Mein Blick auf die Woche im Sport

Rasen-Zank im Schatten eines Handball-Märchens

juergen.koenig@solinger-tageblatt.de
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Solingen schreibt absolute Sportgeschichte, und während der Sitzung des Sportausschusses wird kein Wort darüber verloren. Darüber wundert sich ST-Sportredakteur Jürgen König.

Es trägt schon etwas Absurdes in sich, was die vergangene Sitzung des Sportausschusses angeht. Im rund zweistündigen öffentlichen Teil fiel kein Wort über das, was schon an diesem Samstagabend Realität werden könnte. Nämlich, dass Solingen absolute Sportgeschichte schreibt. Keine Stadt in Deutschland kann sich rühmen, gleichermaßen bei Männern und Frauen erstklassig zu vertreten sein. Im Handball. Einer Sportart, die hinter „König Fußball“ eine Top-Position bekleidet. Der Bergische HC hat sich im Oberhaus längst etabliert, kürzlich die Füchse Berlin in begeisternder Manier aus deren Meisterschaftsträumen gerissen. Der HSV Gräfrath steht unmittelbar davor, erstmals überhaupt für Erstliga-Handball zu sorgen. Grandios!

Sicherlich wäre all dies zum Thema geworden, hätte man, wie ursprünglich geplant, in der Klingenhalle getagt. So aber ging es unter anderem zeitintensiv um das Walder Stadion. Und um Fußball. Der Zank um die Qualität des Naturrasens und sich daraus ableitender Durchführung von Sport prägte die Zusammenkunft von Verwaltung und Politik. Dabei ist die Geschichte eigentlich ganz einfach. So kann Stadtdienst-Leiter Horst Schulten die Entscheidung, vor Wochen mitten in einer Schlechtwetter-Phase dort ein Football-Testspiel auszutragen, noch so in wärmende Worte packen – es war eine Fehlentscheidung, aus seinen Reihen hätte eine Absage kommen müssen. Grundsätzlich bedarf der Rasen einer qualitativen Verbesserung, um eben wie zuletzt bei den Pokalfinals der Fußball-Jugend keine Absagen zu riskieren.

Keiner, auch nicht der Förderkreis Jahnkampfbahn, ist so vermessen, dort einen „Erstliga-Rasen“ zu erhalten. Und Gedanken an eine fußballerische Zukunft in der Regionalliga oder gar 3. Liga sind Engagements von Christoph Kramer und Kevin Kampl zum Trotz blanker Unsinn. Es geht erst einmal für die nächsten Jahre um die Oberliga, die – da hat Schulten absolut recht - auf fast allen Solinger Sportplätzen gut möglich wäre. Bleibt der Zeitplan. Verständlich, dass der Förderkreis mit seinem klasse Engagement mehr Tempo sehen möchte. Das ist es aber auch, wenn die Stadt angesichts personeller Engpässe andere Prioritäten setzen muss. Irgendwo dazwischen sollten sich die Betroffenen konstruktiv ansiedeln – das Bekenntnis zum Stadion hat der Ausschuss jedenfalls bekräftigt.

TOP Allein etwas über 6000 der Eissporthallen-Besucher sind Schulklassen zuzurechnen – und das auch aus umliegenden Städten wie Wuppertal oder Langenfeld. Das enorme Engagement findet verdienten Lohn.

FLOP Steht der Abschied von der Klingenhalle als Schauplatz des Männer-Bundesliga-Handballs kurz bevor? Es sieht so aus. Und schmerzt.

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