Handball

Löwen schicken Füchse ins Tal der Tränen

Die Abwehr mit Christopher Rudeck zwischen den Pfosten als letzte Instanz war Schlüssel des BHC-Erfolgs – es war bereits der dritte in Serie in der Mitsubishi Electric Halle.
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Die Abwehr mit Christopher Rudeck zwischen den Pfosten als letzte Instanz war Schlüssel des BHC-Erfolgs – es war bereits der dritte in Serie in der Mitsubishi Electric Halle.

Bundesliga: Der Bergische HC schlägt die Füchse Berlin in teilweise überragender Manier mit 34:30 (15:12).

Von Thomas Rademacher

Eine große Mannschaft der Handball-Bundesliga hatte der Bergische HC in dieser Saison unbedingt noch schlagen wollen. Nach der bitteren 21:23-Niederlage beim SC Magdeburg waren exakt eine Woche später die Füchse Berlin fällig. Dem Team aus der Hauptstadt versetzte der BHC beim 34:30 (15:12) einen herben Dämpfer im Kampf um die Deutsche Meisterschaft und die Champions-League-Plätze.

Es dauerte nicht lange, bis die Abwehrmaschine des BHC auf Touren kam. Zwar gingen die Berliner zügig mit 2:0 in Führung, doch sie rieben sich im Laufe der nächsten Minuten mehr und mehr an der Löwen-Deckung auf. Speziell in Überzahl sahen die Hauptstädter schlecht aus. Der BHC gewann gleich mehrere Bälle mit einem Spieler weniger auf dem Feld. Arnor Gunnarsson verwandelte einen Gegenstoß zum 3:3, nach einer umstrittenen Zeitstrafe gegen Tomas Babak gewannen die Gastgeber die nächsten beiden Minuten sogar mit 2:0. Tim Nothdurft, der Linksaußen den Start bekam, erzielte das 7:6, Gunnarsson nutzte den nächsten Ballgewinn zum 8:6.

Der Isländer war nicht nur auf Fuchsjagd, er kam auch dem eigenen 1000-Tore-Meilenstein in der 1. Bundesliga ein gutes Stück näher. Durch drei Treffer vor der Pause stellte er auf 994 – nur noch sechs. So sicher die Außen verwandelten, hatten die Bergischen insgesamt aber doch Probleme im Angriff. Zunächst fand Dejan Milosavljev im Berliner Gehäuse gut ins Spiel, später leisteten sich die Gastgeber den einen oder anderen technischen Fehler zu viel.

Das Spiel des BHC gegen die Füchse Berlin

Der BHC schlug die Füchse Berlin.
Der BHC schlug die Füchse Berlin. © Christian Beier
Der BHC schlug die Füchse Berlin.
Der BHC schlug die Füchse Berlin. © Christian Beier
Der BHC schlug die Füchse Berlin.
Der BHC schlug die Füchse Berlin. © Christian Beier
Der BHC schlug die Füchse Berlin.
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Der BHC schlug die Füchse Berlin.
Der BHC schlug die Füchse Berlin. © Christian Beier
Der BHC schlug die Füchse Berlin.
Der BHC schlug die Füchse Berlin. © Christian Beier
Der BHC schlug die Füchse Berlin.
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Der BHC schlug die Füchse Berlin.
Der BHC schlug die Füchse Berlin. © Christian Beier
Der BHC schlug die Füchse Berlin.
Der BHC schlug die Füchse Berlin. © Christian Beier
Der BHC schlug die Füchse Berlin.
Der BHC schlug die Füchse Berlin. © Christian Beier
Der BHC schlug die Füchse Berlin.
Der BHC schlug die Füchse Berlin. © Christian Beier
Der BHC schlug die Füchse Berlin.
Der BHC schlug die Füchse Berlin. © Christian Beier
Der BHC schlug die Füchse Berlin.
Der BHC schlug die Füchse Berlin. © Christian Beier
Der BHC schlug die Füchse Berlin.
Der BHC schlug die Füchse Berlin. © Christian Beier
Der BHC schlug die Füchse Berlin.
Der BHC schlug die Füchse Berlin. © Christian Beier
Der BHC schlug die Füchse Berlin.
Der BHC schlug die Füchse Berlin. © Christian Beier
Der BHC schlug die Füchse Berlin.
Der BHC schlug die Füchse Berlin. © Christian Beier
Der BHC schlug die Füchse Berlin.
Der BHC schlug die Füchse Berlin. © Christian Beier
Der BHC schlug die Füchse Berlin.
Der BHC schlug die Füchse Berlin. © Christian Beier
Der BHC schlug die Füchse Berlin.
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Der BHC schlug die Füchse Berlin.
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Der BHC schlug die Füchse Berlin.
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Der BHC schlug die Füchse Berlin.
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Der BHC schlug die Füchse Berlin.
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Der BHC schlug die Füchse Berlin.
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Der BHC schlug die Füchse Berlin.
Der BHC schlug die Füchse Berlin. © Christian Beier
Der BHC schlug die Füchse Berlin.
Der BHC schlug die Füchse Berlin. © Christian Beier
Der BHC schlug die Füchse Berlin.
Der BHC schlug die Füchse Berlin. © Christian Beier

Dass der BHC dennoch mit einem 15:12-Vorsprung in die Pause ging, lag an der im dritten Spiel in Folge überragend auftretenden Abwehr mit Christopher Rudeck dahinter. Der Schlussmann schaffte es sogar, den besser gestarteten Milosavljev noch vor der Halbzeit statistisch zu überholen. 17 Mal griff er bis zum Schluss erfolgreich ein, davon mehrere Male bei Berliner Durchbrüchen und ein Mal beim Siebenmeter.

