Schach
Schachgesellschaft Solingen greift nun auch im Frauenbereich an
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Hinter den Bundesliga-Profis schickt die SG gleich zwei Mannschaften in der 2. Liga ins Rennen.
Von Thomas Rademacher
Die Bundesliga-Mannschaft der Schachgesellschaft (SG) Solingen ist am Wochenende mit zwei Erfolgen in die neue Saison gestartet. Doch auch darunter ist der Verein stark besetzt. Während die Reserve bereits seit einigen Jahren in der 2. Liga spielt, ist der Sprung des Frauenteams dorthin eine echte Premiere. Noch nie trat ein Solinger Verein im weiblichen Bereich so hoch an. Nach zwei Siegen zum Auftakt bestreitet die Mannschaft um Spitzenspielerin Luisa Bashylina am Sonntag (11 Uhr) ihren Heimwettkampf gegen den Godesberger SK im Schachzentrum an der Birkerstraße.
„Die Entwicklung im weiblichen Bereich war zuletzt sehr positiv bei uns. Da passt es ins Bild, dass wir jetzt auch in die 2. Liga aufgestiegen sind“, sagt Oliver Kniest. Der SG-Vorsitzende hat sich sehr über den Auftakt nach Maß gefreut. Gegen den SK Lehrte II und den SV Mülheim-Nord gewann die Truppe 5:1 beziehungsweise 3,5:2.5. „Gerade der Sieg über Mülheim war überraschend“, fand Kniest, der dem Team einiges zutraut. „Wir dürften den jüngsten Altersdurchschnitt der Liga haben. Es ist also auch während der Saison eine Steigerung zu erwarten.“
Die Mannschaft, die am ersten Doppelspieltag an den Brettern saß, hatte in Melanie Müdder ihre älteste Spielerin – sie ist gerade 18 Jahre alt. Bashylina ist 15. Außerdem waren Eva Rudolph (17), Yaroslava Sereda (14), Alicia Orlova (15) und Sarah Fetahovic (13) dabei. „Da steckt also gewaltig Potenzial drin“, weiß Kniest, der einen mittelfristigen Aufstieg in die Bundesliga nicht ausschließt. Zum Team gehören zudem zwei Niederländerinnen: Machtteld van Foreest, die kleine Schwester von Bundesliga-Spieler Jorden van Foreest, sowie Lorena Zepeda, die mit Profi Loek van Wely verheiratet ist.
Am Sonntag rechnet Kniest mit dem dritten Sieg im dritten Wettkampf. „Godesberg ist doch etwas schwächer aufgestellt“, sagt der Vorsitzende. Auch wenn die vorläufige Übernahme der Tabellenführung möglich ist, wird wohl ein anderes Team Erster und damit Aufsteiger: „Kiel hat den stärksten Kader und ist Topfavorit.“ Eine SG-Platzierung in der oberen Hälfte der Achtergruppe hält Kniest aber für sehr realistisch.
Bundesliga-Reserve startet mit Sieg und Niederlage in die Saison
Bei den Männern ist die Bundesliga-Reserve der SG bereits in der 2. Liga etabliert. „Trotzdem ist das erste Ziel immer der Klassenerhalt“, sagt der Vorsitzende über die Mannschaft, die auch zur Ausbildung von Talenten dient. So tritt Jugend-Europameister Alexander Krastev am Spitzenbrett an, und auch Jonas Roseneck ist ein Spieler mit viel Potenzial. Am ersten Doppelspieltag überraschte das Team mit einem 4,5:3,5 gegen den SV Hofheim, verlor aber im Anschluss 3:5 gegen die SF Neuberg. „Ich hätte es umgekehrt vorausgesagt“, meint Kniest.
Krastev blieb am Spitzenbrett ohne Punkte. Gegen Großmeister Vitaliy Bernadskiy hatte er keine Chance, und in seiner zweiten Partie gegen Nikolas Lubbe stand er klar auf einem Remis. „Wir brauchten aber unbedingt den Punkt, um noch 4:4 spielen zu können“, erklärt Kniest. „Deshalb hat er alles riskiert und damit auch den sicheren halben Punkt, der uns nichts gebracht hätte, aus der Hand gegeben.“ Siege holten Jonas Roseneck, Daniel Schlecht und Thomas Michalczak gegen Hofheim sowie Kniest gegen Neuberg. Dazu gab es in den beiden Duellen insgesamt sieben Remisen.