Mein Blick auf die Woche im Sport
Verbandsaufgabe: Corona darf niemals Vorwand sein
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Viele Spiele wurden während der Handballsaison verlegt.
Die meisten klassischen Sportsaisons gehen derzeit zu Ende. Im Amateurbereich war es die erste komplette Spielzeit seit Beginn der Pandemie. Zeitweise hat Corona die Vereine noch massiv beschäftigt. Im Winter waren für nicht geimpfte Sportler sogar PCR-Tests zur Teilnahme am Spielbetrieb nötig. Auflagen, die aktuell der Vergangenheit angehören, und hoffentlich auch im nächsten Winter nicht zurückkommen werden. Doch um die Prognose soll es an dieser Stelle nicht gehen. Interessant ist die Frage, wo das Virus den größten beziehungsweise geringsten Einfluss hatte.
Sicher ist eines: Hätte es eine Quarantäne-Pflicht für geimpfte Kontaktpersonen gegeben, wäre wohl keine Saison zu Ende gespielt worden. Ständig gab es in fast jedem Team den einen oder anderen Fall. Der Umgang damit gestaltete sich aber unterschiedlich. Im Fußball gehörten coronabedingte Absagen zur Seltenheit. Wald 03 musste mal wegen diverser Fälle absagen, doch letztlich hatte der Verband keine allzu schwierigen Entscheidungen zu treffen, weil sich die Verlegungsgesuche der Clubs im Rahmen hielten. Entsprechend flüssig lief die Spielzeit, die in den kommenden Wochen insbesondere in der Bezirksliga ein spannendes Finale erleben wird, bis hierher durch.
Ganz anders im Handball: Gefühlt wurden jede Woche von Donnerstagmorgen bis Freitagmittag in schöner Regelmäßigkeit drei bis neun Spiele aus dem Sportprogramm des Wochenendes gestrichen – und das betrifft nur die Partien mit Beteiligung Solinger Mannschaften. Der Eindruck, dass teilweise Corona als Vorwand für Absagen genutzt wurde, weil gerade ein Leistungsträger verletzt oder aus anderen Gründen nicht verfügbar war, erhärtete sich immer wieder. Doch wem ist hier der Vorwurf zu machen? Den Vereinen, die das einfache Verlegen von Spielen für sich ausnutzen, oder dem Verband, der dies möglich macht?
Letztlich beiden, doch der Verband hat die Macht, einen Riegel vorzuschieben. In der 3. Liga, die unter dem Deutschen Handball-Bund ausgetragen wird, musste eine Mindestanzahl positiver Tests nachgewiesen werden, um Spiele aufzuschieben. Das hat auch für Ärger bei Clubs gesorgt, die trotz diverser Ausfälle antreten mussten. Dennoch wusste jeder, woran er war. Eine solche Klarheit ist auch in den unteren Klassen bitter nötig, sollte die Corona-Lage sich noch einmal verschlechtern.
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