansativa ist eigenen Angaben zufolge das einzige Unternehmen bundesweit, das medizinisches Gras aus hiesigem Anbau vertreiben darf. „Erstmals ermöglichen wir unseren Kunden den exklusiven Zugang zu den Produkten aller in Deutschland anbauenden Medizinalcannabisproduzenten“, sagte Cansativa-Manager Roland Schneller.
Cansativa: Cannabis-Start-up erweitert Produkt-Palette
Dazu bekam es im August 2020 den Zuschlag des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Seit fast einem Jahr liefert Cansativa bereits Cannabis aus deutschem Anbau an Apotheken. Bisher hatte es Medizinalcannabis des kanadischen Herstellers Tilray und des Start-ups Demecan vertrieben, das nahe Dresden produziert. Mit Neuzugang Aurora stelle Cansativa über die nächsten vier Jahre 2,6 Tonnen Medizin-Marihuana jährlich zur Verfügung, hieß es.
Apotheken können seit Juli 2021 medizinisches Cannabis in pharmazeutischer Qualität zur Versorgung von Patienten beziehen. Medizinisches Cannabis ist in Deutschland seit 2017 erlaubt und darf von Ärzten verschrieben werden, etwa zur Schmerzlinderung bei Schwerkranken.
Seitdem hat das Mittel einen Boom erlebt, immer mehr Menschen erhalten Rezepte für medizinisches Gras. Auch ausländische Investoren nehmen diesen Fakt zunehmend als Chance wahr. Wohl an die 13 Millionen Euro Kapital erhielt Cansativa letztes Jahr vom amerikanischen Anleger Casa Verde Capital – hinter dem Unternehmen steckt mit US-Rapper Snoop Dogg ein bekennender Kiffer.
Cansativa: Snoop Dogg investiert in Marihuana-Start-up aus Hessen
Erstmeldung vom Mittwoch, 16. Februar: Mörfelden-Walldorf – Die Cannabis-Legalisierung in Deutschland soll kommen*. Damit öffnet sich für Start-ups, Landwirte und Medizinunternehmen die Tür zu einem Millionengeschäft. Das erkennt man unter anderem an den namhaften Investoren, die sich jetzt der Thematik annehmen. Sie unterstützen Firmen, die sich bereit machen, den Markt für Genuss-Cannabis von Anfang an mitzuprägen.
Ein aktueller Coup ist einem Unternehmen aus Hessen* gelungen: Die 2017 in Mörfelden-Walldorf gegründete Cansativa Group erhält eigenen Angaben nach 13 Millionen Euro Kapital von insgesamt drei Investoren um den US-Kapitalanleger Casa Verde. Die Besonderheit an der Sache: Hinter Casa Verde Capital steckt mit US-Rapstar Snoop Dogg ein prominenter Gründer.
Firma von US-Rapper Snoop Dogg investiert in Start-up aus Mörfelden-Walldorf
Das Start-up aus der Nähe von Frankfurt* spezialisiert sich bislang auf Herstellung und Vertrieb von medizinischem Cannabi. Es ist laut Eigendarstellung seit August 2020 „das einzige Unternehmen mit der Zulassung für den Vertrieb von Medizinalcannabis aus deutschem Anbau“. In der von der Ampel-Koalition beschlossenen Legalisierung von Cannabis sehe man sich als „Wegbereiter der Demokratisierung des Cannabismarktes“.
Das kam wohl auch bei der Firma von Snoop Dogg gut an, die sich selbst als „führender Risikokapitalgeber der Cannabisbranche“ bezeichnet. In der Pressemitteilung zum Deal betonte Casa Verde seine Überzeugung, dass das Start-up aus Südhessen „eine zentrale Rolle bei der erwarteten Legalisierung in Deutschland spielen“ werde. Vom europäischen Cannabis-Markt erwartet das Unternehmen „bis 2025 ein Potenzial von über drei Milliarden Euro“. Für Casa Verde sei die Investition in Cansativa die bisher größte Kapitalanlage in Deutschland und Europa.
Start-Up aus Mörfelden-Walldorf sieht große Chance in Cannabis-Legalisierung
Wann genau mit der Cannabis-Legalisierung in Deutschland zu rechnen ist, steht bislang allerdings noch nicht fest. Klar ist allein, dass alle drei Ampelparteien sich in ihren Positionen zum Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP für die Legalisierung von Cannabis ausgesprochen haben, um den Markt besser zu kontrollieren und damit auch einen positiven Effekt auf Themen wie Schwarzmarkt, Qualitätskontrolle und Suchtprävention ausüben zu können. (Sandra Kathe/dpa)
Fachleute rechnen damit, dass die Legalisierung in Deutschland auch Auswirkungen auf die Cannabis-Politik in anderen europäischen Ländern haben könnte. Cansativa jedenfalls plane die Finanzierung durch das Unternehmen von Snoop Dogg dafür zu nutzen, ihr Geschäftsfeld langfristig mit einer modernen Cannabis-Plattform für den B2B-Markt auszubauen. Die Firma aus Mörfelden-Walldorf nennt sich selbst „das Amazon für Cannabis-Produkte“. (ska) *fnp.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA
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