Schwimmen
Solinger räumen bei Heimspiel ab
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Die vom TSV ausgerichtete Masters-DM entpuppt sich als Erfolg auf vielen Ebenen.
Von Moritz Jonas
Die 36. Internationalen Deutschen Meisterschaften der Masters auf der langen Strecke können als voller Erfolg verbucht werden. Neben viel Lob für den veranstaltenden TSV gab es auch einige Medaillen für Solinger Schwimmer und neue Rekorde zu bejubeln. Waren die Erwartungen bei TSV-Abteilungsleiter Thomas Fuhlbrügge vor Beginn des Wettkampfes noch gedämpft („Natürlich wäre es schön, wenn wir ein paar Rekorde sehen würden und wir eine Medaille mitnehmen könnten“), so sollten diese Vorstellungen bereits nach dem ersten Wettkampftag mehr als erfüllt worden sein.
Denn das Klingenbad erwies sich als schnelles Becken, schon nach kurzer Zeit waren die ersten neuen deutschen und europäischen Bestzeiten in den Rekordbüchern zu notieren. Insgesamt wurden an den drei Veranstaltungstagen 28 neue Deutsche Rekorde sowie neun Europarekorde im Masters-Bereich aufgestellt. Für das Highlight des ersten Tages sollte mit Fabienne Otto die einzige gemeldete Schwimmerin des TSV sorgen. Sie war erst vier Wochen vor den Meisterschaften von der SG Neuss nach Solingen zurückgekehrt. Zwar gehörte die in der Altersklasse 20 antretende Otto laut Meldezeiten zu den Favoritinnen auf eine Medaille, allerdings hatte sie kurz zuvor noch mit einer Coronainfektion zu kämpfen gehabt. „Es war ein echtes Überraschungsei“, kommentierte Otto ihre Ausgangssituation.
„Das Engagement der vielen Helfer hat mich beeindruckt.“
Zunächst ging sie über 1500 Meter Freistil an den Start. Dort schlug Otto in in 19:04,58 Minuten knapp vier Sekunden vor ihrer Konkurrentin an. Beflügelt vom ersten Triumph stieg Otto etwas mehr als zwei Stunden später über die 800 Meter Freistil ins Wasser und kam mit deutlichem Abstand vor ihren Mitstreiterinnen ins Ziel. „Es ist natürlich etwas ganz Besonderes, im heimischen Becken Deutsche Meisterin zu werden“, freute sich Otto nach ihrem Doppelsieg.
Wer glaubt, nach so einem ersten Tag könne es keine Steigerung mehr geben, der wurde schon im ersten Lauf des zweiten Tages eines Besseren belehrt. Dort hieß es nämlich: Weltrekord am Weyersberg. Bernd Horstmann von der Waspo Nordhorn schlug in der AK80 über 200 Meter Rücken nach 3:12,84 Minuten an.
Auch ein Solinger Routinier hatte an diesem Tag Grund zur Freude. Jürgen Altenhofen vom OTV kam in der AK75 über 400 Meter Lagen zwar als bester Deutscher aus dem Wasser, am Ende gab es aber nur die Silbermedaille. Was der Tatsache geschuldet war, dass bei den Masters auf der langen Strecke immer auch internationale Schwimmer zugelassen sind. Somit musste er sich dem Schweizer Europarekordler Kurt Frei geschlagen geben.
Gegen eben jenen ging es für Altenhofen auch am Tag darauf über die 200 Meter Brust – und musste sich wieder hinter ihm einreihen. Trotzdem nur ein kleiner Wermutstropfen für den Solinger: „Ich bin mit dem Wochenende sehr zufrieden. Vor allem, weil ich mich über die 200 Meter sehr steigern konnte.“ Auch Teamkollegin Stella Wiegand durfte in der AK20 über 200 Meter Schmetterling Silber bejubeln. Zwar schwamm sie in ihrer Klasse nur mit einer weiteren Kontrahentin, trotzdem brachte Wiegand mit 3:00,87 eine gute Zeit ins Becken.
Den letzten sportlichen Höhepunkt aus Solinger Sicht lieferte Dirk Haibach vom SCS. Der Remscheider schwamm über die 200 Meter Brust in der AK60 souverän zu Gold. Haibach: „Ich wollte bei den Heimmeisterschaften unbedingt eine Medaille. Dass es jetzt Gold geworden ist, ist natürlich umso schöner.“
Neben dem sportlichen bekam der TSV auch für sein organisatorisches Rahmenprogramm viel Lob ab. „Wir haben hier super Bedingungen vorgefunden, und auch das Engagement der vielen Helfer hat mich beeindruckt“, lobte Ulrike Urbaniak, die Abteilungsleiterin Masters beim Deutschen Schwimmverband. Auch Fuhlbrügge zog ein positives Fazit: „Dafür, dass es unser erstes Event in dieser Größenordnung war, sind wir sehr zufrieden.“
Weitere Resultate
Dagmar Becker (SC Solingen): 400 Meter Freistil, 6:24,57 Min., Platz fünf
Fabian Brilhaus (Ohligser TV): 400 Meter Lagen, 5:57,46 Min., Platz fünf; 200 Meter Schmetterling, 2:53,58 Min., Platz fünf
Dana Eckhardt (Ohligser TV): 200 Meter Rücken, 3:04,49 Min., Platz vier