Schach

Unerwartet: SG Solingen gewinnt gegen Bayern München

Untypisches Wochenende für Markus Ragger: Der Remis-König ließ einem Sieg eine Niederlage folgen.
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Untypisches Wochenende für Markus Ragger: Der Remis-König ließ einem Sieg eine Niederlage folgen.

Schach-Bundesliga: Ein beachtlicher Sieg, eine klare Niederlage für das Team aus Solingen. Was das für die Tabelle bedeutet.

Von Thomas Rademacher

Etwas untypisch ging es zu im Duell der Schachgesellschaft Solingen gegen die SF Deizisau. Der vorentscheidende Wettkampf im Rennen um den dritten Platz in der Bundesliga ging nicht nur deutlich verloren, beim 2:6 kassierten Erwin L'Ami und Markus Ragger ihre ersten Niederlagen der gesamten Saison.

Trotzdem sind die ersatzgeschwächt angetretenen Klingenstädter mit dem Wochenende nicht unzufrieden. Gegen Bayern München gelang schließlich nach zwei 4:4 in den vergangenen Saisons beim 4,5:3,5 wieder einmal ein Sieg.

Im Gegensatz zum Fußball stehen die Bayern im Schach unter gewaltigem Zugzwang. Vier Teams steigen ab, vor diesem Wochenende wäre die seit einigen Jahren etablierte Truppe dabei gewesen. Entsprechend stark besetzt traten die Münchner gegen die SG an, konnten letztlich aber kein Kapital daraus schlagen. An den Spitzenbrettern gewannen Jorden van Foreest und Markus Ragger jeweils gegen stärker eingestufte Konkurrenten.
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Erstgenannter setzte sich in einer gleichermaßen spektakulären wie riskanten Partie gegen die aktuelle Nummer 19 der Welt, Parham Maghsoodloo aus dem Iran, durch. Ragger, der in dieser Saison in jeder Runde für die Solinger dabei war und stets remis gespielt hatte, fuhr mit den schwarzen Figuren überraschend seinen ersten Saisonsieg gegen den spanischen Nationalspieler Jaime Santos ein. „Das waren unsere spielerischen Glanzlichter“, freute sich SG-Vorsitzender Oliver Kniest.

Da Loek van Wely und Borki Predojevic sich früh mit ihren Gegnern die Punkte teilten und Jonas Roseneck verlor, führten die Solinger nach vier Stunden 3:2. Erwin L'Ami steuerte einem klaren Remis entgegen, so dass es auf Jörg Wegerle und Georg Halvax an den unteren beiden Brettern ankam.

Beide Ersatzspieler aus der zweiten Mannschaft hatten im Endspiel leichte Nachteile, so dass „alles von einem knappen Sieg bis zur knappen Niederlage für die Mannschaft möglich war“, berichtete Kniest, der aufatmen durfte: „Beide lösten ihre Aufgabe bravourös und avancierten mit ihren Remisen zu den Matchwinnern.“ Erwartet hatte die SG diesen Erfolg bei der Ausgangslage nicht unbedingt, denn nominell waren die Münchner sogar leicht favorisiert gewesen.

Tags darauf kam es zum direkten Duell der punktgleichen Teams auf Rang drei und vier. „Das war unsere deutlichste Saisonniederlage“, urteilte Kniest. „Wir hatten in keiner Partie ernsthafte Siegchancen.“ L'Ami verlor dabei zum ersten Mal nach knapp zwei Jahren. Kniest: „Es musste irgendwann mal passieren.“ Zudem unterlagen Remis-König Ragger, Wegerle sowie erneut Roseneck. Die halben Zähler der restlichen Solinger Spieler konnten das 2:6 nicht abwenden. „Damit werden wir zu 99 Prozent am Ende Vierte“, meinte der SG-Vorsitzende.

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