Wie schon zuletzt auswärts gegen Magdeburg fiel aber auch diesmal auf, dass es den Bergischen im Kollektiv gelang, die Berliner Zweikampfstärke – personifiziert in Ausnahmespieler Mathias Gidsel – zu unterbinden. Überragender Akteur dabei war Tim Nothdurft. „Tim hat heute mit Gidsel einen der besten Spieler der Liga verteidigt – und verliert vielleicht einen Zweikampf“, lobte Trainer Jamal Naji. „Das war eine herausragende Leistung.“

Angesichts der Fehler und mäßigen Angriffseffizienz in den ersten 30 Minuten hatten die Bergischen in der zweiten Halbzeit sogar noch Potenzial für eine Steigerung. Und die gelang tatsächlich. Tomas Babak, Frederik Ladefoged, Noah Beyer und Nothdurft nutzten ihre Gelegenheiten konsequent. Bei Gunnarssons Tor wurde es in der mit 2917 Zuschauern gefüllten Mitsubishi Electric Halle sogar noch etwas lauter – nur noch fünf.

Dabei blieb es für diese Partie, weil ab diesem Moment Isak Persson auf seiner Position übernahm. 20 Minuten vor Schluss hatte der BHC die Weichen entscheidend gestellt. Rudeck lieferte die nächste freie Parade, die Gastgeber griffen kreativ und erfolgreich an, und die Hauptstädter ließen die nächste Überzahl-Situation verpuffen. Cool blieb bei den Gästen eigentlich nur Robert Weber, der inzwischen für Hans Landberg die Siebenmeter warf. Ansonsten lachten nur die Löwen. Nothdurft stellte mit seinem siebten Treffer beim siebten Versuch bereits auf 27:20.

Füchse-Coach Jaron Siewert war bedient und teilte dies seinem Team ebenso unmissverständlich wie nicht zitierbar in der Auszeit mit. Es half alles nichts mehr, auch wenn Gidsel noch besser in Schwung kam und die Hausherren teilweise etwas übermütig im Angriff ein paar Bälle zu viel verloren.

Personal

Djibril M'Bengue, der am Samstag seinen 31. Geburtstag feierte, musste kurzfristig aufgrund einer Reizung im Knie passen. Erwartungsgemäß fehlten außerdem Csaba Szücs und Tom Bergner.

Stimmen zum Spiel: Abwehr „alleroberstes Regal“

-trd- Es war ein überraschender, aber keineswegs völlig unerwarteter Erfolg, den der BHC gegen die Füchse Berlin gefeiert hat. „Wir hatten in den vergangenen Spielen gegen Leipzig und Magdeburg angedeutet, dass die Qualität unserer Deckungsarbeit zur oberen Gruppe der Mannschaften zählt. Das hat heute auch Berlin zu spüren bekommen“, sagte BHC-Geschäftsführer Jörg Föste über das 34:30. „Wir haben zwar mehr Tore aus dem Gegenstoß und der schnellen Mitte bekommen, aber wenn es gegen den gebundenen Angriff ging, war das genauso wie vorige Woche in Magdeburg alleroberstes Regal in der Bundesliga.“ Es sei eine überragende Leistung mit einem fantastischen Torhüter dahinter gewesen.

„Christopher Rudeck hat derzeit ein großes Selbstbewusstsein, weiß, was er von der Abwehr bekommt und ist in Topform“, urteilte Trainer Jamal Naji über den Torhüter. Der Coach war sehr glücklich über diesen Sieg. „Würde ich wetten, hätte ich darauf gesetzt, dass wir in dieser Saison noch einen der Großen schlagen. Es fühlt sich sehr gut an.“ Kritikpunkte sah der Coach auch. Gerade die Angriffseffizienz vor der Pause und „ein paar Fehler zu viel“ ärgerten ihn, nur um dann zu ergänzen: „Summa summarum haben wir die Füchse Berlin geschlagen. Damit müssen wir zufrieden sein.“

Tim Nothdurft ist zwar schon seit ein paar Wochen nach einer schweren Handverletzung wieder im BHC-Kader, gegen die Berliner lieferte der Linksaußen aber ein echtes Comeback-Spiel. „So eine Partie zu machen, freut mich unheimlich. Wir haben endlich einen Großen zu Hause geschlagen. Das dürfen wir jetzt genießen“, sagte der 25-jährige Linksaußen, den bei seinen sieben Würfen auch ein schlechterer Winkel nicht stoppen konnte: „Von Wurf zu Wurf steigt natürlich das Selbstvertrauen – dann gehen manchmal auch die schwierigen Schüsse rein.“

Einwurf von Thomas Rademacher: Ein Traum-Wochenende

thomas.rademacher@solinger-tageblatt.de

Für die Leistung in Magdeburg vorige Woche konnte sich der BHC nicht belohnen. Sieben Tage später erweckte die Mannschaft den Eindruck, dass dafür nun mit den Füchsen Berlin ein ähnliches Kaliber fällig war. Das 34:30 war begeisternd und ein Auftritt mit unheimlicher Konsequenz. Gleiches gilt für die HSV-Frauen beim 40:18 gegen Bremen. Ein Traum-Wochenende für Solingens Topteams.

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