In Hürth
Zug erfasst bei Köln zwei Arbeiter – Ermittler prüfen strafrechtliches Fremdverschulden
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Nahe Köln kommt es zu einem tragischen Unglück. Ein Zug fährt in eine Gruppe von Arbeitern. Zwei Menschen kommen ums Leben.
Update vom 5. Mai, 17.51 Uhr: Lag beim tragischen Bahnunfall, bei dem am Donnerstag (4. Mai) zwei Arbeiter ums Leben gekommen waren, strafrechtlich relevantes Fremdverschulden vor? Dem geht die Staatsanwaltschaft nun nach und leitet deshalb laut dpa-Angaben ein sogenanntes „Todesermittlungsverfahren“ ein.
Bei dem Unfall waren am Donnerstagvormittag nahe Köln zwei Männer bei der Arbeit am Gleis von einem Intercity-Zug erfasst und tödlich verletzt worden. Die beiden Männer (27 und 31 Jahren) starben noch am Unfallort. Ein Ermittlungsverfahren gegen unbekannt oder gegen eine konkrete Person gibt es laut der Staatsanwaltschaft derzeit nicht.
Dennoch werde derzeit ermittelt, ob bei der Sicherung der Baustelle alles richtig gelaufen ist. Berichten zufolge soll der Zug eine Bremsstörung gehabt haben, die allerdings erst nach dem Unglück festgestellt worden war und wohl durch den Unfall ausgelöst wurde.
Zug erfasst bei Köln zwei Arbeiter – Twitter-Post der Deutschen Bahn erntet Kritik
Update vom 5. Mai, 7.55 Uhr: Nach dem tragischen Zug-Unglück in der Nähe von Köln, bei dem zwei Personen starben, sorgte ein Twitter-Post der Deutschen Bahn für scharfe Kritik. Der Regionalaccount von NRW schrieb darin, dass sich „unbefugte Personen auf der Strecke“ aufhalten sollen.
#S9 Unbefugte Personen auf der Strecke im Raum #Marl_Mitte. Züge fahren langsamer. Verspätungen und wahrscheinlich Teilausfälle. Bitte Reiseverbindung vor Abfahrt des Zuges prüfen.
— DB Regio AG - NRW (@Regio_NRW) May 4, 2023
Nutzer kritisierten, dass eine Arbeitergruppe an den Gleisen als „unbefugt“ beschrieben wird. Ein Sprecher der Deutschen Bahn lenkte ein und bezeichnete den Tweet gegenüber dem Kölner Stadt-Anzeiger als „unglücklich“. Die Situation sei kurz nach dem Unfall noch nicht bekannt gewesen. Rund eine Stunde später hätten nötige Informationen vorgelegen, sodass die Lage in einem weiteren Post näher erläutert wurde.
Auch am Freitag laufen die Ermittlungen zur Unfallursache. Es konnte noch nicht geklärt werden, wieso der IC von Emden nach Koblenz mit hoher Geschwindigkeit in eine Arbeitergruppe raste.
Update vom 5. Mai, 5.30 Uhr: Nach dem Zugunglück mit zwei Toten südlich von Köln gehen am Freitag die Ermittlungen zu Ursache und Hergang weiter. Der Intercity (IC) hatte am Donnerstag bei Hürth zwei Arbeiter erfasst. Die beiden starben noch vor Ort.
Ersten Ermittlungen zufolge hätten sie an der Strecke im Auftrag der Deutschen Bahn Arbeiten durchgeführt. Zu der Gruppe gehörten noch fünf weitere Arbeiter, die den Tod ihrer Kollegen mit ansehen mussten und einen Schock erlitten. Sie blieben körperlich unversehrt. Das Unglück ereignete sich auf freier Strecke bei Hürth.
Bei Köln: Zug erfasst zwei Menschen an Bahnstrecke
Ermittler hatten am Donnerstag am Unglücksort Spuren gesichert. Man spreche zudem mit Augenzeugen, deren Aussagen wichtig seien, sagte ein Polizeisprecher. Laut einer Polizeisprecherin gehört das Sammeln der Spuren zur Routine, ein Ermittlungsverfahren gebe es derzeit nicht.
Der IC 2005 war nach Angaben einer Sprecherin der Deutschen Bahn auf dem Weg von Emden nach Koblenz und erfasste gegen 11 Uhr die Arbeiter. Zu dem Zeitpunkt war er mit 160 Kilometern pro Stunde unterwegs.
Der Zug hatte nach dem Unglück eine Bremsstörung, die laut Bahn wohl durch den Unfall ausgelöst wurde. Er musste deswegen abgeschleppt werden. Die Bahnstrecke zwischen Köln und Bonn blieb für knapp sieben Stunden gesperrt, Ausfälle und Verzögerungen im Fern- und Nahverkehr waren die Folge.
Zug fährt in Gruppe von Arbeitern – Zwei Menschen sterben
Erstmeldung vom 4. Mai, 12.21 Uhr: Hürth – Bei einem Zugunfall in Hürth bei Köln sind am Donnerstag (4. Mai) nach Angaben der Bundespolizei zwei Menschen ums Leben gekommen. Nach ersten Ermittlungen war ein Zug in eine Gruppe von Arbeitern gefahren.
Wie die Bundespolizei gegenüber 24Rhein von IPPEN.MEDIA berichtet, handelte es um einen IC, der von Emden in Richtung Koblenz unterwegs war. Der Unfall ereignete sich im Bereich des Marktwegs und der Straße „Zum Konraderhof“.
„Weitere Menschen wurden nach jetzigem Kenntnisstand nicht verletzt“, so ein Sprecher der Polizei Rhein-Erft-Kreis. Die Erstmeldung sei bei der Bahn um kurz nach 11 Uhr eingegangen, kurz davor sei der Unfall passiert. Notfallmanager und Notdienst sowie psychologische Betreuung seien vor Ort. Die Bahnstrecke wurde vorerst gesperrt.
Der IC 2005 verkehrt auf der Strecke zwischen Emden Hauptbahnhof und Koblenz Hauptbahnhof. Folgende Stationen liegen auf der Strecke: Emden Hbf, Leer (Ostfriesland), Papenburg (Ems), Meppen, Lingen (Ems), Rheine, Münster Hauptbahnhof, Recklinghausen Hbf, Wanne-Eickel Hbf, Gelsenkirchen Hbf, Duisburg Hbf, Düsseldorf Hbf, Köln Hbf, Bonn Hbf, Remagen, Andernach, Koblenz Hbf.
Quelle: Deutsche Bahn
Der genaue Unfallhergang ist so kurz nach dem Unglück noch nicht geklärt. „Die Ermittlungen laufen“, sagt eine Sprecherin der Bundespolizei. Über alle aktuellen Entwicklungen informieren wir im News-Ticker. (asc/dpa)
Rubriklistenbild: © Federico Gambarini/dpa