Förderung
Ein Kuchen, der dem Solinger Sport bestens mundet
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„Moderne Sportstätte 2022“ spült 2,152 Millionen Euro in die Klingenstadt.
Von Jürgen König
Viele Vereine mit eigenen Sportstätten haben etwas vom Kuchen der „Modernen Sportstätte 2022“ abbekommen – auch beim zentralen Solinger Festakt, dem mit Andrea Milz das Gesicht des äußerst erfolgreichen NRW-Förderprogramms beiwohnte.
„Danke, dass so viele mit angepackt haben“, sagte die Staatssekretärin unter anderem in Richtung des Sportbundes, der bei der sinnvollen Verteilung der Gelder vor Ort den Hut auf hatte. „Es ist gut gelungen“, bilanzierte Milz gleichermaßen wie Karen Leiding für den SSB.
Stellvertretend für die jeweilige Stadt oder den Kreis, insgesamt derer 54 an der Zahl, besuchte Milz einen begünstigten Verein. In der Klingenstadt war es die DLRG an der Schützenstraße, die jetzt in den Genuss des 49. Besuchs und ebenso des 49. Kuchens samt NRW-Emblem kam – den bringt das Team aus Düsseldorf immer mit.
Die Lebensretter und Schwimmausbilder gehörten zu den ersten, die den Förderbescheid erhalten hatten und die notwendigen Arbeiten umsetzen konnten. „Unsere Mitglieder haben sich zahlreiche Stunden ehrenamtlich eingebracht, um unsere Räume wieder auf Vordermann zu bringen“, sagte Stefan Voos für den Bezirk Solingen der DLRG.
Was konnte die DLRG mit dem Geld realisieren?
Dank des Projektes waren Gelder vorhanden, um Rollläden, Dach oder Heizung zu sanieren – durch die Zuschüsse wurden aber auch eigentlich verplante Finanzmittel frei, mit denen nunmehr andere Dinge erledigt werden konnten. „Ohne diese große Chance hätten wir uns das vielleicht gar nicht getraut, so viel war da vor der Brust gewesen“, meinte DLRG-Vorstandsmitglied Voos, der auch den Integrationsauftrag seines Vereins betonte.
Es sind stolze Zahlen, die Andrea Milz in bestem rheinischen Dialekt und farbenfroh gekleidet präsentieren konnte: 300 Millionen Euro umfasste das Förderprogramm insgesamt, 2,152 Millionen davon gingen in die Klingenstadt. Mit dem Geld wurden 4000 Maßnahmen gefördert, 21 waren es hier vor Ort. Die Förderbescheide sind mittlerweile alle erteilt, bei einigen bedarf es noch Absprachen – zum Beispiel im Ittertal, bei den Paladins oder beim TSV.
Wir waren stets bestrebt, so hoch wie möglich zu fördern.
Und manche Vereine benötigen unter anderem wegen des noch nicht lieferbaren Materials Zeit, so die Alligators-Baseballer. Hier geht es im Juli los. „Wir haben bei der Umsetzung Augenmaß walten lassen und waren stets bestrebt, so hoch wie möglich zu fördern“, erklärt Karen Leiding die Vorgehensweise.
Am Status der Erfolgsgeschichte – produziert in Abwicklung mit der NRW-Bank – ändern auch leichte zeitliche Verzögerungen nichts. „Es ist ein Segen für die Sportstättenentwicklung, mit den Eigenanteilen dürften insgesamt mehr als 470 Millionen Euro investiert werden“, sagte Stefan Klett, Präsident des Landessportbundes, der das Feld der begünstigten Vereine – auch im Vergleich mit NRW – als homogen beleuchtete.
Wir das Programm „Moderne Sportstätten“ auch 2024 fortgeführt?
Klett hofft natürlich wie alle beteiligten Sport-Vertreter auf eine Neuauflage des in seinem Ausmaß bislang einzigartigen Programms. Die Plätze und Hallen müssten weiter ertüchtigt werden, die „Moderne Sportstätte 2024“ wäre eine willkommene Option. Das weiß auch die Politik. „Wir sind hoch sensibilisiert und haben es in unserer Fraktion schon intensiv diskutiert“, erklärte Sebastian Haug (CDU) als Mitglied der schwarz-grünen Landesregierung. Auch Haug ist sich des Stellenwerts der Unterstützung bewusst und sprach wie Klett von segensreichen Projekten.
Was keiner besser einschätzen kann als der Sportbund vor Ort. „Es ist fantastisch für die Sport-Landschaft, für die Sportvereine ist jeder Euro wichtig“, betonte SSB-Präsident Detlef Wagner das Konzept, das Großartiges geleistet sowie mehr gehalten als versprochen habe. Solingens Sportvertretung selbst bekam auch reichlich Lob ab, in einer zunächst grundsätzlichen Absprache mit Horst Schulten vom Stadtdienst Sport und Freizeit waren die Fäden bei Sportbund-Geschäftsführerin Leiding zusammengelaufen.
„Solingen ist immer eine feste Größe. Auch jetzt hat die Priorisierung wunderbar geklappt“, zollte Andrea Milz dem SSB als einer der 54 Interessensvertretungen Anerkennung. Fast alle davon hat sie mittlerweile besucht und eben jene 49 Kuchen angeschnitten. Die unterschiedlicher Art sind, diesmal war es eine Himbeer-Buttercreme-Variante. Sie schmeckte – wie auch der Kuchen der Förderung, der in NRW bestens ankam. Und ebenso 19 Solinger Vereine höchst erfreute.
Vereine – Maßnahmen – Förderung – Eigenanteil
TSG Solingen erhielt für Beleuchtung/Gymnastikraum 23 877 Euro bei einem zusätzlichen Eigenanteil von 3000 Euro
DLRG Heizung, Dach, Elektro 68 643 (7627)
Höhscheider Schützen Digitalisierung der Schießanlage 22 000 (2450)
1. Sportvereinigung Ersatzneubau Jugend-Geschäftsstelle 10 800 (3234)
Velo Solingen Dirt Park 72 500 (20 000)
WMTV Heizungsanlage, Zaunanlage Barrierefreiheit 73 000 (10 000) und barrierefreier Zugang Parkplatz, Eingang, Treppe 49 159 (10 695)
Solinger TC Sanierung Innen- und Außenplätze 119 000 (21 000)
TC Ohligs Zaunanlage, Multifunktionsplatz, Barrierefreiheit 100 000 (33 127) und Erneuerung der Heizung 56 320 (6257)
TC RW Ohligs Neue Zaunanlage 33 586 (3750)
Solinger TB (Tennishalle) Heizungs-, Dach- und Bodensanierung/-erneuerung 202 000 (38 382)
Merscheider TV Dachsanierung, Bodensanierung und Prallschutz 525 720 (122 413)
TC BG Gräfrath Strom-, Wasser- und Heizungsversorgung 26 856 (3500)
Solinger LC Erneuerung Kraftraum 62 954 (6995)
Solingen Paladins Hüttenerneuerung 67 874 (7542)
Ittertal Umkleiden, Sanitäranlage, Barrierefreiheit 170 000 (107 000)
Ohligser Schützengemeinschaft Sanierung Jugend- und Seniorencontainer 110 500 (19 500)
Union Solingen Sanierung Jugend- und Seniorencontainer 50 040 (8000)
Solingen Alligators Erneuerung der Container 86 655 (10 000)
TSV Aufderhöhe Ersatzneubau 220 736 (60 981)