Türchen 16
Über Umwege findet Lena Schmitz ihr sportliches Glück
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Türchen Nummer 16 im Adventskalender des ST-Sports mit einer Landesliga-Fußballerin des TSV Solingen.
Von Fabian Herzog
Sie gehört sicherlich zu den Ruhigeren ihrer Zunft. Aber wehe, Lena Schmitz steht auf dem Fußballplatz. Dann wächst die Stürmerin des Landesligisten TSV Solingen über sich hinaus und kann von Zurückhaltung keine Rede mehr sein. Zehn Tore steuerte die Höhscheiderin in der vergangenen Saison zum Aufstieg bei, fünf (plus x) sind es eine Klasse höher auch schon wieder. „Lena ist die Ausgeglichenheit und Ruhe in Person“, beschreibt Trainer René Langer seine Nummer 16 und schwärmt: „Auf dem Feld kann sie dann aber auch anders und ist in der Lage, beidfüßig wie auch mit dem Kopf abzuschließen. Sie ist extrem wichtig für uns, und wir sind froh, sie im Team zu haben.“
Trotz der geografischen Nähe ihres Zuhauses zur Heimspielstätte des TSV an der Neuenkamper Straße dauerte es, bis Schmitz beim aktuellen Landesligisten ankam. Mit sieben Jahren begann sie an der Seite ihrer Zwillingsschwester Jana, die mittlerweile aufgehört hat, beim BV Gräfrath mit dem Fußballspielen. Nach einem Abstecher zum SSC 95/98 und der Rückkehr – mit einem Kreismeistertitel im Gepäck – zum Flockertsholz, ging´s zum FSV Hilden, wo die Angreiferin ihre ersten Erfahrungen im Seniorenfußball sammelte. 2016 wechselte sie zur Eintracht. „Ich hatte gehofft, es in die erste Mannschaft zu schaffen“, blickt Lena Schmitz zurück. Stattdessen wurde es die Zweite, von der sie 2019 zum TSV kam.
Dort hat sie ihr sportliches Glück gefunden. „Ich fühle mich total wohl in der Mannschaft.“ Speziell die große Kameradschaft hat es Schmitz angetan: „Das ist der erste Verein, in dem ich spiele, wo wirklich eine Gemeinschaft hinter steckt.“ Was bekannterweise vor wenigen Monaten zum Aufstieg führte. „Das war ein total schönes Erlebnis.“
Damit gibt sich aber weder die Mannschaft noch die Angreiferin zufrieden. Selbstbewusst sagt sie: „Spätestens nächste Saison wollen wir aufsteigen.“ Auch der Durchmarsch schien phasenweise möglich, ehe der Aufsteiger dreimal in Folge gegen andere ambitionierte Teams den Kürzeren zog. „Wir haben uns bislang gut geschlagen“, findet Lena Schmitz, gibt aber auch zu: „Es ist noch Luft nach oben.“
Für sie selbst läuft es ziemlich nach Plan, wobei sich die Stürmerin nicht alleine über Tore definiert. „Ich lege auch gerne vor“, sagt sie. So sei sie in der vergangenen Saison die perfekte Ergänzung zu Vollstreckerin Alina Scheben gewesen, die bekanntlich 47 Buden machte. Das Fehlen ihrer kongenialen Sturmpartnerin, die bis Februar ein Auslandssemester in Frankreich absolviert, mag Schmitz nicht als Grund heranführen, warum die Topspiele verloren wurden. „Klar fehlt sie uns. Aber wir haben auch genügend andere Spielerinnen, die Tore schießen können.“
Inklusive der Nummer 16. „Die habe ich beim TSV bekommen, weil keine andere frei war.“ Von Erfolg zu Erfolg freundet sie sich mehr mit ihr an. Eine andere, zu ihrer Position noch besser passende Rückennummer strebt die gelernte Kauffrau für Versicherungen und Finanzen, die in Köln bei HDI arbeitet, außerdem staatlich geprüfte Betriebswirtin ist und derzeit an ihrer BWL-Bachelor-Arbeit schreibt, jedenfalls nicht an. Auch das passt zu ihrem Gemüt.