Mein Blick auf die Woche im Sport
Solinger Fußball-Fans blicken neidvoll in Richtung Zoo
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Der Fußball in der Klingenstadt bleibt meilenweit entfernt vom durchaus gut bezahlten Fußball in der Regionalliga, meint ST-Sportredakteur Jürgen König.
Sehr lange muss man zurückdenken, um eine Kulisse, wie sie der Wuppertaler SV am Mittwochabend verbuchen konnte, für das Stadion am Hermann-Löns-Weg aufzurufen. Die einstige Kultstätte der Union ist längst Vergangenheit, neidvoll geht da der Blick der immer noch in Scharen vorhandenen Solinger Fußball-Fans Richtung Zoo-Stadion. Exakt 9782 Zuschauer erlebten dort das Niederrheinpokal-Viertelfinale zwischen dem WSV und Rot-Weiss Essen (0:1). Auch wenn die Gäste natürlich ein riesiges Kontingent auf den Rängen stellten, wurde das Potenzial von Wuppertal als Fußball-Stadt deutlich. Die Wirtschaftlichkeit war schon öfters das große Problem bei den Rot-Blauen, mit der Kombination aus Hauptgeldgeber Friedhelm Runge und Basisarbeit scheint man auf einem richtigen Weg zu sein – auch wenn man in dieser Saison sportlich Preußen Münster wohl zum Drittliga-Aufstieg gratulieren muss.
Dass der Solinger im WSV-Team, Marco Königs, gegen RWE nur wenige Minuten nach der Einwechslung Rot sah, ist ein Kuriosum. Und könnte mit etwas Fantasie als Symbol gewertet werden: Der Fußball in der Klingenstadt bleibt meilenweit entfernt vom durchaus gut bezahlten Fußball in der Regionalliga. Immerhin 250 Besucher erlebten den Bezirksliga-Hit zwischen der Sportvereinigung und dem SV mit, nur 60 wurden offiziell in der Landesliga bei DV gegen Spitzenreiter Frintrop verbucht. Das ist wenig, sollte aber eher Ansporn denn Resignation und erst recht keinen Aktionismus auslösen.
Auch in Sachen Erstliga-Handball ist die bergische Nachbarstadt führend, denn die Klingenhalle wird vorerst gar nicht mehr im Terminplan des Bergischen HC geführt. Gegen Melsungen war die Unihalle mit rund 3000 Besuchern auch bestens gefüllt, was sich mittlerweile relativiert hat. Gerade mal 2000 waren es am Donnerstag. An den Leistungen kann es nicht liegen, denn dem mageren Auftritt gegen Minden (34:32) zum Trotz – ohne etatmäßige Spielgestalter – legen die Löwen eine klasse Saison hin. Und die Verantwortlichen sorgen mit attraktiven Karten-Paketen, wie demnächst an Ostern, durchaus für Reize. Was fehlt, ist eine echte Heimstätte mit kompletter professioneller Infrastruktur. Eben das, was schon im Fußball wie auch im Eishockey nicht vorhanden war und zum bitteren Ende großer Zeiten geführt hat.
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