Laufsport

Mutter und Tochter lassen sich in Tokio tragen

Heidi Böttcher und Tochter Lisa Hungerbach sicherten sich auch in Tokio eine Finisher-Medaille.
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Heidi Böttcher und Tochter Lisa Hungerbach sicherten sich auch in Tokio eine Finisher-Medaille.

Laufbegeisterte Solingerinnen holen sich den nächsten Marathon-Stern in starken Zeiten.

Von Fabian Herzog

400 000 Laufbegeisterte aus der ganzen Welt wollen Jahr für Jahr dabei sein. Damit gilt der Tokio-Marathon, der neben den Veranstaltungen in Berlin, Chicago, Boston, New York und London zu den sechs sogenannten „Majors“ gehört, als der beliebteste.

Das Problem dabei: Es können „nur“ 38 000 Läuferinnen und Läufer, also gerade einmal rund zehn Prozent aller Bewerber, auch tatsächlich starten. „Man kann sich nicht über eine besonders gute Laufzeit qualifizieren, sondern muss Losglück haben oder ganz besonders früh einen Platz über einen Reiseveranstalter ergattern“, erzählt Heidi Böttcher.

Dementsprechend happy war die 54-jährige Solingerin, dass sie ihr Startrecht zugelost bekam und zur Krönung auch noch Tochter Lisa Hungerbach (21) „das große Glück“ hatte, den Platz von einem Rückzieher übernehmen zu können.

Doch bevor sich die beiden Ausdauersportlerinnen, die schon manch ein Event gemeinsam erlebt haben, ins Abenteuer in der japanischen Millionenmetropole stürzten, nutzten sie die weite Reise noch zu einem ungewöhnlichen Familienbesuch. Böttchers Sohn und Hungerbachs Bruder Tim (18) lebt seit September für ein „Work & Travel“ vorübergehend in Neuseeland, wo sich die Solingerinnen neben beeindruckenden Ausflügen auch intensiv auf die anstehende sportliche Herausforderung vorbereiteten.

Der Marathon in Tokio war die Kirsche auf der Torte.

Heidi Böttcher

Dann war es so weit. „Der Marathon in Tokio war die Kirsche auf der Torte“, schwärmt Heidi Böttcher von einem unvergesslichen Erlebnis – inklusive strenger Corona-Bedingungen. So habe man über eine App ab einer Woche vor dem Lauf täglich seinen Gesundheitsstatus dokumentieren und an den zwei Tagen vor dem Start negative Corona-Tests nachweisen müssen. „Bis zur Startlinie und im Ziel galt zudem Maskenpflicht“, berichtet die Solingerin.

Davon ließen sich aber weder Mutter noch Tochter das Spektakel verderben. Bei optimalen Laufbedingungen von acht bis zwölf Grad und leichter Bewölkung saugten die beiden jeden Moment auf.

„Die Stimmung unter den Teilnehmenden wie unter den Zuschauern, die entlang der gesamten Strecke standen, war großartig“, erzählt Böttcher. „So wurde man regelrecht ins Ziel getragen, und wir konnten jeden Kilometer genießen.“

Solingerinnen liefern starke Zeiten ab

Dies beflügelte sie erneut zu starken Leistungen. Lisa Hungerbach absolvierte die 42,195 Kilometer in 3:18 Stunden, stellte eine persönliche Bestmarke auf und belegte einen tollen 5. Platz (von 79) in ihrer Altersklasse 20–24. Damit war von 102 deutschen Teilnehmerinnen nur eine schneller als die 21-Jährige.

Vier Minuten später überquerte auch Heidi Böttcher die Ziellinie, die auf einem ähnlich bemerkenswerten 53. Platz (von 1653) in der Altersklasse 50–54 und als insgesamt viertschnellste Deutsche abschloss.

Mit der erfolgreichen Teilnahme sind die Solingerinnen ihrem großen Ziel ein weiteres Stückchen näher gekommen. Gemeinsam wollen sie alle sechs „Majors“ meistern, um sich die begehrte „6-Star-Finisher-Medaille“ zu sichern. Böttcher fehlt dazu nur der Marathon in New York, Hungerbach hat noch diesen und den in London (geplanter Start noch im April) auf der Agenda.

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