„Alarmstufe Rot“ am Fluss Po
Historische Dürre und Wassermangel: Italien ruft Notstand in fünf Regionen aus
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Norditalien ächzt unter Dürre. Das Trinkwasser ist teils schon rationiert. Die italienische Regierung hat jetzt den Notstand für mehrere Regionen ausgerufen.
Rom – Das Wasser ist in einigen Gebieten in Italien extrem knapp. Besonders Norditalien leidet unter einer historischen Dürre. Seit dem Zweiten Weltkrieg war es nicht mehr so trocken. In fünf Regionen verhängte die italienische Regierung von Ministerpräsident Mario Draghi jetzt den Notstand wegen Wassermangel.
Italien verhängt Notstand wegen Wassermangel in fünf Regionen
In der Lombardei, dem Piemont, der Emilia-Romagna, Venetien sowie Friaul-Julisch Venetien gilt der Notstand demnach bis zum 31. Dezember. Damit kann die Regierung einfacher Gelder und Hilfsmittel zur Bekämpfung der Folgen der Trockenheit in den Alpengebieten und den Gegenden entlang des Flusses Po frei machen. Rom stellte den Regionen 36,5 Millionen Euro zur Verfügung.
Emilia-Romagna |
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Friaul-Julisch Venetien |
Lombardei |
Piemont |
Venetien |
Italien verhängt Notstand wegen Dürre
Vor allem Norditalien erlebt derzeit heftige Trockenheit. Auch der Wasserspiegel vom Gardasee – Lago di Garda – liegt bereits um die 50 Zentimeter tiefer als vergangenes Jahr. Dabei steht der Alpensee im Vergleich zu anderen Seen, wie Lago Maggiore, Lago die Como, Lago d‘Iseo und Lago d‘Idro noch recht gut da.
Am Fluss Po herrscht „Alarmstufe Rot“ (allerta rossa). Im Frühjahr hatte es in Italien zu wenig geregnet. Dazu der Schneemangel im Winter. Das Defizit ist enorm. Die Behörden fordern seit längerem Wasser zu sparen. Der Po – sonst die Lebensader der Region, verkümmert zu einem Bächlein. Bauern in der Po-Ebene droht ein Ernteausfall.
Trinkwasser wurde bereits in einigen Gemeinden rationiert. Städte wie Pisa und Verona schränkten unlängst die Wassernutzung ein. Venedig und Mailand drehten einen Teil der Brunnen ab. Um den Wasserverbrauch weiter zu drosseln, sorgte der Bürgermeister von Castenaso mit seiner Verordnung zum Wassersparen für Aufsehen: Friseure dürfen in der 6.000-Einwohner-Gemeinde am Stadtrand von Bologna nur noch einmal spülen.
Italien: Wasser ist ein kostbares Gut
Die drastische Wasserknappheit in Italien hat viele Ursachen. Der Zivilschützer klagte laut ARD-„Tagesschau“ schonungslos über eklatante Missstände in der italienischen Wasserversorgung. Steigende Temperaturen und Klimawandel sind schuld an der Wasserkrise. Doch Italien lässt 42 Prozent seines „Oro blu“ einfach versickern. (ml)
Rubriklistenbild: © Ervin Shulku/imago