Handball
Mit einem Sieg sofort in die 1. Liga?
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Frauenhandball: Der HSV Solingen-Gräfrath trifft am Samstag auf Werder Bremen.
Von Lutz Clauberg
Der Traum ist lebendiger denn je. Der HSV Solingen-Gräfrath hat die mit Abstand besten Karten, als Meister direkt in die 1. Bundesliga aufzusteigen. 19 Siege und vier Unentschieden ergeben 42 Punkte – die Konkurrenz aus Berlin (39) und Göppingen (38) hinkt hinterher. Am Samstag zur gewohnten Zeit um 18.15 Uhr treffen Kerstin Reckenthälers Handballerinnen in der Klingenhalle auf Werder Bremen.
Da war doch noch was? Richtig: Im Hinspiel am 14. Januar strauchelte der HSV. Und verlor durch das 27:31 die Tabellenführung an den ESV Regensburg, der aktuell als Fünfter sogar noch eine Mini-Chance auf den Relegationsrang zwei hat.
Das wäre keineswegs abwegig. Genauso wie die Möglichkeit, dass der HSV bereits am späten Samstagabend den Titel bejubeln könnte. Denn Frisch Auf Göppingen spielt beim auf seine Chance lauernden HC Rödertal (Anwurf 18.30 Uhr), die Füchse Berlin empfangen ab 19.30 Uhr den in der Rückrunde immer wieder mit Top-Ergebnissen aufwartenden TuS Lintfort. Lässt Göppingen nur einen Punkt und verliert Berlin, knallen in der Klingenhalle die Sektkorken – natürlich nur, wenn die HSV-Revanche gelingt.
So oder so: Der Club ist vorbereitet auf reichlich Zuschauer, berichtet Manager Stefan Bögel. Beim Saisonrekord gegen Berlin am 15. April kamen 1000 Besucher. Nach dem 27:30 waren Sieger Berlin, die Gräfratherinnen und Göppingen punktgleich (36:12) – während der HSV drei Siege aufsattelte und darüber hinaus sein Torverhältnis überragend aufpolierte, flatterten bei der Konkurrenz die Nerven. Berlin holte lediglich drei von sechs Zählern, Göppingen gar nur zwei. Deshalb ist auch Rödertal mit 36 Punkten noch im Geschäft im Rennen um die Vize-Meisterschaft – bei Siegen gegen Göppingen und am 20. Mai in Berlin.
Kerstin Reckenthäler hat zu den diversen Rechenspielchen eine klare Meinung. „Das bringt alles nichts und kostet nur Kraft. Wir wollen gegen Bremen zwei Punkte, alles andere ist mir egal. Dann haben wir einen Matchball.“ Den Schwung aus Ketsch mitzunehmen, lautet ihre Devise. Beim super-souveränen 38:20 überragte die Achse Pia Adams/Mandy Reinarz mit zusammen 20 Treffern. „Carina Senel hat auch ein prima Spiel gemacht“, setzt die Trainerin weiter zu 100 Prozent auf die Kreisläuferin. Genauso wie auf Torhüterin Natascha Krückemeier. Ihre Quote in Ketsch lag bei überragenden 51 Prozent. Reckenthäler: „Sie wird uns weiter pushen, auch wenn sie den Verein verlässt. Wir haben alle ein gemeinsames Ziel.“
Personell gibt es eine schlechte Nachricht. Rückraum-Allrounderin Lara Karathanassis beklagt Knieprobleme. Ein Stück Knorpel hat sich gelöst und verursacht starke Schmerzen. Eine Operation ist fällig, berichtet Reckenthäler – wenn eben möglich, erst nach der Saison. Vanessa Brandt und Nele Weyh, die beide in Ketsch krankheitsbedingt fehlten, haben noch nicht trainiert. Dafür kommt Cassandra Nanfack immer besser in Schwung und ist sogar eine Option für die Startaufstellung.
Geleitet wird das vorletzte Heimspiel von den Brüdern Eelco und Robin Schmitz aus Mönchengladbach. Das Gespann pfiff den HSV am 5. November beim 36:30-Erfolg gegen Lintfort und das 27:21 beim 1. FSV Mainz am 28. Januar.
Auf- und Abstieg
Der Zweitliga-Vize bestreitet zwei Entscheidungsspiele gegen den Bundesliga-Vorletzten. Das ist nach 23 von 26 Spieltagen Sport-Union Neckarsulm (11:35). Gefährdet sind noch Bad Wildungen (14:32), Halle-Neustadt (13:33) und Zwickau (12:34).
Zwei Aufsteiger in die 2. Liga stehen bereits fest: HCD Gröbenzell und HSG Freiburg. Der SG Kirchhof reicht am Samstag ein Unentschieden gegen den Frankfurter Handballclub.