Zwei Menschen vermisst
„Wasserwand“ sorgt für Zerstörung in Australien: Ostküste vor „größtem Einsatz der Geschichte“
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Seit Monaten wird Australien immer wieder von heftigen Regenfällen und Überschwemmungen heimgesucht. Erneut ist der Osten des Landes betroffen.
Sydney - Extremes Wetter sorgt in Australien derzeit erneut für katastrophale Überschwemmungen. Weite Teile des Bundesstaates New South Wales an der Ostküste stehen nach immer neuem Starkregen schon wieder unter Wasser. Hunderte Menschen mussten bereits mit Booten und Hubschraubern von den Dächern ihrer Häuser gerettet werden.
Die Rettungskräfte in New South Wales stehen vor dem „größten Hochwassereinsatz in der Geschichte des Bundesstaates“, sagte eine Sprecherin dem australischen Sender 9News. Immer mehr Einsatzkräfte und Freiwillige aus aller Welt schließen sich demnach den Rettungsteams an – vor allem aus Neuseeland, Singapur und den USA.
„Wasserwand“ sorgt für Zerstörung an Australiens Ostküste
Aus dem Wyangala-Damm oberhalb des Lachlan River – etwa 320 Kilometer von Sydney entfernt – liefen durch die starken Regenfälle riesige Wassermassen ab. Alleine am Montag (14. November) seien 230.000 Megaliter pro Tag aus dem Damm in den Fluss gestürzt, hieß es. Berichten zufolge habe eine wahre „Wasserwand“ in mehreren Orten für Zerstörung gesorgt. Auf Videoaufnahmen war zu sehen, wie das Wasser Bäume und Pflanzen mit sich riss. Eine Sprecherin im Sender 9News erklärte, die Szenen hätten einem gewaltigen Tsunami geglichen.
Dramatic video shows 230,000 megalitres spilling into the Lachlan River from Wyangala Dam in central west NSW. Around 1,000 people in the NSW town of Forbes have been told to evacuate as the entire region remains on high alert. Read more: https://t.co/KqKmWGWxN2 pic.twitter.com/ByoPaZsWYS
— SBS News (@SBSNews) November 15, 2022
Überschwemmungen in Australien: Ganze Orte unter Wasser – zwei Menschen vermisst
In der Gemeinde Forbes gab es am Dienstag (15. November) Evakuierungsbefehle: Die Einwohner wurden aufgefordert, ihre Häuser umgehend zu verlassen, nachdem das Flutwasser rasant gestiegen war. Für den kleinen Ort ist es bereits die zweite verheerende Überschwemmung innerhalb von zwei Wochen. „Die Menschen sind geschockt“, sagte Bürgermeisterin Phyllis Miller. „Sie können nicht glauben, dass das zweimal innerhalb von so kurzer Zeit passieren kann.“
Auch der benachbarte Ort Eugowra stand nahezu komplett unter Wasser. Seit Montag wurden mehr als 200 Menschen aus den Fluten gerettet, viele flohen auf die Dächer ihrer Häuser. Zwei Menschen werden derzeit in den Wassermassen der australischen Kleinstadt vermisst. Es handelt sich Berichten zufolge um einen 85-jährigen Mann und eine 60-jährige Frau. Eine Suchaktion ist im Gange.
Seit Monaten sorgen an Australiens Ostküste immer neue Regenfälle für katastrophale Überschwemmungen und Verzweiflung. Viele Menschen haben alles verloren. Neben New South Wales waren zuletzt auch die Bundesstaaten Queensland, Victoria und Südaustralien betroffen. Das Land leidet besonders unter den Folgen des Klimawandels. Jährlich hat Australien mit Buschbränden zu kämpfen. Ein Bericht des Weltklimarates (IPCC) vom Februar 2022 geht davon aus, dass Australien in Zukunft noch häufiger von verheerenden Naturereignissen heimgesucht wird. (ph/dpa)
Rubriklistenbild: © Murray Mccloskey/dpa