Volleyball
Solinger Volleyballerinnen feiern Regionalliga-Aufstieg
Aktualisiert:
- 0 Kommentare
-
Feedback
schließen
- Weitere
Quartett genießt die Bedingungen beim Hildener AT.
Von Fabian Herzog
Die vergangene Volleyballsaison glich aus Solinger Sicht einer der schwärzesten Stunden der jüngeren Vergangenheit und setzte einen unerfreulichen Trend fort. Erst der Rückzug der Volleys-Männer nach nur einer absolvierten Partie aus der Regionalliga, dann stiegen die Frauen sang- und vor allem klanglos mit mageren vier Punkten in 14 Spielen aus der Verbandsliga ab. Doch es gibt auch Solinger Volleyballerinnen, die positive Schlagzeilen schrieben. Katy Rüdiger, Theresa Clarenbach, Laura Iserloh und Janette Bacher stiegen an der Seite der früheren Volleys-Kapitänin Kerstin Siepe (ehemals Artmann) mit dem Hildener AT von der Ober- in die Regionalliga auf.
Damit gerechnet hatten sie überhaupt nicht. „Als wir die ersten beiden Spiele gewonnen hatten und Erster waren, haben wir noch Witze zum Thema Aufstieg gemacht“, erinnert sich Rüdiger. Am Ende landete die Mannschaft dann aber tatsächlich auf Platz zwei und sicherte sich, weil der punktgleiche Meister RC Borken-Hoxfeld III schon ein Team in der Regionalliga hat, das Aufstiegsrecht. Damit war für die Hildenerinnen guter Rat teuer. Sollte man das Abenteuer Regionalliga wagen? „Das Wichtigste war für uns, dass unser cooles Mannschaftsgefüge nicht gesprengt wird“, erzählt die 30-Jährige.
Nach zweieinhalb Stunden Beratung fiel die Entscheidung pro Aufstieg aus. Rüdiger: „Wir konnten doch nicht Nein sagen und versuchen es jetzt einfach.“ Schließlich habe man in der Viertklassigkeit aus ihrer Sicht „nichts zu verlieren“. Und wer weiß, ob die HAT-Frauen nicht auch dort mit ihrem riesigen Teamspirit erfolgreich sein können. „Wir verstehen uns untereinander einfach alle gut, halten toll zusammen und trinken nach jedem Spiel ein Bier zusammen“, erzählt Katy Rüdiger.
„Wir konnten doch nicht Nein sagen und wollen es jetzt einfach versuchen.“
Dazu kommt die spielerische Qualität, für die unter anderem die 53-jährige Ulrike Koppers sorgt. „Unsere kleine Berühmtheit“, sagt ihre Mitspielerin lächelnd über die frühere Nationalspielerin und Deutschlands Volleyballerin der Jahre 1998 (Halle) und 2000 (Beach), die vor zwei Saisons zum Team gestoßen ist.
Ein weiteres Plus der Hildenerinnen ist ein großer Kader. „Fast bei jedem Training haben wir zwölf Leute“, berichtet Rüdiger. „Das kenne ich aus Solingen nicht und macht halt richtig Spaß.“ Dieser Konkurrenzkampf sporne jede Spielerin zusätzlich an, was zwangsläufig zu einer höheren Qualität führe.
Zu gerne hätte die 30-Jährige all diese Bedingungen auch in ihrer Heimatstadt erlebt. „Es fiel mir extrem schwer, die Volleys zu verlassen“, erinnert sich das TSG-Urgestein an 2018, als sie Kapitänin war, aber keine echte Perspektive sah und auf höherem Niveau spielen wollte. „Irgendwie ging es nicht weiter. Und es gab auch auf Trainerposition keine Konstanz.“ Ganz anders in Hilden, wo Rainer Knietzsch seit zehn Jahren das Sagen hat. Rüdiger findet: „Das macht schon viel aus.“ Irgendwann, sagt sie, sei eine Rückkehr nach Solingen logisch. „Dann machen wir unsere Sekt-Mannschaft auf“, sagt die 30-Jährige. „Aber erst, wenn der Ehrgeiz nicht mehr so groß ist. Jetzt wird erst einmal angegriffen.“
Kauka und Co.
Mit Carlotta Kauka spielte eine Solingerin vergangene Saison schon in der Regionalliga. Die 22-jährige Außenangreiferin stieg aber mit der SG Langenfeld in die Oberliga ab. Zwei weitere ehemalige Volleys wurden mit dem VC Allbau Essen Vierter der 2. Liga: Sina Bruder und Giulia Formaggioni.