Frauenhandball, 2. Bundesliga
HSV Gräfrath siegt, singt und lacht in Mainz
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Frauenhandball, 2. Bundesliga: Die Solingerinnen sind neuer Tabellenführer. Warum Trainerin Kerstin Reckenthäler das gar nicht so recht ist.
Von Lutz Clauberg
Solingen. Die 2. Bundesliga ist eine Wundertüte. Auch am letzten Hinserien-Spieltag gab es reichlich Kapriolen. Während der HSV Solingen-Gräfrath in der Mainzer Gymnasium-Sporthalle seine Aufgabe beim 1. FSV souverän löste und 27:21 (15:7) gewann, stolperte Frisch Auf Göppingen in der fünf Kilometer entfernten IGS-Halle zu Mainz-Bretzenheim. Der HSV ist nun wieder Erster – vor Göppingen, denn auch Regensburg kassierte die nächste Niederlage bei den Füchsen Berlin, die mit 20 Zählern weiter im Rennen sind.
„Klar freuen wir uns, dass wir wieder oben stehen“, sagt Kerstin Reckenthäler. „Ich glaube aber, dass es noch einige Wechsel an der Tabellenspitze geben wird.“ Zuletzt wechselten sich HSV, Regensburg und Göppingen mehr oder weniger ab. Und die Mannschaft, die gerade oben stand, leistete sich regelmäßig Ausrutscher. Reckenthäler: „Deshalb will wohl auch keiner Erster sein.“
Die Trainerin hatte die Startaufstellung gegenüber dem 29:28 in der heimischen Klingenhalle gegen Rosengarten geändert. Im Tor durfte Senanur Gün beginnen, Natascha Krückemeier war am 15. Spieltag nur die Nummer drei hinter Katja Grewe.
HSV Solingen-Gräfrath: Vanessa Brandt diesmal in der Abwehr
Reckenthäler rotierte auch Vanessa Brandt aus dem Angriff heraus, sie spielte „nur“ Abwehr, vorne kam Kreisläuferin Nele Weyh zum Einsatz.
„Nur sieben Gegentore sagt ja eigentlich alles aus.“
Der neue Spitzenreiter lieferte in der ersten Halbzeit eine überragende Vorstellung hin. Mainz hat zwar einige wuchtige Spielerinnen in seinen Reihen – vor allem im Rückraum –, biss sich aber am schneidig verteidigenden HSV nach allen Regeln der Kunst die Zähne aus. „Nur sieben Gegentore in der ersten Hälfte, das sagt ja eigentlich alles aus“, meinte Reckenthäler nach der Glanzleistung der Defensiv-Abteilung mit der stark haltenden Senanur Gün. Mit der nötigen Sicherheit lief es zudem im Angriff mehr als ordentlich.
Comeback für Carina Senel
Nach einer guten Viertelstunde durfte auch Carina Senel nach ihrer langen verletzungsbedingten Pause wieder ran: in der Abwehr und im Angriff. Der Spezialistenwechsel Brandt/Weyh war nicht mehr nötig. „Carina hat das gut gemacht“, bekam die Bonnerin ein großes Lob von ihrer Trainerin.
Mainz versuchte alles, operierte sogar mit zwei „Manndeckungen“. Aber auch diese Aufgabe löste der HSV mit Bravour.
Zweite Halbzeit: Reihenweise Fehler
Mit dem Wiederanpfiff des gut leitenden Schiedsrichtergespanns Eelco und Robin Schmitz aus Mönchengladbach war es aber im wesentlichen vorbei mit der Gräfrather Herrlichkeit. „Die Mannschaft hat sich oft nicht an die Vorgaben gehalten“, meinte Reckenthäler. Und produzierte reihenweise Fehler.
Die rühmliche Ausnahme war Merit Müller. Die Linkshänderin spielte auf Rechtsaußen ohne Fehl und Tadel, offensiv wie defensiv. Weil die Führung riesengroß war und Mainz kein Spitzenteam ist, geriet der zehnte Saisonsieg vor 150 Besuchern nie in Gefahr. Der Vorsprung betrug immer mindestens fünf Tore.
HSV Solingen-Gräfrath: Die nächsten Spiele
Am 4. Februar spielt der HSV bei Nord Harrislee. Am 11. Februar kommt Rödertal in die Klingenhalle.
HSV: Gün, Grewe, Krückemeier (nicht eingesetzt = n.e.); Polsz (4), Müller (4), Reinarz (4), Senel (3), Brandt (3), Adams (3, 1), Karathanassis (3, 2), Jörgens (2), Weyh (1), Penz, Kamp (n. e.), Seiffarth (n. e.)
Pokal: Aktuelle Ergebnisse
Im Pokal sind die beiden letzten Zweitligisten ausgeschieden. Der TuS Lintfort kassierte eine herbe 30:48-Heimpleite gegen den TuS Metzingen, Buchholz-Rosengarten verlor 28:34 gegen den VfL Oldenburg. Außerdem im Halbfinale stehen die HSG Bensheim/Auerbach und die SG Bietigheim. Der HSV scheiterte in Runde zwei mit 25:31 an Bensheim.