Schach-Bundesliga
SG Solingen gewinnt lediglich einen Punkt
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Dem 4:4 gegen Remagen folgt eine 3:5-Niederlage gegen Viernheim.
Von Thomas Rademacher
Die Schachgesellschaft Solingen hat ihre Tabellenführung in der Bundesliga eingebüßt. Ganz unerwartet kam das nicht, zumal die Klingenstädter in Remagen auch auf Meisterschaftsanwärter SC Viernheim trafen und ihre Außenseiterchancen beim 3:5 nicht nutzten. Doch das 4:4 gegen die abstiegsbedrohten Gastgeber war ein etwas ernüchterndes Resultat. „Es war ärgerlich“, sagte Vorsitzender Oliver Kniest. „Aber insgesamt war es auch ein Beweis dafür, wie stark die Liga in dieser Saison besetzt ist. Remagen hat sich den Punkt gegen uns durchaus auch verdient.“
Im Wettkampf mit Viernheim war für die Solinger etwas mehr drin. Florian Handke spielte am achten Brett zwar nicht stark und verlor, doch an allen anderen Brettern stand die SG ordentlich. Jorden van Foreest kam problemlos mit den schwarzen Figuren zum Remis gegen den starken Shakhriyar Mamedyarov, Markus Ragger erkämpfte sich – dauerhaft mit dem Rücken zur Wand – eine Punkteteilung gegen Nodirbek Abdusattorov. Dazu absolvierte der formstarke Erwin L'Ami eine herausragende Partie gegen Anton Korobov, in der er den etwa 50 ELO-Punkte stärkeren Großmeister matt setzte. „Leider haben die unklaren Stellungen häufig einen nicht so guten Verlauf für uns genommen“, haderte Kniest.
„Trotzdem: Schlecht war der Wettkampf von uns nicht.“
Loek van Wely und Borki Predojevic holten zwar ebenfalls halbe Punkte, doch Max Warmerdam leistete sich einen Spielfehler, der zur Niederlage einer recht eindeutigen Remis-Stellung führte. „Er hat den Fehler im 41. Zug gemacht, also genau, nachdem es die zusätzlich Bedenkzeit gegeben hatte“, erläutert der SG-Vorsitzende. „Das ist gar nicht so selten, weil dies ein Moment ist, in dem die Spannung mal ganz kurz abfallen kann.“
Aryan Tari hätte nun im letzten noch laufenden Spiel einen Sieg benötigt, um die Solinger zum 4:4 zu führen. Doch der Norweger war die ganze Zeit im Nachteil und konnte letztlich den Erfolg seines ukrainischen Kontrahenten Yuriy Kryvoruchko nicht verhindern. Kniest: „Trotzdem: Schlecht war der Wettkampf von uns nicht. Wir haben unsere Chancen leider nicht gut genug genutzt.“
Tags zuvor gegen den SC Remagen Sinzig hatten die Solinger etwas überraschend einen Punkt abgegeben. Eine riskante Eröffnungsvariante von Handke zahlte sich nicht aus, so dass die Gastgeber nach etwa dreieinhalb Stunden in Führung gingen. Während Ragger, L'Ami und Van Wely allesamt mit den schwarzen Figuren remis spielten, waren die Hoffnungen bei den vier Weiß-Spielern groß. Doch nur Jorden van Foreest konnte seine Vorteile am Spitzenbrett zum Sieg nutzen.
Borki Predojevic und Max Warmerdam schafften trotz leichter Vorteile nur Remisen, so dass Aryan Tari die letzte Chance für die Solinger hatte. „Er hatte ein minimal besseres Damen-Endspiel“, sagte Kniest. „Er hat versucht, den vollen Zähler herauszupressen, aber es ist nicht gelungen.“ Das Remis bedeutete für die Remagener einen Punkt im Kampf um den Klassenerhalt, während der SG zum ersten Mal nicht die volle Ausbeute gelang.
Meisterkampf
Die SG Solingen war im Kampf um den Titel krasser Außenseiter, so dass der Verlust des ersten Platzes keine Überraschung darstellt. Die Meisterschaft machen dieses Jahr wohl Baden-Baden und Viernheim untereinander aus. Beide sind weiter verlustpunktfrei.