Fußball
Königs verlässt den WSV lächelnd
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Der Solinger Fußballer blickt positiv auf die Zeit beim Regionalligisten zurück – und feiert auf „Malle“.
Von Günter Hiege und Fabian Herzog
Immer freundlich, immer engagiert, immer für einen Spruch gut – so kennt man Marco Königs beim Wuppertaler SV. Das hat er auch in dieser Saison beibehalten, auch wenn es für den 33 Jahre alten Mittelstürmer in seinem dritten Jahr beim Fußball-Regionalligisten nicht einfach war, positiv und motiviert zu bleiben, und das auch seinen Teamkollegen gegenüber auszustrahlen. Weil vorne andere trafen, kam der eher kantige Königs nur auf 15 Kurzzeiteinsätze. Sein einziges Pflichtspieltor erzielte er vor der Meisterschaftssaison im Pokalspiel gegen Wermelskirchen. Auch am Samstag im letzten Saisonspiel bei Fortuna Köln, wo er zumindest noch einmal von Beginn an ran durfte, blieb der Solinger ohne Treffer.
Für ihn, wie für mindestens 13 weitere Spieler, die den Verein verlassen, weil sie keinen Vertrag mehr erhalten oder sich anderweitig orientieren, war es im Südstadion nicht nur das letzte Saisonspiel, sondern eben auch das letzte für den WSV. An gleicher Stelle hatte Königs‘ Torgeschichte für den WSV am 19. September 2020 auch begonnen. Kurz nach dem Saisonstart noch aus Münster geholt, traf er bei seinem zweiten Einsatz schon nach 13 Minuten per Kopf zur 1:0-Führung.
18 Regionalliga-Tore ließ er seitdem noch folgen. Neun im ersten Jahr, als er der zentrale Stürmer und beste Torschütze war, neun auch im zweiten, als er sich mit dem dazugekommenen Roman Prokoph als Top-Duo der Liga die Spielzeit und auch die Tore quasi teilte. „Das waren zwei richtig gute Jahre, und ich glaube, ich hatte meinen Anteil daran“, sagt Königs, denkt dabei natürlich besonders an den Niederrheinpokalsieg 2021 und seine beiden Tore im Halbfinale gegen Drittligist Duisburg.
Dieses Jahr hätte er es sich natürlich anders gewünscht, nahm seine Rolle aber an. „Man muss ja auch sagen, dass die Jungs vorne es sehr gut gemacht haben, 23 Tore von Semih Güler sprechen für sich“, sagt Königs frei heraus. 28 Zweit- und 190 Drittliga-Spiele hat der Solinger in seiner Vita stehen, war aber in dieser Saison beileibe nicht der einzige erfahrene Akteur, der sich mit einer Nebenrolle abfinden musste. Den Sturmpartnern Prokoph und Valdet Rama oder auch Jeron Al Hazaimeh erging es ähnlich, zwischendurch auch Kapitän Sebastian Patzler und Kevin Pires, mit dem Königs bereits in Münster zusammen spielte. „Dass alle ruhig geblieben sind, ist schon außergewöhnlich. Ich habe das in anderen Vereinen auch schon anders erlebt“, sagt Königs.
Für ihn sei es allerdings selbstverständlich, sich dennoch in den Dienst der Mannschaft zu stellen, sich auch im Training immer wieder anzubieten: „Da bin ich Profi. Das ist auch mein eigener Anspruch.“ Als angenehm und ungewöhnlich nimmt Marco Königs von seiner WSV-Zeit neben dem Sportlichen mit, dass viele in der Mannschaft auch privat etwas zusammen unternommen hätten. Die Gemeinschaft sei klasse gewesen, von den Spielern über den Zeugwart bis hin zu den Platzwarten. Königs: „Ich habe hier viele nette Leute kennengelernt.“ Am allerbesten versteht er sich mit Kevin Pytlik, nennt aber gleich noch andere hinterher. Natürlich hat er es sich auch nicht nehmen lassen, auf Mallorca mit dabei zu sein. Am Samstagabend nach dem Spiel in Köln ging es für ein Dutzend Spielen und Leute aus dem Umfeld zum Ballermann.
Und danach?„Ich will auf jeden Fall weiter Fußball spielen. Ich fühle mich noch fit und glaube, dass ich noch vielen Mannschaften helfen kann“, sagt Marco Königs. Es habe auch schon Gespräche mit Vereinen gegeben. Zu 90, 95 Prozent werde er in der Region bleiben, fühle sich mit seiner Frau in seiner Heimatstadt Solingen nach vielen Profijahren in der Ferne schließlich sehr wohl. Vielleicht wird es ja auch mal die Trainerlaufbahn. Die B-Lizenz hat er in diesem Jahr zusammen mit den WSV-Kollegen Prokoph, Pires und Marco Stiepermann gemacht.
Saisonabschluss
Durch einen 4:2 (2:0)-Sieg bei Fortuna Köln haben sich Königs und Co. auf den letzten Drücker noch die Vizemeisterschaft in der Fußball-Regionalliga gesichert. Neben Tobias Peitz und Marco Stiepermann traf Semih Güler doppelt, der damit auch noch die Torjägerkanone gewann.